1. Gold Venezuela mit spektakulärem Gold-Swap 2. Platin Dieselfahrzeuge weiterhin beliebt 3. Palladium Südafrika kommt nicht zur Ruhe
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- Waltraud Linden
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1 Fokus Edelmetall 29. April Gold Venezuela mit spektakulärem Gold-Swap 2. Platin Dieselfahrzeuge weiterhin beliebt 3. Palladium Südafrika kommt nicht zur Ruhe Gold Venezuela mit spektakulärem Gold-Swap Mit einem spektakulären Finanzdeal hat aktuell das krisengeplagte Venezuela aufgewartet. Mit der amerikanischen Citibank würde ein Swap über ca. 43 Tonnen Feingold vereinbart. Aufgrund des zuletzt stark gefallenen Ölpreises ging die Haupteinnahmequelle des sozialistischen Landes zunehmend zurück. Die Regierung hat aktuell große Probleme den aufgeblähten Staatshaushalt zu finanzieren und ist dringend auf neue Liquidität angewiesen. Des Rätsels Lösung war ein großer Deal mit der Citibank, von der man etwa 1 Mrd. USD in Cash erhält und im Gegenzug ca. 43 Tonnen Gold übereignet. Nach der Laufzeit, welche Gerüchten zu Folge vier Jahre beträgt, wird das Geschäft geschlossen und Venezuela erhält gegen Rückzahlung der USD sein Gold zurück. So weit so gut, in Zeiten der seit Jahren andauernden Finanzkrise erscheinen Deals mit einem Volumen von 1 Mrd. USD reichlich unspektakulär. Die Frage ist jedoch, was macht die Bank mit dem erlangten Gold? Und noch interessanter wird es sein, ob andere Länder dem Beispiel
2 Venezuelas folgen werden. Selbst die 43 Tonnen könnten den Goldkurs belasten, würde die Citibank diese ad hoc auf den Markt werfen. Aktuell sind die Zentralbanken weltweit im Besitz von knapp Tonnen Feingold und es gibt durchaus weitere Länder die unter Liquiditätsproblemen leiden. Gerade die rohstoffabhängigen Länder, wie Russland oder die Golfstaaten, haben in Zeiten hoher Öl-und Gaspreise ihre Sozialausgaben deutlich erhöht, um Unruhen in der Bevölkerung zu verhindern. Für die Banken entsteht hier durchaus ein attraktives Geschäftsmodell, für den Goldpreis würden weitere Swaps in dieser Größenordnung jedoch höhere Volatilitäten bedeuten, da die Banken das Gold nicht nur auf den Markt bringen, sondern dies zum Ablauf des Swaps auch wieder eindecken müssen. Venezuela: Schöne Landschaften, aber klamme Kassen! Alice Nerr Fotolia Weiterhin treten die Zentralbanken jedoch als Nettokäufer auf. So kauften diese im letzten Jahr netto 466 Tonnen und damit die zweithöchste Menge seit Aufhebung des Goldstandards. Trotz aller Finanzprobleme war Russland mit 173 Tonnen der größte Käufer, allerdings nicht weil man zu viel Liquidität frei hatte, sondern um den Rubelverfall einzudämmen. Der Gegenspieler, die Ukraine, war hingegen der größte Verkäufer am Markt. Um einem Staatsbankrott zu entgehen mussten in Tonnen verkauft werden, was etwa einem Drittel der weltweiten Nettoverkäufe entspricht.
3 Der niedrige Goldpreis von ca USD/oz. ist unter anderem wegen des gesunkenen Ölpreises unter Druck. Für viele Minenbetreiber, besonders in Australien und Afrika, ist der Goldpreis eigentlich zu niedrig um profitabel zu fördern. Die deutlich gesunkenen Energiekosten halten die Förderunternehmen jedoch am Leben. Vor zwei Jahren betrugen die Ausgaben für Energie noch über 30 Prozent der Gesamtausgaben. Seither hat sich der Anteil beinahe halbiert und liegt aktuell deutlich unter 20 Prozent. Bereits bei einem Anstieg auf 75 USD/Barrel wären einige Minen zahlungsunfähig, ein Anstieg auf altbekannte Höhen von über 100 USD/Barrel würde ein mittelgroßes Minensterben bedeuten. Profitieren würde hiervon mittelfristig der Goldpreis, da das Minenangebot deutlich verknappt würde. Es lohnt sich also künftig mit einem Auge den Ölpreis im Blick zu behalten. Wie in den Vormonaten bereits mehrfach erwähnt liegt der Fokus kurzfristig auf den Äußerungen der amerikanischen Federal Reserve Bank, allen voran der Vorsitzenden Janet Yellen. Die nächste Sitzung findet schon heute im Laufe des Nachmittags statt, erste Kommentare erwarten wir jedoch erst am späten Abend. Im Mittelpunkt der Beratungen der Notenbanker stehen die aktuelle Stärke des US-Dollars sowie die globalen Wirtschaftsaussichten. Diese beiden Faktoren scheinen entscheidend für den Zeitpunkt, wann die Zentralbanker erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise die Zinsen erhöhen werden. Es gab bereits erste Hinweise und Aussagen, dass der Zins nicht wie ursprünglich geplant im Juni erhöht wird, da die Konjunktur im ersten Quartal schwächer als erwartet war. Man wolle den Leitzins erst anheben, wenn man absehen könne, dass sich die Inflation auf die Zielgröße von zwei Prozent zubewegt und der Arbeitsmarkt sich stabilisiert. Sollte der Leitzins jedoch längerfristig nicht erhöht werden, wäre dies auch ein Eingeständnis, das man ein klassisches Eigentor geschossen hat. Seit gut einem Jahr kündigt die Fed an den Leitzins Mitte dieses Jahres zu erhöhen. Die Folge war, dass der USD deutlich zulegte, gegen den EUR von 1,3900 auf zeitweise 1,0500. Dies befeuerte oben erwähnte Abschwächung der Konjunktur und erschwert aktuell die geplante und prophezeite Zinserhöhung. Aber die US-Notenbanker sind immer für Überraschungen gut und so bleibt abzuwarten was in Kürze verlautbart wird. Sollte sich nichts gänzlich Unerwartetes zutragen sehen wir den Goldpreis kurzfristig eher seitwärts laufen. Die Impulse sollten weiterhin vom US-Dollar kommen, der aber aktuell die Aufwärtsbewegung gestoppt haben sollte.
4 Platin Dieselfahrzeuge weiterhin beliebt Sehr positiv waren zuletzt die Verkaufszahlen für PKW s mit Dieselantrieb. Die wichtigsten Märkte in Europa, Deutschland und Großbritannien mit zusammen 40 Prozent Marktanteil, wuchsen zusammen um fast drei Prozent. Der mittelfristige Ausblick in diesem Segment scheint nachhaltig positiv zu sein, die Wirtschaftslage ist gut und die Fahrzeuge können mit günstigen Krediten finanziert werden. Seit über eineinhalb Jahren können wir in der EU nun Monat für Monat durchgehend steigende Zahlen bei Autoneuzulassungen beobachten. Platin: Steigender Bedarf an Dieselkatalysatore n venimo Fotolia Unterstützung erhält der Platinkurs auch aus der bedeutenden indischen Schmuckindustrie. Da Platin mittlerweile günstiger ist als Gold, wird dies immer häufiger als Substitutionsgut auf dem Subkontinent nachgefragt. In China hingegen dem zweiten wichtigen Markt in Asien ist aktuell kein stabiler Trend zu erkennen. Nach einem ganz schwachen Februar, wurde im März die größte Menge seit 2009 importiert. Für Platin sehen wir mittelfristig etwas höhere Kurse, allerdings unter höheren Volatilitäten. Die Nachfrage nimmt zu und die südafrikanische Minenindustrie ist mehr mit sich selbst als mit dem Markt beschäftigt. Stromknappheit und ständige Streiks lassen eine stabile Förderung weiterhin nicht zu.
5 Palladium - Südafrika kommt nicht zur Ruhe Wie beim Platin haben die nachhaltigen Probleme der südafrikanischen Minenindustrie Auswirkungen auf den Palladiumkurs. Zwar hat sich dieser aktuell etwas beruhigt und lag im April meist im Bereich 23,00 EUR/g, dies könnte sich aber kurzfristig wieder ändern. Der neben Russland wichtigste Palladiumproduzent am Kap der guten Hoffung, kommt nicht zur Ruhe. Seit Mitte April werden in Südafrika Stromlieferungen rationiert. Sollte diese Problematik nicht kurzfristig gelöst werden, wird es zu größeren Produktionsausfällen kommen. Wir erwarten den Kurs mittelfristig, durch die Problematik in Südafrika und der weiterhin bestehenden Krise in Russland, etwas höher. Preise jenseits von 24,00 EUR/g sind durchaus im Bereich des Möglichen. Torsten Schlindwein Aktuelle Edelmetallpreise 2. LBMA Gold Price 28. April 2015 Gold: Silber: Platin: 35,47 EUR/g 479,53 EUR/kg 33,64 EUR/g Palladium: 22,67 EUR/g Disclaimer: Verantwortlich für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist die C.HAFNER GmbH & Co. KG, Pforzheim. Die in Fokus Edelmetall veröffentlichten Meinungen und Marktinformationen beruhen auf Einschätzungen von C. HAFNER GmbH & Co. KG zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Informationen und Einschätzungen stellen keinerlei Form der Beratung und Empfehlung dar, Prognosen und Erwartungen unterliegen den üblichen Markrisiken und die tatsächlichen Ergebnisse können erheblich von den Annahmen und Erwartungen abweichen. C. HAFNER GmbH & Co. KG ist nicht verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder die Leser anderweitig zu informieren, wenn sich eine in Fokus Edelmetalle enthaltene Annahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder nicht mehr zutreffend ist. Weder C. HAFNER GmbH & Co. KG noch Ihre Geschäftsleitungsorgane und Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden oder Verlustedie aus der Verwendung dieses Dokuments entstehen. Dieses Dokument ist ausschließlich für die Information des Empfängers. Eine Vervielfältigung ist weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch C. HAFNER GmbH & Co. KG erlaubt. Verantwortlich nach 55 Abs.2 RStV: Dr. Philipp Reisert
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