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2 Free ebooks ==> Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart

3 Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin herausgegeben von Wolfgang Benz in Zusammenarbeit mit Werner Bergmann, Johannes Heil, Juliane Wetzel und Ulrich Wyrwa Redaktion: Brigitte Mihok Band 1 Länder und Regionen Band 2 Personen Band 3 Begriffe, Theorien, Ideologien Band 4 Ereignisse, Dekrete, Kontroversen Band 5 Organisationen, Institutionen, Bewegungen Band 6 Publikationen Band 7 Film, Theater, Literatur und Kunst

4 Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Herausgegeben von Wolfgang Benz Band 3 Begriffe, Theorien, Ideologien De Gruyter Saur

5 Free ebooks ==> ISBN e-isbn Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Copyright 2010 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York. Satz: bsix information exchange GmbH, Braunschweig Druck und buchbinderische Verarbeitung: Strauss GmbH, Mörlenbach Printed in Germany

6 v Vorwort Das Handbuch des Antisemitismus thematisiert im 3. Band in mehr als 150 Artikeln Begriffe, Theorien und Ausprägungen der Judenfeindschaft und der Ideologien, die für den Zusammenhang wichtig sind. Den einzelnen Phänomenen des Judenhasses sind Lemmata wie Antijudaismus, Antizionismus, Erlösungsantisemitismus, islamisierter Antisemitismus, Judeophobie, Radauantisemitismus und Literarischer Antisemitismus, Rassenantisemitismus, Sekundärer Antisemitismus, Linker Antisemitismus, Völkischer Antisemitismus, Überfremdungsantisemitismus oder Moderner Antisemitismus gewidmet. Wie notwendig begrifflich geschärfte Definitionen im historischen und gesellschaftlichen Kontext sind, zeigen die alltäglichen Missverständnisse, wenn etwa der Moderne Antisemitismus, der als Rassenideologie im 19. Jahrhundert in Ablösung des religiösen Antijudaismus entstanden ist und vom NS-Regime im Völkermord an den Juden Europas agiert wurde, mit aktuellen Erscheinungen der Judenfeindschaft wie dem Islamismus verwechselt wird. Einzelne Ereignisse wie die Massaker und Pogrome, deren Opfer Juden seit dem Mittelalter in aller Welt waren, z. B. in Auswirkung des Ritualmordvorwurfs, werden im vierten Band des Handbuchs (Ereignisse, Dekrete, Kontroversen) behandelt. Im dritten Band werden Voraussetzungen, Definitionen, grundsätzliche Entwicklungen in Artikeln wie Friedhofsschändungen, Pogrom, Holocaust, Kennzeichnung und J-Stempel, Selektion, Xenophobie erläutert. Dazu gehören auch spezielle Begriffe wie curăţirea terenului, die rumänische Doktrin der Reinigung des Terrains, die den Massenmorden in Bessarabien und der Bukowina im Sommer 1941 voranging, oder der Integralismo Lusitano, jener Ideologie in Portugal, die vor dem Ersten Weltkrieg Rassismus propagierte, oder die Limpieza de sangre, ein Begriff, der im Spanien des 15. Jahrhunderts entstand und dazu diente, Juden und Muslime wegen ihres unreinen Blutes auszugrenzen. Nicht immer fiel es dem Herausgeber und der Redaktion leicht zu entscheiden, welcher Eintrag dem Band 3 wegen grundsätzlicher Bedeutung und welcher dem Band 4 wegen seiner speziellen Relevanz zuzuweisen war. Pejorativa mit langer Tradition wie Bankjude, Drückeberger, Kriegsgewinnler, Kornjude, Schacherjude oder Wucherjude sind ebenso als Begriffe mit ihren Ursprüngen erklärt wie stereotype Vorwürfe und Zuschreibungen, die seit dem Mittelalter aus der Mehrheitsgesellschaft gegen die jüdische Minderheit als Waffen verwendet werden: Brunnenvergiftung, Gottesmord, Hostienfrevel, Rassenschande oder die Ritualmordbeschuldigung. Für Konvertiten und Zwangsgetaufte, die als Juden zum Christentum übertraten, ohne damit in der Regel dem Misstrauen und der Feindseligkeit der christlichen Gesellschaft zu entgehen, gibt es eine Vielzahl regionaler Bezeichnungen; im Umkreis spanischer und portugiesischer Herrschaft entwickelten sich unter dem Oberbegriff Conversos viele Variationen wie Marranen, Meshumadim, Moriscos, Neofiti, Xuetas. Dazu gehörten auch die Lançados an der Westküste Afrikas oder die Tangomaus auf den afrikanischen Atlantikinseln. Anusim ( Gezwungene ) hießen im rabbinischen Verständnis die Juden, die durch Zwangstaufe Christen geworden waren. Als Neuchristen oder Kryptojuden lebten sie seit dem 16. Jahrhundert stets unter dem Argwohn der Mehrheit, nicht anders

7 vi Vorwort als die Dönme im Osmanischen Reich, die zum Islam übergetretenen Juden, die vor allem im Raum Thessaloniki siedelten. Klassische Begriffe der Judenfeindschaft sind die Judensau, das Mauscheln, der Spottruf Hepp Hepp, die Verjudung oder das Weltjudentum. Das Motiv der Judensau verbindet das Schwein als Sinnbild des Teufels in der christlichen Ikonographie mit dem Wunsch, Juden, für die das Tier als unrein gilt, durch die Verbindung zu demütigen. Seit dem Spätmittelalter erscheint die Judensau als Skulptur oder im Bild in der künstlerischen Ausstattung christlicher Gotteshäuser. Mit Hepp Hepp wurden Juden vom Mob am Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Straßen gehetzt. In den 1870er Jahren entstand der Bäderantisemitismus, bei dem Gastwirte, Kurverwaltungen, Pastoren und andere Notablen zusammenwirkten, um ihre Sommerfrischen z.b. die Insel Borkum judenfrei zu machen. Man war sich einig in der Ablehnung der Itzigs, übte sich in Namens- und Talmudpolemik und konstruierte jüdische Eigenschaften wie das Mauscheln : Ursprünglich als abschätziger Name für Juden (nach der aschkenasischjiddischen Aussprache für Moshe und dessen Diminutiv Mauschel) gebraucht, wurde daraus ein Verb mit der doppelten Bedeutung: wie ein Jude verderbtes Deutsch sprechen und wie ein Jude, nämlich betrügerisch, handeln. Der Vorwurf, eine Gesellschaft oder die Wirtschaft, die Kultur, die Presse oder die Politik seien verjudet, wurde im 19. Jahrhundert im Kontext der Judenfrage kultiviert und breitete sich aus wie die Vermutung, es existiere ein verschwörerisch gegen die Mehrheit operierendes Weltjudentum, bis es den Zenit in der nationalsozialistischen Propaganda erreichte, die mit diesem Vokabular den Völkermord vorbereitete. Auf unterschiedliche Weise wurden Pläne zu Legenden. Ob der Fugu-Plan über ein jüdisches Siedlungsgebiet unter japanischer Oberhoheit je existiert hat, ist fraglich. Der Madagaskar-Plan, nach dem 1940 die europäischen Juden auf die Insel vor Ostafrika deportiert werden sollten, wurde im Auswärtigen Amt zusammen mit dem Reichssicherheitshauptamt eine Zeitlang diskutiert, er war realer als die Idee des US-Ministers Henry Morgenthau jr., Deutschland nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg zu entindustrialisieren. Entgegen verbreiteter Meinung gehörte der Morgenthau-Plan nie zum Konzept der amerikanischen Politik. Als angeblicher Beleg für die vermeintliche Macht des internationalen Judentums spielt der Morgenthau-Plan in der antisemitischen Literatur jedoch eine beträchtliche Rolle. Noch mehr gilt das für das Pamphlet des jüdischen Amerikaners Theodore N. Kaufman, der unter dem Titel Germany must perish die monströse Idee der Kastration aller Deutschen propagierte. Die Wahnidee eines Einzelnen war Goebbels ebenso willkommen, wie sie unter Rechtsradikalen heute immer noch als Beweis eines jüdischen und US-amerikanischen Vernichtungskampfes gegen Deutschland dient. Ausdrücke aus dem Wörterbuch des Unmenschen wie Arisierung und Arierparagraph, Endlösung der Judenfrage und Sonderbehandlung, Eugenik und Euthanasie, Fremdvölkisch, Judenrepublik und Judenpresse sind in diesem Band ebenso behandelt wie die älteren Parolen des Judenhasses, etwa Goldene Internationale, Gründerschwindel, Żydokomuna. Den Anstrengungen, Antisemitismus wissenschaftlich und theoretisch zu erklären, sind mehrere große Artikel in diesem Band gewidmet, etwa Antisemitismusforschung

8 Vorwort vii oder Theorien des Antisemitismus (in dem die Konzepte vom autoritären Charakter und andere Ansätze der Frankfurter Schule sowie sozialwissenschaftliche und psychoanalytische Erklärungsversuche ebenso die Krisen- und die Kulturtheorie thematisiert sind). Allen Autoren, der Redaktion unter Brigitte Mihok sowie Angelika Königseder für die Schlusskorrektur und dem Verlag De Gruyter Saur gilt herzlicher Dank. Berlin, im Juli 2010 Wolfgang Benz

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10 Free ebooks ==> ix Inhalt Abwehr des Antisemitismus... 1 Administrativer Antisemitismus Frühantisemitismus Ahasverus Altes Testament... 6 Ansiedlungsrayon... 8 Antichrist, jüdischer Apokalyptik Antijudaismus Antike Judenfeindschaft Antisemitische Ausschreitungen Pogrome Antisemitische Verschwörungsmythen Verschwörungstheorien Antisemitische Verschwörungstheorien Verschwörungstheorien Antisemitismusforschung Antizionismus Anusim Apokalyptik Arierparagraph Arisierung Asemitismus Aufklärung Aufnordung Nordischer Gedanke Auschwitz-Leugnung Holocaustleugnung Auschwitz-Lüge Holocaustleugnung Autodafé Autoritärer Charakter Theorien des Antisemitismus Autoritarismuskonzept Theorien des Antisemitismus Bäder-Antisemitismus Bankjuden Birobidschan Blut- und Bodenideologie Blutschande Rassenschande Börsenjuden Bankjuden Bolschewismus Brunnenvergiftung Christliche Judenfeindschaft Antijudaismus Christlicher Fundamentalismus Conversos Curăţirea terenului [Reinigung des Terrains] Diaspora Displaced Persons (DPs) Dönme Dolchstoßlegende Drückeberger Kriegs- und Krisengewinnler Einbürgerungsantisemitismus in der Schweiz Emanzipation der Juden Endlösung der Judenfrage Endzeiterwartung Apokalyptik Entartete Kunst Entartete Musik Entjudung Verjudung Erlösungsantisemitismus Eugenik Euthanasie Ewiger Jude Ahasverus Exegese Faschismus Frankfurter Schule Theorien des Antisemitismus Fremdvölkisch Friedhofsschändungen Frühantisemitismus Frühes Christentum Neues Testament Fugu-Plan Fusgeyer

11 x Inhalt Gelber Fleck Kennzeichnung Geltungsjuden Genozid Germanenkult Germanische Herrenrasse Germanomanie Geschichtswissenschaft Theorien des Antisemitismus Gnosis Goldene Internationale Gottesmord Gründerkrach Gründerschwindel Gründerschwindel Hepp-Hepp Hofjuden Holocaust Holocaustleugnung Hostienfrevel Hostienfrevellegende Hostienfrevel Hostienschändung Hostienfrevel Inquisition in Spanien Inquisitionsgerichtshof Inquisition in Spanien Inquisitionstribunal Inquisition in Spanien Integralismo Lusitano Internationales Judentum Goldene Internationale Jüdische Internationale Verschwörungstheorien Islamisierter Antisemitismus Islamismus Itzig J-Stempel Jid Itzig Jidden Itzig Jiddisch Ostjuden Jihadismus Islamismus Jud Itzig Judäo-Kommune Żydokomuna Judaslohn Judendorf Judenfrage Judenhaus Judenhut Kennzeichnung Judenkommune Żydokomuna Judenmission Judenpresse Judenrepublik Judensau Judenschule Judenwahlen Judeophobie in Russland Jüdische Internationale Jüdische Kommissare Bolschewismus Jüdische Weltherrschaft Verschwörungstheorien Jüdische Weltverschwörung Verschwörungstheorien Jüdischer Körper Jüdischer Selbsthass Kammerknechtschaft Kapitalismuskritik Kaufman-Plan Kennzeichnung Kirchenväter Klassentheorien Theorien des Antisemitismus Konservativer Antisemitismus Frühantisemitismus Kornjuden Kornspekulanten Kornjuden Kornwucherer Kornjuden Kriegs- und Krisengewinnler Kriegsschuldlüge Krisentheorien Theorien des Antisemitismus Kritische Theorie Theorien des Antisemitismus Krypto-Juden Conversos

12 Inhalt xi Kulturtheorie Theorien des Antisemitismus Kulturwissenschaft Theorien des Antisemitismus Lançados Landjuden Lebensraum Liberaler Antisemitismus Frühantisemitismus Limpieza de sangre [Reinheit des Blutes] Linker Antisemitismus Literarischer Antisemitismus Madagaskar-Plan Marranen Conversos Mauscheln Meshumadim Conversos Mischehen Moderner Antisemitismus Morgenthau-Plan Moriscos Conversos Muskeljude Muslimbruderschaft Islamismus Namen-Polemik Narzissmus Theorien des Antisemitismus Nationalismus Nationalsozialismus Negationismus Holocaustleugnung Neofaschismus Neofiti Conversos Neonazismus Rechtsextremismus Néophytes Conversos Neuchristen Conversos Neues Testament Nordische Rasse Nordischer Gedanke Nueva Germania Numerus clausus Numerus nullus Numerus valachicus Opfer des Faschismus Ostjuden Ostküste Verschwörungstheorien Pangermanismus Panslawismus Philosemitismus Pogrom Politischer Antisemitismus Moderner Antisemitismus Psychoanalyse Theorien des Antisemitismus Radauantisemitismus Rassenantisemitismus Rassenhygiene Eugenik Rassenschande Rassentheorien Rassismus Rechtsextremismus in Deutschland nach Rechtsradikalismus Rechtsextremismus in Deutschland nach 1945 Reformation Religiöser Antisemitismus Antijudaismus Revisionismus Ritualmordbeschuldigung Ritualmordlegende Ritualmordbeschuldigung Ritualmordvorwurf Ritualmordbeschuldigung Schacherjude Wucherjude Scholastik Schtetl Schutzbriefe Sekundärer Antisemitismus Selektion Shoah Sonderbehandlung

13 xii Sozialdarwinismus Sozialismus Soziologie Theorien des Antisemitismus Staat im Staate Stereotype Substitutionslehre Talmud-Polemik Tangomaus Theorien des Antisemitismus Transsubstantiationslehre Hostienfrevel Überfremdungsantisemitismus in der Schweiz Verjudete Presse Judenpresse Verjudung Vernichtungslager Verschwörungstheorien Völkermord Genozid Völkische Weltanschauung Völkischer Antisemitismus Vorurteile Vorurteilstheorie Theorien des Antisemitismus Wanderjude Ahasverus Weltherrschaft, jüdische Verschwörungstheorien Weltjudentum Verschwörungstheorien Weltverschwörung, jüdische Verschwörungstheorien Wirtschaftsantisemitismus Wucherer Wucherjude Wucherjude Xenophobie Xuetas Conversos Zionismus Zwangsbekehrung Zwangstaufe Zwangstaufe Żydokomuna [Judäo-Kommune] Autorenverzeichnis Register der Personen Register der Orte und Regionen Register der Organisationen und Institutionen Register der Publikationen

14 Abwehr des Antisemitismus Abwehr des Antisemitismus 1 Angesichts des Holocaust haben nicht wenige jüdische Intellektuelle bittere Vorwürfe gegen ihre jüdischen Zeitgenossen erhoben, sich wehrlos dem Schicksal ergeben, die Gefahren ignoriert und keinen Widerstand geleistet zu haben. Die jüdischen Gemeinden hätten allenfalls, so Raul Hilberg in der Einleitung seiner Gesamtdarstellung des Holocaust, Bittschriften verfasst oder versucht, durch Spenden von Trost oder die Gewährung von Unterstützungsmaßnahmen eine Linderung der Lage zu erreichen. Insbesondere den Judenräten obgleich selbst Opfer warf er vor, den Juden die NS- Maßnahmen aufgezwungen zu haben und damit in ihre Umsetzung verstrickt gewesen zu sein. In diesem Sinne erhob auch Hannah Arendt, die schon in den 1940er Jahren den Juden ein völliges Unverständnis für Politik vorgehalten hatte, im Anschluss an den Eichmann-Prozess 1961 schwere Vorwürfe gegen die Judenräte. Schon die junge Generation der in der zionistischen Bewegung aktiven Juden um 1900 hatte in ähnlicher Weise dem jüdischen Establishment vorgeworfen, sich nicht hinreichend gegen den Antisemitismus zur Wehr gesetzt zu haben. Tatsächlich aber gehörten Juden bereits im 18. Jahrhundert, als sich ihre gesellschaftliche Stellung zu verändern und sie aus dem sozialen Abseits in die Mitte der Gesellschaft einzutreten begannen, während gleichzeitig heftige Angriffe dagegen erhoben wurden, zu den ersten und oftmals den einzigen, die diesen Beleidigungen, Verunglimpfungen und Zurücksetzungen widersprachen. So hatte bereits Moses Mendelssohn ein Protestschreiben gegen die Festnahme von zwei Juden in Warschau verfasst, denen ein Ritualmord vorgeworfen wurde, und in einem Brief bekannte er: Mancher glaubt, zu allem stillschweigen zu müssen; ich glaube es nicht. Mit den neuen Formen von Politik und der Entstehung einer politischen Öffentlichkeit im 19. Jahrhundert lernten auch Juden die Möglichkeiten zu nutzen, die sich ihnen zur Vertretung ihrer Interessen boten. In den immer wiederkehrenden öffentlichen Debatten wie dem Grattenauer-Streit oder der Streckfuß-Debatte traten Juden den darin enthaltenen judenfeindlichen Äußerungen nachdrücklich entgegen. So waren es auch in dem von dem Berliner Historiker Heinrich von Treitschke 1879 ausgelösten Berliner Antisemitismusstreit über die Stellung der Juden in der Gesellschaft zunächst allein jüdische Intellektuelle, die gegen die Verunglimpfungen und Verdächtigungen Einspruch erhoben. Mögen zeitgenössische Juden die neue Form von Feindseligkeit mitunter als Wiederkehr des mittelalterlichen religiösen Judenhasses gedeutet haben, so wurde vielen aufmerksamen Beobachtern doch bald deutlich, dass es sich beim Antisemitismus um eine neue Form von Judenfeindschaft handelte, die eine neue politische Qualität hatte und gegen die mit neuen politischen Mitteln reagiert werden müsse. Nachdem sich die ersten Zeichen dieser Judenfeindschaft in Folge der Börsen- und Bankenzusammenbrüche von 1873 in der Öffentlichkeit zeigten, begann der kurz zuvor gegründete Deutsch-Israelitische Gemeindebund, sich gegen die neuen Anfeindungen zur Wehr zu setzen. Neben juristischen Schritten bemühte sich der Gemeindebund durch die Publikation von Aufklärungsschriften, den irrigen Annahmen und falschen Vorstellungen über Juden und das Judentum entgegenzutreten. Nach den Wahlerfolgen antisemitischer Parteien Ende der 1880er Jahre waren auch nichtjüdische liberale Zeitgenossen so alarmiert, dass sie 1891 auf Initiative des links-

15 2 Abwehr des Antisemitismus liberalen Politikers Heinrich Rickert den Verein zur Abwehr des Antisemitismus gründeten, der - von Juden unterstützt - fortan nicht nur in seinem Organ, den Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus, über den Abwehrkampf berichtete, sondern ein breit gefächertes Engagement gegen den Antisemitismus entfaltete. In Österreich engagierte sich vor allem der Rabbiner Joseph Samuel Bloch und die von ihm maßgeblich mitbegründete Österreichisch-Israelitische Union von 1886 in der Bekämpfung des Antisemitismus. Bloch widerlegte die judenfeindlichen Anschuldigungen in einer Reihe von Broschüren, gab zur Abwehr die Österreichische Wochenschrift heraus und ging auch juristisch gegen den Antisemitismus vor. Zur größten und einflussreichsten Vereinigung der Juden in Deutschland wurde der im März 1893 in Berlin gegründete Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Sein Ziel bestand darin, eine Gegenöffentlichkeit gegen die antisemitische Propaganda herzustellen, Klagen vor Gericht gegen antisemitische Verleumdungen und Beleidigungen zu initiieren, an staatliche Behörden zu appellieren und eine umfangreiche publizistische Arbeit zu entfalten. Seit Juli 1895 gab der Centralverein eine eigene Zeitschrift Im deutschen Reich heraus. In Frankreich wiederum trat die bereits 1860 gegründete Alliance Israélite Universelle mit ihrem Kampf gegen den Antisemitismus hervor, die ein umfangreiches Förderprogramm zur Unterstützung und Ausbildung von Juden, insbesondere in Ost- und Südosteuropa, initiierte. Auch in anderen europäischen Ländern suchten Juden den jeweils spezifischen Konstellationen und Bedingungen entsprechend, gegen den Antisemitismus vorzugehen, und die jüdischen Zeitschriften setzten sich intensiv mit den neuen Anfeindungen auseinander. Aufgrund der Radikalisierung des deutschen Antisemitismus im und nach dem Ersten Weltkrieg intensivierte der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens seine Tätigkeit. Mit den ersten politischen Erfolgen der nationalsozialistischen Bewegung begann er eine breite Propaganda gegen den Nationalsozialismus und arbeitete intensiv vor allem mit sozialdemokratischen Organisationen zusammen. Zur Bekämpfung des nationalsozialistischen Antisemitismus gründeten deutsche Juden 1929 das Büro Wilhelmstrasse, das die Abwehrmaßnahmen koordinierte und eine große Zahl von Dokumenten des nationalsozialistischen Terrors sammelte. Deutsche Juden engagierten sich seit 1933 in vielfältigen Aktionen gegen das Regime, und sie waren in überproportional hohem Maße am Widerstand beteiligt. In erster Linie gehörten die bereits in den Jahren zuvor in den Parteien oder Gewerkschaften politisch aktiven Juden dazu. Nach dem 9. November 1938 und der Flucht- und Auswanderungswelle von Juden musste die Beteiligung von Juden am Widerstand innerhalb Deutschlands notwendigerweise zurückgehen. Dafür nahmen geflohene Juden in nicht unerheblicher Zahl als Freiwillige an den Kämpfen der alliierten Armeen gegen Hitlerdeutschland teil. Nach dem Holocaust gehörte die Bekämpfung des sekundären Antisemitismus zu einer der zentralen Aufgaben sowohl des neugegründeten Staates Israel als auch der jüdischen Gemeinden in der Diaspora. Ulrich Wyrwa

16 Ahasverus 3 Literatur Avraham Barkai, Wehr Dich! Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.) , München Arnold Paucker, Der jüdische Abwehrkampf gegen Antisemitismus und Nationalsozialismus in den letzten Jahren der Weimarer Republik, Hamburg Arnold Paucker, Standhalten und Widerstehen. Der Widerstand deutscher und österreichischer Juden gegen die nationalsozialistische Diktatur, Essen Arnold Paucker, Deutsche Juden im Kampf um Recht und Freiheit. Studien zu Abwehr, Selbstbehauptung und Widerstand der deutschen Juden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, Teetz Jehuda Reinharz (Hrsg.), Living with Antisemitism. Modern Jewish Responses, Hanover Ismar Schorsch, Jewish Reactions to German Antisemitism , New York Ulrich Wyrwa (Hrsg.), Einspruch und Abwehr. Die Reaktion des europäischen Judentums auf die Entstehung des Antisemitismus ( ), Frankfurt am Main, New York Administrativer Antisemitismus Frühantisemitismus Ahasverus Ahasverus ist die im christlichen Mittelalter verbreitete, noch namenlose Gestalt eines Mannes aus Jerusalem, der den Heiland auf seinem Weg nach Golgatha nicht ruhen lässt und daraufhin von diesem zu ewiger Wanderschaft verdammt wird. Die an die alttestamentliche Kainsgeschichte erinnernde Struktur der Legende, Blasphemie und Verdammung, hat ihren geographischen und historischen Ursprung vermutlich in der Nähe von Jerusalem wenige Jahrhunderte nach Christus. Deren konstitutive Elemente, erniedrigende Behandlung Jesu und das Warten auf unbestimmte Zeit, deuten auf zwei Quellen hin: die auf der Grundlage des Neuen Testaments entstandene Legende von Malchus (Joh. 18, 4-10), dem Diener des Hohenpriesters Hannas, der Christus bei dessen Verhör ins Gesicht geschlagen haben soll, sowie die Legende vom Jünger Johannes, der von Christus mit ewigem Leben versehen wird (Joh. 21, 22). Diese Erzählungen wachsen in der weiteren Überlieferung zusammen und bilden die Basis für verschiedene Legendenvarianten (6. Jahrhundert: Geschichtensammlung Leimonarion des Johannes Moschos, Flores Historiarum des Roger of Wendower, 1228 sowie der Chronica Maiora des Matthäus Parisiensis, 1240). Ihre fixierte Gestalt als jüdischer Schuster mit Namen Ahasverus erhält die Figur in der Schrift Kurtze Beschreibung und Erzehlung von einem Juden mit Namen Ahasverus (1602), die den jüdischen Schuster als Zeugen christlichen Heilsgeschehens popularisiert. Die Kurtze Beschreibung erschien 1602 anonym zu Leyden bei Christoff Creuzer. Dem Erstdruck folgen über 20 Nachdrucke in leicht variierenden Fassungen und mit unterschiedlichen Druckort- und Verlegerangaben. Als Verfasser zeichnet ein Studiosus, der mit ziemlicher Gewissheit dem protestantischen Umfeld der durch Martin Luther ausgelösten, 1602 aber weitgehend etablierten Reformationsbewegung zuzurechnen ist. Dafür ist der zum Zeitpunkt des Erscheinens der Kurtzen Beschreibung gerade verstorbene ehemalige Luther-Schüler

17 4 Ahasverus und Erzbischof zu Schleswig, Paulus von Eitzen, ein Indiz, den der Ich-Erzähler zum Zeugen und Gewährsmann seiner Erzählung erhebt. Die Kurtze Beschreibung steht einerseits in der Tradition der Inflation des Wunderbaren und des Übernatürlichen, wie sie die zunehmende Alphabetisierung und der ständig wachsende Buchmarkt hervorbrachten, und gehorcht andererseits den Gesetzen des sich im 16. Jahrhundert ausdifferenzierenden christlichen Judenhasses innerhalb der protestantischen Theologie. Die Apologien der Juden, deren bekannteste aus der Feder Martin Luthers stammt ( Daß Jesus Christus ein geborner Jude sei, 1523), dienten der Hinwendung zu den Juden als Menschen mit dem Ziel der sogenannten Judenbekehrung: Luthers dreißig Jahre später verfasste Schrift Von den Juden und ihren Lügen offenbart neben der Vergeblichkeit dieses Unterfangens auch das Eingeständnis der Judenmission als der eigentlichen Absicht der Apologien, auf welche die Kurtze Erzehlung mit Ahasverus als einem Apostel der Reformation ebenfalls zielt. Dass die Erzählung als ein Produkt mit zunehmend antijüdischer Tendenz zu verstehen ist, zeigen der 1634 gedruckte Wunderbarliche Bericht von einem Juden Ahasverus und die Gründliche und Warhafftige Relation von einem Juden/auß Jerusalem, versehen mit einem Anhang Erinnerung an den christlichen Leser von diesem Jüden. Als Verfasser zeichnet ein Chrysostomus Dudulaeus Westphalus, wohl in Anspielung auf die Leiden Christi. Ebenfalls 1634 erscheint ein um einen zweiten Anhang, um den Bericht von den zwölf jüdischen Stämmen erweiterter Druck (mit dem Titel Bericht von einem Juden ), der die Verbrechen und Strafen der jüdischen Stämme auflistet. Der Jude mit Namen Ahasverus erhält sein Epitheton ewig in einem Druck von 1694 mit dem Titel Neue Zeitung von dem sogenannten Ewigen Jud. Die Wortfolge der ewige Jude wird nun zu seinem Unter- oder Nebentitel, verdrängt den Namen Ahasverus und wird sein Synonym. Im Englischen ist Ahasver the Wandering Jew, im Französischen le juif errant, im Italienischen L ebreo errante. Am erfolgreichsten wurde die Kurtze Beschreibung, die durch zahlreiche Übersetzungen weite Verbreitung in Europa fand. Eine Variante der Beschreibung, die Gründliche und Wahrhafftige Relation (1602), weist bereits darauf hin, dass die Menschen allesamt Pilgrame und Fremdlinge in diesem Land sind und gibt mithin den Weg frei für die Verwendbarkeit der Figur des Ewigen Juden als Synekdoche, als pars pro toto seines Volkes. Der protestantische Theologe Johann Jacob Schudt führt diese allegorische Deutung fort, wenn er in den Jüdischen Merckwürdigkeiten ( ), genauer in dem Kapitel über den in aller Welt vermeinten umherlaufenden Juden Ahasverus, behauptet, der ewige Jude sei nicht eine einzelne Person, sondern das gantze Jüdische/nach der Creutzigung Christi in alle Welt zerstreuete/umherschweifende und/ nach Christi Zeugniß/biß an den jüngsten Tag bleibende Volk. An Schudts, aber auch an anderen ideologisch fragwürdigen Thematisierungen Ahasvers im 17. und 18. Jahrhundert lässt sich der Stand christlich-jüdischer Beziehungen ablesen. Denn das Attribut des ewigen wird in der zeitgenössischen Rezeption nicht nur dahingehend verstanden, dass die Figur auf unabsehbare Zeit keinen Tod erleidet, sondern es dient zunehmend als Indiz der Beharrung und Unwandelbarkeit, der Art des Juden und ihrer zeitlosen Gültigkeit.

18 Ahasverus 5 Traten in der Kurzen Beschreibung sein Name, seine fixierte Gestalt als jüdischer Schuster und seine Popularisierung als Zeuge des christlichen Heilsgeschehens erstmals zu einer Einheit zusammen, so fungiert er in seiner negativen Bezogenheit auf das Heil als ein Anti-Heiliger, wird jedoch fortan aus dem engen Funktionszusammenhang der Anti-Heiligen-Legenden gelöst, und sein Schicksal wird zum Ende des 18. Jahrhunderts ein fruchtbares Motiv in Kunst und Literatur, vor allem in lyrischen und epischen Fragmenten. In den Anfängen der Rezeption, etwa in Johann Wolfgang von Goethes Des ewigen Juden erster Fetzen (1774) und Christian Friedrich Daniel Schubarts Der ewige Jude (1783), überwiegt die Faszination an der Vorstellung des Ewigen Juden als eines Weltchronisten, dessen Strafe sich auch in einem monströsen Gedächtnis artikuliert. Romantiker wie William Wordsworth ( Song. For the Wanderung Jew, 1800) und Adelbert von Chamisso ( Der neue Ahasverus, 1832) poetisieren den Untoten in der Ambivalenz von Segen und Fluch der Wanderschaft; vor allem in der Schwarzen Romantik überlagern sich in ihm die Schicksale auch anderer zur Unsterblichkeit Verdammten. Charles R. Maturin etwa verknüpft ihn in dem Roman Melmoth the Wanderer (1820) mit dem Faust-Stoff. In der Begegnung mit anderen historischen Gestalten erscheint der Ewige Jude bald darauf als lebendes Zeugnis der Weltgeschichte (Eugene Sue, Le juif errant, 1844; Robert Hamerling, Ahasverus in Rom, 1866). Auch wird sein Schicksal zu jüdischer Akkulturation in Beziehung gesetzt (Fritz Mauthner, Der neue Ahasver, 1882), seine Erlösbarkeit aus christlicher Sicht diskutiert (Adolf von Wilbrandt, Der Meister von Palmyra, 1889) und seine Gestalt zunehmend von jüdischer Seite als antisemitische Erfindung gebrandmarkt (Lion Feuchtwanger, Gespräche mit dem Ewigen Juden, 1920; Gertrud Kolmar, Ewiger Jude, 1933). Seine Figur wird in ein atheistisches Konzept eingebunden (etwa in Pär Lagerkvists Roman Ahasverus Död, 1960); Stefan Heym verwendet sie in seinem Roman Ahasver (1981) als satirischen Angriff auf marxistischen Dogmatismus, und Jean d Ormesson ( Histoire du Juif errant, 1990) schließlich ernennt den Ewigen Juden zum Universalhistoriker, der Geschichte als Fiktion entlarvt. Zum Stereotyp vereindeutigt erscheint er in der NS-Propaganda: In dem Film Der Ewige Jude (1940) bildet er ebenso wie in der gleichnamigen Münchner Ausstellung von 1937 die Kontrastfigur zum werteschaffenden Arier, um als Projektionsfläche alle Gegenbilder des Nationalsozialismus einzufangen. Sowohl die Ausstellung als auch der Film phantasieren die vermeintliche Herrschaft des Ewigen Juden in unerschöpflichen Maskierungen aus, um ihm die Macht der Vernichtung entgegenzusetzen. In den Plakaten zur Ausstellung vom Ewigen Juden wird die Unendlichkeit einer Judenfrage beschworen, im Film die angebliche Unveränderlichkeit der rassischen Besonderheiten sowie das Streben nach Weltherrschaft. Mona Körte Literatur George K. Anderson, The Legend of the Wandering Jew, Providence Avram Andrei Baleanu, Die Geburt des Ahasver, in: Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte (1991), München 1990, S Manfred Frank, Die unendliche Fahrt. Die Geschichte des Fliegenden Holländers und verwandter Motive, Leipzig 1995.

19 6 Altes Testament Galit Hasan-Rokem, Alan Dundes (Hrsg.), The Wandering Jew. Essays in the Interpretation of a Christian Legend, Bloomington Alice Killen, Evolution de la Légende du Juif errant, in: Revue de Litérature comparée 1925, S Mona Körte, Die Uneinholbarkeit des Verfolgten. Der Ewige Jude in der literarischen Phantastik, Frankfurt am Main Kurtze Beschreibung und Erzehlung von einem Juden mit Namen Ahasverus [ ]. Leyden: 1602, in: Mona Körte, Robert Stockhammer (Hrsg.), Ahasvers Spur. Dichtungen und Dokumente vom Ewigen Juden, Leipzig 1996, S Leonhard Neubaur, Die Sage vom Ewigen Juden, Leipzig Leonhard Neubaur, Zur Geschichte und Bibliographie des Volksbuchs von Ahasverus, in: Zeitschrift für Bücherfreunde 5 (1914), S Stefan Nied, ich will stehen und ruhen, du aber solt gehen. Das Volksbuch von Ahasver, in: Ursula Schulze (Hrsg.), Juden in der deutschen Literatur des Mittelalters, Tübingen 2002, S Marie-France Rouart, Le mythe du juif errant dans l Europe du XIXe siècle, Paris Arno Schmidt, Das Volksbuch vom Ewigen Juden, Danzig Johann Jacob Schudt, Von dem in aller Welt vermeynten umherlauffenden Juden Ahasverus, in: Arno Schmidt, Jüdische Merckwürdigkeiten, Band 1, 5. Buch, Berlin, Leipzig 1714 [Reprint Berlin 1922], S Alfred Soergel, Ahasver-Dichtungen seit Goethe, Leipzig Werner Zirus, Der ewige Jude in der Dichtung, vornehmlich der englischen und deutschen, Weimar Altes Testament Innerhalb des Alten Testaments finden sich judenfeindliche Einstellungen im Buch Ester. Das Esterbuch (hebräische Fassung entstanden im 3. Jahrhundert v. Chr.), das keinen historischen Vorgang wiedergibt, sondern die Erfahrung von Judenfeindschaft thematisiert, erzählt in einem kunstvoll gestalteten Rahmen die Rettung der Juden durch die zur Königin aufgestiegene Jüdin Ester und ihren Onkel Mordechai vor einem auf Betreiben des Großwesirs Haman verordneten Judenpogrom. In Ester 3,8 behauptet der Agagiter Haman, dass die Juden zerstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Provinzen des Reiches lebten, dass sich ihre Gesetze von denen aller anderen Völker unterschieden und dass sie die königlichen Gesetze nicht befolgten. In der erweiterten griechischen Fassung des Esterbuches (Entstehung des griech. Esterbuches zwischen 114 und 78/77 v. Chr.) 3,13a-g finden sich dann weitere judenfeindliche Einstellungen in einem auf Hamans Initiative verfassten Brief: Die Juden seien ein feindseliges Volk, durch ihre Gesetze zu jedem anderen Volk entgegengesetzt, angriffslustig gegenüber allen Menschen und von alters her feindselig. Diese Attribute sollen der Legitimation judenfeindlicher Handlungen und der Vernichtung des Judentums dienen. Der außerbiblisch bekannte Vorwurf der Misanthropie findet sich damit ebenfalls im Alten Testament. Als Anlass für Judenfeindschaft werden im Alten Testament Missgunst und Rivalität gegenüber Juden (Ester 1,1m-r; 8,12c-o; 1 Makkabäer 5,2; 12,53; Daniel 6,2ff.) sowie die Verweigerung der Proskynese durch Juden (Ester 3,1ff.; Daniel 3,1ff.) genannt. Über diese Motive hinaus werden judenfeindliche Handlungen letztur-

20 Free ebooks ==> Altes Testament 7 sächlich als Reaktion auf das Bekenntnis Israels zum wahren Gott verstanden. Die Auseinandersetzung mit den antiken judenfeindlichen Einstellungen findet sich jedoch nicht in den Texten des Alten Testaments, sondern in der außerbiblischen Literatur (Josephus, Contra Apionem; Philo, In Flaccum und Legatio ad Gaium). In der Geschichte des Christentums gab es immer wieder Versuche, das Alte Testament ganz abzuschaffen bzw. für bedeutungslos zu erklären. Bereits im 2. Jahrhundert lehnte der von der Großkirche als Irrlehrer verurteilte Marcion das Alte Testament massiv ab, da er Altes und Neues Testament in einem unvereinbaren Gegensatz sah. Diese antibiblische und antijüdische Stoßrichtung hat dann der protestantische Kirchenvater des 19. Jahrhunderts Friedrich Schleiermacher unter Berufung auf Marcion aufgegriffen. Für Schleiermacher taugt das Alte Testament weder zur Bildung christlicher Frömmigkeit, noch hat es irgendeine systematisch-theologische Relevanz. Als wirkmächtigster Theologe des 19. Jahrhunderts hat Schleiermacher damit den Grund für die Vernachlässigung des Alten Testaments gelegt, welche dann auch Adolf von Harnack postulierte. Der einflussreichste protestantische Theologe der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und Berater Kaiser Wilhelms II. scheute sich nicht, unter Bezugnahme auf Marcion die Konservierung des Alten Testaments als kanonische Urkunde des Protestantismus im 19. Jahrhundert als Folge einer religiösen und kirchlichen Lähmung zu bezeichnen forderte ein großer Teil der Deutschen Christen die Befreiung vom Alten Testament mit seiner jüdischen Lohnmoral. Als Judenbuch war das Alte Testament für national gesinnte Christen untragbar geworden. Obwohl die Kirche in ihrer Geschichte den Versuchen, das Alte Testament aus der christlichen Bibel auszugliedern, immer widerstanden hat, verlor es in der christlichen Betrachtung schon in der frühen Kirche seine eigenständige Bedeutung und Würde und trat hinter das Neue Testament zurück. Das Alte Testament war nur in Hinblick auf und für das Neue Testament von Bedeutung. Was man nicht mit der christlichen Lesart für vereinbar hielt, wurde als jüdische Eigenart für unbedeutsam erklärt und mitunter verurteilt. Die Bibel Israels wurde christlicherseits ausschließlich als Altes Testament gelesen. Für Ambrosius (gest. 397), den Bischof von Mailand und Wegbereiter abendländischer Kirchenfreiheit, bringt Jesus Christus das Neue Testament, womit dann aber das bereits bestehende zum Alten wird, der den Juden zugeschriebene buchstäbliche Schriftsinn (Literalsinn) gestürzt und der den Christen zugeschriebene geistliche Schriftsinn aufgerichtet wird. Der ausschließlichen Benutzung des Alten Testaments in christlicher Leseweise korrespondiert in der Regel eine judenfeindliche Interpretation des ersten Teils der Bibel, die wiederum von einer typologischen und allegorischen Auslegung getragen ist ( Exegese). Die Gegenüberstellung von Kirche und Synagoge ist bereits in den Anfängen christlicher Theologie durch die Unterordnung Israels und seine schlussendliche Ersetzung durch die Kirche bestimmt, indem die Patriarchen Israels als Stammväter der Christenheit angeeignet werden. Tertullian (gest. 220) legt in seiner frühen Schrift Adversus Iudaeos eine durch Ablösung und Enterbung gekennzeichnete Geschichtskonzeption vor, nach der laut göttlicher Erwählung das ältere Volk dem jüngeren Volk dienen und das jüngere Volk das ältere übertreffen muss. Tertullian beruft sich dafür auf die Geschichte von der Geburt Esaus und Jakobs (Genesis 25,23), nach der der Ältere dem

21 8 Ansiedlungsrayon Jüngeren dienen wird. Die Juden seien in ihrer Abwendung von Gott zu Esau geworden. Weil nun das jüngere Volk der Würdigung der göttlichen Gnade, von der Israel wegen seines Götzendienstes ausgeschlossen ist, teilhaftig wurde, hat es somit das ältere übertroffen. Das jüdische Volk ist deshalb Tertullian zufolge dem der Christen unterworfen. Dieses christliche Bild zweier Völker, nach dem die Zwillinge Esau und Jakob typologisch Judentum und Christentum darstellen, ist für das Verhältnis von Kirche und Synagoge leitend geworden. Es findet sich pointiert in dem judenfeindlichen ikonographischen Gegenüber der allegorischen Personifikationen von Ecclesia und Synagoga. Die Kirche hat die Synagoge besiegt und tritt ihr Erbe an. Bereits im 2. Jahrhundert führen die Kirchenschriftsteller die dem antiken Judentum fremde Unterscheidung zwischen Ritual- bzw. Zeremonial- und Moralgesetz ein (Justin, gest. 165; Irenäus, gest. 200; Tertullian). Danach bezeichnet das Ritual- bzw. Zeremonialgesetz jenen Teil des (alttestamentlichen) Gesetzes, der vom Neuen Testament als überwunden gilt. Aus der Thora würden für Christen die ethischen Gebote gelten, nicht aber die rituellen. Tatsächlich geht mit der Einführung dieser Unterscheidung eine Relativierung des sogenannten Ritual- bzw. Zeremonialgesetzes einher, die zu einer Abwertung des Judentums führt und die daher als antijudaistisch motiviert gelten kann. Die christliche und darin in der Regel antijüdische Leseweise des Alten Testaments, wie sie bis in das 20. Jahrhundert hinein praktiziert wurde, entspricht weder dem Selbstverständnis der alttestamentlichen Texte, noch wird sie der Komplexität des Alten Testaments gerecht. Die von der christlichen Theologie im ausgehenden 20. Jahrhundert weitgehend vollzogene Wiederentdeckung der theologischen Würde des Judentums als des Erstadressaten des Alten Testaments stellt deshalb heraus, dass die jüdische Leseweise des Alten Testaments textgemäßer ist als die christliche Leseweise, die erst nachträglich ihre Sinnperspektive in die alttestamentlichen Texte einträgt. Matthias Blum Literatur Matthias Blum, Von der frühen Enterbung Israels Die Tora im Spiegel antijüdischer Auslegung der ersten christlichen Theologen, in: Bibel und Kirche 65 (2010), S Anton Cuffari, Judenfeindschaft in Antike und Altem Testament. Terminologische, historische und theologische Untersuchungen, Hamburg Erich Zenger, Theologische Auslegung des Alten/Ersten Testaments im Spannungsfeld von Judentum und Christentum, in: Peter Hünermann, Thomas Söding (Hrsg.), Methodische Erneuerung der Theologie. Konsequenzen der wiederentdeckten jüdisch-christlichen Gemeinsamkeiten, Freiburg, Basel, Wien 2003, S Erich Zenger, Die Bibel Israels Grundlage des christlich-jüdischen Dialogs, in: Kirche und Israel 24 (2009), S Ansiedlungsrayon Der Ansiedlungsrayon (russisch čerta postojannoj evrejskoj osedlosti ) war ein den Juden von 1791 an in Etappen zugewiesenes Gebiet im Russischen Reich, das sich über die westlichen und südwestlichen Gouvernements erstreckte. Außerhalb des An-

22 Ansiedlungsrayon 9 siedlungsrayons, dessen Siedlungsbeschränkungen bis 1915 bestanden, durften Juden im Russischen Reich, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht wohnen. Vor den Teilungen Polens (1772, 1793 und 1795) siedelten nur wenige Juden im Russischen Reich. Danach aber geriet die Mehrheit der polnischen Judenheit in den Herrschaftsbereich der Zaren. Sie wurden dem Stand der Stadtbürger zugeschlagen und waren auf diese Weise im 18. Jahrhundert einige Jahre lang emanzipiert, bis die zarische Obrigkeit die Juden in Russland mit restriktiver Gesetzgebung zu einer entrechteten Minderheit machten, die bis 1917 vergeblich um Gleichberechtigung kämpfte. Am 23. Dezember 1791 verbot Katharina II., als Reaktion auf die Klagen Moskauer Kaufleute gegen die jüdischen Konkurrenten, die Ansiedlung von Juden in den russischen Kerngebieten und schuf damit die Basis für den Ansiedlungsrayon. Nach der zweiten Teilung Polens wurden die territorialen Grenzen des Ansiedlungsrayons neu festgelegt: Er umfasste jetzt die Gouvernements Minsk, Wolhynien, Podolien, Witebsk, Mogilew, Kiew, Černigow, Poltawa, Ekaterinslaw und Taurien. Damit waren nicht nur die traditionell von den ehemals polnischen Juden besiedelten Gebiete Weißrusslands und der Ukraine für die Besiedlung freigegeben, sondern auch die unbevölkerten Gebiete am Schwarzen Meer, die es zu kolonialisieren galt. Nach der dritten Teilung Polens im Jahre 1795 kamen noch die litauischen Gouvernements Wilna, Grodno sowie Kowno dazu. Im Frieden von Bukarest (1812) fiel der östliche Teil des Fürstentums Moldau als Gouvernement Bessarabien an das Russische Reich, das ebenfalls von Juden besiedelt werden konnte. Seit dem Wiener Kongress (1815) gehörte auch das Königreich Polen zum Russischen Reich. Bis 1862 war es den Juden aus dem Königreich Polen allerdings verboten, in den Ansiedlungsrayon überzusiedeln. Das Verbot galt auch für den Umzug vom Ansiedlungsrayon ins Königreich Polen. Bereits 1782 wurde zum ersten Mal angeordnet, dass die Stadtbürger in den Städten und nicht auf dem Land zu siedeln hätten. Die meisten Juden lebten aber in den Dörfern, wo sie als Kleinhändler und Pächter eine Mittlerfunktion zwischen Stadt und Land einnahmen. Die Durchsetzung dieser Vorschrift hätte eine Vertreibung des größten Teils der jüdischen Bevölkerung bedeutet, die niemals flächendeckend durchgeführt wurde. Allerdings schwebte die mögliche Ausweisung der Juden aus den Dörfern wie ein Damoklesschwert über den jüdischen Gemeinden des Ansiedlungsrayons bis zu seiner Auflösung. Außerdem wurde die jüdische Bevölkerung durch doppelte Besteuerung belastet. Die wirtschaftliche Not wurde immer größer. Trotz dieser widrigen Bedingungen wuchs die Zahl der Juden im Ansiedlungsrayon: 1820 lebten dort etwa 1,6 Millionen Juden, 1910 waren es bereits 5,6 Millionen. Trotz des Siedlungsverbots auf dem Land lebte ein großer Teil der Juden im Ansiedlungsrayon in Dörfern oder kleineren Städten ( Schtetl) zusammen mit der gentilen Bevölkerung (Litauer, Polen, Weißrussen, Ukrainer, Moldauer oder Russen). Darüber hinaus gab es auch im Ansiedlungsrayon Metropolen mit einem hohen jüdischen Bevölkerungsanteil, wie z.b. die Hauptstadt Bessarabiens Kischinew. Im Gouvernement Cherson lag die Hafenstadt Odessa, die als säkularisierte jüdische Metropole galt. Demgegenüber wurde Wilna als litauisches Jerusalem bezeichnet. Die Städte Kiew, Nikolajew, Jalta und Sewastopol waren, obwohl geographisch im Ansiedlungsrayon gelegen, nicht zur Besiedlung durch Juden freigegeben.

23 10 Antijudaismus Die Reformen Alexanders II. hoben die Siedlungsvorschriften für jene Juden auf, die der Obrigkeit als nützlich galten. Das waren vor allem Kaufleute der Ersten Gilde, Zunfthandwerker, Absolventen höherer Bildungseinrichtungen sowie ihre Familien und Bediensteten. Darüber hinaus durften Juden, die ihren Militärdienst abgeleistet hatten, außerhalb des Ansiedlungsrayons siedeln. Die Juden waren nicht die einzigen Untertanen, die im Russischen Reich keine Freizügigkeit genossen. Während aber im Laufe des 19. Jahrhunderts diese Einschränkungen gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen tendenziell gelockert wurden, wurde die Gesetzgebung gegenüber den Juden verschärft. Trauriger Höhepunkt waren die Maigesetze von 1882, welche u.a. die Vertreibung von fast Juden aus den ländlichen Gebieten des Ansiedlungsrayons zur Folge hatten wurden mehrere Juden aus Moskau in den Ansiedlungsrayon vertrieben. Zudem war der Ansiedlungsrayon seit 1881 Schauplatz von Pogromen. So wurde der Ansiedlungsrayon immer stärker als Menetekel der antijüdischen Politik im Russischen Reich empfunden. Die Aufhebung der Siedlungsbeschränkungen im Jahre 1915 war allerdings nicht dem Bemühen um Emanzipation geschuldet, sondern dem Verlauf des Ersten Weltkriegs. Die zarische Obrigkeit belegte ihre jüdischen Untertanen kollektiv mit dem Verdacht, den Truppen der Mittelmächte als Spione zu dienen. Deshalb wurden die Juden gewaltsam aus dem Ansiedlungsrayon vertrieben, der bis zu diesem Zeitpunkt gezwungenermaßen seit Jahrhunderten ihr angestammtes Siedlungsgebiet war. Anke Hilbrenner Literatur Simon Dubnow, Weltgeschichte des Jüdischen Volkes, Bände 8 und 9, Berlin Heiko Haumann, Geschichte der Ostjuden, München John D. Klier, Russia Gathers Her Jews. The Origins of the Jewish Question in Russia , DeKalb, Illinois Antichrist, jüdischer Apokalyptik Antijudaismus Der Begriff Antijudaismus wird in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der exegetischen Literatur geprägt und dient zur Kennzeichnung theologischer Ansätze insbesondere der lukanischen Schriften. Begriffsgeschichtlich vollzog sich ein Wandel der Funktion; im gegenwärtigen wissenschaftlichen Diskurs wird Antijudaismus in Unterscheidung vom rassistischen Antisemitismus gebraucht, um eine religiös begründete Judenfeindschaft von Christen zu bezeichnen. Objekte der Ablehnung sind zunächst jüdische Glaubensinhalte und Glaubenspraktiken, in einem weiteren Schritt die Juden selbst. In der Erforschung der Geschichte des Antijudaismus ist besonders umstritten, ob seine Anfänge bereits in den neutestamentlichen Schriften liegen oder erst in deren Rezeption begegnen und ob in der Konstruktion des Antijudaismus auf außerchristliche Motive zurückgegriffen wurde. Das zentrale Anliegen des Antijudaismus ist es, den Nachweis zu führen, dass das Judentum spätestens nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 keinerlei Anspruch mehr auf die biblischen Traditionen hat, mithin im Sinne der christlichen Deutung der

24 Antijudaismus 11 Bibel keine biblische Religion mehr ist. Religionssoziologisch ist der Antijudaismus begründet durch die Bemühungen einer Minorität im ersten Jahrhundert dürften christliche Gemeinden auch in Großstädten kaum mehr als 100 Mitglieder umfasst haben, zu einer Selbstdefinition durch Abgrenzung zu gelangen. Die christologische Lektüre und Aneignung der Heiligen Schriften Israels waren konstitutiv für die sich entwickelnde Identität der christlichen Gruppen. Neutestamentliche Schriften wie etwa der Galater- und Hebräerbrief belegen, dass dieser Prozess sowohl innergemeindlich wie auch durch Konflikte nach außen verstärkt wurde, zumal das Messiasbekenntnis keineswegs bedeutete, dass man zugleich auch eine Trennung von den religiösen und sozialen Institutionen der Synagoge vollzog. Unverkennbar gründet der Antijudaismus nicht in einer Distanz zum Judentum, sondern in einer theologischen und historischen Nähe zu ihm. Während die tatsächliche Auseinandersetzung und Konkurrenz im Einzelfall historisch schwierig zu verifizieren ist, ist die Wahrnehmung des Judentums und der Juden als imaginierte Gegner bereits in christlichen Schriften des 2. Jahrhunderts belegt. Christliche Autoren sahen sich offensichtlich durch die reine Existenz des Judentums einem ständigen Legitimationsdruck für die eigene Praxis und Theologie ausgesetzt. Die Lösung des Marcion (ca. 90/ /160), den christlichen Glauben ohne Bezug zur Überlieferung des Judentums zu denken, wurde vom christlichen Mainstream nicht übernommen, nicht zuletzt wegen der damit einhergehenden Enthistorisierung des christlichen Glaubens. Träger des spätantiken Antijudaismus waren kirchliche Schriftsteller, die in Predigten und Publikationen ein Bild des Judentums verbreiteten, nach dem es weder einen wahren Glauben noch eine religiöse Praxis besaß. Im Verlauf der ersten vier Jahrhunderte des Christentums entwickelte sich ein Arsenal antijüdischer Polemik und Pejorative und ein System des Antijudaismus, das gleichsam reflexhaft abgerufen werden konnte. Wichtigste Bestandteile waren die Behauptung des Ungehorsams gegen Gott und der Verstockung bzw. Blindheit gegen den wahren christlichen Glauben, der Gesetzlosigkeit und der damit einhergehenden Unmoral, wobei es darin die Variante einer Kultunfähigkeit der Juden gibt, nach der durch den Verlust des Tempels die Vorschriften des Gesetzes nicht mehr erfüllt werden können und jeglicher Versuch von Juden, ein gottesdienstliches Leben zu führen, gegen das Gesetz sei, der Vorwurf Christus ermordet zu haben und die Anschuldigung der völligen Verfangenheit im Irrtum. Gerade bei Letzterem zeigt sich die Ambivalenz des Antijudaismus: Nach seiner selbstbezüglichen Argumentation wüssten bzw. müssten die Juden um die Wahrheit des christlichen Anspruchs wissen, da er sich klar in der Schrift belegt fände. Konsequenterweise wurden Juden in einigen Epochen der Kirchengeschichte als Häretiker behandelt und der kirchlichen Gerichtsbarkeit unterstellt. Ein gewichtiges Motiv des Antijudaismus ist die Vorstellung, die Tempelzerstörung und das Exil seien Ausdruck der Verwerfung der Juden durch Gott und seine Strafen für die Kreuzigung Jesu. Ab dem 4. Jahrhundert wirken christliche Theologen darauf hin, dass es zwischen ihrer Deutung und der realen Situation der Juden im Römischen Reich zu einer Angleichung kommt, und zwar in Form eines geminderten Rechtsstatus. Hier wird das Konzept der Imagination der Juden in die politische Wirklichkeit transferiert. Bezog sich die imaginierte Darstellung und Wahrnehmung von Juden immer schon auf reale Objekte, so wird in diesem Schritt Realität nach dieser Imagination geformt. Ein für die

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