Zusammenfassung (Kurzform) zum Vortrag 7. Baurechtszirkel der Hochschule München am Thema: Spannungsfeld Sichtbeton
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- Arthur Gerstle
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1 Notiz Sichtbeton Bauan Unser Zeichen Hai Rudolf Haimerl Telefon Telefax Mobil Datum Zusammenfassung (Kurzform) zum Vortrag 7. Baurechtszirkel der Hochschule München am Thema: Spannungsfeld Sichtbeton Sichtbeton aus der Sicht des Bauunternehmers Heute schon an morgen denken wie vermeide ich Mängel beim Sichtbeton Viele der bei der Ausführung auftretenden Probleme kommen aus dem Vorfeld der Planungen und Auftragsverhandlungen. Der Bauherr / Planer ist überzeugt von dem was er will und wie geplant und ausgeschrieben wurde. Er denkt Details sind Aufgabe der Baufirma, gibt aber den Firmen nicht den entsprechenden Freiraum um Wissen der Fachleute (AV / Statiker / Betontechnologen usw.) vernünftig einzubringen. der Auftragnehmer (Baufirma) kann sein Wissen zum Zeitpunkt der Verhandlungen kaum einbringen, um nicht als Bedenkenträger zu gelten bzw. sind wirkliche Details und Abläufe zum Verhandlungszeitpunkt nicht bekannt oder sekundär. Hier gilt es nun Vertrauen zueinander Aufzubauen um ein für beide Seiten vernünftiges Ergebnis erzielen zu können. Dies ist oft personenbedingt aber auch oft ein Rückzug beider Seiten auf Vorschriften, Merkblätter usw. und wird dann oft zur Rechtsfrage, was einem vernünftigen Aussehen des Sichtbetons nichts nützt. Wir möchten somit vorab die Situation im Vorfeld beleuchten und dann die Abläufe in der Ausführung mit Technik vor Ort aufzeigen.
2 Sichtbeton - Betrachtungen im Vorfeld Problematik der unterschiedlichen Betrachtung der beiden Vertragspartner vor, bei und nach Vertragsabschluß Aufraggeber und Auftragnehmer verhandeln miteinander und merken kaum dass sie 2 Welten vertreten teilweise hat jeder nur Halbwissen über Grundlagen / Vertrag / Ablauf / Technik (z.b. Kaufmann / Techniker / RA) Sichtbeton ist oft nur ein kleiner Teil des Gesamten Bauvorhabens der AG sagt ich will und dazu gibt es Normen / Merkblätter / Vergleichsobjekte / Baubeschreibung usw. somit ist doch alles ganz klar oder!!??? der AN sagt (oder denkt): ja, aber nur teilweise genauere Terminierung während der Verhandlungen / fehlende klare Baubeschreibung / äußere Umstände / Abläufe / Witterung / unklare Einbaukriterien usw. müssen noch zusammengetragen werden Wie findet man nun zueinander, wie zum vertrauensvollen, partnerschaftlichen Umgang? Wie vertraut man sich nun, wenn jeder denkt der Andere will mich über den Tisch ziehen? Regelungen / Normen / Merkblätter / Vertrag mit Baubeschreibung (unvollständig) regeln nicht, sondern schaffen nur einen Teilrahmen Die Lösung ist somit immer nur gemeinsam (im Team) möglich und gut 2/9
3 Sichtbeton in der Ausführung Vorgehensweise der Baufirma nach Auftragserteilung: Vorausschau 1. Sichtung laut Vertrag / Baubeschreibung a) Anforderung b) Arbeitsvorbereitung - Termin / Logistik c) Detaillierte Ablaufplanung / -festlegung 2. Bemusterung a) Abstimmung mit den Beteiligten (AG / Planer Statiker / Betontechnologen) b) Zusammenstellen des Sichtbetonteams c) Unterweisung der Sichtbetonmannschaft (Team vor Ort) 3. Ausführung Ergebnisse nach Bemusterung Durchführung 4. Qualitätssicherung a) Checkliste für Vorbereitung / Ausführung / Kontrolle nach Durchführung b) Prüfplan zur Organisation vor / während / nach der Ausführung Ablage c) Erstellen der Tagesberichte / Dokumentation Wichtigste Vorraussetzung: Das gesamte Team und deren Können sind entscheidend für den Erfolg. KÖNNEN ist nur möglich durch WISSEN. Eine klare Ein - und Anweisung der Arbeiten ist daher erforderlich. Die strikte Einhaltung der Vorgaben ist unbedingt laufend zu prüfen. 3/9
4 1. Sichtung der Vertragsgrundlage / Baubeschreibung Anforderung wie genau und ausführlich wurde die Leistung beschrieben? VOB Teil C DIN ATV Betonarbeiten: Angaben zur Ausführung bei sichtbar bleibenden Betonflächen u.a.: Klassifizierung der Ansichtsflächen, Oberflächentextur, erforderlichenfalls Beschreibung des Schalungs- und Schalhautsystems, Oberflächenausbildung nicht geschalter Teilflächen, Farbtönung, Flächengliederung, Ausbildung von Fugen, Kanten, Ankern und Ankerlöchern sowie Schalungsstößen, Anzahl der Erprobungsflächen, Auswahl der Referenzfläche. DBV/BDZ Merkblatt Sichtbeton (Ausgabe 12/2004) Die Ansichtsfläche ist der nach Fertigstellung sichtbare Teil des Betons, der die Merkmale der Gestaltung und der Herstellung erkennen lässt und der die architektonische Wirkung eines Bauteils oder Bauwerks maßgebend bestimmt. Ansichtsflächen können durch den Einsatz von besonderer Schalung und gezielter Betonzusammensetzung bzw. Bearbeitung... vielfältig gestaltet werden. Ansichtsflächen müssen in der Leistungsbeschreibung ausreichend beschrieben werden. Als Sammelbegriff oder als Ersatz für eine eindeutige Beschreibung der Ansichtsfläche reicht die alleinige Forderung nach Sichtbeton nicht 4/9
5 Arbeitsvorbereitung wie sind die bisher bekannten Grundlagen? wie: Witterung Ausschalfristen Bewehrungsgehalt Einbauteile (Festlegen / Bestellen) Verschmutzungsgefahr (Sichern) Spannstellen (Art festlegen) Fugen allgemein usw. Detaillierte Abläufe neueste Erkenntnisse wie: Betontechnologie in Abhängigkeit zur Witterung / Festigkeit (ausschalen) Rüttelgassen (Betonierspindelbewehrung?) Aussparungen Dreikantleisten Betonierfugen Schalung / Schalhaut Spannstellen usw. 5/9
6 2. Bemusterung Abstimmung mit den Beteiligten (AG / Planer / Statiker / Betontechnologen) Zusammenstellung des Sichtbetonteams Unterweisung der Sichtbetonmannschaft (Hinweise an das Team vor Ort) Festlegungen werden getroffen 6/9
7 3. Ausführung Ergebnisse aus der Bemusterung bzw. deren Durchführung prüfen und mit AG / Planer abstimmen und schriftlich festlegen. Musterwand kennzeichnen 7/9
8 4. Qualitätssicherung Die Qualitätssicherung und die somit kontinuierliche Prüfung der Arbeiten sowie Abläufe ist die wichtigste Tätigkeit von vorab zugeordneten Personen, um die geforderte Qualität zu erreichen und konstant zu halten. Dies ist nicht ein nur Papierkrieg, sondern ein Instrument zur Überprüfungen der Qualität, laufende Verbesserung, Einholung von Nachweisen und außerdem auch um entsprechende Abläufe dokumentieren zu können. Dafür gibt es Instrumente Arbeitsmittel, wie: Checkliste für Vorbereitung / Ausführung / Kontrolle während und nach Durchführung der Tätigkeiten Prüfplan und Prüfung der Organisation vor / während und nach der ausgeführten Tätigkeit Ablage organisieren 8/9
9 Tagesberichte / Fotodokumentation / Begehungsberichte Schlussbemerkung: Sichtbeton ist Gestaltung des Bauwerks und somit hat der Bauherr / Architekt dies zu formulieren. Der AG ist jedoch gut beraten, den AN (Baufirma) rechtzeitig und detailliert mit ins Boot zu nehmen, um rechtlich wie auch von seinem Verwirklichungswunsch das richtige Ziel zu erreichen. Rechtzeitige Vertragsformulierung, auch während der Ausarbeitung der Durchführung, wie auch vernünftiger und vertrauensvoller Umgang ist für die Gemeinschaftsleistung Sichtbetonarbeiten unerlässlich. Qualitätsmanagement / Qualitätssicherung Ed Züblin AG Dipl.Ing. Rudolf Haimerl München den /9
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