Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Einweihungsfeier Roggeninformationszentrum ROGG-IN 27. Juni 2014, Weißenstadt Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax
2 Anrede! Aller guten Dinge sind 3! 2 Mal war ich schon hier und konnte mir ein Bild über die Entwicklung des Projektes machen. Nun freue ich mich auf die Einweihung des ROGG-IN! Mit Begeisterung und Kreativität hat der Förderverein für Roggen-Kultur ein pädagogisch-poetisches Informationszentrum geschaffen eine in Bayern und vermutlich in ganz Europa einzigartige Weise, die Welt des Roggens kennenzulernen. Die Projektmitarbeiter sind also neue, unbekannte Wege gegangen und das verdient meine größte Anerkennung! Machen Sie weiter so! I. ROGG-IN Das ROGG-IN spricht alle Sinne an und ist damit nicht nur Information, sondern auch Unterhaltung ( Edutainment ) für die Besucher. Die Inhalte sind hochwertig, informativ, kreativ und nach neuesten museumspädagogischen Grundsätzen gestaltet. Am Anfang gelangen die Besucher durch eine Schleuse des Halbwissens, S e i t e 1
3 in der jeder auf spielerische Art sein Wissen testen kann. Die nächste Abteilung, genannt Gold der Region, erklärt Anbau und Wachstumsbedingungen. Im 3. Museumsteil erleben die Besucher die Poesie der Verarbeitung mit den Themen Gesundheit, ernährungsphysiologische Bedeutung und Brotherstellung. Im Roggengarten gibt es Roggen zum Anfassen. Der Außenbereich des Informationszentrums erklärt die Grundsätze des Ackerbaus und der Dreifelderwirtschaft. Vom Saatkorn bis zum fertigen Brot erleben die Besucher auf unterhaltsame, philosophische und poetische Art, was den Roggen früher und heute ausmacht. II. Bedeutung des Roggens im Fichtelgebirge Welche Rolle spielt der Roggen hier im Fichtelgebirge? Roggen stellt nur geringe Ansprüche an Klima und Boden: Er gedeiht auch auf leichten, nährstoffarmen Böden, verträgt Trockenheit, ist vital und wenig krankheitsanfällig. In der Fruchtfolge gilt er geradezu als Ge- S e i t e 2
4 sundungsfrucht. Roggen ist also das ideale Wintergetreide für klimatisch rauere Regionen wie den Frankenwald und das Fichtelgebirge (Anbau von Brotroggen im Lkr. Wunsiedel: rd. 550 ha, d.h. knapp 4% der Ackerfläche). Wo wäre ein Informationszentrum zur Roggenkultur also besser angesiedelt als hier? Roggen ist in unserem Kulturkreis der wichtigste Bestandteil unseres täglichen Brotes. Wer in Bayern vom Korn spricht, meint Roggen. Er ist damit Synonym für das Getreide auch wenn Landwirte ihn heute teilweise zur Energieerzeugung in Biogasanlagen nutzen. Roggen war auch ein Auslöser für das bayerische Reinheitsgebot des Bieres. Ziel war es, dass Roggen der Brotherstellung vorbehalten bleiben sollte. Kurzgesagt: Gerste für das flüssige und Roggen für das feste Brot! III. Leader, LAG und Zusammenarbeit Damit das Korn auf dem Feld aufgeht und gedeiht, braucht es ein gut vorbereitetes und fruchtbares Saat- S e i t e 3
5 bett. Genauso benötigen auch Projektideen eine solide Grundlage. Einerseits ist dafür fundiertes Wissen wichtig. An meinen Ämtern steht dem Projektteam erfahrenes Fachpersonal zur Seite, insbesondere die Leader-Manager als zentrale Ansprechpartner, Berater und Koordinatoren sowie die Leader-Förderstellen. Der Projektträger Förderverein für Roggen-Kultur in Weißenstadt am See bündelte das Wissen aus der Region. Er kooperierte eng mit anderen Museen, wie dem Gerätemuseum in Bergnersreuth und dem Bayerischen Brauerei- und Bäckereimuseum in Kulmbach (beide Leader-gefördert). Aktiv waren auch der Bayerische Bauernverband, die Tourismuszentrale Fichtelgebirge, die IHK und das Netzwerk Oberfranken Offensiv. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Sechsämterland Innovativ mit Herrn Landrat Dr. Karl Döhler an der Spitze nutzt die Leader-Förderung schon seit vielen Jahren erfolgreich und greift wichtige Themen wie Verantwortung, nachhaltiges und gemeinsames Handeln aktiv auf. S e i t e 4
6 Andererseits ist auch finanzielle Unterstützung gefragt. Mein Haus konnte dieses außergewöhnliche Projekt mit aus dem Programm Leader (je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln; Gesamtinvestition 1,2 Mio. ) fördern. Finanziell beteiligten sich auch die Oberfrankenstiftung, die Fa. PEMA Vollkorn-Spezialitäten und die Stiftung der Sparkasse Hochfranken. Das zeigt, wie breit das Vorhaben in der Region aufgestellt ist und welchen Rückhalt es genießt. Zusammenarbeit und Vernetzung sind wesentliche Elemente von Leader. Denn: Kräfte vervielfachen sich, wenn viele Partner gemeinsam an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen! IV. Unterstützung des ländlichen Raums Das ROGG-IN zieht auch mit der Genussregion Oberfranken an einem Strang. Beide steigern die Attraktivität der Region für Einheimische und Touristen und stärken den ländlichen Raum. S e i t e 5
7 Auch in der neuen LEADER-Förderperiode (Ausschreibungsverfahren seit Juni eröffnet) ist das unser oberstes Ziel. So planen wir z.b. höhere Fördersätze in strukturschwachen Regionen und hoffen, dass die EU- Kommission das genehmigt. Neben Leader stehen auch die klassischen Instrumente der Ländlichen Entwicklung, wie Dorferneuerung, Flurneuordnung und Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) zur Verfügung. Und der Landkreis Wunsiedel nutzt seine Chancen für die Zukunft: In den letzten 5 Jahren ( ) wurden Investitionen von fast 22 Mio. zur Hälfte durch Zuschüsse finanziert. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (in Bamberg) wird die Region auch künftig unterstützen. V. Schluss Leader und Ländliche Entwicklung zeigen, wie der Staat in den ländlichen Regionen Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Sie im Landkreis Wunsiedel nutzen dies beispielhaft. S e i t e 6
8 Zum Schluss möchte ich allen danken, die dieses Gemeinschaftsprojekt ermöglicht haben, insbesondere der Vorsitzenden des Fördervereins Frau Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Vizepräsidentin der hiesigen IHK der LAG Sechsämterland Innovativ im Landkreis Wunsiedel mit ihrem Vorsitzenden Herrn Landrat Dr. Karl Döhler und der Geschäftsführerin Frau Christine Lauterbach Herrn MdL und Mitglied des Agrarausschusses Martin Schöffel dem zuständigen Leader-Manager Michael Hofmann, Herrn Dr. Rudolf Landmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg und Behördenleiter Karl Fischer. Hier ist wirklich etwas Großartiges entstanden. Setzen Sie sich weiterhin mit so viel Herzblut für Ihre und unsere Heimat ein! Dem ROGG-IN wünsche ich alles Gute, viele Besucher und Gottes Segen! S e i t e 7
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