Praxisbericht: Ein agiles Großprojekt in einem internationalen Versicherungskonzern!

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1 Praxisbericht: Ein agiles Großprojekt in einem internationalen Versicherungskonzern! Special Day OOP 2012 Continuous Delivery Wettbewerbsvorteil auch für Versicherungen." München, 25. Januar 2011, 10:45h 11:30h" Wolfgang Keller"

2 Thesen " Agile Entwicklung ist auch dann machbar, wenn das Umfeld darauf noch nicht eingestellt ist" Also auch in Ihrer Versicherung " Sie erfahren hier WIE " Projektgröße oder verteilung sind kein Hindernis" Agilität erfordert hohe Professionalität" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 2"

3 Überblick" Für welche Art Unternehmen ist der Vortrag relevant?" Woher stammen die Erfahrungen für diesen Vortrag?" Grundidee disziplinierter agiler Entwicklung " Womit ist disziplinierte agile Entwicklung kombinierbar?" Wie macht man das jeweils?" Fragile Agile: Vorsicht vor..." Zusammenfassung" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 3"

4 Unternehmen mit starken Regulativen sind keine Seltenheit Beispiele sind..." " I. (Internationale) Großkonzerne" a. Internationale Versicherungskonzerne" II. (Nationale) Behörden" III. Nahrungsmittelhersteller, Pharmahersteller, Medizintechnik" IV.... " oder auch nationale Versicherer..." " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 4"

5 Agile Projekte sollen auch in Umgebungen funktionieren, für die agile Entwicklung ursprünglich nicht vorgesehen war.." Merkmal Anzahl Entwickler / Teamgrößen Ursprüngliche agile Ausprägung <= 10 > 100 Ausprägung in betrachteten Unternehmen Entwickler an einem Ort Ja Räumlich verteilt, teils global Projektrisiken Eher gering, informelles Risikomana- gement Hohe Risiken, Audits, formales Risikomanagement " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 5"

6 Contd.." Merkmal Ursprüngliche agile Ausprägung Ausprägung in betrachteten Unternehmen Fachliche Komplexität Eher einfach Hohe Komplexität Organisatorische Verteilung Vertrauen, KollaboraPon Formal, formale Verträge Technische Komplexität Homogen Komplex, Einbindung von Legacies, Komplexe Architekturen und Frameworks vorhanden Toleranz der OrganisaPon gegen Regelverstöße OrienPerung am Gesamtunternehmen Hoch Lokaler Fokus Gering, starkes Controlling Fokus auf Aspekte des Gesamtunternehmens " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 6"

8 Erfahrungen stammen u.a. aus unterschiedlichen Projekten in Großkonzernen" Art des Projekts InternaPonales Vertriebsportal DACH Art des Unternehmens Großkonzern, FDL Quelle Eigene Erfahrung [Kel10] Herausforderungen u.a. Approval- Prozesse, Wasserfall- Prozess die Norm, räumliche Verteilung, Teamgrößen, Controlling in UK ha[e keinerlei Erfahrung mit agilem Vorgehen, besondere Management- A[enPon, outgesourceter OperaPons- Dienstleister,... Toolentwicklung IBM [Rich10] Approval Prozesse, Räumliche Verteilung, verschiedene Zeitzonen, Teamgröße,... Auswertung diverser Projekte IBM [AmDä11] Siehe unten " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 8"

10 " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 10"

11 Man nehme einen normalen schwergewichtigen Prozess... " Deployment User Acceptance Testing System and Integration Testing Build Design Analysis Warranty Support and Handover Deployment to Production Training and Documentation User Acceptance Testing System and Integration Testing Build Detailed Design Architectural Design Requirements Analysis Elicitation " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 11"

12 schneide die Entwicklungskernphasen heraus..." Deployment Analysis Warranty Support and Handover Deployment to Production Training and Documentation Architectural Design Requirements Analysis Elicitation " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 12"

13 und ersetze sie durch ein iteriertes, agiles Vorgehen..." Deployment Analysis Backlog IteraPonen Elicitation Requirements Analysis Architectural Design Release Training and Documentation Deployment to Production Warranty Support and Handover " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 13"

14 Bei IBM sieht das dann so aus.." " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 14"

15 AG erhält einigermaßen verlässliche Kalkulationsgrundlage" Elicitation Analysis Requirements Analysis Architectural Design Unternehmen wollen vorher wissen, was Sie für wie viel Geld bekommen" Entgegen der reinen agilen Lehre also detaillierte Vorstudie, Requirements ausreichend für Schätzung und Architektur ausarbeiten" Budget und Termine sollten Sie defensiv schätzen Reapprovals sind mühsamer, als vorher ein paar Reserven einzubauen und durchzusetzen" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 15"

16 Vorgehen ermöglicht Beachtung von Regeln für Sign-Offs (Governance-Prozesse) " Analysis Governance-Instanzen der betrachteten Unternehmen erhalten einen Checkpoint" Wichtig zum Beispiel für " Enterprise Architecture" Business Architecture" Elicitation Requirements Analysis Architectural Design Sicherheitsprüfungen" Compliance-Prüfungen"... " Diverse andere Instanzen, die sog. Sign-Offs geben müssen" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 16"

17 Deployment ist oft stark formalisiert" IT-Betrieb ist häufig outgesourced oder sonst wie rigide von der Entwicklung getrennt" Damit sind die Stufen für das Deployment gesetzt und müssen eingehalten werden" Deployment In den meisten hier betrachteten Unternehmen ist das absolut nicht verhandelbar" Training and Documentation Deployment to Production Warranty Support and Handover " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 17"

18 Security-Checks und weitere Sign-Offs " Viele Lösungen müssen detaillierten Penetration-Tests unterzogen werden Verfahren dafür sind standardisiert" Darüber hinaus müssen oft Instanzen eine erneute Abnahme vornehmen, die einen Sign-Off nach der Konzeptphase gegeben hatten, um sicherzustellen, dass sie das bekommen, was sie abgezeichnet haben" Training and Documentation Deployment Deployment to Production Warranty Support and Handover " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 18"

19 Weitere Prozesse können über den ganzen Projektverlauf installiert werden.." Risikomanagement Standardisiertes Controlling Ob Sie sich an die Standards für unternehmensweites Risikomanagement oder Controlling halten ist meist nicht verhandelbar" Meist ist es schneller, die entsprechenden Unterlagen zu erstellen, als darüber zu verhandeln, ob man sie auch weglassen kann" Professionelles Risikomanagement kann man auch lieben lernen" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 19"

21 Womit ist disziplinierte agile Entwicklung kombinierbar?" Aufgabenstellung Arbeiten mit Team mit mehr als 10 Entwicklern Kombinierbar ja/nein Ja SBchwort zur Lösung Modularisierung Stark verteilte Entwicklung Ja Moderne KommunikaPonsmi[el Risk Management Ja Als Prozessbegleitung Compliance Ja Als Prozessbegleitung Strenge Approval- Verfahren Ja Spli[en des Heavyweight- Prozesses " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 21"

23 Arbeiten mit Teams > 10 Entwickler heißt arbeiten mit mehreren Teams <= 10 Entwickler" Gesamtaufgabe Feature Team Feature Team Feature Team Feature Team Empfehlung für Feature Teams aus [Leff07] " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 23"

24 Räumlich stark verteilte Entwicklung" Quelle: [Rich10] " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 24"

25 Technik für stark verteiltes Arbeiten steht heute preiswert zur Verfügung... " Desktop-Videokonferenzen (Skype, Webex)" Videokonferenzen" Intranets, Intranet-Taskboards, -Planungstools" Microblogs, Blogs,..." Zentrale, gemeinsame Server" Für Builds, Prototypen, Testausführung, " Und natürlich auch Dienstreisen" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 25"

26 Moderne Projektleiter sind die Leute, die wie Alchemisten aus riskanten Projekten Gold in Form von sicheren Erfolgen machen können?" " Nein! Moderne Projektleiter haben ein professionelles Risiko - management! " " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 26"

27 Professionelles Risikomanagement hilft immer" Wahrscheinlichkeit A B C D Risikomanagement ist in jedem Fall sinnvoll" Passt Problemlos auch zu agilen Projekten" Vorgehen auch in vielen anderen Projektarten analog verwendbar" E F Felder mit unerwünscht hohem Risiko IV III II I Schweregrad Ähnlich: h[p:// services/strategic_risk_management/ business_resilience_management.htm (aufgerufen am ) " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 27"

28 Compliance" Deployment Analysis Elicitation Requirements Analysis Architectural Design Check point Backlog IteraPonen System Check point Training and Documentation Deployment to Production Warranty Support and Handover Checkpoints meist zum Ende der Konzeptphase und nach erfolgter Implementierung" Stört Ablauf der Implementierung und damit den Prozess im Allgemeinen nicht" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 28"

29 Strenge Approvalverfahren" Deployment Analysis Elicitation Requirements Analysis Architectural Design Check point Backlog IteraPonen System Check point Training and Documentation Deployment to Production Warranty Support and Handover Analog Compliance nur eben interne Gesetze der Firma" Viel Aufwand für die Projektleitung wenig Störung für die Implementierung" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 29"

30 Noch einmal im Überblick: Disziplinierte Agile Entwicklung und PMBOK* Prozesse" PMBOK Prozesscluster IntegraPonsmanagement Inhalts- und Umfangsmanagement Terminmanagement Umsetzung / Unterschiede Wesentliche Projektleitungsaufgaben: Stakeholder Management nach außen Aureilen der Arbeitspakete nach innen à wird durch agiles Vorgehen beeinflusst. Arbeitspaketaureilungen geschehen mit Rücksicht auf IteraPonen, Releases, Feature Teams Nach außen ähnlich wie bei konvenponellen Projekten Nach innen Arbeiten mit agilen Backlogs Hauptartefakte sind hier Features pro IteraPon und Release sta[ Gan[- Pläne * PMBOK = Project Management Body of Knowledge " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 30"

31 Noch einmal im Überblick: Disziplinierte Agile Entwicklung und PMBOK Prozesse" PMBOK Prozeßcluster Kostenmanagement Qualitätsmanagement Umsetzung / Unterschiede Unterscheidet sich nicht wesentlich von gutem Kostenmanagement in konvenponellen Projekten Einfacher, weil Features gut mit Value Earned bewertet werden können. IteraPonen ergeben eine Burn Rate von daher einfach und effizient machbar Spezialitäten agiler (aber nicht nur agiler) Entwicklung Test Driven Development Unit TesPng AutomaPsierte IntegraPonstests AutomaPsierte Daily Builds mit täglicher vollautomapscher Ausführung von Tests " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 31"

32 Noch einmal im Überblick: Disziplinierte Agile Entwicklung und PMBOK Prozesse" PMBOK Prozesscluster Personalmanagement KommunikaPonsmanagement Risikomanagement Beschaffungsmanagement Umsetzung / Unterschiede Analog normalen Vorgehensweisen WichPg ist es, professionelle Entwickler einzustellen Analog nichtagilen Projekten Agilität bietet Möglichkeit, den Stakeholdern früh lauffähige Sorware zu zeigen und früh Feedback abzuholen Analog nichtagilen Projekten findet außerhalb der agilen ProdukPon sta[ U.U. andere Vertragsformen erforderlich als fixed price / fixed features siehe u.a. Vortrag Herr Dr. Andréewitch " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 32"

34 Folgevortrag: Das agile Alibi Pavlo Baron, codecentric AG 16:00 16: " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 34"

36 Zusammenfassung" Agile Entwicklung ist auch dann machbar, wenn das Umfeld darauf noch nicht eingestellt ist" Also auch in Ihrer Versicherung " Projektgröße oder verteilung sind kein Hindernis" Agilität erfordert hohe Professionalität" Dazu mehr in den folgenden Vorträgen" " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 36"

37 Weiterführende Literatur und Quellen" [AmDä11] Scott Ambler, Arno Dämon: Agile Softwareentwicklung skalieren: Agile Ansätze auch für große Projekte; OBJEKTSpektrum 05/2011" Siehe auch: Arno Dämon: Mit ganzheitlichen Verfahren Grenzen durchbrechen: Vortrag OOP 2011, SIGS Publishing, 2011" [BaHü10] Pavlo Baron, Michael Hüttermann: Fragile Agile; Hanser Verlag 2010" [Kel10] Wolfgang Keller eigene Projekterfahrung mit einem großen agilen Projekt in einem internationalen Finanzdienstleistungskonzern" [LaVo10] Craig Larman, Bas Vodde:Practices for Scaling Lean & Agile Development: Large, Multisite, and Offshore Product Development with Large-Scale Scrum; Addison-Wesley Longman, Amsterdam (2010) " [Leff07] Dean Leffingwell: Scaling Software Agility: Best Practices for Large Enterprises (Agile Software Development) Addison-Wesley Longman, Amsterdam (2007)" [Rich10] Scott Rich: Scaling Agile Software Development by Example; Vortrag Guide Share, Dresden, September 2010 " " objectarchitects 2012 Wolfgang Keller" 37"