Makroökonomik I Wintersemester 2009/2010
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- Curt Weber
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1 Lehrstuhl für Monetäre Ökonomik Prof. Dr. Christian Bauer Makroökonomik I Wintersemester 2009/2010 Name: Vorname: Studiengang: Semesterzahl: Matrikel-Nummer: Platznummer: Aufgabe 1) Aufgabe 2) Kurzfragen Summe Note Bearbeitungshinweise: 1) Zu bearbeiten sind a. EINE Aufgabe aus dem ersten Teil (Aufgaben 1 oder 2) sowie b. ALLE Aufgaben aus dem Kurzfragen-Pflichtteil (Teil 2) 2) Zeit: 60 Minuten. 3) Erlaubte Hilfsmittel: Nicht-programmierbarer Taschenrechner. 4) Die Heftung darf nicht geöffnet werden.
2 Teil 1 (Bearbeiten Sie entweder Aufgabe 1 oder Aufgabe 2): Aufgabe 1) Mundell-Fleming Modell (30 Punkte) a) Bestimmen Sie die Komponenten der Güternachfragefunktion Y C I G NX einer offenen Volkswirtschaft und erläutern Sie, durch welche Determinanten (beschränken Sie sich auf die in der Vorlesung besprochenen Inhalte) die einzelnen Komponenten beeinflusst werden. Durch welche Effekte werden die Nettoexporte beispielsweise bei einer realen Aufwertung beeinflusst? (8 Pt.)
3 b) Wegen seiner hohen Verschuldung ist Griechenland gezwungen Sparmaßnahmen durchzuführen. Binnen drei Jahren muss die Neuverschuldung von aktuell 12,7% des Bruttoinlandsprodukts auf unter 3% gesenkt werden. Dies wird nur möglich durch eine drastische Kürzung der Staatsausgaben. Diskutieren Sie grafisch und verbal die Auswirkungen dieser restriktiven Fiskalpolitik im Rahmen des Mundell-Fleming Modells mit flexiblen Wechselkursen. Machen Sie dabei stets deutlich, welche Prozesse auf dem Geld- bzw. Devisenmarkt sowie auf dem Gütermarkt ablaufen. (10 Pt.)
4 c) Als Mitglied der europäischen Währungsunion hat Griechenland seine geldpolitische Autonomie verloren. Gehen Sie davon aus, dass die EZB aufgrund einer wirtschaftlichen Erholung eine restriktive Geldpolitik fährt. Diskutieren Sie grafisch und verbal die Auswirkungen dieser restriktiven Geldpolitik auf Griechenland vor dem Hintergrund der auferlegten Sparmaßnahmen (Aufgabenteil b). Erläutern Sie vor diesem Hintergrund, weshalb der Stabilitäts- und Wachstumspakt eingeführt wurde und was er fordert. (12 Pt.)
5 Aufgabe 2) Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft (30 Punkte) Gegeben seien die Größen: C= c 0 + c 1 (Y-T)= 2 + 0,5*(Y-3) I= b 0 + b 1 Y - b 2 i= 1 + 0,1*Y - 50*0,02 G=3 X= x 1 Y* = 0,1*5 IM/ε= m 1 Y/ε =0,2*Y Der reale Wechselkurs ε sei gleich 1 und konstant. Anmerkung: Bearbeiten Sie die Rechenaufgaben der Reihe nach, die Ergebnisse bauen aufeinander auf. a) Berechnen Sie die Funktionen für die inländische Güternachfrage (DD-Kurve), die Gesamtnachfrage nach inländischen Gütern (ZZ-Kurve) sowie den Handelsbilanzsaldo (NX- Kurve). (4 Pt.)
6 b) Stellen Sie die drei Funktionen aus Teilaufgabe a) maßstabsgetreu in unten stehendem Koordinatensystem dar. (4 Pt.) 45 Z
7 c) Berechnen Sie den Output Y, bei dem die Handelsbilanz ausgeglichen ist. Berechnen Sie anschließend den Output Y, bei dem sich die offene Volkswirtschaft im Gleichgewicht befindet. Ist die Volkswirtschaft in der Gleichgewichtssituation Nettoexporteur oder Nettoimporteur? Wie groß ist in dieser Situation der Handelsbilanzsaldo? (5 Pt.)
8 d) Gehen Sie davon aus, dass im kommenden Jahr der Zinssatz auf 5% erhöht wird. Berechnen Sie den Output Y, bei dem sich die offene Volkswirtschaft dann im Gleichgewicht befindet. (2 Pt.)
9 e) Wegen der großen Konjunkturpakete und der dadurch steigenden Staatsschulden sinkt die Konsumneigung auf 0,3. Berechnen Sie erneut den Output Y, bei dem sich die offene Volkswirtschaft nun im Gleichgewicht befindet. Wie hoch sind die Nettoexporte? (4 Pt.)
10 f) Die Regierung möchte jetzt die wachsende Verschuldung gegenüber dem Ausland stoppen. Wie hoch ist dann die Produktion bei einer ausgeglichenen Handelsbilanz? Um welchen Betrag muss sie die Staatsausgaben anpassen? Diskutieren Sie außerdem, welche Probleme mit einer solchen Politik verbunden sind. (7 Pt.)
11 g) Diskutieren Sie die Probleme von Fiskalpolitik in einer offenen Volkswirtschaft mit flexiblen Wechselkursen, wenn mehrere Länder von einem negativen Nachfrageschock getroffen wurden. (4 Pt.)
12 Teil 2 (Kurzfragen-Pflichtteil, 30 Punkte): 1) Charakterisieren Sie kurz die drei Dimensionen der Offenheit einer Volkswirtschaft. (3 Pt.) 2) Erklären Sie kurz den Unterschied zwischen Realzins und effektivem Realzins. (1 Pt.) 3) Charakterisieren Sie kurz die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz. (3 Pt.) 4) Zeigen Sie den Unterschied zwischen Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen. (2 Pt.) 5) Erläutern Sie das Konzept der Zinsparität. Unterscheiden Sie dabei gedeckte und ungedeckte Zinsparität. (5 Pt.)
13 6) Beschreiben Sie das Konzept des Backloading. (6 Pt.) 7) Erläutern Sie kurz die Bedeutung der Marshall-Lerner Bedingung. (3 Pt.) 8) Nennen Sie die Annahmen der Kaukraftparitätentheorie. (4 Pt.) 9) Erläutern Sie den Fisher Effekt. (3 Pt.)
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