Erfahrungsbericht Auslandssemester Malaysia von Marc Moritz

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester Malaysia von Marc Moritz Studiengang: BWL Spedition, Transport und Logistik Jahrgang: 2014 Zeitraum: Semester: 5 Partnerhochschule: UniKL MITEC, Johor Bahru, Malaysia

2 Vorbereitung Die Vorbereitung meines Auslandssemesters begann zunächst mit dem Abschließen des DAAD Englisch Tests, welcher Grundvoraussetzung für ein Auslandssemester in einem englisch-sprachigen Land ist. Anschließend musste auch ich ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf sowie die Notenübersicht an das International Office senden. Nachdem die Nachricht uns erreichte, dass wir dabei sind, begannen auch schon die konkreten Vorbereitungen. Die Kurswahl musste abgestimmt werden, sowie einige Visum-Modalitäten erledigt werden. Hier haben wir unsere ersten interkulturellen Erfahrungen gemacht. Denn der ursprüngliche Plan besagte, dass wir mit signierten Dokumenten aus Malaysia zur Botschaft in Frankfurt fahren sollten und dort für einen kleinen Unkostenbeitrag von unter 10 Euro unser Visum schon vor Einreise erhalten. Dieses Verfahren jedoch wurde, nachdem wir alle Bürokratie erledigt hatten, geändert und uns blieb keine andere Wahl als ohne Visum einzureisen. Das Visum beantragten wir im Land über die Hochschule, nun jedoch zu einem Preis von ca. 180 Euro. Auch einige Impfungen sollte man mitbringen. Hierbei kann ich jedoch keinen konkreten Tipp geben, denn schließlich ist es so: Fragt man zwei Ärzte, erhält man fünf Meinungen. Somit hatten alle aus unserer Gruppe unterschiedliche Impfungen und alle haben es ohne größere Schwierigkeiten nach Hause geschafft. Wichtig ist hierbei, wie bei allem, sich lediglich früh genug damit zu beschäftigen. Den Flug kann man natürlich nach Singapur buchen, welches mit Blick auf die Strecke näher an Johor Bahru liegt als Kuala Lumpur. Mit etwas Pech jedoch ist am Grenzübergang von Singapur nach Malaysia viel Betrieb und man steht so lange an, dass man in der gleichen Zeit gemütlich mit dem Bus von Kuala Lumpur nach Johor Bahru gefahren wäre. Es könnte auch sinnvoll sein Kuala Lumpur anzufliegen um direkt zu Beginn an den Einführungsveranstaltungen am

3 Hauptsitz teilzunehmen und persönlichen Kontakt zum International Office herzustellen. Wir befanden uns drei Wochen zu früh im Land, da unser Semesterbeginn einige Tage vor unseren Flügen nach hinten verschoben wurde. Wir nutzten die Zeit um die Kultur Südostasiens vorab besser kennen zu lernen. Aufenthalt Ankunft Für unsere Ankunft in Kuala Lumpur wurde uns von der Hochschule ein Hostel gestellt. Wir trafen hier zunächst das International Office um einige Formalitäten zu klären. Anschließend brachen wir auf zu unserem Hochschulstandort in Johor Bahru. Hier wohnten wir eine Woche im Hotel und kümmerten uns auf eigene Faust um Wohnungen. Das Angebot ist sehr groß, jedoch hat nahezu keine Wohnung Kabelinternet. Hierfür muss man sich einen LTE-Router kaufen, welcher nicht sehr günstig ist. Ein weiteres Problem ist der öffentliche Nahverkehr in Johor Bahru, denn dieser existiert nicht. Man kann sich keine Roller ausleihen, lediglich Autos mieten, was wir jedoch nur tageweise gemacht haben. Drei von zehn unserer Gruppe haben sich so entschieden eine Wohnung direkt auf dem Campus zu beziehen, unter anderem ich. Hier gelten strenge Regeln wie bspw. kein Alkohol und kein Schweinefleisch,

4 jedoch hatte man so kein Transportproblem und eine sehr preiswerte Miete. Uns wurde mitgeteilt, dass die Wohnung jedoch in Zukunft nicht mehr an Austauschstudenten vergeben wird, sondern nur noch für Dozenten und Professoren zur Verfügung steht. Es spricht jedoch nichts dagegen hier noch einmal nachzuhaken, falls von euch Interesse besteht. Die Kollegen die außerhalb wohnten, waren somit immer auf Taxis bzw. Uber angewiesen. Uber jedoch funktioniert sehr gut und ist unglaublich günstig. Bei der Wohnungssuche machten wir unsere ersten Erfahrungen mit den Einheimischen in Johor Bahru. Überwältigend ist die Freundlichkeit, die uns entgegengebracht wurde. Die Menschen in Johor Bahru sind Touristen bzw. westlich aussehende Menschen nicht gewohnt, da es sich bei dem Ort um keine Touristenattraktion handelt. In Kuala Lumpur ist das ganz anders. Zu Beginn waren viele schüchtern. Geht einfach auf die Menschen zu und brecht das Eis. Campus und Leben Auf dem Campus gibt es eine Moschee, einen Minimarkt, viele Sportmöglichkeiten, die Vorlesungsräume, die Hostels sowie einen See. Unsere ersten Tage begannen mit der Kurswahl und der Einführung in alle Gepflogenheiten durch unseren Supervisor. Diesen kann man durchaus auf ein Bier treffen, was nicht gerade alltäglich ist in einem muslimischen Land.

5 Das Hochschulsystem ist ein Anderes als in Lörrach. Man sammelt das ganze Semester schon Punkte durch Präsentationen, Seminararbeiten und Online- Tests. Die finalen Klausuren werden so lediglich mit 40% gewichtet. Wir haben unsere Klausuren vorzeitig, vor allen anderen Studenten geschrieben, da wir aufgrund der Semesterverschiebung nach Hinten nicht bis zum Ende des Semesters bleiben konnten. Schließlich startete unser Semester in Lörrach wieder. Die Anwesenheitszeiten sind weniger als in Lörrach, allerdings gibt es viele Gruppenarbeiten sowie Präsentationen für Zuhause. Eine Anwesenheitspflicht besteht wie in Lörrach auch an der UniKL. Auf Anweisung des Dekans wurden bei allen Gruppenarbeiten bewusst Austauschstudenten mit den Locals gemischt, damit man sich austauschen kann. Das ist eine gute Idee, macht Spaß und ist interessant, aber kann auch kompliziert sein, schließlich treffen zwei komplett andere Kulturen aufeinander. Doch genau deshalb entscheidet ihr euch für das Auslandssemester. Ich wünsche viel Spaß bei euren Erfahrungen und als kleiner Tipp: Seht alles mit viel Humor. Ein Lächeln löst so manches Problem auch ganz ohne deutsche Logik und Korrektheit. Seid hierbei einfach nicht zu versteift und zeigt eure Flexibilität. Die Studenten am MITEC sind sehr fußballbegeistert. So gibt es viele Sportmöglichkeiten auf dem Campus. Von Tennis und Volleyball über Fußball und einen Fitness-Raum ist alles dabei. Es werden vom International Office in Kuala Lumpur gelegentlich diverse Ausflüge mit Austauschstudenten von anderen Standorten angeboten. Nutzt diese Möglichkeit und die Freizeit die ihr habt für Ausflüge innerhalb als auch außerhalb Malaysias. Flüge als auch alle anderen Transportmöglichkeiten sind durchaus bezahlbar und unkompliziert zu buchen.

6 Fazit Ich habe meine Entscheidung nie bereut und würde mich jederzeit wieder für ein Auslandssemester in Malaysia entscheiden. Man muss sich im Klaren sein, dass man kein Auslandssemester an einer Eliteuniversität macht. Jedoch habe ich einiges gelernt, sei es etwas über die Malaysische Transportwirtschaft, die englische Finanzbuchführung, die muslimische Kultur und nicht zu vergessen die unglaublichen interkulturellen Erfahrungen innerhalb der Gruppenarbeiten sowie auf unseren übrigen Reisen. Alles in allem sind es viele kleine Erfahrungen, die in Summe ein Erlebnis für mich waren, das ich nicht mehr missen möchte. Meldet euch bei Fragen gerne bei: