D Arbeiter im 19. Jahrhundert
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- Daniel Hermann Bachmeier
- vor 6 Jahren
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1 Unsere Feiertage der 1. Mai D Arbeiter im 19. Jahrhundert Vor über 200 Jahren wurde die westliche Welt (Amerika und Europa) industrialisiert. Viele Maschinen, die mit dem Dampfmaschinenantrieb arbeiteten, wurden erfunden. Dieser Antrieb war der erste Motor, der jemals erfunden wurde. Er ermöglichte es, viele große und kleine Maschinen zu entwickeln, die nicht mehr mit Muskelkraft, sondern durch Wasserdampf betrieben wurden. So konnten riesige Fabriken gebaut werden, die Werkzeuge, Nähmaschinen, Stoffe und andere Dinge herstellten. Die Maschinen ermöglichten eine schnelle Herstellung. Man brauchte keine Handwerker mehr, die jeden Nagel einzeln per Hand gossen, oder Weber, die Stoffe herstellten. Dies funktionierte nun durch die Maschinen in den Fabriken. Befeuert wurden sie mit Kohlen, denn Strom gab es noch nicht. Die Eisenbahn, die ebenfalls mit einem Dampfmaschinenantrieb funktionierte, ermöglichte es, die Produkte zu transportieren, denn Lkws gab es ebenfalls noch nicht. Viele Arbeiter mussten in den Fabriken in Europa und Amerika arbeiten. Sie trugen die Materialien aus den Lagern hin und her, schaufelten Kohlen in die Dampfmaschinen und steckten die Einzelteile zusammen oder sortierten sie. Viele schufteten weit über zwölf Stunden am Tag in den heißen und lauten Hallen. Sie hatten meistens keine Schutzkleidung wie Helme oder Handschuhe und so verletzten sich viele Menschen schwer.
2 Unsere Feiertage der 1. Mai Menschen arbeiteten den ganzen Tag in den Fabriken und gingen nur nach Hause, um zu schlafen. Für ein Hobby oder etwas anderes, das Spaß machte, hatten sie häufig keine Zeit. Die meisten mussten sechs Tage die Woche arbeiten, manche sogar sieben, da das Geld sonst nicht reichte. Ihnen ging es sehr schlecht. Sie hatten keine Zeit, sich auszuruhen, und sie konnten nicht zu Hause bleiben, wenn sie krank waren. Da sie so wenig Geld bekamen, mussten auch ihre Kinder arbeiten. Kinderarbeit war etwas ganz Selbstverständliches. Kinder waren praktische Arbeiter, denn sie bekamen weniger Lohn als die Erwachsenen und konnten in Bergwerken in kleinere Gänge kriechen als die großen Männer. Durch die schwere Arbeit wurden viele Kinder sehr krank. Aufgaben: 1) Überlege ganz genau, wie sich die Arbeiter fühlten. Schreibe ein Elfchen über die Gefühle der Arbeiter. Nimm dir dazu ein leeres Blatt von deinem Block und hefte es in deine Sachunterrichtsmappe. 2) Male ein Bild von einer Fabrikhalle mit vielen arbeitenden Menschen. Kannst du dir vorstellen, wie es ausgesehen hat? 3) Vergleicht eure Bilder miteinander. Was haben die anderen gemalt? 4) Überlege dir, wie es wäre, wenn du arbeiten müsstest. Was könntest du dann alles nicht mehr tun? Besprich deine Ideen mit deinem Nachbarn und schreibt eure Ideen auf. 5) Schreibe in Stichworten auf, wie es den Arbeitern erging. Notiere die Arbeitszeiten und die Art der Arbeit! Hefte den Zettel in deine Sachunterrichtsmappe!
3 Unsere Feiertage der 1. Mai Viele der Arbeiterinnen und Arbeiter waren sehr ärgerlich über einige der Fabrikbesitzer. Etliche von ihnen hatten viel Geld, lebten in großen Villen und konnten sich Ärzte und gute Schulen für sich und ihre Kinder leisten. Sie konnten in den Urlaub fahren und mussten im Winter nicht frieren. Viele der Arbeiterfamilien waren hingegen sehr arm. Ihre Kinder hatten nicht genug zu essen und waren krank. Viele Kinder konnten nicht zur Schule gehen, weil sie auch Geld verdienen mussten oder auf ihre kleinen Geschwister aufpassten, während ihre Eltern zur Arbeit gingen. Anstatt den Arbeitern mehr Lohn zu geben, bauten die Fabrikbesitzer von dem Geld, das sie verdienten, noch mehr Fabriken. Damit verdienten sie noch mehr Geld und wurden noch reicher. Viele Menschen empfanden diesen technischen Fortschritt als sehr ungerecht, denn die einen arbeiteten körperlich sehr hart und verdienten wenig. Sie hatten überhaupt nichts von der modernen Technik. Im Gegenteil: Durch sie wurden ihre Berufe unnötig, weil Maschinen sie ersetzten, und nun mussten sie schwere Arbeit in den Fabriken leisten. Die anderen hatten dagegen viele Vorteile: Sie konnten mit der Eisenbahn in den Urlaub fahren und konnte Dinge günstig einkaufen. Allerdings hatten die Fabrikbesitzer eine hohe Verantwortung. Sie mussten viel planen und überlegen. Wenn eine Fabrik pleiteging, dann hatten auch ihre Besitzer alles verloren, was sie besaßen. Aufgaben: 1) Zeichne eine Tabelle, die in etwa so aussieht: F!" # Hatten genug Geld für Ärzte A! # Konnten sich Ärzte nicht (!) - Kinder gingen a$ %a! - Kinder konnten nicht S&'a() - 2) Schreibe hinein, was die Fabrikbesitzer hatten und was die Arbeiter nicht hatten. 3) Schreibe auch hinein, was die Arbeiter tun mussten, was die Fabrikbesitzer nicht zu tun brauchten.
4 ********************************************* Unsere Feiertage der 1. Mai V+,.+//01223 am 1. Mai 1886 in Chicago (Amerika) Da es vielen der Arbeiterinnen und Arbeiter nicht gut ging, taten sie sich zusammen. Diese Zusammenschlüsse nennt man Gewerkschaften. Noch heute gibt es diese Vereine für jeden Berufsstand. Auch die Arbeiter in Amerika haben sich zusammengetan. Sie riefen zu einem Generalstreik auf. Das bedeutet, dass alle Arbeiter in Amerika keinen Finger mehr rühren sollten. Sie trafen sich auf großen Plätzen und demonstrierten für mehr Lohn und weniger Arbeit. Sie forderten acht Stunden Arbeit, acht Stunden Schlaf, acht Stunden Freizeit und einen fairen Lohn, der ihre Familien versorgen konnte. Sie forderten auch das Verbot der Kinderarbeit. Zuerst warfen die Fabrikbesitzer die streikenden Menschen einfach hinaus. Viele verloren so ihre Arbeit. Aber die Arbeiter hielten zusammen. Keiner meldete sich für die freigewordenen Arbeitsplätze, obwohl sie sie dringend benötigten. Die Arbeit sollte erst wieder aufgenommen werden, wenn die Löhne und Bedingungen besser geworden waren. Leider passierte während dieser Veranstaltungen ein großes Unglück. Ein Unbekannter zündete eine Bombe. Viele Polizisten und Gewerkschafter starben oder wurden schwer verletzt. Als Andenken an die Opfer des Anschlags wurde am 1. Mai 1890 zum ersten Mal der Protest- und Gedenktag in der ganzen Welt gefeiert: Abermals kam es zu Demonstrationen und Massenstreiks für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Aufgabe: 1) Male auf einen Zettel Plakate und Schilder, die die Arbeiterinnen und Arbeiter hochgehalten haben könnten. Vergleiche deine Protestschilder mit denen deines Nachbarn.
5 Unsere Feiertage der 1. Mai Mai-Feiertag heute In Deutschland, Österreich, in Teilen der Schweiz, in Frankreich, Griechenland, China sowie in vielen anderen Ländern auf der Welt ist der 1. Mai ein Feiertag. Es ist der Tag der Arbeit, auch Maifeiertag genannt. Er wird als Gedenktag für die Arbeiterrechte genutzt. 1Noch heute ist der 1. Mai ein traditioneller Demonstrationstag der Gewerkschaften in Deutschland. Mittlerweile haben nicht nur Fabrikarbeiter Gewerkschaften, sondern jeder Beruf: Es gibt Gewerkschaften für Krankenschwestern, Piloten, Lokführer, Lehrer und für alle anderen Arbeitsbereiche. Sie vertreten die Interessen der Menschen, die diesen Beruf ausüben. Wenn man Mitglied einer Gewerkschaft ist und ein Problem mit seinem Arbeitgeber hat, dann kann man sich hier Hilfe holen. Die Mitarbeiter der Gewerkschaft geben Tipps, sie reden mit den Vorgesetzten und stellen zur Not einen Anwalt zur Verfügung. Bei großen Krisen organisieren die Gewerkschaften Streiks und Besprechungen mit Arbeitgebern. Am 1. Mai jedes Jahres gibt es in vielen Städten große Veranstaltungen. Dort demonstrieren die unterschiedlichen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen oder höhere Löhne. Die Gewerkschaften haben sich ebenfalls zusammengeschlossen. Dieser Dachverband heißt DGB. Das bedeutet Deutscher Gewerkschaftsbund. Acht große Gewerkschaften gehören zu ihm: Industriegewerkschaft (IG) Bauen Agrar Umwelt, IG Bergbau Chemie Energie, IG Metall, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten, Gewerkschaft der Polizei, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft und die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft. Aufgabe: 1) Schreibe die Gewerkschaften untereinander. Schreibe daneben, was du glaubst, welche Berufe sich diesen Gewerkschaften anschließen würden. Wenn du es nicht weißt, versuche es auf Wikipedia ( herauszufinden oder frage einen Erwachsenen! 2) Sortiere diese Berufe zu ihren Gewerkschaften, vergleiche anschließend mit deinem Nachbarn: Maurer, Lokführer, Polizistin, Kindergärtner.
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