Netzwerk Patienten- und Familienedukation. Pflegeberatung
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- Wolfgang Böhler
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Netzwerk Patienten- und Familienedukation Pflegeberatung
2 Bärbel Reschmeier 2
3 Schritte der Pflegeberatung 1. Schritt: der Klient sucht sich selbst Informationen 2. Schritt: der Klient wendet sich an eine Pflegeberater/Pflegestützpunkt oder an eine telefonische Beratung, die ihm angeboten wird 3. Schritt: der Klient wünscht einen Hausbesuch, ggf. Informationen, Beratung, Schulung 4. Schritt: gemeinsame Besprechung der Ergebnisse Bärbel Reschmeier 3
4 Was bedeutet Beratung? Bärbel Reschmeier 4
5 Rechtliche Grundlagen der Pflegeberatung 7a SGB XI: Verpflichtung der Pflegekassen die Eigenverantwortung der Versicherten durch Aufklärung und Beratung zu stärken 37 SGB XI Abs. 3: die Beratung dient der Sicherung der Qualität der häuslichen Pflege und der regelmäßigen Hilfestellung und praktischen pflegefachlichen Unterstützung der häuslich Pflegenden. 45 SGB XI: Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegende, die Schulung kann auch in der häuslichen Umgebung stattfinden Bärbel Reschmeier 5
6 Gestärkte Patientenrechte Aufklärung rechtzeitig vor der Behandlung in einem persönlichen Gespräch Art und Umfang der Behandlung/Maßnahme Risiken, Art und Wahrscheinlichkeit der Risiken im Verhältnis zu den Heilungschancen Alternative Maßnahmen/Therapien Aufklärung ohne psychischen Druck Informationen müssen verstehbar und verständlich sein Patient muss ermessen können, was die Entscheidung für ihn bedeutet Bärbel Reschmeier 6
7 Ausgangssituation à Warum Beratung? im Gesundheitswesen findet eine Verschiebung der Versorgung in den häuslichen Bereich statt pflegende Angehörige benötigen zunehmend mehr Edukation, um für ihre kranken Familienmitglieder da sein zu können immer mehr komplexe Behandlungsverläufe erfordern vom Patienten und seinen Bezugspersonen Beteiligung die Zunahme chronischer Erkrankungen geht mit einer Veränderung der Patientenrolle einher à Pat. möchten mehr Unabhängigkeit und eigene Entscheidungen zur Bewältigung ihrer Lebenssituation treffen Bärbel Reschmeier 7
8 Was möchten die Patienten? Patienten möchten verstehen, was mit ihnen los ist sie möchten eine realistische Vorstellung von ihrer Krankheit/Prognose haben soviel wie möglich beim Gespräch erfahren die Abläufe und die Behandlung verstehen à Angst abbauen eigene gesammelte Informationen verstehen Bärbel Reschmeier 8
9 Was möchten die Patienten? Unterstützung erhalten und Hilfe bei der Bewältigung ihrer Erkrankung und deren Folgen bekommen, Patienten müssen eine Bewältigungsstrategie entwickeln, um eine Selbstfürsorge zu erreichen darin unterstützt werden etwas selbst zu tun, in ihrem Hilfebedürfnis und ihren Sorgen ernst genommen werden lernen, wie Krankheiten oder deren Folgen vermindert oder verhindert werden können Bärbel Reschmeier 9
10 Fragestellungen von Patienten Wie ertrage ich den Anblick der Wunde nach der Brustamputation? Wie komme ich mit der Angst vor dem Alltag zurecht? Kann ich duschen und den Fön benutzen nach der Schrittmacherimplantation? Was ist eine Pflegestufe, Wie kann ich den Alltag organisieren? Wie geht man denn mit Augentropfen um? Wie kann ich denn selbst das Insulin spritzen? Wo kann ich mich hinwenden, wenn ich Hilfe brauche? Wer hilft mir bei den Medikamenten? HABEN SIE DAZU ANTWORTEN? Bärbel Reschmeier 10
11 Was bedeutet das für die Pflege? eine höhere Anzahl von alten, chronisch kranken Menschen neue Konzepte in der Pflege müssen entwickelt werden, Weiterentwicklung von interdisziplinären Beratungsangeboten und Formen Beratungs-und Schulungskonzepte zur Selbstpflegekompetenz alter Menschen müssen entwickelt werden die Integration von Angehörigen/Bezugspersonen in der Pflege muss gefördert werden, Wünsche beachten Aus- und Weiterbildung muss sich an den neuen Anforderungen orientieren pflegebezogene Wissensvermittlung muss deutlich gemacht, wahrgenommen und gefördert werden: on-und offline Angebote Bärbel Reschmeier 11
12 Welche Möglichkeiten haben wir, um diese Fragen zu beantworten? Bärbel Reschmeier 12
13 Was bedeutet Patientenedukation? Bärbel Reschmeier 13
14 Netzwerk Patienten- und Familienedukation Patientenedukation Befasst sich mit der Unterstützung von Menschen im Umgang mit den Auswirkungen einer Krankheit und wird als gleichberechtigter Interaktionsprozess zwischen Patienten bzw. Familien und den beratenden Pflegenden verstanden. (nach Abt-Zegelin 2002, 2003; Gossens 2004) INFORMATION Information ist ein offenes Angebot, von dem der Nutzer entsprechen seinen Bedürfnissen Gebrauch machen kann. Wie die Information aufgenommen, verarbeitet und umgesetzt wird, kann nicht bewertet werden. BERATUNG Gemeinsames ergebnisoffenes Erkunden von Lösungs- und Entwicklungsschritten, eine individuelle Lösung wird vorbereitet. Förderung von Selbstmanagement SCHULUNG Ist ein zielorientiertes, strukturiertes und geplantes Vermitteln von Fertigkeiten und Fähigkeiten Bärbel Reschmeier 14
15 Netzwerk Patienten- und Familienedukation Das Netzwerk für Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.v. setzt sich für die Entwicklung und Unterstützung von Patienten- und Familienedukation in der Pflege ein, um: Diese als Aufgabe der Pflege in Deutschland zu verankern Die Bedeutung von Patienten- und Familienedukation in der Öffentlichkeit darzustellen und somit eine Lobby für das Thema Patientenedukation zu schaffen Die Situation von kurz-/langfristig pflegebedürftigen Menschen durch Information, Schulung und Beratung zu verbessern Den Informationsaustausch der am Netzwerk beteiligten Mitglieder und Institutionen zu fördern Die pädagogisch-psychologischen Anteile von Pflegearbeit in Bezug auf die Patientenedukation theoretisch zu fundieren, sie empirisch zu belegen und zu evaluieren Bärbel Reschmeier 15
16 Quelle: Bärbel Reschmeier 16
17 Organisation der Pflegeberatung nach 7a SGB XI Grundlagen Das Pflegeneuausrichtungsgesetz gültig ab dem sieht eine Pflegeberatung innerhalb von 2 Wochen nach einem erstmaligen Antrag auf Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz SGB XI vor. Insbesondere sind die Versicherten und ihre Angehörigen in den mit der Pflegebedürftigkeit zusammenhängenden Fragen zu beraten. Hierzu zählen die Leistungen der Pflegekassen und Leistungen anderer Träger, insbesondere nach den Sozialgesetzbüchern Es werden unabhängige und neutrale Informationen zur Verfügung gestellt, die sie zur Bewältigung sowie Lösung ihrer Probleme befähigen. Bärbel Reschmeier 17
18 Organisation der Umsetzung Unabhängige Pflegeberatung im Auftrag der Pflegekasse 1. Ebene Informationen werden vom Nutzer selbst beschafft, Pflegekasse versendet Informationsbroschüren oder angefordertes Infomaterial 2. Ebene: Versicherter meldet sich bei der zentralen Rufnummer und erhält eine telefonische Beratung und ggf. Schulung 3. Ebene: Persönliche Pflegeberatung innerhalb von 12 Tagen vor Ort durch ein bundesweites Netz von Pflegeberatern Bärbel Reschmeier 18
19 Zentrale Inhalte der Pflegeberatungen gemäß 7a SGB XI Leistungsrechtliche Ansprüche (SBG XI) und Optimierung der Entscheidungsprozesse Information über weitergehende sozialrechtliche Ansprüche nach den Sozialgesetzbüchern I-XII Beantwortung und Klarstellung von Fragen zum Verfahren zur Begutachtung und zur Feststellung einer Pflegestufe Informationen zur Auswahl und Inanspruchnahme von Hilfsangeboten bzgl. der Versorgung, Unterstützung- und Entlastungsangeboten der Versicherung Hilfe durch niedrigschwellige Angebote Entlassungs- /Schnittstellenmanagement Psychosoziale Unterstützung zum Erhalt der Pflegebereitschaft In besonderen Fällen Fallmanagement /weitere Begleitung Bärbel Reschmeier 19
20 Aufgaben der Pflegeberater Aufgaben der Pflegeberater nach 7a SGB XI Die Aufgabe der Pflegeberatung nach 7a SGB XI besteht in erster Linie darin, den Betroffenen und ihren Angehörigen Orientierung zu bieten. Dies geschieht mittels einer systematischen Erfassung und Analyse des Hilfebedarfs (Feststellung der Hilfebedarfe und Zusammen-stellung sowie Sicherung von Hilfen im Kontakt mit allen Beteiligten vor Ort), der Erstellung eines individuellen Pflege- und Hilfeplans sowie durch das Hinwirken auf die für die Durchführung des Versorgungsplans erforderlichen Maßnahmen Bärbel Reschmeier 20
21 Ziele der Pflegeberater Ziele der Pflegeberatung: Ein zentrales Ziel der Pflegeberatung ist dabei die Stärkung der häuslichen Versorgungsstrukturen entsprechend dem normierten Grundsatz ambulant vor stationär. Dazu sollen Selbsthilfepotenziale der Pflegebedürftigen sowie der Pflegenden identifiziert, gefördert und erhalten werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen seitens der Pflegeberatung vorhandene wohnortnahe Angebote vernetzt und koordiniert werden Bärbel Reschmeier 21
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