Braucht das Unternehmen BAYERISCHE STAATSFORSTEN noch Forstleute?
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- Monika Buchholz
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1 Braucht das Unternehmen BAYERISCHE STAATSFORSTEN noch Forstleute? Karl Tschacha (Vorstand Bayerische Staatsforsten, Ressort: Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Personalentwicklung, Organisation, Ausbildung) Tutzing, 18. Februar 2006 Gliederung: 1. Das Unternehmen Bayerische Staatsforsten 2. (Forst-) Personalbedarf der BaySF 3. Anforderungen an unser Forstpersonal 4. Berufsbilder im Wandel 5. Beteiligung der BaySF an der Ausbildung 6. Fazit Ziele der Forstreform für die Staatswaldbewirtschaftung Wirtschaftlich erfolgreicher Staatsforstbetrieb Einhaltung der Umweltstandards, insbesondere Beibehaltung des Grundsatzes Wald vor Wild Gesellschaftliche Akzeptanz der Reform Ökologie Schutzfunktionen Naturschutz Landschaftspflege Naturnähe - Biodiversität Ökonomie Gewinnorientierte Ausrichtung Wettbewerbsfähigkeit Kundenorientierung Soziales Mitarbeiterorientierung Erholung im Wald Dialog mit der Gesellschaft Auftrag des Unternehmens - Errichtungsgesetz Art 1: Staatswald dient dem allgemeinen Wohl im besonderen Maße, vorbildliche Waldwirtschaft, Verweis auf Art 18 BayWaldG Art 2: rechtlich und wirtschaftlich eigenständiger Forstbetrieb Art 3: naturnahe Forstwirtschaft, Belange des Naturschutzes, der Landespflege, der Wasserwirtschaft sind in besonderem Maße zu berücksichtigen Art 4: Führung nach kaufmännischen Grundsätzen, Erschließung weiterer Geschäftsfelder BAYERISCHE STAATSFORSTEN in Zahlen
2 Fläche: Hektar Holzvorrat: Festmeter Holzzuwachs: 8,1 Festmeter pro Hektar und Jahr Holzproduktion: 5,4 Millionen Festmeter jährlich Umsatz: ca. 250 Millionen Euro jährlich Mitarbeiter: Beschäftigte Organisation: 41 Forstbetriebe und 558 Reviere Baumartenanteile - 6 funktionale Bereiche: Buche (17%) Eiche (5%) Fichte (46%) Sonstige (17%) Kiefer (13%) Tanne (2%) Wir sind der europäische Leitbetrieb in naturnaher Forstwirtschaft. Wir sind ein offenes und transparentes Unternehmen. Wir sind die Treuhänder für die Schutzwälder und den Waldnaturschutz. Wir stehen für Qualität, Innovation und Kundenorientierung. Die Mitarbeiter arbeiten gerne im Unternehmen. Die BaySF ist ein attraktiver Arbeitgeber. Wir sind ein geachtetes Unternehmen innerhalb und außerhalb Bayerns. Visionen Braucht das Unternehmen Bayerische Staatsforsten noch Forstleute? Ja! Quantitativer Bedarf keine wachsende Organisation sinkende Revierzahl Altersstruktur: wenig altersbedingte Fluktuation in den nächsten Jahren Konkurrenz anderer Studienabschlüsse MR-Beschluss: 20 % Personalreduktion innerhalb von 15 Jahren Gefahr der Überalterung Spezialistenfunktionen Forsteinrichtungsoffensive Unser Einstellungsbedarf beim forstlich ausgebildeten Personal bleibt in den nächsten Jahren stark begrenzt. Wir halten auch in den nächsten Jahren, soweit möglich, einen Einstellungskorridor offen. Qualitative Anforderungen an unser Forstpersonal Waldgesetzliche Anforderung Art. 18 (3) BayWaldG Betriebsausführung: mindestens Ausbildung für gehobenen technischen Forstdienst oder vergleichbar Betriebsleitung: mindestens Ausbildung für höheren Forstdienst oder vergleichbar hohes fachliches Ausbildungsniveau
3 praktische Erfahrungen Neben Fachkompetenz v.a. Sozialkompetenz, Methodenkompetenz stärker als bisher: betriebswirtschaftliches Denken kaufmännisches Interesse Organisationstalent Kenntnisse der Unternehmensführung kommunikative Fähigkeiten forst-technisches Wissen Berufsbild Dipl.Ing. Forstwirtschaft (FH) bzw. BA bisher: Revierleiter als Kernkompetenz Spezialist Zentrale Spezialist / Stützpunktleiter Überregionale Einrichtungen (Maschinenbetrieb, Bildungszentrum, ) bisher: klare und kaum überwindbare Grenzen zwischen den Laufbahnen künftig: Beibehaltung Revierstruktur (Ortskenntnis, ganzheitlicher Ansatz, Gesicht des Unternehmens) Teilfunktionalisierung in der Servicestelle Spezialist Zentrale Stützpunktleiter Kundenbetreuer Forsteinrichter stellvertretender Forstbetriebsleiter Entscheidend ist nicht Laufbahn, sondern Leistung. Beispiel: Revierleiter künftig weniger operative Tätigkeiten Holzvermessung, -aufnahme Auszeichnen Betreuung der Selbstwerber Einkauf von Unternehmerleistungen künftig mehr Organisation der Aufgabenerfüllung im Gesamtkontext des Betriebs via Servicestelle Einsatzleitung Holzernte Mitarbeit bei Nutzungsschwerpunkte innerhalb des Forstbetriebs Übernahme von Projektaufgaben (Naturschutz, Erholung, neue Geschäftsfelder, ) Teammitglied der erweiterten Betriebsleitung
4 Es bleibt Gesamtverantwortung für nachhaltiges Wirtschaften in der Fläche. Mehr Verantwortung durch Wandel des Berufsbildes hin zum Landmanager. Berufsbild im Wandel: Dipl. Ing. Forstwirtschaft (FH) bzw. BA Der Dipl. Ing. Forstwirtschaft (FH) bei BaySF wird stärker im Team arbeiten sich stärker auf Steuerungsaufgaben konzentrieren seinen Einsatzbereich im Unternehmen erweitern mit moderner Technik arbeiten zunehmend auch Aufgaben der Planung, Controlling, Logistik übernehmen, seiner Qualifikation entsprechend gefordert und eingesetzt. Berufsbild Dipl. Forstwirt (Uni) bzw. MA bisher: festgelegte Karriereleitern künftig: Differenzierung in Führungs- und Fachlaufbahn Sachbearbeiter Stellv. FoALeiterIn FoA-LeiterIn Abteilungsleiter (in einheitliches Schema: Holz, Personal, Rang, Zentralität, Funktion) Berufsbild im Wandel: Dipl. Forstwirt (Univ.) bzw. MA Der Dipl. Forstwirt bei BaySF wird in der Führungslaufbahn weniger operativ tätig sein, sich aus der Sachbearbeitung zurückziehen stärker Managementaufgaben übernehmen mehr unternehmerische Gesamtverantwortung tragen mehr Personalverantwortung tragen Führungsfunktionen stärker ausfüllen Der Dipl. Forstwirt bei BaySF wird in der Fachlaufbahn sich stärker spezialisieren projektbezogen arbeiten konzeptionell tätig sein problemorientiert arbeiten seiner Qualifikation entsprechend gefordert und eingesetzt. Aufgabenverlagerung Berufsbilder im Wandel Verantwortung StFoV BaySF künftig STMLF Forstamt
5 Revier FWM/WA Forstdirektion Forstbetrieb Revier FWM/WA Zentrale Forstbetriebsleiter, Revierleiter und Waldarbeiter tragen künftig mehr Verantwortung als bisher. Verantwortungsgrad Leistungsorientierung statt Laufbahndenken Rahmenbedingungen: Bologna-Prozess stellt Laufbahnprinzip in Frage Bei Neueinstellung im Angestelltenstatus entfällt die Laufbahnfrage in bisheriger Form Ziel der BaySF: weniger hierarchisches Denken grundsätzliche Durchlässigkeit der Laufbahnen gesetzliche Vorschriften zeigen bislang Grenzen auf (Art. 18 (3) BayWaldG) langfristige Entwicklung? Beteiligung der BaySF an der Ausbildung FH/Uni: Ausbildungsplätze für die Praxissemester im Einzelfall Unterstützung der Organisation und Durchführung von Lehrveranstaltungen Bereitschaft zur Mitgestaltung der Lehrinhalte, Anwärter- und Refendarzeit Mitgestaltung der Inhalte Mitgestaltung des theoretischen Unterrichts mehrmonatige Ausbildungsabschnitte im BaySF-Revier/Betrieb Mitarbeit der BaySF als Prüfer, Korrektor, Coach Fazit und Ausblick Forstleute sind und bleiben eine tragende Säule im Personalkonzept der Bayerischen Staatsforsten. Organisatorische Konsolidierung und gegebene Altersstruktur des Personals begrenzen den Personalbedarf der nächsten Jahre. Betriebswirtschaftliche Schlüsselqualifikationen nehmen als Ergänzung zu Forst- Fachwissen an Bedeutung zu. Die Bayerische Staatsforsten setzt ihre Mitarbeiter qualifikationsorientiert und leistungsbezogen ein. Laufbahnen werden durchlässig. Aufgaben und Berufsbilder aller Beschäftigten werden vielfältiger und fordern unsere Mitarbeiter umfassend.
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