Schwerpunkt 2: Grundformen pädagogischen Handelns
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- Louisa Peters
- vor 6 Jahren
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1 Vorlesung Einführung in die Bildungswissenschaft (SS 2015) Dr. Hans-Peter Gerstner / Markus Popp ( ) Schwerpunkt 2: Grundformen pädagogischen Handelns Begrüßung Organisatorisches Input: Filmausschnitt: Beruf Lehrer Vortrag: Grundformen pädagogischen Handelns Arbeitsphase - Aussprache - Diskussion
2 Hermann Giesecke Pädagogik als Beruf ( ) Pädagogisches Handeln = soziales Handeln. Charakteristisch hierfür ist die zu Grunde liegende Wechselseitigkeit, wodurch Interaktion der Handelnden entsteht. Daraus ergibt sich, dass es in bestimmten pädagogischen Situationen immer mehrere Möglichkeiten gibt zu agieren, je nach dem, wie sich der Interaktionspartner verhält. Es gibt kein 'richtiges', sondern angemessenes, vernünftiges bzw. zielorientiertes pädagogisches Handeln. (vgl. 2013, S. 21f./43f.) 2
3 Hermann Giesecke Pädagogik als Beruf ( ) Zentrale Aufgabe des pädagogischen Handelns ist nicht "Erziehen", sondern "Lernen ermöglichen". Pädagogen sind professionelle "Lernhelfer (2013, S. 15/24). Gelernt habe ich dann etwas, wenn ich nun etwas weiß oder kann, was ich vorher nicht gewusst oder gekonnt habe. (2013, S. 24) Hauptziel des Lernens: selbstständig erworbene Mündigkeit im Sinne Kants (2013, S. 28/44) Lernen ermöglichen Kognitive Orientierung Mündigkeit 3
4 Animieren (motivieren, Lernchancen zu nutzen) Arrangieren (Herstellen v. Lernsituationen) H. Giesecke Grundformen pädagogischen Handelns (2013, S. 72ff) Informieren bezogen auf aktuelle Situation; Ziel: Befreiung von Verhaltensunsicherheiten) Beraten (freiwillig; non-direktiv; Handlungsvarianten) Unterrichten (komplexe Sachverhalte in einem längeren Argumentations prozess erklären) 4
5 Hermann Giesecke Pädagogik als Beruf ( ) Fazit: Pädagogisches Handeln ist eine Form des sozialen Handelns, also auf das Handeln anderer Menschen bezogen und hinsichtlich seines Erfolges von daher maßgeblich abhängig. Deshalb wird die professionelle pädagogische Kompetenz nicht in erster Linie durch Regeln einer "pädagogischen Technologie" fundiert, sondern durch die Qualität der jeweiligen "pädagogischen Beziehung". (2013, S. 16) 5
6 H. Faulstich-Wieland / P. Faulstich (2006) Gemeinsamkeiten im Handlungsfeld Erziehung und Bildung : Pädagogisches Handeln = eine Form sozialen Handelns (vgl. Gieseke) Interaktionspartner übernehmen Rollen, die durch Grade von Ungleichheit und Gefälle von Macht geprägt sind. Lehrende (Lernvermittelnde) unterstützen den Prozess der Aneignung der Lerngegenstände durch die Lernenden. 6
7 H. Faulstich-Wieland / P. Faulstich (2006) Lehrende kontrollieren Lernerfolge Professionelles pädagogisches Handeln verfügt über Konzepte, Ressourcen, Methoden, um Lernen zu fördern, nicht über Rezepte zum Herstellen von Lernen. 7
8 H. Faulstich-Wieland / P. Faulstich (2006) Immer bewegt sich pädagogische Interaktion an der Schnittstelle von psychischen, interaktionellen und kulturellen Bedingungen. Und jeweils ist das Ziel dieser Handlungspraxis in irgendeiner Weise die Sicherung der Bedingung der Möglichkeit lebenspraktischer Autonomie, und zwar die Sicherung der Autonomie eines physischen wie in seiner sozialen und psychisch-individuellen Existenz versehrbaren (und zerstörbaren) <Selbst>. (2006, S. 57. unter Bezug auf A. Combe und W. Helsper) 8
9 H. Faulstich-Wieland / P. Faulstich (2006) Grundformen pädagogischen Handelns: Erziehen ( Giesecke!) Unterrichten Beraten Beurteilen Planen 9
10 H. Faulstich-Wieland / P. Faulstich (2006) Unterrichten: Gestaltung von Lehr- Lernprozessen Modelle (Plur.!) der Didaktik Erziehen: Trad. Aufgabe der Eltern/Familie Wandel vom Befehlshaushalt zum Verhandlungshaushalt Aufgabe für Lehrkräfte umstritten Beraten: Informationskonzept Therapiekonzept Problemzentriertes Konzept Beurteilen: Bezugsnormen: thematisch individuell sozial Planen: Bedarfsentwicklung Programmvorbereitung Programmdurchführung Transfer - Evaluation 10
11 Schule Kinder- und Jugendbildung (Kita/Jugendarbeit/Ganztagesschule Erwachsenen bildung (Ausbildung/ Weiterbildung /betriebliche Bildung Medienpädagogik Arbeitsfelder Pflege-/ Gesundheitspädagogik/ Geragogik Management von Bildungseinrichtungen Gender- Arbeit 11
12 Deutscher Bildungsrat 1970 Die fünf Aufgaben der Lehrkraft : Lehren und Erziehen (beides ist nach dem Bildungsrat nicht zu trennen) Beurteilen Beraten Innovieren 12
13 KultusMinisterKonferenz Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für das Lehren und Lernen. Ihre Kernaufgabe ist die gezielte und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Planung, Organisation und Reflexion von Lehr- und Lernprozessen sowie ihre individuelle Bewertung und systemische Evaluation. Die berufliche Qualität von Lehrkräften entscheidet sich an der Qualität ihres Unterrichts. 2. Lehrerinnen und Lehrer sind sich bewusst, dass die Erziehungsaufgabe in der Schule eng mit dem Unterricht und dem Schulleben verknüpft ist. Dies gelingt umso besser, je enger die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet wird... 13
14 KultusMinisterKonferenz Lehrerinnen und Lehrer üben ihre Beurteilungs- und Beratungsaufgabe im Unterricht und bei der Vergabe von Berechtigungen für Ausbildungs- und Berufswege kompetent, gerecht und verantwortungsbewusst aus. Dafür sind hohe pädagogisch-psychologische und diagnostische Kompetenzen von Lehrkräften erforderlich. 4. Lehrerinnen und Lehrer entwickeln ihre Kompetenzen ständig weiter und nutzen wie in anderen Berufen auch Fort- und Weiterbildungsangebote, um die neuen Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihrer beruflichen Tätigkeit zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollen Lehrerinnen und Lehrer Kontakte zu außerschulischen Institutionen sowie zur Arbeitswelt generell pflegen. 14
15 KultusMinisterKonferenz Lehrerinnen und Lehrer beteiligen sich an der Schulentwicklung, an der Gestaltung einer lernförderlichen Schulkultur und eines motivierenden Schulklimas. Hierzu gehört auch die Bereitschaft zur Mitwirkung an internen und externen Evaluationen 15
16 Literatur Bernhard, A., Pädagogisches Denken. Einführung in die allgemeinen Grundlagen der Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Baltmannsweiler 2012 (5.Aufl.). Deutscher Bildungsrat: Empfehlungen der Bildungskommission: Strukturplan für das Bildungswesen. Stuttgart Dörpinghaus, A. u.a., Einführung in die Theorie der Bildung. Darmstadt 2012 (4.Aufl.). Faulstich-Wieland, H. / Faulstich P., BA-Studium Erziehungswissenschaft. Ein Lehrbuch. Reinbek Dies., Erziehungswissenschaft. Ein Grundkurs. Reinbek Giesecke, H., Pädagogik als Beruf: Grundformen pädagogischen Handelns. Weinheim u.a (11.Aufl.). Gudjons, H., Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn 2012 (11. Aufl.). Krüger, H.-H. / Helsper, W. (Hrsg.), Einführung in Grundbegriffe und Grundfragen der Erziehungswissenschaft. Opladen u.a (7. Aufl.). 16
Schwerpunkt 1: Grundformen pädagogischen Handelns
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