9.4 Allgemeines Gleichgewicht

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1 9.4 Allgemeines Gleichgewicht Wenn alle Märkte gleichzeitig im Gleichgewicht sind existiert ein allgemeines Gleichgewicht Dies ist der Fall wenn sich FE, IS und LM Kurve schneiden 406

2 r IS 0 Full employment LM 0 Allgemeines Gleichgewicht in der geschlossenen Volkswirtschaft 4% Y 0 Y 407

3 Allgemeines Gleichgewicht: Ein Glückstreffer? Full employment Full employment r IS 0 r IS 0 LM 0 LM 0 Y 0 Y Y 0 Y 408

4 Angebotsschocks: Beispiel Intermediate Macro - Uni Basel 409

5 Nachfrageschocks: Beispiel Intermediate Macro - Uni Basel 410

6 Monetäre Schocks: Beispiel Intermediate Macro - Uni Basel 411

7 Klassische Ökonomen gehen von schnellen Preisanpassungen aus Die Ökonomie findet nach einem Schock rasch zu Vollbeschäftigung zurück Wenn die Firmen in Folge der Nachfrageveränderungen anstatt den Output die Preise verändern findet der Anpassungsprozess fast unmittelbar statt Keynesianische Ökonomen gehen von langsamen Preisanpassungen aus Es kann mehrere Jahre dauern bis sich Preise und Löhne voll angepasst haben Ausserhalb des allgemeinen Gleichgewichts wird der Output durch die aggregierte Gesamtnachfrage im Schnittpunkt von ISund LM Kurve bestimmt und der Arbeitsmarkt ist im Ungleichgewicht. Podcasting: Fazzari on Stimulus and Keynes Podcasting: Fazzari on Keynesian Economics 412

8 9.5 IS LM für eine offene Volkswirtschaft Die Öffnung einer Volkswirtschaft betrifft nur die IS Kurve; die LM Kurve und die FE Linie bleiben unverändert Die IS Kurve verändert sich, da Nettoexporte ein Teil der Güternachfrage sind Die IS Kurve bleibt aber negativ (abwärts) geneigt 413

9 Jegliche Faktoren welche die IS Kurve in einer geschlossenen Volkswirtschaft verschieben, beeinflussen die IS Kurve in einer offenen Volkswirtschaft auf dieselbe Art und Weise Faktoren welche die Nettoexporte verändern (bei gegebenem inländischen Output und inländischen Realzinssatz) verschieben die IS Kurve Faktoren welche die Nettoexporte erhöhen verschieben die IS Kurve nach oben rechts Faktoren welche die Nettoexporte verringern verschieben die IS Kurve nach unten links 414

10 Die Gleichgewichtsbedingung auf dem Gütermarkt ist Y = C + I + G + X M D.h das Güterangebot entspricht der Güternachfrage. Y C I G = NX Totale inländische Produktion (Output) Totale inländische Nachfrage oder Absorption Teil der inländischen Produktion, welcher nicht von der totalen inländischen Nachfrage absorbiert wird 415

11 Um die Diskussion zu vereinfachen nehmen wir an, dass NFP = 0 sei. Die NX entsprechen somit dem Ergebnis des CA T G Tr Int = 0 Gleichgewichtsbedingung in einer offenen Volkswirtschaft aus Kap. 3: S = I + NX S I = NX Dies impliziert, dass die gewünschte Kreditvergabe einer Ökonomie der ausländischen Kreditaufnahme entsprechen muss Wir erinnern uns aus vorherigen Vorlesungen: 416

12 In einer offenen Volkswirtschaft ist somit auch dann ein Gleichgewicht möglich, wenn bei gegebenem r Iund S nicht gleich gross sind. Nettoexporte können positiv oder negativ sein Wenn S>I kaufen Inländer ausländische Anlagen Kreditvergabe. Wenn S<I müssen sich Inländer ausländische Mittel ausleihen um Investitionen zu finanzieren Ausländer werden inländische Anlagen kaufen und Teile ihrer Ersparnisse in die inländische Volkswirtschaft transferieren. Neue Gleichgewichtsbedingung: Nettokreditvergabe (oder Kreditaufnahme) des Auslands muss der Differenz zwischen gewünschten nationalen Ersparnissen und gewünschten nationalen Investitionen entsprechen 417

13 Die Grafiken von S I und NX illustrieren das Gütermarktgleichgewicht Netto Kreditaufnahme Netto Kreditgewährung r I S r S-I NX I and S 0 S-I NX 418

14 Die IS Kurve in der offenen Volkswirtschaft Nettoexporte können positiv oder negativ sein Die Kurve der Nettoexporte ist negativ geneigt, da eine Erhöhung des realen Zinssatzes den realen Wechselkurs erhöht und die Nettoexporte reduziert Die S I Kurve ist positiv geneigt, da ein höherer Realzinssatz die gewünschten nationalen Ersparnisse erhöht und die gewünschten Investitionen reduziert Im Schnittpunkt der Kurven besteht ein Gleichgewicht 419

15 Um zur IS Kurve in einer offenen Volkswirtschaft zu gelangen, müssen wir uns anschauen was passiert wenn sich der inländische Output verändert r (S-I) 1 (S-I) 0 r IS-Kurve in einer offenen Volkswirtschaft r r NX 0 0 S-I NX Y 1 Y 0 Y 420

16 Die IS Kurve in der offenen Volkswirtschaft Ein höherer Output erhöht die Ersparnisse, so dass sich die S I Kurve nach rechts verschiebt Das neue Gleichgewicht ergibt sich bei einem tieferen Realzinssatz; die IS Kurve ist somit negativ (abwärts) geneigt Verschiebungsfaktoren der IS Kurve einer offenen Volkswirtschaft Alle Faktoren welche bei konstantem Outputsniveau den markträumenden Realzinssatz auf dem Gütermarkt erhöhen verschieben die IS Kurve nach oben rechts Alles was die gewünschten nationalen Ersparnisse relativ zu den Investitionen reduziert, verschiebt die IS Kurve nach oben rechts 421

17 Ebenso verschieben alle Faktoren, welche zu einer Erhöhung der Nettoexporte eines Landes bei gegebenem Output und inländischem Realzinssatz führen, die IS Kurve einer offenen Volkswirtschaft nach oben rechts 3 Dinge können die Nettoexporte bei gegebenem Outputniveau und Realzinssatz erhöhen Eine Zunahme des ausländischen Outputs, welche die ausländische Nachfrage nach inländischen Exporten erhöht. z.b.: wachsende Einkommen in Schwellenländern Exporte der Schweiz nehmen zu; Eine Zunahme des ausländischen Realzinssatzes führt dazu, dass die Leute vermehrt ausländische Anlagen kaufen wollen, was wiederum in einer Abwertung des Wechselkurses resultiert und somit die Nettoexporte erhöht; Eine Verschiebung der weltweiten Nachfrage zugunsten inländischer Güter. z.b.: Alterung Zunahme der Schweizer Exporte von Pharmazeutika oder Medizinaltechnologie 422

18 Beispiel: Eine Erhöhung der Staatsausgaben r (S-I) 1 (S-I) 0 r r r NX 0 IS 1 IS 0 0 S-I NX Y 0 Y 1 Y 423

19 Eine Zunahme der Nettoexporte r (S-I) 0 r r NX 1 r IS 1 NX 0 IS 0 0 S-I NX Y 0 Y 1 Y 424

20 Die Erhöhung der Staatsausgaben reduziert die gewünschten Ersparnisse, verschiebt die S I Kurve nach links und die IS Kurve nach oben rechts Jegliche Faktoren welche die gewünschten nationalen Ersparnisse relativ zu den Investitionen reduzieren verschieben die IS Kurve nach oben rechts Jegliche Faktoren welche die Nettoexporte eines Landes bei gegebenem inländischen Output und inländischen Realzinssatz erhöhen, verschieben die IS Kurve einer offenen Volkswirtschaft nach oben rechts Der Einfluss der ausländischen Wirtschaftslage auf den realen Wechselkurs und die Nettoexporte ist einer der Hauptkanäle über welchen Konjunkturzyklen international übertragen werden. 425

21 Kapitel 11 Zyklische Schwankungen und wirtschaftspolitische Massnahmen

22 Übersicht des Kapitels 11.1 Konjunkturzyklen und was wir bisher gesehen haben 11.2 Konjunkturzyklen: Einige Fakten 11.3 Real business cycle Theorie 11.4 Der Neukeynesianische Ansatz 11.5 Preis und Lohnrigiditäten: empirische Evidenz 446

23 11.1 Konjunkturzyklen und was wir bisher gesehen haben Zwei Schlüsselfragen zu Konjunkturzyklen Was sind die zugrundeliegenden ökonomischen Ursachen? Wie sollen politische Entscheidungsträger damit umgehen? Jede Theorie zu Konjunkturzyklen besteht aus zwei Komponenten Eine Beschreibung der Typen von Schocks, welchen die grösste Wirkung auf die Volkswirtschaft zugeschrieben wird Ein Modell welches beschreibt, wie wichtige makroökonomische Variablen auf wirtschaftliche Schocks reagieren 447

24 Ausgangslage: Zwei Haupttheorien zu Konjunkturzyklen Klassische Theorie Keynesianische Theorie r Untersuchung beider Theorien im IS LM Modell Y Y Entspricht die Theorie den beobachteten Mustern? 448

25 Wenn sich die IS Kurve nach rechts verschiebt... führt dies zu einem Boom: Der Output steigt über das Gleichgewichtsniveau positiver Output gap Es wird zunehmend schwierig die Arbeitsnachfrage zu decken die Arbeitslosigkeit liegt unter ihrem natürlichen Niveau und erzeugt Inflation: Im Wettbewerb um die Arbeitskräfte müssen die Firmen die Löhne erhöhen Die Firmen erhöhen daraufhin auch die Preise um die höheren Kosten weiterzugeben und die Nachfrage abzukühlen r Y Y 449

26 11.2 Konjunkturzyklen: Einige Fakten Alle Konjunkturzyklen weisen gemeinsame Merkmale auf Zyklisches Verhalten der Variablen: Richtung und timing In welche Richtung bewegt sich eine Variable relativ zur aggregierten ökonomischen Aktivität? Prozyklisch: in dieselbe Richtung Antizyklisch: in die gegenteilige Richtung Azyklisch: kein klares Muster Was ist das timing der Bewegungen einer Variablen relativ zur aggregierten ökonomischen Aktivität? Vorlaufend: im Voraus Gleichlaufend: zur selben Zeit Nachlaufend: verzögert 450

27 HP GDP HPGOODSEXP Güterexporte: Prozyklisch und gleichlaufend 451

28 HP GDP HPUNEMP RATE Arbeitslosigkeit: Antizyklisch und nachhinkend 452

29 Zyklisches Verhalten wichtiger makroökonomischer Variablen Prozyklisch Gleichlaufend: Industrieproduktion, Exporte Vorlaufend: Bauinvestitionen, Geldmengenwachstum, Aktienpreise Nachlaufend: Beschäftigung, Reallöhne, Konsum, Inflation Antizyklisch: Arbeitslosigkeit, Staatsausgaben (?) Unbestimmtes timing: Staatsausgaben Volatilität Die Produktion von Gebrauchsgütern ist volatiler als diejenige von Konsumgütern und Dienstleistungen Investitionsausgaben sind ebenfalls volatiler als Konsumausgaben All dies kann sich von Land zu Land etwas unterscheiden: Datenanalyse kann dabei helfen! 453

30 11.3 Real business cycle (RBC) Theorie Klassischer Ansatz: Märkte werden schnell geräumt RBC: Reale Schocks auf die Volkswirtschaft sind die primäre Ursache für Konjunkturzyklen. Beispiele realer Schocks: Schocks auf die Produktionsfunktion Schocks auf die Grösse der Erwerbsbevölkerung Schocks auf die Staatsausgaben, G Schocks auf die Konsumentenpräferenzen Diese Schocks beeinflussen die IS oder die FE Kurve, jedoch nicht die LM Kurve Geld spielt keine wichtige Rolle. 455

31 Die wichtigste Rolle spielen Schocks auf Produktionsfunktion, welche in ABC als Angebotsschocks und von RBC Theoretikern als Produktivitätsschocks bezeichnet werden Y A*( K a * N 1 a ) Totale Faktorproduktivität, TFP Beispiele von Produktivitätsschocks Entwicklung neuer Produkte oder Produktionstechnologien z.b. reiner technologischer Fortschritt Neue Managementmethoden Qualitätsveränderungen von Kapital und Arbeit Veränderungen der Verfügbarkeit von Rohmaterialien und Energie Ungewöhnlich gutes oder schlechtes Wetter Veränderungen staatlicher Regulierungen welche die Produktion betreffen Keynesianer sind davon sicherlich nicht überzeugt; aber auch längst nicht auf alle Klassiker stimmen zu 456

32 Die negativen Auswirkungen eines adversen Produktivitätsschocks Resultate aus früheren Vorlesungen: Ein Ölpreisschock reduziert MPN und somit die Nachfrage nach Arbeit Y N (1 a) A* K a * N a Reallöhne, Beschäftigung, Output, Konsum und Investitionen gehen zurück, während der Realzinssatz und das Preisniveau ansteigen Ein adverser Produktivitätsschock verursacht somit eine Rezession (Output geht zurück) Ein positiver Produktivitätsschock führt zu einem Boom (Output steigt); Anmerkung: Der Output entspricht immer dem Output bei Vollbeschäftigung 457

33 w w0 w 2 ND 2 ND 0 N 2 N 0 NS 0 N r Rezession im Gleichgewicht IS 0 FE 2 FE0 Der Ölpreisanstieg führt zu einer Verschiebung des allgemeinen Preisniveaus nach oben (direkte und indirekte Effekte auf den CPI) Inflation! LM 2 LM 0 r I S 2 S 0 Y 2 Y 0 Y 458

34 Die RBC Theorie lässt sich mit vielen Fakten von Konjunkturzyklen vereinbaren Wenn eine Ökonomie ständig Produktivitätsschocks ausgesetzt ist, würde dies gemäss Theorie zu immer wiederkehrenden Fluktuation führen, was wir in der Realität auch beobachten können Die Theorie sagt das prozyklische Verhalten von Beschäftigung und Reallöhnen korrekt voraus (wie in unserem Beispiel) Die Theorie sagt weiter das prozyklische Verhalten der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität ebenfalls korrekt voraus Wenn Booms nicht durch Produktivitätsschocks verursacht würden, wäre aufgrund der abnehmenden Grenzproduktivität der Arbeit ein antizyklisches Verhalten der Arbeitsproduktivität zu erwarten 459

35 Gemäss Theorie müsste sich das Preisniveau antizyklisch verhalten, was jedoch nicht mit den Daten übereinstimmt Evidenz für die Schweiz: HPCP I HPGDP Aber: Der Anstieg der Inflation während den Rezessionen, verursacht durch die Ölpreisschocks von und , ist konsistent mit der RBC Theorie Ein weiteres Problem ist die Korrelation zwischen Geldmenge und Output 460

36 Fiskalpolitische Schocks im klassischen Modell Effekte einer temporären Erhöhung der Staatsausgaben Die heutigen oder zukünftigen Steuern zur Finanzierung der Staatsausgaben reduzieren den PDV der Ressourcen der Leute, was einen Einkommenseffekt auf das Arbeitsangebot verursacht. Der Grenznutzen einer zusätzlichen Stunde an Arbeit erhöht sich relativ zur Freizeit. Das höhere Arbeitsangebot führt zu sinkenden Reallöhnen und einer höheren Beschäftigung Die Zunahme der Beschäftigung erhöht auch den Output und die FE Linie verschiebt sich nach rechts Die temporäre Erhöhung der Staatsausgaben verschiebt die IS Kurve nach oben rechts während die nationalen Ersparnisse zurückgehen 466

37 w NS ND 0 0 NS 2 1. Leute arbeiten mehr weil sie sich ärmer fühlen (Einkommenseffekt) 2. Höher Beschäftigung (bei tieferem Lohn) erhöht den Gleichgewichtsoutput 4. Nachfrage oberhalb des Gleichgewichts führt zu Inflation w0 r IS 2 FE 0 FE 2 LM 2 LM 0 r N 0 N 2 S 2 I S 3 S 0 N IS 0 3. Höheres G reduziert C, aber weniger als ΔG (da Ersparnisse ) I 2 Y 0 Y 2 Y 467

38 Somit hat Fiskalpolitik einen realen Effekt Bedeutet dies, dass die Fiskalpolitik somit eingesetzt werden sollte um das Gleichgewicht wieder herzustellen? Klassische Ökonomen/innen: nicht wirklich, da sich Preise und Löhne sowieso schnell anpassen um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Nebenbei erhöht die Fiskalpolitik den Output indem sie die Arbeitskräfte schlechter stellt, da diese danach höhere Steuern zahlen und tiefere Löhne erhalten Weiter können bei der Verfügung und Umsetzung der Politik Verzögerungen auftreten Dies hängt u.a. davon ab was die Ansicht bezüglich der gerade herrschenden Wirtschaftslage ist: PROBLEM DER ECHTZEIT DATEN Weiter ist es von den Zukunftsaussichten der Ökonomie abhängig: PROGNOSEN ÜBER ZUKÜNFTIGE ZUSTÄNDE SIND NICHT ANNÄHERND 100% ZUVERLÄSSIG Es ist also unklar wie stark die fiskalpolitischen Massnahmen sein müssen, um den gewünschten Effekt auf Beschäftigung und Output erzielen zu können 468

39 Arbeitslosigkeit im klassischen Modell Im klassischen Modell existiert keine Arbeitslosigkeit; arbeitslose Personen gehören freiwillig nicht zur Erwerbsbevölkerung In der Realität ist die gemessene Arbeitslosigkeit nie gleich null und es sind gerade die Probleme der Arbeitslosigkeit, welche die Politik während Rezessionen am meisten beschäftigen Klassische Ökonomen verfügen über ein weiterentwickeltes Modell zur Erklärung von Arbeitslosigkeit Arbeitskräfte und Jobs haben unterschiedliche Anforderungen, es existiert also ein matching Problem Strukturelle Arbeitslosigkeit Es braucht jeweils Zeit um die geeigneten Arbeitskräfte für die entsprechenden Jobs zu finden, somit existiert immer gewisse Arbeitslosigkeit Friktionelle Arbeitslosigkeit 469

40 Die Arbeitslosigkeit steigt in Rezessionen an, da Produktivitätsschocks dazu führen, dass sich Jobs und Arbeitskräfte vermehrt nicht mehr entsprechen Ein Schock welcher zu Fehlanpassungen führt erhöht die friktionelle wie auch strukturelle Arbeitslosigkeit falls sich die Eignungsanforderungen der Arbeitgeber verändern Schocks erhöhen die natürliche Arbeitslosigkeit; jedoch immer noch keine zyklische Arbeitslosigkeit im klassischen Modell Mit Geldpolitik lässt sich die Arbeitslosigkeit durch Stützung der Nachfrage nicht bekämpfen, da dies nur zu höheren Preisen führt. Aber diese Argumente sind nicht befriedigend: Viele Arbeiter sind nur temporär nicht angestellt, es existiert kein fundamentaler mismatch Wenn Rezessionen nur Phasen mit höherem mismatch sind, dann sollten die gemeldeten freien Stellen in Rezessionen zunehmen. In Tat und Wahrheit gehen diese aber zurück, wie wir bei der Diskussion der Beveridge Kurve gesehen haben. 470

41 Geldpolitik und die Volkswirtschaft Im klassischen Modell ist Geld sowohl kurzfristig wie auch langfristig neutral, da sich die Preise zur Wiederherstellung des Gleichgewichts schnell anpassen Wenn Geld neutral ist, wieso weist die Variable Geld dann in den Daten vorauseilende prozyklische Muster auf? Auf eine Ausdehnung des Geldangebots folgt oft eine Erhöhung des Outputs Rückläufiges Geldangebot wird oft von nachfolgenden Rezessionen begleitet Monetäre Nicht Neutralität und umgekehrte Kausalität: Korrelation impliziert nicht auch Kausalität! Falsche Interpretation: Output steigt aufgrund vergangener Geldangebotserhöhungen an Korrekte Interpretation: Getrieben durch Geldnachfrage beinhaltet das Geldangebot bereits antizipierte zukünftige Outputveränderungen. Falls dies zutrifft, kann Geld prozyklisch und vorauseilend aber trotzdem neutral sein 471

42 ABER Nicht Neutralität des Geldes: Weitere Evidenz Monetäre Veränderungen weisen manchmal einen, von erwarteten zukünftigen Outputveränderungen unabhängigen Ursprung auf. Auf solche Geldangebotsveränderungen folgten jeweils Veränderungen der Einkommen und Preise Daher scheint Geld nicht neutral zu sein Es gibt eine Variante des klassischen Modells in welcher Geld nicht neutral ist: die misperception theory 472

43 Misperception theory das Grundprinzip: Eine wahrgenommene Erhöhung des relativen Preises irgendeines Gutes erhöht dessen Produktion. Wenn das allgemeine Preisniveau P mehr als erwartet steigt, werden dies die Firmen zuerst nicht wahrnehmen. Die Preissteigerung ihres Produktes wird von den Firmen als relativer Preisanstieg missinterpretiert und das Angebot somit ausgedehnt Nach einer Weile erfassen die Firmen die Entwicklung korrekt und passen die Produktion entsprechend an. Treten unerwartete monetäre Schocks auf, verschiebt sich das Preisniveau über das erwartete Level hinaus nach oben Klassische Ökonomen gehen also davon aus, dass unerwartete Veränderungen im Geldangebot einen Einfluss auf die reale Aktivität haben, da Produzenten die Preisentwicklungen falsch interpretieren Auf vollständig antizipierte Veränderungen trifft dies nicht zu, diese sind sowohl kurz wie auch langfristig neutral. 473

44 Die Zentralbank kann die Geldpolitik zur Beeinflussung des Outputs nur dann nutzen, wenn sie die Produzenten damit überrascht Dies kann aber nicht systematisch erfolgen, da die Leute Erwartungen bilden. Sie werden realisieren, dass die Zentralbank in Rezessionen das Geldangebot ausdehnen und in Booms reduzieren will und werden sich daher auch nicht davon täuschen lassen Hypothese der rationalen Erwartungen: Die Voraussagen der Leute zu ökonomischen Variablen sind gut begründet und beinhalten alle verfügbaren Informationen In diesem Fall hat nur eine zufällige Geldpolitik einen Effekt Aber eine zufällige Politik kann nicht zur Glättung der Konjunkturzyklen genutzt werden. Die Kombination der misperceptions Theorie und rationale Erwartungen deuten darauf hin, dass Zentralbanken die Geldpolitik nicht systematisch zur Stabilisierung der Ökonomie einsetzen können. 474

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