Gabriele Helga Franke im Dezember 2013
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- Gerd Fleischer
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1 Gabriele Helga Franke im Dezember 2013
2 Contra Pro GHF am
3 GHF am
4 0%? 100%? Oder ein Wert zwischen 0 und 100%? Diese Frage lässt sich nicht beantworten! Psychoanalytische Begriffe sind vieldeutig und unscharf und lassen sich nur sehr schlecht operationalisieren! So erstaunt es nicht, dass die Psychoanalyse seit Freuds Zeiten in der Generierung neuer Hypothesen sehr viel erfolgreicher war als in der Validierung der bereits vorliegenden. (AK OPD, 1998, S. 19). GHF am
5 Operationalisierung heißt ( ) die Definition diagnostischer Klassen anhand von beobachtbaren und überprüfbaren Beschreibungen. Unbewußte Prozesse, die für das psychoanalytische Verständnis eine entscheidende Rolle spielen, operational definieren zu wollen, stellt eine nicht auflösbare Paradoxie dar. Wissenschaftliche Forschung benötigt Operationalisierungen Unbewusste Prozesse lassen sich besonders schwer operationalisieren, das bedeutet nicht, dass dies unmöglich ist GHF am
6 Operationalisierung bedeutet notwendigerweise immer einen Verlust an dynamischem Gehalt. Man sollte sich aber auch bewußt sein, daß der immer wieder erhobene Anspruch auf die prinzipielle Unüberprüfbarkeit psychoanalytischer Konstrukte und die Singularität jedes behandelten Falles für viele Psychoanalytiker oft nur ein bequemer Vorwand ist, um den theoretischen und praktischen Status quo nicht hinterfragen zu müssen. Die Behauptung, psychoanalytische Konstrukt seien nicht wissenschaftlich zu erforschen ist nur ein VORWAND! GHF am
7 Mit ziemlicher Mühe kann man fast alle psychoanalytischen Begriffe so herunterdefinieren, daß sie sich rein beschreibend erfassen lassen. Aus dem Über-Ich z.b. wird so das Gewissen, aus dem Über-Ich-Konflikt das Schuldgefühl. So gilt es für die Verfasser von Operationalisierungen psychoanalytischer Konzepte Mittelwege zu finden, die einen Zugewinn als Klarheit und Eindeutigkeit gestatten, ohne das Konzept gleichzeitig zu weit aus seinem dynamischen Gehalt zu lösen. GHF am
8 Psychoanalytiker mit Forschungsinteresse haben schon immer am Zustand der begrifflichen Verwahrlosung, der die Psychoanalyse kennzeichnet, gelitten. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit Psychoanalytiker oder psychoanalytisch orientierte Psychotherapeuten bereit sind, sich mit diskongruenten theoretischen oder klinischen Befunden auseinanderzusetzen und diese angemessen in ihr eigenes Theorie- und Handlungsgebäude zu integrieren. GHF am
9 Abwehrmechanismen - Verdrängung: Eagle (1991, S. 225) berichtet, dass 50 Jahre experimentelle Studien zur Verdrängung nichts erreicht haben. Rofe (2008) fasst zusammen, dass es für das Konzept der Verdrängung wenig empirische Hinweise gibt: This comprehensive evaluation reveals little empirical justification for maintaining the psychoanalytic concept of repression. (p. 63). Siehe nächste Seite GHF am
10 Abwehrmechanismen - Verdrängung: GHF am
11 Rofe (2008) Wenn es Verdrängung als Angstabwehrmechanismus gibt, dann sollte sich dies insbesondere im Zusammenhang mit Trauma- Erfahrungen bestätigen, d.h. traumatisierte Personen müssten eine partielle oder vollständige Amnesie bzgl. des traumatischen Ereignisses (z.b. sexuelle Missbrauchserfahrungen in der Kindheit) zeigen. Tatsächlich beweisen empirische Studien genau das Gegenteil: Die meisten Menschen können traumatische Erlebnisse sehr gut erinnern. Amnesien sind sehr selten. GHF am
12 Autistische Phase primärer Narzissmus Trieb- Spannungsabfuhrhypothese Aus direkten Beobachtungen von Säuglingen und ihren Interaktionen lassen sich Aussagen über die affektive und interaktive Kompetenz von Kleinkindern in den ersten zwei Lebensjahren ableiten. Es fanden sich kaum Belege für psychoanalytische Konzepte wie die autistische Phase, den primären Narzissmus oder die Trieb- Spannungsabfuhrhypothese (Lichtenberg, 1991). GHF am
13 Die erste Langzeitstudie der Menninger Foundation ( , siehe OPK, 1998) Aktuelle Übersicht Leichsenring, F. & Rabung, S. (2008). Effectiveness of long-term psychodynamnic psychotherapy. A meta-analysis. JAMA, 300(13), GHF am
14 Die OPD Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik basiert auf dem Verständnis, dass Operationalisierung in der Definition immer ohne Rückgriff auf nicht selbst operational zu definierende Fakten auskommen sollte. GHF am
15 Um überhaupt psychodynamisch operationalisieren zu können, mußte für den späteren Anwender vorausgesetzt werden, daß er die Existenz und Berechtigung psychoanalytischer Basiskonzepte, wie das des dynamischen Unbewußten, der Übertragung und Gegenübertragung, des inneren Konfliktes oder der verinnerlichten Selbst- und Objektbilder (Selbst- und Objektrepräsentanz) anerkennt. Grundsätzlich anzuerkennen sind Das dynamische Unbewußte Der innere Konflikt Die Abwehr Die psychische Struktur Das Ich und das Selbst Die Selbst- und Objektrepräsentanzen GHF am
16 Arbeitskreis OPD: (Hrsg.) (1998). Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik. Grundlagen und Manual (2., korrigierte Auflage). Bern: Huber. Eagle, M.N. (1991). Kritische Rezension: A. Grünbaums The foundation of psychoanalysis: A philosophical critique (1984). In, A. Grünbaum (Hrsg.), Kritische Betrachtungen zur Psychoanalyse (S ). Berlin: Springer. Lichtenberg, J.D. (1991). Psychoanalyse und Säuglingsforschung. Berlin: Springer. Rofé, Y. (2008). Does repression exist? Memory, pathogenic, unconscious and clinical evidence. Review of General Psychology, 12, GHF am
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