Adjektiv Sophie Kleinschmidt und Arne Langbecker

Transkript

1 Adjektiv Sophie Kleinschmidt und Arne Langbecker

2 Gliederung 1. Wiederholung 2. Analyse der Lehrbuchdefinition 3. Vorschläge zur Verbesserung 4. Zusammenfassung 5. Fazit 2

3 1. Wiederholung Unterscheidung in syntaktische, morphologische und semantische Kriterien Syntaktische Analysekriterien: Funktion/Verwendung im Satz Einteilung nach syntaktischen Kriterien: (1) Attributive Adjektive (2) Prädikative Adjektive (3) Adverbiale Adjektive Morphologische Analysekriterien: Deklinier- und Komparierbarkeit Semantische Analysekriterien: Adjektive bezeichnen Eigenschaften 3

4 Konflikt der homogenen Wortartklassifikation Nicht alle Adjektive sind deklinierbar bzw. komparierbar (Adkopula) Nicht alle Adjektive bezeichnen Eigenschaften (Numerale) Es gibt Nomen, die Eigenschaften bezeichnen und keine Adjektive sind 4

5 Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, heißen Adjektive. Adjektive sagen uns, wie jemand oder etwas ist und wie etwas getan wird. Ich habe eine schöne Tasche. Meine Hose ist rot. Du läufst schnell nach Hause. Sprachbuch 4, 110 5

6 Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, heißen Adjektive. + Adjektive dienen u.a. der Bezeichnung von Eigenschaften (semantisches Kriterium) - Nicht alle Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, sind Adjektive z.b. Substantive können auch Eigenschaften bezeichnen (Treue, Schönheit, ) - Nicht alle Adjektive bezeichnen Eigenschaften (heutig, teilweise, erste/r, ) 6

7 Adjektive sagen uns, wie jemand oder etwas ist und wie etwas getan wird. + Möglichkeit der Verwendung als attributives + prädiktives und adverbiales Adjektiv (syntaktisches Kriterium) - Formulierung und verknüpft attributive und adverbiale Verwendung 7

8 Ich habe eine schöne Tasche. + Beispiel für ein attributives Adjektiv - Adjektiv schön ist dekliniert - Möglichkeit der Deklination wird vorher nicht thematisiert => Fehlvorstellungen 8

9 Meine Hose ist rot. + Beispiel für ein prädikatives Adjektiv - rot ist ein Farbadjektiv und lässt sich nicht komparieren 9

10 Du läufst schnell nach Hause. + Beispiel für ein adverbiales Adjektiv - Im Deutschen keine klare Abgrenzung zum Adverb möglich 10

11 Mit Adjektiven können wir vergleichen. Dafür verwenden wir Vergleichsstufen. Grundstufe: mutig Mehrstufe: mutiger Meiststufe: am mutigsten Sprachbuch 4,

12 Mit Adjektiven können wir vergleichen. Dafür verwenden wir Vergleichsstufen. + Adjektive sind komparierbar (morphologisches Kriterium) - Deklinierbarkeit fehlt - Nicht alle Adjektive sind komparierbar und deklinierbar (Akopula, Farbadjektive, Numerale, ) 12

13 Grundstufe: Mehrstufe: Meiststufe: mutig mutiger am mutigsten + Grundschulgerechte Bezeichnung der Steigerungsstufen + Regelform ist exemplarisch dargestellt - Ausnahmen: Abweichung vom regulären Fall (gut-besser-am besten; viel-mehr-am meisten, ) 13

14 3. Verbesserungsvorschläge Die meisten Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, heißen Adjektive. Adjektive sagen uns, wie jemand oder etwas ist oder wie etwas getan wird. Mit vielen Adjektiven können wir vergleichen. Einige Adjektive können wir beugen. 14

15 4. Zusammenfassung + Kurze, einfache und recht präzise Formulierungen + Alle Arten von Adjektiven werden thematisiert + Zu jeder syntaktischen Kategorie wird ein Beispiel angeführt - Die Definition ist sachlich nicht richtig - Nicht alle Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, sind Adjektive - Überlappung syntaktischer Kategorien - Die Definition ist inhaltlich unvollständig - semantisch: nicht alle Adjektive bezeichnen Eigenschaften - Morphologisch: - attributive Adjektive sind deklinierbar - Ausnahmen/Sonderfälle beim Komparieren 15

16 5. Fazit Die uns vorliegende Definition sollte so im Unterricht nicht verwendet werden Lehrbuchauszug im Semesterheft ist unvollständig => im Sprachbuch werden die Ausnahmen erwähnt: unregelmäßige Vergleichsstufen nicht steigerbare Adjektive 16

17 Quellenverzeichnis Duden (Hrsg.) (2011): Sprachbuch 4. Duden Schulbuchverlag, Berlin/Mannheim. Granzow-Emden, M. (2013): Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten. Gunter Narr Verlag. Öhlschläger, G. (2011): Einführung in die Sprachwissenschaft. Leipzig. 17