Im Sattel sitzen. Nichts sehen als Wiese. Nichts fühlen als Wind. Nichts hören als donnernde Hufe.
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- Margarethe Simen
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 An meine große zukünftige Liebe Ich weiß nicht, wie du heißt, wie du aussiehst, wie du bist, und was du schon alles erlebt hast. Aber ich hoffe, dass du mich liebst. Von ganzem Herzen. Viele Frauen finden die große Liebe, sind glücklich und haben eine tolle Familie. Aber manche Frauen finden nicht auf Anhieb den Mann, der sie liebt und der für sie bestimmt ist. Manche Frauen finden ihn auch gar nicht und bleiben ein Leben lang allein oder mit dem falschen Mann zusammen. Aber ich weiß ganz sicher, jede Frau und vermutlich auch jeder Mann hat ein bestimmtes Verlangen in sich. Ein Verlangen nach Liebe, Geborgenheit und Schutz und das findet man eben nur beim richtigen Märchenprinzen. Ich bin ganz sicher, dass jede Frau dieses Verlangen in sich trägt, egal ob sie eine Mörderin, Tänzerin, Diebin, Prostituierte oder sonst etwas ist. Leider nutzen viele falsche Männer ihre Frauen oder Freundinnen aus. Am Anfang sind sie ja noch recht nett und tun recht scheinheilig, aber nach ein bis zwei oder auch mehr Jahren sind sie dann die größten Arschlöcher. Sie schlagen ihre Partnerin, brüllen sie an, betrügen sie, geh n feiern bis was weiß ich wie lange und kommen erst am nächsten Morgen wieder heim. In dieser Zeit lebt die Frau in gewaltiger Sorge. Sie wartet allein und angsterfüllt zu Hause auf ihren Mann. Sie hofft, betet, dass er kommt, aber er kommt einfach nicht. Ich sage dir gleich, zukünftiger Mann, ich bin nicht so eine Frau, die allein zu Hause stundenlang auf dich wartet. Und ich habe noch eine Bitte. Das ist für eine Frau oder ein Mädchen zwar ungewöhnlich, aber es ist mein Wunsch: Ich möchte, dass du mich auch mal in Gefahr bringst und Abenteuer mit mir wagst. Ich möchte keine Beziehung wie jede andere auch. Ich möchte dich und mich und das Leben, das uns bevorsteht. Debora Im Sattel sitzen. Nichts sehen als Wiese. Nichts fühlen als Wind. Nichts hören als donnernde Hufe. Zwischen zwei Welten glauben: Man ist frei wie ein Vogel. Corinna
2 Auf der Suche nach etwas Schönem wie die Wildnis ging ich leer aus bis zum heutigentagwie lange noch? Corinna Manchmal möchte man faulenzen wie eine Katze im Sonnenstrahl ein Brettspeil das ganze Jahr ein Baum, wiegend im Wind Corinna Kaindlstorfer Frieden Ist Frieden bunt? Unsere Welt ist bunt, aber total unfriedlich. Ist Frieden bunt? Miriam Strauch
3 Frühlingsgefühle Langsam sprießen die funkelnden Knospen bunt und in mächtigem Grün sitzen sie in jeder Ecke nach und nach springen sie alle auf strahlend hängt der tägliche Tau auf den wippenden Blättern fröhlich hoppelt und hüpft das junge Getier übermütig an jeder Ecke neugierig die Welt zu entdecken schnell schmilzt er weg der eisige Schnee die Blumen strahlen in unfassbaren Farben ein Bild von Traum und Mut Schrei der Wildnis die Freiheit ruft Corinna Kaindlstorfer
4 Frühlingsmärchen Sonne, Wind und Regen: All das macht den Frühling aus. An jenem Tag jedoch gab es nur Sonne. Auch der König eines wunderschönen Landes wollte diese Sonne genießen. Er ging in seinen großen, schönen Garten, setzte sich auf die Gartenbank und ruhte sich aus. Plötzlich hörte er Schritte. Aber keine Schritte, langsam und gemütlich, sondern Schritte, die sich hektisch und ängstlich anhörten. Und da stand auch schon des Königs Diener vor ihm. Auf seiner Stirn perlte Schweiß und seine Augen glänzten. Der Diener öffnete den Mund und eine leise, zerbrechliche Stimme ertönte. Als er wieder fort war, ging der König traurig in sein Schloss. Er wollte schreien und weinen, doch es ging nicht. Dabei hatte er allen Grund zu weinen, denn: Das benachbarte Land wollte Krieg. Debora Im Gefängnis sitzen nichts sehen als Zellen nichts fühlen als Unschuld nichts hören als das Flehen anderer wischen zwei Wärtern wünschen: Ich will nicht eingesperrt sein Lisa
5 Auf der Suche nach etwas Schönem wie Kunst ging ich leer aus, bis ich die Natur entdeckte Lisa Manchmal möchte man faulenzen wie eine Schneeschaufel im Sommer ein Schwimmreifen im Winter eine Eintagsfliege am zweiten Tag Lisa In der Schule sitzen nichts sehen als Lehrer nichts fühlen als Langeweile nichts hören als Erklärungen und Stimmen zwischen zwei Welten pendeln und wissen es ist Realität Julia H. Manchmal möchte man faulenzen wie ein Heft in den Ferien Blumen im Winter Winterstiefel im Sommer Schnee in der warmen Jahreszeit Julia H.
6 Auf der Suche nach etwas Schönem wie einer Freizeitbeschäftigung ging ich leer aus bis ich meine Leidenschaft das Filzen entdeckte Julia H. Jeden Tag kämpfe ich mit meinen Launen verliere jedes Mal ich ertrage es nicht mehr Jeden Tag kämpfe ich mit meinen Launen Debora Nie mehr komme ich zurück auf den Boden der Realität ich bleibe in diesem Traum der sich so real anfühlt der aber so empfindlich und zerbrechlich ist wie eine Seifenblase die jeden Moment zerplatzen kann und dann ist alles aus nie mehr komme ich zurück auf den Boden der Realität Julia E.
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Stille Nacht, heilige Nacht Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar, holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh! Schlaf in himmlischer Ruh!
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Impressionen der Morgenandachten Geh aus mein Herz und suche Freud August Harder (1813) Musik Paul Gerhardt (1656) Text Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide.
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