Willkommen zum Workshop: Wissenschaftliches Arbeiten - Wissenschaftliches Schreiben

Transkript

1 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Professur VWL III - Makroökonomie, insbesondere Internationale Wirtschaftsbeziehungen Willkommen zum Workshop: Wissenschaftliches Arbeiten - Wissenschaftliches Schreiben Chemnitz 13. Juni 2017 M.Sc. Nathalie Freitag

2 Unsere Baustellen: Zitationsregeln Zitate falsch oder nicht gekennzeichnet Roter Faden nicht erkennbar Forschungsfrage Konsistente Gliederung Leserführung Schlechte Referate Stoffreduktion PowerPoint Präzise Formulierungen sprachlichen Müll identifizieren Stilistische Fehler Nicht fertig geworden Zeitmanagement Methoden zur Überwindung einer Schreibkrise

3 Warum Zitieren? Gedankengang nachvollziehen Argumenten Gewicht verleihen Angaben überprüfbar machen Quellen zur Verfügung stellen

4 Wann Zitieren? Immer! Jeder fremde Gedanke, der übernommen wird, ist zu zitieren. Zwei Ausnahmen: Logische, selbsterklärende und selbstverständliche Begriffe, Informationen oder Angaben eigene Überlegungen, Ergebnisse und logische Schlussfolgerungen

5 Richtig Zitieren Direkte Zitate Indirekte Zitate Eine wichtige Aufgabe des Autors ist es, die Literatur auf die eigene Fragestellung hin zusammenzufassen, zu analysieren und auszuwerten. Dies sollte so weit wie möglich eigenständig geschehen. [...] Quelle: Helmedag, Fritz: Leitfaden zur Anfertigung wirtschaftswissenschaftlicher Ausarbeitungen für Studierende. Chemnitz. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am , S. 27. Daher direkte Zitate sparsam einsetzen und nur bei: Prägnanten Formulierungen textkritischen Erörterungen ausländischer Literatur oder Definitionen Besser ist es, fremde Überlegungen mit eigenen Worten wiederzugeben. Die Kennzeichnung erfolgt durch Hochziffern im Text und einer entsprechenden Fußnote mit dem Vermerk Vgl. für Vergleiche.

6 Richtig Zitieren Deutsche Zitierweise Harvard Zitierweise

7 Richtig Zitieren Kostenloser Download unter: html 1. Titel hinzufügen (z.b. via ISBN) 3. Publikation formatieren 2. Zitieren

8 Richtiges Zitieren Von fremdsprachigen Texten Schreibfehler im Zitat Mehrerer Texte des gleichen Autors Ältere Originalquelle vs. neuere Auflagen Bilder, Tabellen, Grafiken Internetquellen Siehe: _einer_wissenschaftlichen_ausarbeitung.pdf

9 Datensicherung Wie sichert ihr eure Daten?

10 Der Rote Faden bzw. über die Notwendigkeit der Forschungsfrage

11 Der Rote Faden bzw. über die Notwendigkeit der Forschungsfrage Themen sind meist zu weit gesteckt Folgen: es fehlen Schwerpunkt und Tiefgang Roter Faden meist schwer zu finden Faustregel: Ein Thema ist zu weit gesteckt, wenn es in weniger als 6 Schlüsselwörtern ausgedrückt werden kann.

12 Das Thema eingrenzen Ein Beispiel Thema: Der Mindestlohn in Deutschland Eingrenzung über: Zusammenhang Arbeitslosigkeit und Höhe des Mindestlohnes Ursache für die Unterbeschäftigung von Frauen im Niedriglohnsektor Titel: Der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und der Einführung des Mindestlohns in Deutschland als Ursache für die Unterbeschäftigung von Frauen im Niedriglohnsektor

13 Der Rote Faden und die Gliederung I - Einleitung Hinführung zum Thema / Relevanz Gegenstand, Problemstellung, Zielsetzung Gang der Untersuchung / Methodik Abgrenzung der Arbeit (Begründung) Vorgehen, Aufbau II - Grundlagenteil Definitionen, Begriffe, Konzepte Stand der Forschung, State of the Art (Theorien zur Erklärung, bisherige empirische Ergebnisse, bisherige Ansätze und Vorgehensweisen) Quelle: Kornmeier, Martin (2011): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht. Für Bachelor, Master und Dissertation. 4. Aufl. Bern.

14 Der Rote Faden und die Gliederung III - Hauptteil Bildung von Hypothesen Analyse Ergebnisse IV - Schluss Zusammenfassung Welche Fragen konnten beantwortet werden? Kritische Würdigung des eigenen Forschungsansatzes Bedeutung für zukünftige Forschung / Ausblick Quelle: Kornmeier, Martin (2011): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht. Für Bachelor, Master und Dissertation. 4. Aufl. Bern.

15 Die Leserführung Was ist das? Ein Art Wegweiser

16 Die Leserführung Ein Wegweiser Für den Leser Orientierung geben Gesamtzusammenhang erkennen Für den Schreiber Eigene Gedanken ordnen Verbindungen verdeutlichen Schlüssigkeit der Gliederung / Argumente prüfen

17 Beispiele für Leserführung Nachdem im vorigen Kapitel dargestellt wurde, wie geht es nun darum, was In diesem Abschnitt wird näher betrachtet, um zu veranschaulichen, wie Es soll zunächst ein Überblick über die verschiedenen Positionen gegeben werden, um anschließend anhand von illustrieren zu können, dass Wie gezeigt werden konnte, Es ist deutlich geworden, dass Im nächsten Abschnitt soll daher genauer betrachtet werden, Nachdem geklärt werden konnte,, kann im nächsten Kapitel

18 Nicht fertig geworden Schreibstörung Schreibkrise Schreibblockaden Sinnloses Arbeiten Lustloses Arbeiten Vor sich her Schieben Keinen Anfang finden Was tun?

19 Fokussiert Arbeiten Feste Zeiten einplanen Fristen setzen / Zwischenziele Passende Atmosphäre Keine Ablenkung /offline gehen Gedanken austauschen Interesse am Thema Pausen machen Morgens beginnen Belohnen / bestrafen Mit dem Einfachsten beginnen An Vorhandenes anknüpfen Exzerpieren Jeden Tag ein bisschen Den inneren Zensor ausschalten.

20 Fokussiert Arbeiten: Gut ist besser als Perfekt Pomodoro-Technik für ein besseres Zeitmanagement: Die 80/20-Regel für bessere Produktivität:

21 Der Stil Simpel = unwissenschaftlich?

22 Der Stil Auf dem Areal der pädagogischen Institution unterliegen ballistische Experimente mit kristallinem H 2 O strikter Prohibition. Das Werfen von Schneebällen ist auf dem Schulhof verboten.

23 Der Stil Ihr schreibt für Leser, nicht für Fachidioten. Schreibt verständlich und interessant, präzise und eindeutig. Schreibt so, dass durchschnittlich gebildete Menschen euren Gedanken folgen können. Bitte nicht umständlich und schwülstig, nichtssagend und abstrakt. Lasst das vermeintliche Wissenschaftsdeutsch sein.

24 Sprachmüll vermeiden Bürokratendeutsch vermeiden Es zeigt sich an diesem Beispiel, Fremdwörter erklären Process Re-Engineering Zusammengesetzte Wörter auflösen Stadtverordnetenversammlung Anpassungsnotwendigkeit Kostenzusageübernahmeerklärung

25 Sprachmüll vermeiden Kein Nominalstil Begründung Prüfung Streckverben vermeiden Eine Analyse durchführen In Erwägung ziehen Hilfsverben einschränken In diesem Kapitel soll gezeigt werden,

26 Sprachmüll vermeiden Floskeln, Klischees und Pleonasmen streichen Fachkundige Anleitung Scharfe Kritik Triftiger Grund Erklärtes Ziel Aktive Mitarbeit Gemachte Erfahrung Gewonnene Eindrücke Keine doppelten Verneinungen Nicht uninteressant Einleitende Formulierungen vermeiden Es hat den Anschein, dass Es besteht kein Zweifel, dass

27 Sprachmüll vermeiden Schachtelsätze entschachteln, Sätze kürzen (max. 25 Wörter) Wir haben uns angesichts des unerwartet schleppenden Rücklaufs der schriftlichen Antworten auf eine erste Auswertungsphase bis zum 31. Mai 2016 eingestellt. Der über den neusten Stand der Debatte informierte Staatssekretär wird am morgigen Tag dazu Stellung beziehen. Das Unternehmen musste, da es seine Rechnungen nicht mehr beleichen konnte, Konkurs anmelden.

28 Hinweise zur Abgabe Ca. 12 Seiten, (ohne Literaturverzeichnis etc. und ohne Grafiken o.ä.) Bis zum für Bachelorseminar (bzw > Masterseminar) bis 23:59 Uhr per an: oder (als Word und PDF) In zweifacher Ausfertigung am Folgetag 12:00 Uhr im Büro (Zi. 323) Gelocht mit Heftsteifen (nicht getackert)

29 Hinweise zu den Vorträgen Max. 15 Minuten (zu zweit 30 min.) Mit anschließender Diskussion Euch steht ein Laptop, ein Beamer und eine Flip-Chart-Tafel zu Verfügung. Ggf. eine Dokumentenkamera, ein OHP oder Lautsprecher (bitte vorher Bescheid sagen)

30 Stoffreduktion Vorsicht vor der Vollständigkeitsfalle: Max. 15 Folien für 15 Minuten! Vom Kern des Themas her planen Was ist wichtig, wesentlich? Nicht Simplifizieren

31 Die Blumenstraußtechnik Garten Auswahl Wissensstrauß

32 Fachspezifische Sprechstunde: Literaturrecherche, Arbeiten mit Datenbanken : Campus Bibliothek II Dienstag, 14:00-16:00 Uhr, Raum 433 (Haus 39 / 4.OG) Ansprechpartner: Carolin Ahnert (M.A.) Wissenschaftliches Arbeiten: Campus Bibliothek I Pegasus-Center, 5.Etage, Raum 505 Ansprechpartner: Alexander Konau

33 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Professur VWL III - Makroökonomie, insbesondere Internationale Wirtschaftsbeziehungen Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und viel Erfolg beim Weiterarbeiten an eurer Seminararbeit Chemnitz 13. Juni 2017 M.Sc. Nathalie Freitag