Soziale Räume in der Urbanisierung. Quartierbildung und Mobilität Mobilität im Stadtviertel: Zürich um 1870
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- Renate Otto
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1 Soziale Räume in der Urbanisierung Quartierbildung und Mobilität Mobilität im Stadtviertel: Zürich um 1870
2 Aufbau des Referates 1. Einleitung 2. Die Stadt Zürich 3. Quartiere und ihre Abgrenzung 4. Konkretes Untersuchungsobjekt 5. Mobilität 6. Vergleichmöglichkeiten unter den Quartieren 7. Fazit 8. Zürcher Stadtquartiere im sozialen Wandel Umzüge und sozialstrukturelle Veränderungen Fazit
3 Einleitung Fritzsche befasst sich weniger mit den Resultaten, als mit den Problemen und methodischen Fragen. Was ist ein Quartier? Was heisst Mobilität? Untersuchungsgegenstand: Stadt Zürich Quellen: Einwohnerregister zwischen
4 Die Stadt Zürich Konflikt: Untertanen und Vollbürger; Landschaft und Stadt 1830: Zürich verliert Vorherrschaft über Untertanengebiet. 19.Jhd: Zürich immer mehr Bedeutung. Stadt: Verwaltungs-, Dienstleistungs-, Handelsplatz, Verkehrszentrum, Fabrik-, Metall und Maschienenindustrie.
5 Durch den Gewinn an Zentralität und zentralörtlichen Funktionen Explosives Bevölkerungswachstum» Stadgemeinde 1800: Personen 1890: Personen Kranz der Ausgemeinden Politisch selbständige aber wirtschaftlich auf die Stadt ausgerichtete Vororte. 1983: Vereinigung der alten Stadt mit 11 Ausgemeinden Gross-Zürich
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7 Quartiere und ihre Abgrenzung Stadt: Mosaik aus sozialen Welten.» Grenzen von Sozialräumen: Statistisches Zählgebiet.» Kleinste unterscheidbare Einheiten: Gemeinden 1886: Einkommen und Vermögen» Sozialgeographie» Starke Korrelation mit anderen sozialstatistischen Daten (Bewohner pro Zimmer, Mieten pro Wohnung, Dienstboten pro Haushalt und der Schulbildung.)» Grosse Streuung der Vermögenswerte innerhalb der Gemeinden: Variationskoeffizent Enge: 1066%; Aussersihl: 1250%; Altstadt: 2640%» Altstadt (City): grösstes Spektrum von sozialer Abstufung
8 Zentrale Aspekte: 1. Analogie von sozialer und räumlicher Distanz Vom Wohnort auf den sozialen Status schliessen Abgrenzung der Sozialräume möglichst homogen 2. Schichtspezifische Wohnlagen = schichtspezifisches Bewusstsein. Quartier als Sozialisationsraum mit schichtspezifischen Kontakten, Verhalten und Normen. Homogenität kein zentrales Merkmal. Was Interessiert ist, wie innerhalb einer gewissen Bandbreite, aus einer Vielfalt einzelner Lebenerfahrungen ein kollektives Bewusstsein wächst?
9 Konkretes Untersuchungsobjekt Alte Stadt: Mass des sozialen Status; Dienstboten Je mehr zu Aussenquartiere, desto mehr Dienstboten, desto wohlhabender die Familie.
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12 Mobilität Offizielle Wanderungsstatistik der Schweiz im 19 Jahrhundert praktisch inexistent. Gemeinden mit überdurchschnittlichem Wachstum: Zielorte für Migration. Stagnation: Verstärkung der Auswanderung Wirtschaftsaufschwung: Binnenwanderung richtung urbane Zentren nimmt zu.
13 Nach 1885: Riesiger Wachstumsschub in Zürich; Erfassung kleinräumiger Wanderungen Wanderungsvolumen der Stadt Zürich zwischen 1890 und 1910 = 45% der mittleren Bevölkerung 19. Jahrhundert im Vergleich zu heute viel mobiler Gesamtstädtische Bevölkerungsumschlag: Wanderungsvolumen: Wanderungsvolumen 6000 Personen Gewinn Haushalt als Ein- und Auszugsort: Im Durchschnitt 66% pro Jahr
14 Vergleichsmöglichkeit unter den Quartieren Aufenthaltsdauer nimmt mit wachsendem sozialem Status des Quartiers zu. Unterschichtquartier Niederdorf höhere Mobilität als vornehemer Hirschengraben Innerhalb der Quartiere andere Ergebnisse Nur ¼ aller Haushalte im Niederdorf zieht zwischen 1873 und 1880 nicht um, 35% aber wechselt die Wohnung innerhalb des Quartiers; 60% aller Haushalte bleiben im Quartier, höchste Quote unter allen Quartieren.
15 Fazit Grösste Prozentsatz der Wanderungsbewegungen finden innerhalb der Quartiere statt. Quartierübergreifende Umzüge gering und schwierig zu interpretieren. Bsp 1: Vorsicht vor Verhältniszahlen: 2% von Stadelhofen ins Niederdorf = eine Familie. Bsp 2: Niederdorf: Der grösste Teil zieht in ähnliche Viertel; nämlich Lindenhof und Oberdorf. Aber auch 28 Familien die in die bestrenomierteste Gegend Pelikan ziehen. Soziale Aufsteiger? Und 24 Familien die von Pelikan ins Niederdorf ziehen. Soziale Absteiger?
16 Zürcher Stadtquartiere im sozialen Wandel Im sozialgeographischen Raum: Kernstadtquartiere: rechte Seite = individualisierte Lebensstile Agglomeration: linke Seite = traditionell-bürgerliche Lebensstile Entwicklungstendenzen: Stadtquartiere kaum Bewegung auf der Horizontalen; Bewegung aber auf der Vertikalen (Status) Agglomeration starke Rechtsbewegung auf der Horizontalen; aber kaum Bewegung auf der Vertikalen. Trend Richtung Individualisierung und Auflösung des traditionellen Familienmodells; Umland wird städtischer.
17 Innenstadtquartiere: Aufwärtsbewegung Immer mehr Personen mit hohem Status Untere Ende der Statusachse nicht mehr in der Innenstadt, sondern am Stadtrand und der Agglomeration. 1. Gruppe: Aufgewertete Quartiere Langstrasse, Escher Wyss, Gewerbeschule, Hard 2. Gruppe: Marginalisierte Quartiere Saatlen, Hirzenbach, Schwamendingen-Mitte, Altstetten,Seebach 3. Gruppe: Urbanisierte Quartiere Leimbach, Höngg, Witikon, Fluntern
18 Umzüge und sozialstrukturelle Veränderungen Typisches Muster: Innenstadtquartiere hochdynamisch mit hoher Fluktuationsraten Ankunftsquartiere Von den Ankunftsquartieren, durch innerstädtische Umzüge in die Quartiere am Stadtrand, Stadtrandquartiere sind die Abwanderungsquartiere ins Umland. Umzugsdynamik eng verbunden mit sozioökonomischen Veränderungen der Quartiere Aufwertung = Zuwanderung Abwertung = Abwanderung
19 Stadt Wegzüge von Familien ins Umland; dennoch bleibt das Verhältnis von Einzel- und in Familien lebenden Personen zwischen 1991 und 2000 konstant. Erklärung: Junge Einzelpersonen ziehen wegen Ausbildung in die Stadt, nach Abschluss der Ausbildung gründen sie eine Familie, und ziehen danach wieder aufs Land. Dass heisst, dass aus der Stadt überdurchschnittlich viele Familien abwandern, aber auch dass hier besonders viele familien gegründet werden.
20 Fazit Innenstadtquartiere: Ankunftsquartiere, hochdynamisch, Aufwärtsbewegung, immer mehr Personen mit hohem Status. Agglomeration: immer mehr individualisiert, Umland wird städtischer. Umzugsdynamik eng verbunden mit sozioökonomischen Veränderungen der Quartiere.
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