Curriculum Facharztausbildung Anästhesiologie Rendsburg und Eckernförde
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- Annegret Althaus
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1 Curriculum Facharztausbildung Anästhesiologie Rendsburg und Eckernförde 1. Einleitung Dieses Curriculum dient der Weiterbildung zur Erlangung des Facharztes für Anästhesiologie nach 60 Monaten in den Abteilungen für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie an den imland Kliniken Rendsburg und Eckernförde. Es orientiert sich eng an dem inhaltlichen und strukturellen Rahmen, den die aktuelle Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Schleswig Holstein vorgibt. Darüber hinaus erwerben die Kollegen die Zusatz-Weiterbildung Notfallmedizin. 2. Verantwortlichkeiten Die Verantwortung für die Konzeption, Durchführung und Einhaltung dieses Curriculums liegt in den Händen des Weiterbildungsbeauftragten (LOA) in Zusammenarbeit mit dem Chefarzt als Weiterbildungsbefugten. Der Erwerb der in der Weiterbildungsordnung geforderten Qualifikationen liegt in der Eigenverantwortung des ärztlichen Mitarbeiters. Dies betrifft vor allem die gründliche und umfassende Aneignung der theoretischen Grundlagen des Fachgebietes. Die Weiterbildung innerhalb der Klinik erfolgt durch die verantwortlichen Ober- und Fachärzte in ihren Bereichen. 3. Mitarbeitergespräche Neben einem Einführungsgespräch zu Beginn der Ausbildung wird der Fortschritt der Weiterbildung in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen, mindestens einmal im Jahr gemäß 8 WBO, durch den CA bzw. den Weiterbildungsbeauftragten evaluiert und dokumentiert. Bei Defiziten sollen Vereinbarungen getroffen werden, um diese gezielt zu beheben. Die Ergebnisse dieses Gesprächsteils werden vertraulich behandelt. Des Weiteren werden die Ausbildungsziele für die folgenden Weiterbildungsabschnitte besprochen. Wünsche und Anregungen der Assistenten sollten berücksichtigt werden. Zusätzlich sollen Gespräche vor Beginn eines neuen Weiterbildungsabschnittes mit den Bereichsverantwortlichen geführt werden, um die Assistenten auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Die Weiterbildungsassistenten sind dafür verantwortlich, die entsprechenden Gesprächstermine zu vereinbaren. Seite 1
2 4. Dokumentation der Weiterbildung Die Dokumentation der Weiterbildung erfolgt anhand des aktuellen Logbuches gemäß der WBO der Ärztekammer Schleswig Holstein. Dieses Logbuch wird dem Weiterbildungsassistenten zu Beginn der Weiterbildung ausgehändigt. Die durchgeführten Anästhesieleistungen werden durch den Weiterbildungsassistenten dokumentiert. Sie sollen frühzeitig den Weiterbildungsbeauftragten über fehlende Richtzahlen gemäß der WBO in den speziellen Bereichen informieren. 5. Geräteeinweisung Die Mitarbeiter werden gemäß den aktuellen Vorschriften mit den verwendeten Geräten vertraut gemacht. Die Teilnahme an Geräteeinweisungen ist verpflichtend. Den Mitarbeitern wird ein Gerätepass ausgestellt. 6. Fort und Weiterbildung An den Wochentagen findet eine supervidierte Frühbesprechung statt. Vierzehntägig findet in diesem Rahmen eine Fallvorstellung bzw. ein Kurzvortrag durch interne oder externe Referenten statt. In Eckernförde findet im vierzehntätigen Rhytmus eine Fallvorstellung/Kurzvortrag statt. Vorträge der Weiterbildungsassistenten sollen durch einen erfahrenen Kollegen begleitet werden. Den Weiterbildungsassistenten wird ermöglicht, an den Repetitorien-Anästhesie des 6K- Verbundes teilzunehmen. In diesen Repetitorien wird der theoretische Inhalt der Weiterbildung aufgearbeitet. Es besteht die Möglichkeit, an dem angebotenen Simulationstraining teilzunehmen. Die Teilnahme an der 80-Stunden-Kurs-Weiterbildung gemäß 4 Abs.8 WBO in allgemeiner und spezieller Notfallbehandlung ist erforderlich. Im Anschluss werden die erforderlichen Notarztwageneinsätze an den Standorten Rendsburg oder Eckernförde gesammelt. Es besteht die Möglichkeit einer ein- bis zweiwöchigen Hospitation an einem externen Standort z.z. ist unser Kooperationspartner Hamburg-Wansbeck Notarztwageneinsätze zu sammeln. Nach Erfüllung der gesamten Vorgaben werden die Kollegen angehalten sich zur Prüfung vor der Ärtzekammer anzumelden. Seite 2
3 7. Ablauf der Weiterbildung Nachfolgend ist die zeitliche Abfolge der Facharztweiterbildung dargestellt. Die genaue chronologische Abfolge der einzelnen Abschnitte kann organisationsbedingt abweichen. Neue Mitarbeiter mit Vorkenntnissen durchlaufen ein entsprechend angepasstes Curriculum. Ziel ist es, die Weiterbildung in der Regel nach 60 Monaten abzuschließen. Der gesamte in der WBO vorgeschriebene Katalog der Weiterbildungsinhalte, Untersuchungs- und Behandlungsverfahren wird dem Assistenten zeitgerecht aufeinander aufbauend vermittelt. Weiterhin beinhaltet die Weiterbildung den Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten der im Logbuch aufgeführten "Allgemeinen Inhalte". Diese Inhalte sind unabhängig vom Zeitraum kontinuierlicher Inhalt der Weiterbildung. Die Assistenzärzte werden unter Aufsicht und Anleitung mit allen etablierten Verfahren der Anästhesiologie vertraut gemacht. Die einzelnen praktischen und manuellen weiteren Lernschritte erfolgen nach Einschätzung der jeweiligen Ober- bzw. Fachärzte. Die Assistenzärzte sollen sich mit dem notwendigen theoretischen Wissen vorab vertraut machen. Dem Weiterbildungsassistenten werden zu Beginn der Ausbildung ein namentlich benannter erfahrener Facharzt als Tutor sowie ein Vertreter zur Seite gestellt. Anästhesie I Die ersten 4-6 Wochen der Ausbildung des Assistenten erfolgen unter direkter Aufsicht seines Tutors bzw. seines Vertreters. In den nächsten 6 Wochen wird der Mitarbeiter diese Tätigkeit zunehmend selbstständiger unter direkter Supervision eines Ober- oder Facharztes durchführen. Dieser erste Teil der praktischen Ausbildung sollte ausschließlich in der Unfallchirurgie und Gynäkologie erfolgen. In diesem Abschnitt werden folgende Inhalte schwerpunktmäßig vermittelt: - organisatorischer Ablauf im Operationssaal, Dienstzeiten, Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten - Hygienemaßnahmen in Krankenhaus, OP, Intensivstation und AWR - Einweisung in die Dokumentation und in die benutzte Software - technische Grundlagen und Geräteeinweisungen (Narkosegeräte und -systeme, Monitoring, Spritzenpumpen, Defibrillatoren etc.) - präoperative Patientenvorbereitung (rechtliche Aspekte der Patientenaufklärung, Prämedikation, notwendige Voruntersuchungen etc.) Seite 3
4 - Auswahl des Anästhesieverfahrens in Abhängigkeit vom geplanten Eingriff sowie von den Vorerkrankungen - Grundlagen der Lokal- und Regionalanästhesie - Grundkenntnisse über Pharmakawirkungen und -nebenwirkungen - Grundkenntnisse über häufige anästhesiologische Probleme in der perioperativen Phase - Grundlegende technische Fertigkeiten (Maskenbeatmung, Intubation, periphere Zugänge etc. ) - Prinzipien der postoperativen Überwachung und Therapie - Grundprinzipien der postoperativen Schmerztherapie (Akutschmerzdienst, Regionalverfahren) Anästhesie II Aufbauend auf den oben genannten Grundlagen werden erweiterte Fähigkeiten und Kenntnisse in der anästhesiologischen Betreuung von Patienten im Allgemeinchirugischen, Urologischen, Gynäkologischen und Unfallchirugischen OP unter Supervision vermittelt. Einarbeitung in den Akutschmerzdienst. Nach Wissensstand erfolgt die Einteilung des Assistenzarztes (RD) im Spätdienst I nach einer Einarbeitung in der Prämedikationsambulanz. Dauer ca. 9 Monate. Anästhesie III Einarbeitung im Kreißsaal-OP bei Kaiserschnitten, in der HNO und im Gefäß-OP. Durchführen von Narkosen bei ambulanten Patienten. Dauer ca. 6 Monate. Nach 18 Monaten Weiterbildung sollte der Assistenzarzt (RD) unter Supervision im Spätdienst II eingesetzt werden können. Intensiv I Einarbeitung und Tätigkeit im Tagdienst auf der Intensivstation. Erlernen der pathopysiologischen Grundlagen und Techniken der gesamten Intensivtherapie. Durchführung der Intensivtherapie zunächst unter enger Supervision im Verlauf nach Lernerfolg selbstständig nach Maßgabe der verantwortlichen Ärzte. Nach Wissensstand und Fähigkeiten Einsatz im Intensivnachtdienst. Dauer 6 Monate. Nach Abschluss des zweiten Weiterbildungsjahres sollte der Assistenzarzt Nachtdienste auf der Intensivstation ableisten und den NAW besetzen können. Seite 4
5 Anästhesie IV Durchführung von komplexen Narkosen im gesamten OP und in den Außenbereichen unter Supervision. Dauer 12 Monate. Anästhesie V Einarbeitung in Narkosetechniken bei speziellen Patientenkollektiven: - Kinder und Säuglinge - Thoraxchirurgische Eingriffe in Rendsburg - multimorbide Patienten mit großen Eingriffen - spezielle Anästhesietechniken (z.b. thorakale Epiduralkatheter, etc.) - Narkose bei OP an zentralen Gefäßen (Carotis ev. SEP, Bauchaorta) - erweiterte Tätigkeiten im Akutschmerzdienst - bei Interesse Möglichkeit der Tätigkeit bei chronischen Schmerzpatienten Die Ausbildung in diesem Abschnitt sollte so erfolgen, dass namentlich benannte Assistenten in einen Teilabschnitt bevorzugt eingeteilt werden. Diese Einteilung führt der Weiterbildungsbeauftragte durch. Dauer ca. 21 Monate. Intensiv II Tätigkeit im Tagdienst auf der Intensivstation und im Intensivnachtdienst. Selbstständig Durchführung der Intensivtherapie nach Maßgabe der verantwortlichen Ärzte. Dauer ca. 6 Monate. Anästhesie VI Komplementierung und Vertiefung der Inhalte der Weiterbildung. In diesem Abschnitt ist eine vierzehntägige Hospitation an der Klinik für Anästhesiologie des UKSH Campus Kiel, Komm. Direktor Prof. M. Steinfath erforderlich um die Weiterbildung für intracraniellen Eingriffe zu vervollständigen. Dauer 9 Monate. Im letzten Weiterbildungsjahr sollte der Assistenzarzt Anästhesienachtdienste übernehmen können. 8. Einteilung und Verteilung Die Einteilung zu den einzelnen Dienstgruppen erfolgt nach fachlicher Kompetenz und praktischen Fähigkeiten durch die Leitenden Oberärzte an beiden Standorten in Absprache Seite 5
6 mit dem Chefarzt. Die Verteilung der Weiterbildungsassistenten auf die beiden Standorte Rendsburg und Eckernförde erfolgt durch den Chefarzt in Absprache mit den Leitenden Oberärzten beider Kliniken. Die Anästhesieabschnitte I-III, IV sowie VI, als auch INT I + II können in Rendsburg und in Eckernförde durchgeführt werden. Das Erlernen der Narkosetechniken bei speziellen Patientenkollektiven (Anästhesie V) mit einer Dauer von mindestens 21 Monaten ist zwingend für alle Weiterbildungsassisten in Rendsburg erforderlich. In diesem Abschnitt fällt die Einarbeitung bei intrathorakalen Eingriffe für die Weiterbildungsassisten aus Rendsburg und Eckernförde. Für die Eckernförder Kollegen besteht weiterhin die Möglichkeit den Abschnitt INT I und/oder INT II in Rendsburg zu absolvieren. Für die Rendsburger Kollegen besteht fakultativ die Möglichkeit einen Teil der Weiterbildung in Eckernförde zu absolvieren. Der genaue zeitliche Ablauf des Einsatzes an den beiden Standorten der imland Klinik erfolgt im Einverständnis mit den Weiterbildungsbefugten und den Weiterbildungsassistenten. 1.WB Jahr Anästhesie I Anästhesie II 3 Monate 9 Monate Unfall / Gyn. zusätzlich Uro, AC 2.WB Jahr Anästhesie III 6 Monate Sectio, HNO etc. INT I 6 Monate Intensiv 3.WB Jahr Anästhesie IV 12 Monate Komplexe Narkosen im gesamten OP 4.WB Jahr Anästhesie V 12 Monate Narkose bei speziellen Patientenkollektiven 5.WB Jahr Anästhesie V 9 Monate INT II 3 Monate Intensiv 6.WB Jahr INT II 3 Monate Anästhesie VI 9 Monate Komplementierung intracranielle 14 Tage Hospitation Eingriffe RD RD UKSH Dr. Kirchmann Dr. Mikuteit Dr. Urbach Seite 6
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