Optimierte Bekämpfung der Kirschessigfliege im Weinbau unterstützt durch Monitoring von Praktikern
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- Karoline Keller
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1 Optimierte Bekämpfung der Kirschessigfliege im Weinbau unterstützt durch Monitoring von Praktikern Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt Kirschessigfliege an der LWG Gebietsversammlungen 217 Mareike Wurdack Sachgebiet Rebschutz und Rebphysiologie LWG Veitshöchheim
2 Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) Verbreitung weltweit (Stand: 215) nachgewiesen: Ostasiatischer Raum: China, Japan,, Indien, Pakistan Europa: Spanien, Griechenland,, England, Schweden Nordamerika: Mexiko, USA (ohne Alaska), Kanada Südamerika: Brasilien Afrika: - Australien: - vermutet: Asien: Russland, Mongolei, Kasachstan,, Iran, Türkei Europa: Ukraine, Weißrussland, Baltische Staaten, Dänemark Südamerika: Argentinien, Ecuador
3 Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) Besiedlung Europas durch die Kirschessigfliege 28: Spanien, Italien 21: Frankreich, Kroatien 211: Korsika, Schweiz, Österreich, Deutschland, Belgien 212: Portugal, Sardinien, Sizilien, Ungarn, Niederland, Vereinigtes Königreich (ohne Nordirland) 213: Griechenland, Montenegro, Bosnien Herzegowina, Rumänien 214: Kreta, Bulgarien
4 Forschungsprojekt Kirschessigfliege Biologie der Kirschessigfliege Tagesaktivitätsrhythmus Sortenunterschiede in der Wirtswahl Populationsdynamik & Mobilität Überwinterungshabitate Natürliche Gegenspieler Bekämpfung im Weinbau Lockstoffe & Repellents Wirkung von Pflanzenschutzmitteln Pflegemaßnahmen Gefährdung von Bienen Austausch mit anderen Instituten (In- und Ausland) Monitoring Flugaktivität Eiablagen Warndienst Einfluss von Befall und Bekämpfung auf Most und Wein
5 Biologie der Kirschessigfliege Tagesaktivitätsrhythmus Zu welcher Tageszeit genau findet die Eiablage statt? Wann können eierlegende Weibchen besonders effektiv bekämpft werden? Wie andere Taufliegen sind Kirschessigfliegen bevorzugt in der Dämmerung aktiv. In Fruchtbeständen scheinen Kirschessigfliegen meist in den Morgenstunden besonders aktiv zu sein. Hohe Luftfeuchtigkeit fördert Aktivität, insbesondere Eiablage.
6 Biologie der Kirschessigfliege Sortenunterschiede Warum werden manche Rotweine stärker befallen als andere? Nach welchen Kriterien wählt die Kirschessigfliege eine Frucht zur Eiablage aus? Neben der Farbe liegen der Wirtswahl Duftsignale zugrunde. Ab ca. 6 Oe werden die Früchte attraktiv. Erst ab einem bestimmten Reifegrad kann die Fruchthaut durchbohrt werden. Dieser Grenzwert ist stark von der Sorte abhängig.
7 Biologie der Kirschessigfliege Überwinterungshabitate Wohin ziehen sich die ausgewachsenen Fliegen zum Wintereinbruch zurück? Im Herbst zieht sich eine große Anzahl Fliegen in Waldgebiete zurück. Im Frühjahr findet aber kein vergleichbarer Ausflug aus dem Wald statt. Über den Winter sind die Fliegen im Wald nicht mehr auffindbar.
8 Biologie der Kirschessigfliege Natürliche Gegenspieler Gibt es heimische Räuber oder Parasitoide, die als natürliche Gegenspieler der Kirschessigfliege in Frage kommen? Aus befallenen Früchten aus dem Freiland konnte eine parasitoide Wespe identifiziert werden, die unter anderen auch die Puppen der Kirschessigfliege als Wirt nutzt und dadurch deren Fortpflanzung unterbinden kann.
9 Bekämpfung in Labor und Freiland Lockstoffe & Repellents Gibt es Köder, die spezifisch Kirschessigfliegen anziehen? Bislang wurden keine Substanzen gefunden, die an Attraktivität mit reifen Früchten konkurrieren können. Gibt es umgekehrt Substanzen, die Kirschessigfliegen von Früchten fernhalten können? 1 Substanzen wurden getestet, die repellent, also abwehrend auf Kirschessigfliegen wirken sollten. 2 Substanzen davon konnten die Eiablagerate im Labor reduzieren und wurden in den Freilandversuch übertragen.
10 Bekämpfung in Labor und Freiland Pflanzenschutzmittel Kontaktwirkung auf erwachsene Fliegen Hemmung von Eiablage oder Larvenentwicklung im Labor bewertet und die Wirkstoffe dann gegebenenfalls in den Freilandversuch übertragen.
11 Bekämpfung in Labor und Freiland Freilandversuche 8 Insektizide (und Kombinationen) 1 Spritzfolge 2 Repellents Pflanzenschutzmittel Kontaktwirkung auf Fliegen Hemmung von Eiablage Hemmung der Larvenentwicklung? 2 Entblätterungsvarianten 2 Netzvarianten 1 Begrünungsvariante 1 Versuch zur Gefährdung von Honigbienen
12 Biologie der Kirschessigfliege Populationsdynamik & Mobilität Wie entwickelt sich die Population über die Saison?
13 Monitoring Kirschessigfliege 216 Amtlicher Warndienst Franken Maindreieck Betreuung des Standorts durch: Rebschutzwarte und andere Winzer Mitarbeiter der LWG Standorte der Stereomikroskope Taubertal
14 4. Jan 26. Jan 1. Feb 23. Feb 8. Mrz 22. Mrz 5. Apr 19. Apr 3. Mai 17. Mai 3. Mai 13. Jun 27. Jun 12. Jul 25. Jul 8. Aug 22. Aug 5. Sep 19. Sep 4. Okt 17. Okt 2. Nov 4. Jan 26. Jan 1. Feb 23. Feb 8. Mrz 22. Mrz 5. Apr 19. Apr 3. Mai 17. Mai 3. Mai 13. Jun 27. Jun 12. Jul 25. Jul 8. Aug 22. Aug 5. Sep 19. Sep 4. Okt 17. Okt 2. Nov belegte Beeren in % KEF pro Falle und Woche belegte Beeren in % KEF pro Falle und Woche 4. Jan 26. Jan 1. Feb 23. Feb 8. Mrz 22. Mrz 5. Apr 19. Apr 3. Mai 17. Mai 3. Mai 13. Jun 27. Jun 12. Jul 25. Jul 8. Aug 22. Aug 5. Sep 19. Sep 4. Okt 17. Okt 2. Nov 4. Jan 26. Jan 1. Feb 23. Feb 8. Mrz 22. Mrz 5. Apr 19. Apr 3. Mai 17. Mai 3. Mai 13. Jun 27. Jun 12. Jul 25. Jul 8. Aug 22. Aug 5. Sep 19. Sep 4. Okt 17. Okt 2. Nov belegte Beeren in % KEF pro Falle und Woche belegte Beeren in % KEF pro Falle und Woche Beispiele Fallenfänge und Eiablagen Eiablagen in Cabernet Dorsa (Himmelstadt) KEF-Fänge Himmelstadt Eiablagen in Dornfelder (Sickershausen) KEF-Fänge Sickershausen Eiablagen in Grauburgunder (Retzbach) KEF-Fänge Retzbach Eiablagen in Regent (Volkach) KEF-Fänge Volkach
15 Optimierte Bekämpfung in der Praxis Richtige Terminierung des Insektizideinsatzes nach Schwelle / Handlungsbedarf Wertung der Zahl abgelegter Eier Geringer Befall: Bekämpfungsschwelle: < 5 % der Beeren mit Eiablage ab 5 % der Beeren mit Eiablage Entscheidend ist die Zahl der befallenen Beeren,...nicht die Zahl der gefangenen Kirschessigfliegen. Letzere kann nur der Hinweis darauf sein, dass bei entsprechendem Zuflug auf Eiablage zu kontrollieren ist. I.d.R. entwickelt sich in Traubenbeeren nur ein Bruchteil der abgelegten Eier zu Larven (zusätzlicher Sicherheitsfaktor).
16 Eiablagebonituren Rebsorten ROT Cabernet Dorsa Dornfelder Regent Rondo Acolon Frühburgunder Portugieser Schwarzriesling Domina Merlot Muscat Bleu Spätburgunder Zweigelt WEISS Blauer Silvaner Roter Muskateller Bacchus Grauburgunder Müller-Thurgau Roter Traminer Siegerrebe Kerner 216 waren in Franken sechs der häufigeren Rebsorten regelmäßig befallen, sowie vier weitere Rebsorten standortspezifisch befallen. Sonstige Befälle traten äußerst selten und oft infolge von Vorschäden auf.
17 1. Aug. 8. Aug. 15. Aug. 22. Aug. 29. Aug. 5. Sep. 12. Sep. 19. Sep. 26. Sep. Lese Befallsverlauf % 216 Cabernet Dorsa Himmelstadt Fallenfänge belegte Beeren [%]
18 1. Aug. 8. Aug. 15. Aug. 22. Aug. 29. Aug. 5. Sep. 12. Sep. 19. Sep. 26. Sep. Temperatur [ C]; Regen [mm] Lese Befallsverlauf % Mittlere Luftfeuchte [%]; Fallenfänge pro Woche; Belegte Beeren [%] 216 Cabernet Dorsa Himmelstadt Fallenfänge belegte Beeren [%] Temp_MAX Temp_MIN
19 1. Aug. 8. Aug. 15. Aug. 22. Aug. 29. Aug. 5. Sep. 12. Sep. 19. Sep. 26. Sep. Temperatur [ C]; Regen [mm] Lese Befallsverlauf % Mittlere Luftfeuchte [%]; Fallenfänge pro Woche; Belegte Beeren [%] 216 Cabernet Dorsa Himmelstadt Regen Fallenfänge belegte Beeren [%] Temp_MAX Temp_MIN Luftfeuchte
20 1. Aug. 8. Aug. 15. Aug. 22. Aug. 29. Aug. 5. Sep. 12. Sep. 19. Sep. 26. Sep. Temperatur [ C]; Regen [mm] Lese Befallsverlauf 216 Massiver Flug, Eiablage durch Hitze und Trockenheit stark reduziert % Mittlere Luftfeuchte [%]; Fallenfänge pro Woche; Belegte Beeren [%] 216 Cabernet Dorsa Himmelstadt Regen Fallenfänge belegte Beeren [%] Temp_MAX Temp_MIN Luftfeuchte
21 Massiver Flug, Eiablage durch Hitze und Trockenheit stark reduziert Schwacher Flug, sehr starke Eiablage durch feuchtwarme Witterung
22 Im Weinbau ist die Sommerwitterung entscheidend!
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Optimierter Insektizid-Einsatz gegen die Kirschessigfliege im Weinbau am Beispiel des Amtlichen Warndienstes Franken
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