Berlin Evaluiert Schul Tabak Prävention BEST Prevention Study

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1 Berlin Evaluiert Schul Tabak Prävention BEST Prevention Study Dr. Lilian Krist, MPH Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie

2 Hintergrund Präventionsmaßnahmen zur Senkung der Raucherprävalenz bereits im Kindes- und Jugendalter notwendig Eingeschränkte Evidenz für langfristige Wirksamkeit von Schulinterventionen Wenige randomisiert-kontrollierte Studien bestehender Präventionsprogramme aus Deutschland Hinweise für höhere Wirksamkeit von multimodalen und die Eltern einbindenden Präventionsprogrammen Müller-Riemenschneider F, Bockelbrink A, Reinhold T, Rasch A, Greiner W, Willich SN. Long-term effectiveness of behavioural interventions to prevent smoking among children and youth. Tob Control 2008;17:301-2.

3 Ziel der Studie Evaluation der Wirksamkeit eines Programms zur Raucherprävention an Berliner Schulen durch ein 1. kombiniertes Eltern-Schüler-Programm 2. kombiniertes Eltern-Schüler-Programm im Vergleich zu einem Schüler-Programm 3. Schüler-Programm

4 Studiendesign Cluster-RCT Berliner Schulen Intervention 1: Mitmachparcours Rauchen Intervention 2: Mitmachparcours Rauchen + Elternintervention Kontrollgruppe Mitmachparcours Ernährung/ Bewegung

5 Schülerintervention: Mitmachparcours Rauchst Du noch oder lebst Du schon? 8 Stationen zum Thema Tabak z.b. Atemgeräusche, Geruchszuordnung, frühzeitige Alterung

6 Elternintervention Elternabend in Schulen, Informationen zum Rauchen allgemein sowie zu elterlichen Regeln Zusendung eines Newsletters

7 Kontrollgruppe Mitmachparcours Ernährung und Bewegung

8 Studiendesign Cluster-RCT Baseline Intervention 1 1. Follow-up 2. Follow-up Intervention 2 Kontrollgruppe Elternintervention Schülerfragebogen Schülerfragebogen Schülerfragebogen Cotininmessung im Speichel CO-Messung in der Ausatemluft Elternfragebogen Studienbeginn 12 Monate 24 Monate Fallzahlberechnung: 45 Schulen 3400 Schüler (inklusive 20% drop-out rate) F. Müller-Riemenschneider, C Bürger, N Ströbele, N Rieckmann, J Müller-Nordhorn, SN Willich. Berlin evaluates school tobacco prevention the BEST prevention Study: Smoking behavior and predictors among school children in a major metropolitan area in Germany. 15th World Conference on Tobacco or Health. March 2012.

9 Outcomes Primäres Outcome: Prozentualer Anteil regelmäßiger Raucher nach 2 Jahren Sekundäre Outcomes: Andere Messgrößen bez. des Rauchverhaltens (Lebenszeitprävalenz, Anzahl gerauchter Zigaretten, Cannabis-Konsum) Anderes Gesundheitsverhalten (Alkohol, Ernährung, körperliche Aktivität) Einstellungen, Regeln und Rauchverhalten der Eltern Prozessevaluation (z.b. Implementierung der Intervention) Cotinin- und CO-Messung

10 Einschlusskriterien Schulen In Berlin Bereitschaft zur Teilnahme Kein bestehendes Raucherpräventionsprogramm mit Elternkomponente Kein Besuch beim Raucherparcours, wenn randomisiert zu Kontrollgruppe (für 2 Schuljahre) Schüler 7.-Klässler Unterschriebene Einwilligungserklärungen (eigene und Sorgeberechtigte/r)

11 Rekrutierungsverlauf kumuliert (Rekrutierung abgeschlossen seit Oktober 2011) Schulklassen kum Schulen kum Schulklassen 60 Schulferien Schulen 0

12 Schulen pro Berliner Bezirk Reinickendorf Pankow Spandau Charlottenburg- Wilm ersdorf Mitte Friedrichshain- Kreuzberg Lichtenberg Marzahn- Hellersdorf Steglitz- Zehlendorf Tempelhof- Schöneberg Neukölln Treptow- Köpenick

13 Aktueller Stand des Projekts Erstellung des Studienprotokolls Prüfung durch Ethikkommission Rekrutierung Baseline-Erhebung 12 Monats-Follow up 24 Monats-Follow up Schülerintervention (Mitmachparcours) Elternintervention Data cleaning Statistische Auswertung Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 aktueller Stand

14 Schulen, Schulklassen und gemeldete Schüler Intervention 1 (Schülerintervention) Intervention 2 (Schüler-Eltern- Intervention) Kontrollgruppe Total Alle Schulen 17 (36%) 16 (34 %) 14 (30 %) 47 Sekundarschulen 11 (34 %) 11 (34 %) 10 (31%) 32 Gymnasien 6 (40%) 5 (33%) 4 (27%) 15 Schulklassen 62 (42%) 58 (31%) 41 (27%) 161 Schüler 1655 (40%) 1391 (34%) 1065 (26%) 4111

15 Beschreibung der teilnehmenden Schüler in den jeweiligen Studienarmen Alter (Mittelwert±SD*) Intervention 1 (Schülerintervention) (n=1142) Intervention 2 (Schüler-Eltern-Intervention) (n=980) Kontrollgruppe (n=679) Alle Schüler (n=2801) 12,5±0,7 12,5±0,7 12,5±0,7 12,5±0,7 Mädchen 51,4 % 48,8 % 49,9 % 50,1 % Migrationshintergrund Beide Eltern arbeiten Beide Eltern arbeiten nicht Kein Urlaub im letzten Jahr 35,1 % 31,9 % 36,4 % 34,3 % 74,8% 78,4% 76,5% 76,5% 3,3% 2,6% 2,9% 3,0% 16,8% 16,7% 16,0% 16,6% *SD=Standardabweichung

16 Raucherstatus der Schüler 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher Anteil der Schüler (%) ,4 30,5 20,3 0 Alle Schüler 4,3 5,0 3,8 Jungen (n=1394) Mädchen (n=1400)

17 Raucherstatus der Schüler in Abhängigkeit der elterlichen Arbeitssituation und vom Migrationshintergrund 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher Anteil der Schüler (%) ,8 Beide Eltern arbeiten (n=1773) 3,5 4,9 28,4 30,1 29,8 Ein Elternteil arbeitet (n=787) 8,4 Beide Eltern arbeiten nicht (n=83) Migrationshintergrund (n=890) 21,9 4,5 4,2 Kein Migrationshintergrund (n=1707)

18 Raucherstatus der Schüler in Abhängigkeit des Rauchverhaltens der Eltern 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher Anteil der Schüler (%) ,0 Beide Eltern rauchen nicht (n=1312) 28,7 2,6 3,8 Ein Elternteil raucht (n=919) 37,1 9,8 Beide Eltern rauchen (n=563)

19 Raucherstatus der Schüler in Abhängigkeit des Sozialindexes des Schulbezirks 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher 80 Anteil der Schüler (%) ,0 25,4 30,4 27,4 0 3,2 Am besten (n=605) Mäßig gut (n=1115) 5,3 6,0 4,2 Unvorteilhaft (n=570) Am schlechtesten (n=504)

20 Raucherstatus der Schüler in Abhängigkeit der Einstellung der Eltern 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher Anteil der Schüler (%) ,6 45,7 15,2 61,5 36,8 26,8 0 3,1 Sie sind dagegen (n=1939) Sie finden es ok (n=46) Es ist ihnen egal (n=39) 5,5 Ich weiß es nicht. Wir haben uns darüber noch nicht unterhalten (n=710)

21 Raucherstatus der Schüler in Abhängigkeit der Regeln, wo geraucht werden darf 100 Lebenszeitprävalenz Regelmäßige Raucher Anteil der Schüler (%) ,2 23,9 weder im Haus noch auf dem Balkon/ im Garten (n=260) 5,4 3,4 nur auf dem Balkon/ im Garten (n=1505) 37,8 8,8 im Haus und auf dem Balkon/ im Garten (n=582) 13,1 1,5 Ich weiß es nicht, da ich noch nie jemanden bei uns zu Hause rauchen gesehen habe. (n=397)

22 Erreichte Ziele Rekrutierung Erfolgreiche Rekrutierung der geplanten Anzahl an Schulen Gemeldete Schüler: 4111, in die Studie eingeschlossen: 3023 (vs geplante) Alle Schulklassen erhielten Schüler- und Elternintervention (gemäß Randomisierung) 12 Monats-Follow-up 100% Teilnahmerate der Schulklassen (1. Welle) Offene Punkte: Teilnahmerate beim 24 Monats-Follow-up Teilnahmerate an Elternabenden (wird im Elternfragebogen abgefragt) Teilnahmerate an den objektiven Messungen

23 Ausblick Ausstehende Termine: 1. Follow-up (2. Welle): Sep 2012 bis Dez Follow-up: Okt 2012 bis Dez 2013 Elternfragebögen: Juli 2012 bis Sep 2013 Datenanalyse/ Publikationen: Okt Folgende Aktivitäten Implementierungsstrategie für Elternintervention (ggf. nach Überarbeitung) Ausweitung der Elternintervention Ausweitung einer Querschnittspopulation (einschließlich älterer Altersgruppen), um die besondere Situation in Berlin zu untersuchen Kollaboration mit anderen Netzwerkpartnern

24 Danksagung Studienteam Charité Falk Müller-Riemenschneider Nina Rieckmann Annette Wagner Ulrike Stasun Christin Bürger Stephanie Roll Maurice Wolf Charlotte Becker Stefan Willich Teilnehmende Schüler, Eltern und Lehrer Kooperationspartner Berlin School of Public Health (BSPH) Karuna e.v. Senatsverwaltung Berlin für Bildung, Wissenschaft und Forschung Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (Koss) Nichtraucherbund Berlin Brandenburg Sponsor Deutsche Krebshilfe

25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!