Geberit Rohrleitungssysteme für thermische Solaranlagen

Transkript

1 1 Zu diesem Dokument Diese Technische Information informiert über den Einsatz von Geberit Rohrleitungssystemen für thermische. Zusätzlich weist diese Technische Information auf Besonderheiten hin, die bei thermischen zu beachten sind. Alle Angaben sind Empfehlungen für Geberit Rohrleitungssysteme. Die länderspezifischen Vorschriften sind darüber hinaus zu beachten. Für thermische sind folgende Geberit Rohrleitungssysteme geeignet: Geberit Mapress Edelstahl / Geberit Mapress Kupfer Geberit Mapress C-Stahl aussen verzinkt 2 Gesetze und Regelwerke Für thermische sind unter anderem folgende Normen und Richtlinien von besonderer Bedeutung: DIN EN : : Thermische und ihre Bauteile Kollektoren DIN EN : : Thermische und ihre Bauteile Vorgefertigte Anlagen DIN EN : : Thermische und ihre Bauteile Kundenspezifisch gefertigte Anlagen ISO/TR 10217: : Solarenergie; Wasserheizsysteme; Richtlinie für die Werkstoffauswahl mit Bezug auf innere Korrosion DIN EN ISO : : Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme

2 3 Einsatzbereich und Betriebsbedingungen 3.1 Einsatzbereich Tabelle 1: Einsatzbereich Anlagentyp Geberit Mapress Edelstahl 1.440/ Geberit Mapress Kupfer Geberit Mapress C-Stahl aussen verzinkt Geberit Mapress Dichtring Temperatur des Mediums im Rohrleitungssystem [ C] Bemerkung Flachkollektor oder Vakuumröhrenkollektor x x x 1) FKM blau Minimum: -25 Maximum: 180 (200 h/a) 200 (60 h/a) 220 (500 h) 2) Nur freigegebene Frostschutzmittel verwenden 1) 2) Nicht geeignet für Flachkollektoranlagen mit Drain-Back-System Während der gesamten Lebensdauer des Rohrleitungssystems Falls keine Fittings des FKM-Sortiments verwendet werden, müssen die werkseitig montierten Dichtringe der Pressfittings und die werkseitig montierten Flachdichtungen der Verschraubungen durch den Installateur ersetzt werden: Pressfittings: Dichtring CIIR schwarz durch Dichtring FKM blau ersetzen. Verschraubungen: Flachdichtung EPDM durch Flachdichtung FPM grün ersetzen

3 3.2 Zertifikate Tabelle 2: Zertifikate für die Eignung von Geberit Rohrleitungssystemen für thermische Titel Zertifikat Datum Prüfinstitut Stagnationsbeständigkeit von hydraulischen Verbindungselementen für thermische Anschlussteile und Verbindungen thermischer Sonnenkollektoren SPF13-152SRHC Institut für Solartechnik SPF, J145CON Institut für Solartechnik SPF, Einschränkungen beim Einsatz von Geberit Mapress C-Stahl Systemrohren aussen verzinkt Geberit Mapress C-Stahl Systemrohre aussen verzinkt stellen insbesondere bei grossen Rohrdimensionen eine wirtschaftliche Alternative zu Geberit Mapress Edelstahl Systemrohren und Geberit Mapress Kupfer Systemrohren dar. Jedoch sind beim Einsatz von Geberit Mapress C-Stahl Systemrohren aussen verzinkt die nachfolgenden Einschränkungen zu beachten. Drain-Back-System Thermische werden in der Regel als geschlossene Kreisläufe ausgeführt. Ausnahmen bilden mit Drain-Back-System. Diese werden ohne Frostschutzmittel im Wärmeträger betrieben, da sie sich bei Frostgefahr eigenständig entleeren. Bei diesem Vorgang gelangt Sauerstoff in die Solaranlage. Der Sauerstoff kann bei Geberit Mapress C-Stahl Systemrohren aussen verzinkt zu Innenkorrosion führen. Geberit Mapress C-Stahl Systemrohre aussen verzinkt dürfen daher nicht für thermische mit Drain-Back-System verwendet werden. Verlegung in Aussenbereichen Die Verlegung in Aussenbereichen stellt erhöhte Anforderungen an die Beständigkeit des Rohrleitungssystems gegen Aussenkorrosion. Die Zinkschicht der Geberit Mapress C-Stahl Systemrohre aussen verzinkt sowie eine korrekt ausgeführte Wärmedämmung stellen keinen ausreichenden Korrosionsschutz bei der Verlegung in Aussenbereichen dar. Geberit Mapress C-Stahl Systemrohre aussen verzinkt müssen deshalb zusätzlich durch einen Korrosionsschutzanstrich geschützt werden. Alternativ können im Aussenbereich der Solaranlage Geberit Mapress Edelstahl Systemrohre und im Innenbereich der Solaranlage Geberit Mapress C-Stahl Systemrohre aussen verzinkt verlegt werden

4 4 Besonderheiten thermischer 4.1 Planung Anforderungen an die Anlagenkomponenten Alle Anlagenkomponenten inklusive Dichtungswerkstoffen müssen für die vorgesehenen Betriebstemperaturen geeignet sein. Feuerverzinkte Komponenten dürfen wegen der möglichen Blasenbildung im Bereich des Zinküberzugs und wegen der möglichen Folgen von Abplatzungen nicht eingesetzt werden. Wärmeträger Der Wärmeträger dient neben dem Energietransport auch dem Schutz der Solaranlage gegen Frost und Korrosion. Im Wärmeträger sind deshalb Frostschutz- und Korrosionsschutzmittel enthalten. Bei der Auswahl des Wärmeträgers ist darauf zu achten, dass die darin enthaltenen Frostschutz- und Korrosionsschutzmittel die Dichtringe der Geberit Mapress Pressfittings nicht angreifen. Aus diesem Grund dürfen nur von Geberit freigegebene Frostschutz- und Korrosionsschutzmittel verwendet werden. Die Haltbarkeit des frostgeschützten Wärmeträgers ist von der Konzentration des Frostschutzmittels und vor allem bei häufigem Temperaturwechsel von der Betriebstemperatur abhängig. Daher sind regelmässige Überprüfungen und Bewertungen durch den Betreiber zu veranlassen. Wärmedämmung Die Wärmedämmung ist in thermischen erhöhten Belastungen ausgesetzt. Sie muss folgende Anforderungen erfüllen: Generell: Thermische Belastbarkeit bis 180 C Geschlossenzellig Alterungsbeständig In Aussenbereichen: Wasser- und diffusionsdicht Witterungsbeständig UV-beständig Beständig gegen Kleintierverbiss Gegebenenfalls sind weitere Massnahmen wie zum Beispiel Blechummantelungen zum Schutz der Wärmedämmung erforderlich. Dehnungsausgleich Aufgrund der Betriebstemperaturen von C dehnt sich das Rohrleitungssystem in thermischen stärker aus als in anderen Installationen. Bei der Planung thermischer müssen daher Dehnungsausgleicher besonders berücksichtigt werden

5 4.2 Montage Anschluss des Solarkollektors an das Rohrleitungssystem Im Anschlussbereich des Solarkollektors können kurzzeitig Temperaturen bis 220 C auftreten. Aufgrund dieser hohen Temperaturen sind die ersten ein bis zwei Meter des Rohrleitungssystems mit einem Wellrohr aus Edelstahl auszuführen, und der Solarkollektor ist mit einer metallischen Klemmverbindung an das Wellrohr aus Edelstahl anzuschliessen. 4.3 Inbetriebnahme Bevor die Solaranlage in Betrieb genommen wird, ist eine Sichtprüfung durchzuführen, damit unverpresste Verbindungen frühzeitig erkannt werden und es nicht zum Austritt des Wärmeträgers kommt. Der Solarkollektor darf sich während der Inbetriebnahme nicht erwärmen. In der Praxis hat es sich bewährt, den Solarkollektor zu diesem Zweck abzudecken. Die Inbetriebnahme muss durchgeführt werden, bevor die Wärmedämmung angebracht wird und die Wandschlitze und Deckendurchbrüche verschlossen werden. Spülen Um einen sicheren und langlebigen Betrieb der Solaranlage zu gewährleisten, muss das Rohrleitungssystem gründlich gespült werden. Als Spülmedium ist der Wärmeträger zu verwenden, da bei der Spülung nicht ausgeschlossen werden kann, dass eine Restmenge des Spülmediums im Rohrleitungssystem verbleibt. Bei Wasser als Spülmedium besteht die Gefahr, dass der Wärmeträger verdünnt wird und seine Wirkung verliert. Befüllen und Entlüften Die Solaranlage ist nach dem Spülen mit einem frischen Wärmeträger zu befüllen. Der zum Spülen verwendete Wärmeträger ist zum Befüllen der Solaranlage nicht geeignet, da er beim Spülen verschmutzt wird. Druckprüfung Nach dem Befüllen der Solaranlage ist eine Druckprüfung durchzuführen. In der Praxis hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Schnellentlüftungsventil schliessen. Solaranlage mit einer Prüfpumpe auf einen Prüfdruck bringen, der 10 % unter dem Ansprechdruck des Sicherheitsventils liegt. Prüfdruck über einen Zeitraum halten, der der Grösse der Solaranlage angemessen ist, mindestens jedoch 30 min. Bei der Wahl der Prüfzeit ist zu beachten, dass sich der Wärmeträger deutlich träger verhält als Wasser. Dadurch dauert es länger, bis undichte Stellen in der Solaranlage sichtbar werden. Der Wärmeträger darf nicht ins Abwasser gelangen. Falls die Solaranlage die Druckprüfung nicht bestanden hat, muss der Wärmeträger in ein Gefäss abgelassen werden