Jahresbilanz des Jobcenters Köln 2013: Neue Beratungsprojekte entwickeln sich zum Erfolgsmodell!
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- Kajetan Kästner
- vor 6 Jahren
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1 Amt für www. Jahresbilanz des Jobcenters Köln 2013: Neue Beratungsprojekte entwickeln sich zum Erfolgsmodell! erhält Preis für beste Leistung Köln, 18. März 2014 Das ist für seine guten Leistungen in 2013 ausgezeichnet worden. Es erhielt von der Bundesagentur für Arbeit bei einer deutschlandweiten Tagung in Berlin den Preis für die beste Zielperformance. Wir sind stolz darauf, innerhalb der Vergleichsgruppe mit anderen Großstädten wie Düsseldorf, Hamburg und München so gut abzuschneiden, sagt Olaf Wagner, Mitglied der Geschäftsführung. Bewertet wurde das beste Ergebnis bei der Verringerung der Hilfebedürftigkeit, der Integration in Erwerbstätigkeit und bei der Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug. Ein weiteres Kriterium ergab sich aus einem Index zur Prozessqualität. Trotz angespannter Haushaltslage und drastischer Kürzung der Finanzmittel von fast 16 Prozent konnten 2013 viele Projekte zur Förderung von Kunden/innen sowie Angebote wie Bewerbertage oder individuelle Coachings umgesetzt werden. Wesentliche Gründe hierfür sind, dass wir Inhalte komprimiert und einen Teil der Projekte unter dem Stichwort Make more, buy less in Eigenregie durchgeführt haben, so Wagner. Das haben wir natürlich auch dem Engagement und den vielfältigen Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Das ist ein deutlicher Fingerzeig für die Ausrichtung der Zukunft. Mehr wirkungsvolle Angebote schaffen Rund arbeitsuchende Menschen hat das Jobcenter im vergangenen Jahr erfolgreich in Arbeit vermittelt. Damit wurde die Rekordhöhe der Integrationen aus 2012 nur knapp unterschritten. Herausragende Ergebnisse konnten in der JOB-Offensive KÖLN, ein Projekt für arbeitsmarknahe Kunden, erzielt werden. Über das Projekt haben mehr als Menschen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Diese positiven Ergebnisse können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sehr viele unserer Kunden, trotz entspannter Wirtschaftslage, keinen Arbeitsplatz finden, sagt Wagner. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, wirkungsvolle regionale und individuelle Angebote zur Unterstützung zu 1
2 Amt für www. schaffen, erläutert Wagner die Ziele für Wir müssen die Menschen da abholen, wo sie beruflich und persönlich stehen. Fakt ist, viele Kunden benötigen eine längere und intensivere Begleitung, damit sie dauerhaft in Arbeit gebracht werden können. Ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann, ist das Projekt Förderketten, welches das Jobcenter in 2013 initiiert hat. Es richtet sich an langzeitarbeitslose Menschen. Die Teilnehmenden werden in überschaubaren Förderschritten qualifiziert und nachhaltig unterstützt. Ziel ist, dass Kunden/innen langfristig nach ein bis drei Jahren ohne Hilfeleistungen leben können. 70 Prozent der Menschen im SGB II- Leistungsbezug sind so genannte Langzeitbezieher, also mehr als 21 Monate im Bezug. Es ist unredlich in diesem Bereich auf schnelle und einfache Vermittlungserfolge zu hoffen der Schlüssel liegt in der Individualisierung und dem langen Atem in der Beratung, so Wagner weiter. Innovative Jugendprojekte bereichern das Angebot Eine weitere Gruppe, die das Jobcenter im Blick hat, sind junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Das Jobcenter sieht sich hier in einer besonderen Verantwortung. Gerade im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit gibt es großen Handlungsbedarf. Unsere neuen ganzheitlichen Formen der Beratungsstruktur bilden hier eine sinnvolle und effektive Ergänzung zur üblichen Beratung, sagt Wagner. Sehr gut läuft das im Stadtteil angesiedelte Projekt U25 HOTSPOT Chorweiler an. Das Angebot wurde 2013 eingeführt und wird vom Jobcenter in Eigenregie durchgeführt. In Gruppen- und Einzelgesprächen werden junge arbeitsuchende Menschen intensiv betreut und bei der Ausbildungsplatz- und Arbeitssuche begleitet. Zur Zielgruppe gehören auch Jugendliche und junge Erwachsene, die das Jobcenter bisher nicht erreichen konnte. Das in 2012 aufgelegte Jugendprojekt befit4job nach dem WORK-FIRST- ANSATZ werden wir weiter ausbauen und auf weitere Kundengruppen ausdehnen, so Olaf Wagner. Die Erfolge sprechen für sich: Etwa 60 Prozent der Teilnehmenden werden innerhalb von sechs Wochen in Schule, Arbeit, Ausbildung oder in ein Freiwilliges Soziales Jahr vermittelt. Die Teilnehmer, Arbeitgeber und Mitarbeiter reagieren durchweg positiv auf das Projekt. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern müssen wir junge Menschen noch stärker an Bildung heranführen und sie für berufliche Bildung 2
3 Amt für www. gewinnen, betont auch Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der. Bildung sei die beste Voraussetzung dafür, dass Menschen dauerhaft ohne Hilfeleistungen leben könnten. Dazu müssen die betroffenen Menschen selbst, die Betriebe und nicht zuletzt wir neue Wege gehen. Effektive Zusammenarbeit Trotz enormer Sparzwänge hat das Jobcenter in 2013 große sozialpolitische Verantwortung gezeigt und hervorragende Arbeit geleistet, sagt Sozialdezernentin Henriette Reker. Das Jobcenter hat mit viel Kreativität, Verantwortung und Besonnenheit gehandelt und stetig nach guten Lösungen gesucht und diese erfolgreich umgesetzt. Gegen den Trend des Sparens hat die Stadt Köln in 2013 die Mittel für die Kommunal flankierenden Leistungen von 4,5 auf 5 Mio. Euro erhöht. Damit konnte das Jobcenter viel Gutes für die benachteiligten Menschen in Köln erreichen, so die Sozialdezernentin. Mit diesen Mitteln werden unter anderem zusätzliche Kinderbetreuung, Sucht- und Schuldnerberatung oder psychosoziale Betreuung finanziert. Reker verweist auf die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Köln, der und dem. Diese sei eine wesentliche Voraussetzung dafür, um auch in Zukunft die Förderinstrumente bedarfsgerecht auf die Bedürfnisse und Potenziale der arbeitsuchenden Menschen anzupassen. Sie betont: Wir werden nicht nachlassen, unser Augenmerk auf Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf zu legen, wie etwa Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund. Das geht nur, wenn die drei Partner sich vertrauen und kooperieren. Der Kölner Arbeitsmarkt Roswitha Stock bewertet den Kölner Arbeitsmarkt als robust, aber gespalten: Die Schere zwischen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit, droht sich weiter zu öffnen, so Stock. Einerseits steigt die Beschäftigung auf einen historischen Höchststand. Andererseits werden Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit nicht abgebaut. Über 80 Prozent der freien Stellen auf dem freien Arbeitsmarkt beziehen sich auf Fachkräfte sowie hochqualifizierte Spezialisten und Experten. Demgegenüber suchen aber fast 60 Prozent der Jobcenter- Kundinnen und -Kunden eine Helferstelle. Für viele Arbeitslose wird es immer schwieriger, die am Markt geforderten Qualifikationen zu erbringen, sagt die Agenturchefin. Langzeitarbeitslosen Menschen müssen 3
4 Amt für www. wir eine nachhaltige Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. Das geht nur durch gezielte Förderung und Qualifizierung der Menschen. Köln braucht Fachkräfte, nur so kann Köln perspektivisch ein guter Wirtschaftsstandort bleiben. Die Fachkräftesicherung ist daher eine der wichtigsten gemeinsamen Aufgaben der kommenden Jahre. Ziele für das Jahr 2014 Das Jobcenter wird in 2014 den Fokus erneut auf die Ausgewogenheit der Projekte für alle Kundengruppen legen. In diesem Jahr wird es etwa zwei Drittel seiner Projekte für langzeitarbeitslose Menschen bereithalten. Wir stehen vor der großen Aufgabe, langzeitarbeitslose Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Das erfordert einen langen Atem und vor allem langfristig angelegte Strukturen und Konzepte, erläutert Wagner die Herausforderungen der Zukunft. Wir müssen noch zielgruppengerechter und passgenauer auf die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Kundinnen und Kunden eingehen, führt er aus. Es gehe darum, die Zusammenarbeit mit den Kunden/innen zu verbessern und erfolgreiche Projekte sowie neue Förderinstrumente auszubauen. Angesichts der weiterhin angespannten Haushaltslage werde sich das neben der bewährten und guten Zusammenarbeit mit kommunalen Projektpartnern auch auf selbst entwickelte und durchgeführte Kunden-Angebote konzentrieren. Zahlen und Fakten 2013 Die Gesamtzahl aller Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten ist von im Januar auf im Dezember leicht gestiegen und liegt zum Jahresende um 1,3% höher als im Vorjahresmonat. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher/innen zeigt eine ähnliche Entwicklung. Sie ist im Jahresverlauf 2013 leicht von im Januar um 0,5 % auf im Dezember gestiegen. (Vorjahresmonat: ) 2013 gab es in Köln (Hochrechnung) durchschnittlich Bedarfsgemeinschaften (2012 = ) Die Jahresdurchschnittszahl der Jugendlichen im Hilfebezug ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls leicht gestiegen von auf Die Zahl der Aufstocker, das sind Menschen mit zusätzlichem Leistungsanspruch bei zu geringem Erwerbseinkommen, bleibt mit Personen (Jan. bis Sept. 2013) auf hohem Niveau. In 2013 ist ein Anstieg von 1,2% zu verzeichnen. (2012 = ) In 2013 erzielt das Jobcenter Integrationen ( in 2012). 4
5 Amt für Dem Jobcenter stand in 2013 im Eingliederungstitel (EGT) ein Budget von 49,94 Mio. Euro zur Verfügung. Davon wurden 99,6% verausgabt. Für 2014 erwartet das Jobcenter 44,2 Mio. Euro (Schätzwert). Das sind 9,7% weniger als in Für 2014 stehen bei den Kommunal flankierenden Leistungen (KfL) Euro (ca. 4,4 Mio. Euro) weniger zur Verfügung. In 2013 konnten etwa Kunden mit den Mitteln im EGT gefördert werden. Etwa Menschen haben KfL in Anspruch genommen. In 2014 plant das Jobcenter Menschen über den EGT zu fördern (davon etwa markferne Kunden). Die Zahl der Beschäftigten ist von 1.255,84 (Dez. 2012) auf 1.240,26 (Dez. 2013) gesunken. Die Personalsituation ist wegen der hohen Fluktuation (2013 = 200 Beschäftigte) und des hohen Befristungsanteils weiter angespannt. Das ist eine gemeinsame Einrichtung der beiden Träger: der Arbeitsagentur Köln und der Stadt Köln. Die Arbeitsagentur trägt die Verantwortung für alle ihr vom Bund übertragenen Aufgaben, etwa die Zahlung des Arbeitslosengeldes II oder Förderleistungen wie Weiterbildung, um Menschen in Arbeit zu bringen. Für die Kosten der Unterkunft und die kommunalen Eingliederungsleistungen wie zum Beispiel die Schuldnerberatung oder psychosoziale Betreuung steht die Stadt Köln in der Finanzierung und Verantwortung. Die operative Verantwortung darüber, wie die finanziellen Mittel eingesetzt werden, obliegt der Geschäftsführung des Jobcenters Köln. Hierzu hat das Jobcenter, in Abstimmung mit den Trägern, ein Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm für das Jahr 2014 aufgestellt. www. 5
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