CO 2 -Bilanz. Wer jetzt handelt, gewinnt! Editorial. Sonderveröffentlichung
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- Birgit Ziegler
- vor 8 Jahren
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1 w Sonderveröffentlichung CO 2 -Bilanz Editorial Alarmierende 30,6 Gigatonnen an Kohlendioxid hat die Menschheit allein 2010 ausgestoßen bei weiter steigendem Ressourcenverbrauch. Erfolgsfaktor CO 2 -Bilanz. Wer jetzt handelt, gewinnt! Wer langfristig erfolgreich sein will, muss Klimamanagement im Unternehmen integrieren. Ein Abwälzen der Umweltkosten auf unser Ökosystem wird nicht mehr lange möglich sein. Zukunftsorientierte Unternehmen arbeiten daher schon jetzt an Informationssystemen, mit denen sie das eigene CO 2-Inventar aktiv steuern können als Schlüssel für eine nachhaltige Unternehmensführung. Unsere Erfahrung zeigt, dass allein die Messung von Emissionsdaten schon zur CO 2-Reduktion und damit zur Kosteneinsparung führt. So wird die Klimabilanz zum positiven Faktor für Ihre Geschäftsbilanz. Die vorliegende Sonderpublikation, erstellt von unseren Experten bei TÜV SÜD Industrie Service und renommierten Partnern, will eine Orientierung geben, wie Mittelständler ihr Klimamanagement umsetzen können. Mit dem Ziel: Kosten senken und die Reputation bei Kunden und Geschäftspartnern steigern. EDITORIAL 1 Erfolgsfaktor CO 2-Bilanz. Weltweit bewerten unsere Experten das CO 2-Inventar von Unternehmen und zertifizieren einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb. Über 100 Mitarbeiter im Bereich Carbon Management Service haben bereits zum Erfolg zahlreicher Klimaschutzprojekte beigetragen. Von der UNFCCC sind wir als erste Prüfgesellschaft weltweit zur Prüfung von CDM- und JI-Projekten in allen Technologiefeldern zugelassen. ANGEWANDT 2 Wer setzt den Corporate Carbon Footprint ein? NACHGEFRAGT 3 Was genau ist der Corporate Carbon Footprint? OPTIMIERT 5 Mehrwert für Controlling und Unternehmensführung. Ihr Ferdinand Neuwieser, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Industrie Service GmbH IMPLEMENTIERT 6 Auf Bestehendem aufbauen, Synergien nutzen. KOMPENSIERT 7 Einsatz von Klimaschutzzertifikaten, Ausgleich von Emissionen.
2 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service 2 ANGEWANDT Wer setzt den Corporate Carbon Footprint ein? Nach Analysen des weltweit tätigen Carbon Disclosure Project (CDP) konnte in 2011 bereits jedes zweite Unternehmen eine zumindest teilweise CO 2-Bilanz vorlegen. Damit wird Klima- und Emissionsmanagement zum Standard. Gleich zeitig lohnt sich Klimaschutz auch finan ziell: 3 von 5 Emissionsreduktionsmaßnahmen zahlen sich schon nach weniger als 3 Jahren auch finanziell aus. Mittelständler können solche Trends nutzen und anführen: So erzielte das erste Mitglied der CDP Mittelstand Initiative die Transparenznote 89 von 100 deutlich über dem Durchschnitt sogar von DAX-Unternehmen. "Unsere Meere sterben, unsere Luft verändert sich, und unsere Wälder und Weiden verwandeln sich in Wüsten. Ob Fische, Pflanzen, Wildtiere oder Menschen mit zunehmender Geschwindigkeit zerstören wir die Erde, die uns am Leben erhält. Die wichtigste einzelne Ursache für die Zerstörung der Natur: der Klimawandel. (Avaaz) Den Klimawandel aufzuhalten oder wenigstens seine Wirkung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen gelingt nur, wenn der Ausstoß an Treibhausgasemissionen in diesem Jahrzehnt drastisch gesenkt wird. Dazu wurde im Jahr 2000 das gemeinnützige Carbon Disclosure Project (CDP) ins Leben gerufen. Elf Jahre später unterziehen sich über Unternehmen weltweit dem etablierten Standard zur Berichterstattung von Strategien im Umgang mit dem Klimawandel und zur Senkung von Emissionen. Über ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen sind im direkten Zugriff des CDP mit sichtbaren Folgen: 81 Prozent der Unternehmen, die unsere Anfrage an die Global 500 beantworteten, konnten 2010 ihre direkten Emissionen im Durchschnitt um 4,4 Prozent senken. Ein erster Teilerfolg vor dem Hintergrund, dass die globalen Emissionen im selben Zeitraum um sechs Prozent angestiegen sind. Weltweit größte Datenbank zu Klimaschutzstrategien Die Anwendung des CDP-Standards dient Unternehmen sowohl als Einstieg als auch als wichtige Referenz bei der systematischen Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Klimawandels sowie beim Aufbau und der Weiterentwicklung konsistenter Klimaschutzstrategien. Unsere Ratings für Qualität und Detailtiefe (Carbon Disclosure Score) sowie für die tatsächliche Klimaschutzleistung (Carbon Performance Score) helfen, Vergleiche mit Sektoren und Wettbewerbern zu ziehen und schnell Verbesserungspotentiale aufzudecken. Dies geschieht auf Basis der von uns betriebenen, mittlerweile weltweit größten Datenbank zu Klimaschutzstrategien, Emissionsdaten und Reduktionsaktivitäten. Unsere Datenbank enthält beispielsweise tatsächliche Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen die Mehrheit davon mit Angabe von Payback-Perioden, ein Drittel sogar mit konkreten Investitionssummen und erwarteten Kosteneinsparpotentialen. Service-Paket für den Mittelstand Für nicht börsennotierte Unternehmen, die zum Teil an das Thema Klima- und Emissionsmanagement erst herangeführt werden müssen, hat CDP mit den Partnern PE INTERNATIONAL und TÜV SÜD ein gesondertes Paket geschnürt. Die Leistungen umfassen: Zugang zum CDP Erfassungsstandard, Unterstützung durch einen erfahrenen Berater, Bewertung der Unternehmensantwort nach der erprobten CDP-Methodologie, Benchmarking gegen zwei selbst gewählte Vergleichsgruppen sowie die individuelle Präsentation der Ergebnisse und Entwicklungspotentiale. Auf diese Weise lassen sich systematisch Wettbewerbschancen erkennen, Kosten senken, Reputationsrisiken vermeiden und vielleicht auch Fische, Pflanzen, Wildtiere, Menschen und vor allem unser Planet retten! Das Carbon Disclosure Project ist lebensnotwendig, und deswegen sollte jeder daran teilnehmen. (Bill Clinton) Susan Dreyer Head of Programs and Markets Carbon Disclosure Project ggmbh susan.dreyer@cdproject.net
3 3 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service NACHGEFRAGT Was genau ist der Corporate Carbon Footprint? Unternehmen, die sich für eine CO 2-Inventur und Zertifizierung entscheiden, können Gebäude, einzelne Produkte oder den kompletten Betrieb einbeziehen. Den Überblick über die Treibhausgase eines gesamten Unternehmens gibt der Corporate Carbon Footprint (CCF). Dieser Fußabdruck berücksichtigt alle Emissionen der Wertschöpfungskette. Der Product Carbon Footprint umfasst nur die produktbezogenen Emissionen der Lebenskette. Großunternehmen und Mittelständler investieren in ihre Nachhaltigkeitsstrategie. Sie nutzen Nachhaltigkeitsberichte, ökologische Gewinn- und Verlustrechnungen und Nachhaltigkeitsindizes. Dafür sind die aktive Messung und Bewertung von CO 2-Emissionen für Unternehmen Notwendigkeit und Chance gleichermaßen. Einerseits steigt der gesellschaftliche und politische Druck zum emissionsarmen Wirtschaften. Andererseits ist eine CO 2-Bilanz ein innovativer Ansatz zur Prozessoptimierung und effizienteren Nutzung von Ressourcen. Das Konzept des Corporate Carbon Footprints bietet die Möglichkeit, Nachhaltigkeit mit Produktivität und größerer Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden. Wer hier erfolgreich sein will, muss bei der Erstellung des CO 2-Fußabdrucks die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe nehmen. Um welche Emissionsquellen geht es? Für die Ermittlung des CO 2-Fußabdrucks gemäß Green House Gas Protocol (GHG Protocol) werden drei sogenannte Scopes unterschieden. Während Scope 1 und 2 ein Muss sind, ist Scope 3 optional. In Scope 1 werden alle direkten Emissionen erfasst, d. h. alle CO 2-Quellen, die von Unternehmen selbst kontrolliert werden. Dazu gehören zum Beispiel direkte Emissionen von Energieerzeugungsanlagen, Fahrzeugen, Maschinen und der Verarbeitung. Unter Scope 2 fallen die Emissionen, die durch die Energieerzeugung der vom Unternehmen hinzugekauften Strom- oder Fernwärmemengen entstehen.
4 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service 4 Scope 3 schließlich ist optional und erfasst überdies alle indirekten Emissionen, die durch die Wertschöpfung des Unternehmens verursacht werden. Hierzu zählen etwa erworbene Güter, das Anlagekapital und Dienstleistungen, Reisetätigkeiten, Aktivitäten von Lieferanten und die Nutzung durch Kunden. Gelingt es die Inventarisierung in das Kerngeschäft zu integrieren, lassen sich Kosten und Umweltrisiken reduzieren. Hierfür bestehen bereits etablierte Standards zur Ermittlung wie das GHG-Protocol oder die ISO-Norm Für die CO 2-Inventur empfehlen TÜV SÜD und ifu Hamburg einen vierstufigen Ansatz: 1. Direkte und indirekte Emissionen systematisch erfassen 2. Einsparungen in der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette anstreben 3. Verbleibende Emissionen über geeignete Maßnahmen ausgleichen 4. Gesamtprozess zertifizieren Viele Betriebe verfügen mit einem Energiemanagementsystem bereits über Daten, auf die sich aufbauen lässt. So ist der Energieverbrauch oftmals computergestützt und verursachergerecht erfasst, was den Aufwand bei der Datenerfassung reduziert. Auch an ein bestehendes Umweltmanagement mit ersten erfolgreichen Maßnahmen lässt sich häufig anknüpfen. Ein so verstandener Klimaschutz ist die sinnvolle Ergänzung im kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Klimaneutralität zertifizieren Kunden, Investoren, Analysten und Medien bewerten ein Unternehmen immer stärker anhand seines nachhaltigen Handelns. Dafür übernehmen verlässliche und weltweit akzeptierte Zertifikate eine entscheidende Signalwirkung. Die Zertifizierung nach dem TÜV SÜD-Standard GHG 41 Klimaneutralität basiert auf der Verifizierung des Treibhausgas-Inventars bzw. des CO 2-Fußabdrucks und umfasst die Prüfung der Klimaneutralstellung. Dabei ist der Prüfungsansatz umfassend: Der Klimaschutz als Unternehmensziel wird genauso geprüft, wie die Durchführung von Energieeffizienz-Maßnahmen, die beabsichtigte Kommunikation der Zertifizierung und die Stilllegung der CO 2-Zertifikate. Des Weiteren werden nur qualitativ hochwertige Emissionsminderungszertifikate zugelassen. Alle relevanten CO 2-Emissionen müssen richtig und komplett erfasst, signifikant und verifiziert sein. Transparenz in Prozessen und der Kommunikation Der CO 2-Fußabdruck ist nicht nur ein Ergebnis, sondern die aktive und transparente Auseinandersetzung mit den eigenen Prozessen. Er trägt zur kontinuierlichen Verbesserung bei. Mithilfe von Software, wie z. B. Umberto for Carbon Footprint, werden alle Material-, Energie- und Emissionsströme erfasst und dargestellt. Alleine dieses Verfahren erhöht die Transparenz in den betrieblichen Prozessen und ermöglicht ein leichtes Identifizieren von Einsparpotenzialen bei Material und Energie, was sich wiederum auf die CO 2- Bilanz positiv auswirkt. Deshalb ist die CO 2-Bilanz ein wichtiges Verbindungsstück zwischen Supply Chain Management und der Ökobilanzierung. Versteht das Unternehmen den CO 2-Fußabdruck nicht als absolutes Ergebnis, sondern als dynamische Kennzahl, entstehen Rückkoppelungseffekte zwischen Kosten- und CO 2-Einsparungen. Außerdem kommunizieren zertifizierte Unternehmen effektiv, wenn sie sich auf die ausgezeichnete Reputation einer unabhängigen Sachverständigenorganisation verlassen. Sie steigern ihre Umweltperformance und dokumentieren ihr nachhaltiges Wirtschaften nach außen. Martina Prox Leiterin Marketing & Vertrieb ifu Hamburg GmbH martina.b.prox@ifu.com Thomas Claßen Projektleiter Freiwilliger Klimaschutz TÜV SÜD Industrie Service GmbH thomas.classen@tuev-sued.de
5 5 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service OPTIMIERT Mehrwert für Controlling und Unternehmensführung. Klimaschutz ist auch in Unternehmerkreisen längst kein Fremdwort mehr. Denn Unternehmen haben verstanden, dass sich klimafreundliche Unternehmens- und Produktstrategien auszahlen. Doch worin genau liegt für gewinnund wachstumsorientierte Firmen der Nutzen von umfassendem und proaktivem Klimamanagement? Unternehmen, die regelmäßig ihre Emissionen messen und sich Reduktionsziele setzen, haben die strategische Bedeutung von Klimaschutz erkannt: Kurzfristig und langfristig öffnen sich neue Chancen und Potentiale. Experten erwarten, dass das unternehmerische Klimaengagement in Zukunft weiter wächst, denn die Reduktion des globalen Treibhausgasausstoßes ist notwendiger denn je. Doch nicht alleine diese Notwendigkeit motiviert die Unternehmen, aktiv auf eine Verbesserung der Klimabilanz hinzuarbeiten. Längst setzen die Rahmenbedingungen des Marktes die entsprechenden Anreize, emissionsärmere Prozesse und Produkte einzuführen. Anreize für das Klimamanagement Einer der stärksten Motivatoren für Klimamanagement sind potentielle Kostensenkungen und die damit verbundene Gewinnsteigerung. Zwischen Emissionsreduktionen und Energiekosten besteht eine enge Verknüpfung. Interviews mit Managern, die in ihrem Unternehmen das Nachhaltigkeits- oder Klima-Programm leiten, haben gezeigt, dass sich die Geschäftsführung in mehreren Fällen nicht im vollen Maße der tatsächlichen Energiekosten bewusst war, bis ein Klimamanagement-Programm ins Leben gerufen wurde. Eine vollständige Inventarisierung ist essentiell, um Emissions- und damit Kostenreduktionspotentiale erkennen und nutzen zu können. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise rentieren sich Initiativen zur Verbesserung von Energieeffizienz und Prozessen besonders. Für Unternehmen, die am Emissionszertifikate-Handel beteiligt sind, machen sich nachhaltig vermiedene Emissionen sogar doppelt bezahlt. Bei der umfassenden Bemessung der Klimawirkungen sind neben der direkten auch die indirekten Emissionen zu berücksichtigen, die in Verbindung mit den Produkten und Aktivitäten des Unternehmens stehen. Anfangs liegt der Schwerpunkt bei vielen Unternehmen auf direkten Emissionen und indirekten Emissionen aus der Erzeugung zugekaufter Elektrizität. Darüber hinaus jedoch sind indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette entstehen, von großer Bedeutung. Dem CDP 2011 Bericht zufolge sind diese (Scope 3) Emissionen der 500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen deutlich höher als die Scope 1 und 2 Emissionen zusammen. Klimawirkungen in der Wertschöpfungs- und Lieferkette zu kennen und zu reduzieren, ist fest in der Klimastrategie vieler Unternehmen verankert, zumal dadurch auch Risiken in der Zulieferkette erkannt werden können (bspw. der Einfluss zukünftiger Gesetzgebung, steigender Energiepreise und/oder Besteuerung von Emissionen auf Preise). Für Wal-Mart und Vodafone sind Fragen zum Klimamanagement inzwischen selbstverständliche Bestandteile ihrer Einkaufspolitik. Und auch Investoren und Banken nutzen Informationen zum Klimamanagement immer häufiger als Kriterium bei Investitionen und der Vergabe von Geldern. Auf diese Weise wird das Thema an einen immer weiteren Kreis von Unternehmen herangetragen. Es wird deutlich: Wer langfristig erfolgreich sein will, muss Klimamanagement über alle Bereiche hinweg im Unternehmen integrieren. Denn eine positive Klimabilanz ist ein Beitrag für eine gute Geschäftsbilanz. Johannes Partl Principal Consultant PE INTERNATIONAL AG j.partl@pe-international.com
6 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service 6 IMPLEMENTIERT Auf Bestehendem aufbauen, Synergien nutzen. Viele Unternehmen haben bereits ein Energiemanagementsystem (EnMS) implementiert, auf das sich eine CO 2-Bilanzierung aufbauen lässt. Ab 2013 werden EnMS für energieintensive Unternehmen nötig, wollen sie von Steuerermäßigungen profitieren. Klimamanagement und Energiemanagement sind eng miteinander verknüpft. Ursachen sind der hohe Energiekostenanteil an der Produktion, mit entsprechendem Ausstoß an CO 2- Emissionen, und sich drastisch verändernde Rahmenbedingungen durch den Umbau der Energiesysteme. Allein die chemische Industrie rechnet 2011 infolge der EEG-Abgabe mit Zusatzaufwendungen von rund 320 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Das heißt vor allem eins: Die Anlagenprozesse müssen immer differenzierter analysiert und versteckte Ineffizienzen diagnostiziert werden. Deshalb sind Energiemanagementsysteme (EnMS) ein wertvolles Instrument. Enorme Datenmengen über die energierelevanten Prozesse gilt es, zu bündeln und in geeigneter Form zu verarbeiten und zu dokumentieren. Ab 2013 werden EnMS für energieintensive Unternehmen nötig, wollen sie von Steuerermäßigungen profitieren. Voraussetzung: Das EnMS muss von unabhängiger Stelle zertifiziert sein. für eine kontinuierliche Energieeffizienzerhöhung. Ein führender Hersteller für Kunststoffe, Wachse und Kraftstoff-Zusätze hat mit Unterstützung von TÜV SÜD sein Energiemanagement in dem Chemiepark professionalisiert. Gemeinsam wurde der Ist-Stand analysiert: Netzqualität, zeitabhängige Lastaufnahme, Anlagen mit Verbrauchsspitzen und der Dampfhaushalt. Nicht alle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sind aus technischer und wirtschaftlicher Sicht gleichermaßen sinnvoll. Der Einsatz von Techniken zur Wärmerückgewinnung, verbesserte Isolierungen und verbesserte Algorithmen in der Regelungselektronik sollte in Kosten-Nutzen-Analysen abgewogen werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist zwar immer dann besonders wirkungsvoll, wenn der Verbrauch gar nicht erst entsteht. Doch auch die Addition vieler Einzelmaßnahmen bringt den Erfolg. Vorteile für das CO 2-Management Erfolgreiche Kombination aus Hard- und Software Die Praxis zeigt, dass die höchsten Einsparungen durch ein abgestimmtes Gesamtkonzept zu erzielen sind. Über 60 Prozent der in der deutschen Industrie verwandten Energie entfallen auf die Erzeugung von Prozesswärme. Gut zwanzig Prozent auf die mechanische Energie und knapp zehn Prozent auf das Beheizen von Räumen. Basisfunktion eines jeden EnMS ist der Überblick über die im Betrieb verwendeten Systeme. Sie erleichtern die Datenerfassung für Energieberichte und -bilanzen. Unternehmen sind jederzeit auskunftsfähig zu ihren eigenen Effizienzmaßnahmen und zur CO 2-Bilanz. Beides wird bei Lieferantenbewertungen oder Ausschreibungen zunehmend ein wichtiges Kriterium. Gleichzeitig legen Unternehmen eine langfristig belastbare Grundlage, um Treibhausgasemissionen aktiv zu vermeiden. Viele Unternehmen haben bereits ein Energiemanagementsystem (EnMS) implementiert, auf dessen Basis sich aufbauen lässt. Ein solches System umfasst sowohl die Managementdokumentation als auch die technischen Aspekte Dr. Gerd Streubel Zentralabteilungsleiter Anlagentechnik TÜV SÜD Industrie Service GmbH, Dresden energieeffizienz@tuev-sued.de
7 7 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service KOMPENSIERT Einsatz von Klimaschutzzertifikaten, Ausgleich von Emissionen. Bei dem Einsatz verlässlicher Klimaschutzzertifikate hat die Sicherstellung der Seriosität oberste Priorität. Dazu gehören etwa die Auswahl der geeigneten Zertifikate und IT-Lösungen sowie das Monitoring von Emissionsminderungsprojekten und die Darstellung in der Öffentlichkeit. Dem Einsatz von Zertifikaten sollten aufbauend auf einen Footprint immer ganzheitliche Betrachtungen vorangestellt werden. Dazu zählen insbesondere die Reduktion eigener Emissionen und die Definition einer eigenen CO 2-Strategie. Die freiwillige Kompensation von Emissionen ist ein Element davon. Weil die Zertifikate als Aushängeschild für das Engagement eines Unternehmens dienen, gilt es, vor allem auf deren Qualität zu achten. Es ist zu empfehlen, grundsätzlich eine ausgewogene Auswahl unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens zu treffen und Mindestanforderungen an die Prüfungsstandards zu setzen. Im freiwilligen Klimaschutzmarkt werden Projekte auf der Basis eines freiwilligen Standards zertifiziert. Die Gold Standard Zertifizierung ( wird im Markt am meisten geschätzt. Gold Standard Projekte erfüllen höchste Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit, Transparenz und sozialer Faktoren. Das Portfolio von South Pole Carbon trägt mehrheitlich das Gold Standard Logo. Die Zertifikate sind in dem verpflichteten Markt durch die UNO unter dem Clean Development Mechanism (CDM) zertifiziert. South Pole Carbon unterstützt beim Handel mit hochwertigen, selbst entwickelten Klimaschutzzertifikaten. Hierbei gilt es, sowohl die CO 2-Strategie, als auch IT-Lösungen für das Monitoring und Management von Emissionsminderungsprojekten im Blick zu haben. Mit dem neu entwickelten Carbon Footprint Calculator haben kleinere Unternehmen, aber auch Einzelpersonen die Möglichkeit, ihre Emissionen zu fairen Konditionen auszugleichen. Öffentlichkeitswirkung Auch die Öffentlichkeitswirkung bei der Kommunikation über das finanzierte Emissionsminderungsprojekt ist in jedem Falle zu bedenken. Die starke Visualisierung sowie die Darstellung des konkreten Engagements in ein Projekt bilden einen eindeutig positiven Mehrwert für die Außendarstellung eines Unternehmens. So ist beispielsweise der Bezug von klimaneutralem Erdgas durchaus ein innovativer Beitrag zum Klimaschutz. Negative Auswirkungen könnten allerdings die unkritische Wahl eines Projektes haben, das soziale Komponenten wie die Erhaltung/Schaffung von Arbeitsplätzen oder Investitionen in die soziale Infrastruktur vernachlässigt oder möglicherweise negative Umweltauswirkungen in der betreffenden Region (Beispiel große Wasserkraftprojekte) zur Folge hat. FutureCamp Climate berät Unternehmen beim Aufdecken von Emissionsminderungspotentialen und analysiert die Machbarkeit sowie die Vor- und Nachteile der Kompensation. Auf dieser Grundlage wird der Fokus der unternehmerischen Kompensationsstrategie bestimmt, was auch die externe Kommunikation beinhaltet. Mögliche Ziele umfassen die Klimaneutralstellung von Produkten oder Dienstleistungen, Veranstaltungen oder sonstigen Geschäftsaktivitäten. Gemeinsam mit den Kunden wählt FutureCamp Climate geeignete Klimaschutzprojekte bedarfsgerecht und unabhängig aus und unterstützt beim Kauf- und Stilllegungsprozess. Der Klimawandel ist unbestritten eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Besonders schädlich ist der stetig ansteigende CO 2- Ausstoß. Wir alle sind gefordert, nachhaltig zu leben und Verantwortung für unser Klima zu übernehmen im privaten wie geschäftlichen Umfeld. In Bereichen, in denen sich Emissionen nicht vermeiden lassen, sind mehr denn je innovative Ansätze und Lösungen gefragt. Dr. Christoph Grobbel CFO & CSO South Pole Carbon Asset Management c.grobbel@southpolecarbon.com Annette Gruß Geschäftsführerin FutureCamp Climate GmbH annette.gruss@futurecamp.de
8 Inside aktuell TÜV SÜD Auto Service 8 C O 2- B i l a n z I TÜV SÜD Industrie Service PARTNER Gemeinsam für den Klimaschutz: Unterstützung für Ihre CO 2 -Initiative. Diese Publikation wurde erstellt mir freundlicher Unterstützung von: CDP Das Carbon Disclosure Project (CDP) verwaltet die größte Datenbank zu unternehmensbezogenen Klimainformationen weltweit. Im Namen von 551 institutionellen Investoren CDP orchestriert den international führenden Berichterstattungsprozess über die Klimadaten von mehr als Unternehmen in 72 Ländern. Die Klimainformationen werden analysiert und für Investment- Entscheidungen am Kapitalmarkt sowie von Regierungsseite genutzt. FutureCamp Climate FutureCamp Climate ist seit 2001 Ansprechpartner für alle Beratungs- und Dienstleistungsangebote aus den Bereichen EU-Emissionshandel, Emissionsminderungsprojekte, Klimastrategien, Carbon Footprinting und Kompensation. Unternehmen werden unterstützt bei der Ermittlung ihres Corporate Carbon Footprint und bei der Entwicklung geeigneter Kompensationsstrategien. ifu Hamburg Die ifu Hamburg GmbH entwickelt seit 1992 Softwarelösungen für die Bewertung von Umweltwirkungen von Produkten und Prozessen (Ökobilanzierung) und für die effiziente Nutzung von Ressourcen mittels optimierter Produktionssysteme. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung und dem Vertrieb der Softwareprodukte begleitet die ifu Hamburg ihre Kunden bei der Umsetzung von Ökobilanzierung, Energie- und Materialeffizienz-Projekten oder der Berechnung von CO 2-Fußabdrücken. South Pole Carbon Die South Pole Carbon Asset Management AG mit Sitz in Zürich gehört zu den weltweit führenden Entwicklern von Klimaschutzzertifikaten und ist Markführer bei den begehrten Gold Standard Zertifikaten. Das Unternehmen begleitet über 200 Qualitätsprojekte, die transparent und dauerhaft Treibhausgase reduzieren und darüber hinaus soziale Verbesserungen für die lokale Bevölkerung bringen. Das umfangreiche Portfolio beinhaltet unter anderem Erneuerbare Energien, Forstwirtschaft, Energieeffizienz, Abfallwirtschaft und Methanvermeidung. PE INTERNATIONAL PE INTERNATIONAL ist eines der weltweit erfahrensten Unternehmen für Softwarelösungen, strategische Beratung und umfangreiche Services auf dem Feld der Nachhaltigkeit. Durch Kernkompetenz in Lebenszyklusanalyse, Entwicklung von Umweltdatenbanken und Software bietet PE seit 20 Jahren in 20 Niederlassungen weltweit effiziente, belastbare und benutzerfreundliche Lösungen im Bereich Corporate und Product Carbon Footprinting und Management. Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: TÜV SÜD Industrie Service GmbH Westendstraße München ismarketing@tuev-sued.de Redaktion: Sonja Kuhlmann, TÜV SÜD Industrie Service GmbH Intellisource GmbH Layout: Christian Mentzel, cmuk Gruppe für Gestaltung Fotonachweis: fotolia (4), getty images (1, 2, 5, 7), TÜV SÜD (1, 6), PunchStock - Kollektion Cultura (3) DE.ISXX
Carbon Disclosure Project (CDP) Mittelstand Initiative: Klimaschutz!
Name of presentation Name of presenter Susan Dreyer Director, Head of Programs & Markets CDP Deutschland & Österreich susan.dreyer@cdproject.net Tel. 030-311-777-160 Jens Hoffmann Project Officer CDP Mittelstand
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