Pressemitteilung. Pferdehaltung ist wichtige Einkommensquelle für die Landwirtschaft

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1 Presse und Internet Linz, 27. Juni 2017 Pressemitteilung Pferdehaltung ist wichtige Einkommensquelle für die Landwirtschaft Gewerbeordnung ist an die Erfordernisse der bäuerlichen Pferdehalter anzupassen Oberösterreich ist in der Pferdehaltung das Bundesland mit der größten wirtschaftlichen Bedeutung. Pro Jahr wird im gesamten Segment in Oberösterreich mit Pferden ein Produktionswert von 300 Millionen Euro erzielt. Österreichweit gibt es etwa Pferde mit einer Wertschöpfung von knapp 1,5 Milliarden Euro. Drei bis vier Pferde sichern einen Arbeitsplatz. Daher sind in Oberösterreich bis zu Arbeitsverhältnisse auf die Pferdewirtschaft zurückzuführen. Rückgrat und Motor der positiven Entwicklung der Pferdehaltung sind landwirtschaftliche Betriebe. Aktuell stellen notwendige Änderungen in der Gewerbeordnung die pferdehaltenden Betriebe vor große Herausforderungen. Einerseits geschieht die Pferdezucht überwiegend auf landwirtschaftlichen Betrieben, andererseits ist auch die Pferdehaltung auf Bauernhöfen besonders stark ausgeprägt. Laut Tierliste der Agrarmarkt Austria gibt es in Oberösterreich etwa Pferde auf bäuerlichen Betrieben. Ein Betrieb hält durchschnittlich 4,6 Pferde und somit stehen knapp zwei Drittel aller Pferde auf Bauernhöfen. Landwirtschaftliche Betriebe, die Pferde halten, aber nicht am Agrarumweltprogramm ÖPUL teilnehmen, sind dabei nicht erfasst. Dies betrifft vor allem kleinere Landwirte, die ein oder zwei Pferde auf dem Hof halten. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass etwa 75 Prozent der Pferde auf Bauernhöfen gehalten werden, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Geänderte rechtliche Rahmenbedingungen Die Pferdewirtschaft hat sich in den letzten Jahren auf wesentliche rechtliche Änderungen einstellen müssen: im Jahr 2014 zb auf die Umsatzsteuer-Regelbesteuerung anstatt der pauschalierten Besteuerung des Einstellens (und Vermietens) von Reittieren. Diese 1/5

2 Regelung konnte durch gemeinsame Anstrengungen abgefedert und mit einer Vorsteuerpauschale praktikabel gestaltet werden. Für viele Pferdebesitzer hätte das neue System bedeutet, dass sie sich die Kosten für das Einstellen der Pferde nicht mehr hätten leisten können. Die Landwirtschaftskammer hat sich massiv dafür eingesetzt, diese Mehrbelastung für die Pferdebesitzer abzuwenden. Durch die Einführung einer Vorsteuerpauschale von 24 Euro pro Pferd und Monat für die am Einstellbetrieb anfallenden Kosten ist es gelungen, eine Regelung zu finden, um die Mehrkosten für die Pferdebesitzer in einem überschaubaren Rahmen zu halten, erläutert Reisecker. Notwendige Änderung der Gewerbeordnung Aktuell ist die notwendige Änderung der Gewerbeordnung für das Einstellen von Reittieren vordringlich. In der Praxis gibt es viele landwirtschaftliche Pferdebetriebe, die ihr Haupteinkommen über das Pferdeeinstellen erwirtschaften. Laut geltender Rechtsordnung wären diese Betriebe Gewerbebetriebe mit weitreichenden Konsequenzen, wie beispielsweise einer ungeklärten Rechtssituation im Bereich der Flächenwidmung und Betriebsanlagengenehmigung. Die Vertreter der Pferdezucht in Oberösterreich und Österreich fordern daher eine Regelung, die ausschließlich auf der Flächenbindung der Pferdehaltung beruht. Nur Betriebe, die über keine oder zu wenig landwirtschaftliche Fläche für die Pferdehaltung verfügen, wären demnach als Gewerbebetriebe einzustufen. Ein erster Schritt ist mit dem Entwurf der neuen Gewerbeordnung getan. Die vorerst im parlamentarischen Wirtschaftsausschuss beschlossene Novelle sieht eine Obergrenze von zwei Pferden pro Hektar und 25 Pferden pro Betrieb vor. Die Landwirtschaftskammer drängt darauf, dass diese Regelung nun in den nächsten Tagen auch tatsächlich vom Nationalrat beschlossen wird, auch wenn wir uns eine höhere Obergrenze gewünscht hätten, erläutert Reisecker. Die Bedeutung der Pferdehaltung als Einkommensquelle in der Landwirtschaft nimmt weiter zu. Bildnachweis: Alexia Khrusheva, Abdruck honorarfrei! 2/5

3 Mehr als pferdehaltende Betriebe in OÖ Der Trend, dass Pferdebesitzer ihre Pferde auf bäuerlichen Betrieben einstellen, geht ungebrochen weiter. Der Grund dafür ist, dass diese zunehmend Wert auf eine möglichst artgerechte Haltung ihrer Pferde legen. Am landwirtschaftlichen Betrieb ist das durch die größere Flächenausstattung gut möglich. Dazu gehört auch, dass neben der Standardpferdehaltung in Einzelboxen mit zusätzlichem Auslauf auch Gruppenhaltungssysteme für Reitpferde, sogenannte Bewegungsställe, an Bedeutung gewinnen. Insgesamt gibt es in Oberösterreich etwa Betriebe, in denen Pferde gehalten werden. Da Pferde als Lauftiere größere Bewegungsflächen und eine extensivere Futtergrundlage als andere landwirtschaftliche Nutztiere benötigen, werden durch die Pferdehaltung relativ große landwirtschaftliche Flächen gebunden. Man kann davon ausgehen, dass ein Pferd ca. einen Hektar Fläche braucht und dass mit der Pferdehaltung Hektar in Oberösterreich gebunden sind. Damit leistet die Pferdewirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Landschaftspflege, betont Reisecker. Umfangreiches Reitwegenetz Da für viele Pferdebesitzer das Reiten in freier Natur im Vordergrund steht, war es notwendig für die rund oberösterreichischen Reiter eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Mit Unterstützung des Landes Oberösterreich wurden Kilometer Reitwege ausgewiesen, getragen von zehn Reitregionen. Oberösterreich hat sehr viel Know-how Durch das Referat für Pferdehaltung der Landwirtschaftskammer OÖ, die Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Pferdezüchter OÖ und durch die vielfältigen Weiterbildungsmaßnahmen des Ländlichen Fortbildungsinstituts der Landwirtschaftskammer OÖ (LFI) im Bereich der Pferdehaltung können in Oberösterreich die Pferdehalter und Züchter perfekt unterstützt werden. Das Österreichische Pferdezentrum Stadl-Paura und das Agrarbildungszentrum Lambach ist mit seiner Ausbildung zum Pferdewirt ebenso wesentlich für die führende Stellung Oberösterreichs innerhalb der Österreichischen Pferdewirtschaft verantwortlich. Für die rund Reiter gibt es in Oberösterreich optimale Rahmenbedingungen. Bildnachweis: Alexia Khrusheva, Abdruck honorarfrei 3/5

4 Martin Steinbichler, Obmann des Landesverbandes der Pferdezüchter OÖ Landesverband als moderne Serviceorganisation Der Landesverband der Pferdezüchter Oberösterreichs ist eine der größten Pferdezuchtorganisationen Österreichs Pferdezüchter sind Mitglieder, diese haben rund Zuchtstuten und Deckhengste in das Zuchtbuch eingetragen und sie halten mit Jung- und Reitpferden gemeinsam insgesamt etwa Tiere. Gemeinsam mit dem Land OÖ ist der Landesverband Eigentümer des Pferdezentrums Stadl-Paura. Daraus ergibt sich für uns eine besondere Verantwortung, aber auch große Chancen für unsere Züchter, die dadurch auf eine hervorragende Veranstaltungs- und Ausbildungsinfrastruktur zurückgreifen können, erläutert Martin Steinbichler, Obmann des Landesverbandes der Pferdezüchter OÖ. Neben der klassischen Zuchtarbeit mit Klassifizierung der Pferde, Abstammungssicherung und Ausstellen aller notwendigen Dokumente, sieht sich der Verband vor allem als moderne Serviceorganisation, der seine Mitglieder in den Bereichen Pferdezucht, Pferdeausbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Pferdevermarktung unterstützt. Beste Pferde für unsere Käufer Aber auch die Kunden unserer Mitglieder, konkret die Pferdekäufer, sind uns sehr wichtig. Wir wollen Züchter und Käufer auf unseren Veranstaltungen konstruktiv zusammenführen. Dazu dienen Zuchtveranstaltungen, Verkaufsveranstaltungen, Messeauftritte und eine intensive Internetpräsenz zb mit der Homepage oder dem Facebook-Auftritt unter,landesverband der pferdezüchter oö, so Steinbichler. Die Hauptrassen im Zuchtverband sind Noriker-, Warmblut- und Haflingerpferde. Daneben gibt es in nennenswertem Umfang Island-, Huzulenpferde, New Forest Ponys, Pinto Reitpferde und Shetlandponys. Als Besonderheit betreuen wir seit kurzem auch Weiße Barockesel. Mit diesen Rassen können unsere Züchter den gesamten Freizeit- und Sportpferdemarkt abdecken. Für alle Pferderassen gilt: Wir betreuen sie mit demselben Engagement und mit dem Ziel, für Pferdekäufer gesunde, charakterlich einwandfreie und leistungsbereite Tiere zur Verfügung zu stellen. Alle Maßnahmen, die wir setzen, dienen diesem Zweck. Ein Käufer, der Pferde von unseren Züchtern kauft, soll wieder kommen und uns weiterempfehlen, so Steinbichler. Verbindung von Zucht, Sport und Freizeit Pferdesport und Reiten sind wunderbare Freizeitbeschäftigungen, gerade auch für die Jugend. Naturgemäß ist der Umgang mit Pferden aber oft nicht ganz ungefährlich. Der 4/5

5 Zuchtverband setzt daher Maßnahmen, dass nur charakterliche einwandfreie Zuchttiere eingesetzt werden. Besonders zu nennen sind dabei die verpflichtenden Leistungsprüfungen für alle Hengste im Pferdezentrum Stadl-Paura, Leistungsprüfungen für Stuten und die Überprüfung des Gesundheitsstatus. Viele landwirtschaftliche Betriebe sind neben der Zucht auch in anderen Sparten der Pferdeund Landwirtschaft tätig. Dadurch entstehen interessante Erwerbskombinationen. Das Einstellen von Pferden und Urlaubsangebote stehen dabei im Vordergrund. Auch zwei Drittel der 205 oberösterreichischen Reitvereine befinden sich auf landwirtschaftlichen Betrieben. Zeitungsprojekt und Jugendarbeit 2016 startete der Verband mit der Pferd Österreich ein Zeitungsprojekt mit der Auflage von Stück. Diese Zeitung dient der internen Information und zur Information der anderen Organisationen der Pferdewirtschaft. Die Jugendarbeit ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor der Verbandsarbeit. Jugendliche sind als Mitglieder voll in den Verband integriert. Auch im Vorstand sind sie durch einen Repräsentanten vertreten. All diese Maßnahme führen zu steigenden Mitgliederzahlen, freut sich Obmann Steinbichler. Wir wollen für Pferdehalter, Züchter und Reiter optimale Rahmenbedingungen bieten, betonen ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Martin Steinbichler, Obmann des Landesverbandes der Pferdezüchter OÖ. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei Kontakt bei Rückfragen: Dr. Peter Zechner, Tel , Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Tel , 5/5