Was geschieht am Ende des Lebenszyklus? Welche Dämmstoffe können wie
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- Anton Heidrich
- vor 6 Jahren
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1 NABU-Dialogforum Klima- und Ressourcenschutz im Gebäudebestand Was geschieht am Ende des Lebenszyklus? Welche Dämmstoffe können wie weiterverwendet werden? Dipl.-Ing. Michael Heide Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.v.
2 Ökologischer Fußabdruck: WWF- Living-Report 2008 : Ökologischer Fußabdruck als Verhältnis der Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen zur Biokapazität unseres Planeten: 1960: 2009: + 50% 100% + 30% = 130%
3 Kreislaufwirtschaft in Deutschland: Von der EU-Kommission wurde 2003 eine Strategie für Abfallvermeidung entworfen. Die im Juni 2008 verabschiedete EU- Abfallrahmenrichtlinie zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Abfallentsorgung fordert - eine weitgehende Abfallvermeidung - sowie eine verstärkte Verwertung von Abfällen durch Abfalltrennung und Recycling. Nationale Gesetze und Verordnungen (Kreislaufwirtschaftsgesetz) schreiben Mindestquoten für die Abfallverwertung vor.
4 Zusammensetzung der Bau- und Abbruchabfälle (188,7 Mio. t) im Jahr 2006: Straßenaufbruch 14,3 Mio. t 7,6% Quelle: Statistisches Bundesamt Bauschutt 57,1 Mio. t 30,3% Baustellenabfälle 10,9 Mio. t 5,8% Baustoffe auf Gipsbasis 0,4 Mio. t 0,2% Boden und Steine 106,0 Mio. t 56,2% Bau- und Abbruchabfälle machen 56 % des Deutschen Abfallaufkommens (340 Mio. t) aus!
5 Betrachtungen zu Dämmstoffen Dämmstoffarten: Schaumkunststoffe (Polystyrol, Polyurethan) Schaumglas ( Foamglas ) Mineralfaser Mineralschäume (Gasbeton, Perlite, Aerogel) Zellulose Holzfaser, Holzwolle, Holzspäne Kork Stroh, Flachs, Hanf, Schilfrohr, Wiesengras Schafwolle
6 Bauphysikalische Funktion: Wärmedämmung - Mindestwärmedämmung nach DIN Energieeinsparung nach EnEV Brandschutz nach DIN Feuerwiderstand - Brennbarkeit Schalldämmung - Bewertetes Schalldämm-Maß nach DIN Schalldämm-Maß-Verbesserung (-Verschlechterung) bei WDVS Dämmstoffe entweder genormt (DIN, EN) oder allg. bauaufsichtlich zugelassen
7 Bauteile: Außenwände - Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) - hinterlüftete Fassaden - Gefächdämmungen Trennwändeg (Ständerwände, Vorsatzschalen) Steildach - Gefachdämmung - Aufsparrendämmung Flachdach (Warmdach, Umkehrdach) Geschoßdecken - Estrichdämmung - Auf- oder Unterdeckendämmung
8 Konstruktive Aspekte: Form der Wärmedämmung - Matten - Platten - Schüttungen/Einblasdämmungen Art der Befestigung - Lose (Schüttungen, Estriche, Gefache) - Mechanisch (Dübel, Schienen, Auflasten) - Verklebung (Warmdach, WDVS) Art der Bindung - gesteppt, Drahtgeflecht - Faserzusätze - Klebstoffgebunden, zementgebunden Kaschierungen (Metall, Glasvlies, Putz)
9 Wiederverwertung von Dämmstoffen Möglichkeit der Bergung - Lose verlegt - Bekleidung/weitere Schichten gut rückbaubar - Wenig Verschnittmengen Sicherstellung notwendiger Eigenschaften - Art und Eigenschaften bekannt (Lieferscheine) - Mindesteigenschaften ausreichend - Freiheit von Fremdstoffen (Imprägnierungen, Flammschutzmittel, Insektizide etc.) Wirtschaftlichkeit - Lohnintensiver Rückbau - Transportentfernungen
10 Recycling von Dämmstoffen Kunstschäume - bislang überwiegt thermische Verwertung - Reinheitsgrad der Abfälle (Bsp.: WDVS) - Ansätze zu neuen Recycling-Verfahren: Expandiertes Polystyrol FV Fraunhofer Inst. (BMWi) - mangelnde Reinheit - hohe spez. Transportkosten - Flammschutzadditive (Brom) Lösungsansatz: - selektives Auflösen - Reinigen der Lösung - Fällen des EPS
11 Polyurethan (PUR) Bayer AG Leverkusen - Nur kleine Mengen sortenrein - Glykolyse Spaltprodukte - Zugabe zu frischem Material thermische Verwertung überwiegt
12 Mineralfaser (MF) - bislang besonders überwachungsbedürftige Abfälle - Sondermülldeponien FV Wool.rec GmbH (BMU) - Zerkleinern Mineralfasermehl - Reinigung von Metallrückständen - Siebanlage (Folien- u. Holzrückstände) - Matrix aus MF-Mehl - Porosierungsmittel für Ziegelherstellung
13 Mineralschäume - Problematisch als Leichtfraktion bei RC- Baustoffen - Enthält keine gefährlichen Bestandteile (Fasern) - Sortenreines Material kann in Produktion zugegeben werden - Auch Verwertung als Ölbindemittel, Streu etc. - Granulat für REA - Zuschlag für Wärmedämmputz
14 Zellulose - Wiederverwertbar nur sortenrein im Papierrecycling - Enthält i. d. R. Borsalze wegen Brandschutz sowie Bindemittel/Harze - Geringe Gefügefestigkeit - Fasern bedenklicher als Mineralfasern - Thermische Verwertung oder Deponierung als Alternativen
15 Holzfaser, Holzwolle, Holzspäne - Wiederverwertbar nur sortenrein im Papierrecycling - Enthält i. d. R. Borsalze wegen Brandschutz - Bindemittel ggf. Harze oder Zement (Holzwolle) - Thermische Verwertung möglich - Kompostierbarkeit von Bindemittel und Zusatzstoffen abhängig
16 Kork - Wiederverwertbar als Dämmgranulat - Korkplatten können Bindemittel wie Phenolharze enthalten - Thermische Verwertung möglich - Kompostierbarkeit von - Kompostierbarkeit von Bindemittel und Zusatzstoffen abhängig
17 Stroh, Flachs, Hanf, Schilfrohr, Wiesengras - Hanfplatten können Zement oder Polyesterfasern enthalten - Können Borsalze als Brandschutzmittel enthalten - Thermische Verwertung möglich - Wiederverwertbarkeit von Platten ist von deren Formbeständigkeit abhängig - Kompostierbarkeit von Bindemittel und Zusatzstoffen/- fasern abhängig
18 Schafwolle - Enthält i. a. Mottenschutzmittel u. ä. - Können Borsalze als Brandschutzmittel enthalten - Thermische Verwertung möglich - Wiederverwertbarkeit von Matten ist von deren Formbeständigkeit abhängig (Mottenschutz erneuern) - Faserbelastung beachten! - Recycling in Reißereien - Kompostierbarkeit von Bindemittel/Zusatzstoffen abhängig
19 Fazit: Wiederverwertbarkeit und Recyclingfähigkeit können nicht pauschal beurteilt werden! Formbeständigkeit, Bearbeitungsaufwand, Transportentfernungen etc. beeinflussen die Ökobilanz Thermische Verwertung kann durchaus eine ökologisch schlüssige Alternative darstellen Bei Gesamtökobilanz ist auch die Wärmedämmeigenschaft einzubeziehen!
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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