Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
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- Uwe Giese
- vor 6 Jahren
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1 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland Bevölkerung ist die Summe der Einwohner in einem bestimmten Gebiet. Deren Entwicklung wird bestimmt durch die Wechselbeziehungen von: generativem Verhalten/Fruchtbarkeit Sterblichkeit Migration 1) Fünf Phasen der Bevölkerungsentwicklung Phase 1 Lange Phase mit geringen Bevölkerungswachstum hohes Heiratsalter Heiratsbeschränkungen hohe Fruchtbarkeit niedrige Lebenserwartung viele erreichen nicht das Erachsenenalter und können sich nicht fortpflanzen geringe Bevölkerungswachstum In Deutschland endete die Phase ca. um 1700 einige Gebiete der Erde sind noch in dieser Phase Phase 2 Bevölkerungswachstum wird beschleunigt Eingriff in die Naturordnung (Industrialisierung) höhere Lebenserwartung: 30 Jahre geringere Säuglings- und Kindersterblichkeit generatives Verhalten wird beibehalten weitere Gründe: Erleichterung der Eheschließungen Phase 3 Schnelles Wachstum der Bevölkerung weitere Entfernung von der Naturordnung (Industrialisierung) Anstieg der Lebenserwartung auf 45 Jahre [mehr(3/4) Geborenen erreichen das Erwachsenenalter; daher nur mäßiger Rückgang der Bevölkerung Geburten] Nettoproduktionsrate: 1,4 Gründe für den Rückgang der Fruchtbarkeit: Hohe Kinderzahl wird unaktraktiv: Änderung der Erbfolge(alle Erben) Schul- und Ausbildungskosten(weniger Kinder um diese besser zu unterstützen) Verbot der Kinderarbeit Kranken-, Unfall und Altersversicherung Verstädterung und schlechte Wohnbedingungen Emanzipation der Frau Anforderung an die Mobilität Verhütungsmittel Rückgang des Einflußes der Kirche
2 Phase 4 Bevölkerung wächst nur mäßig Naturordnung wurde durch Kulturordnung verdrängt hohe Lebenserwartung: 70 Jahre fast alle erreichen das Erwachsenenalter beschleunigter Rückgang der Geburtenrate gesunkene Geburtenzahl > Sterbefälle Nettoproduktionsrate: ca. 1 Phase 5 Bevölkerungsrückgang (seit 1972) Fast Völlige Ersetzung der Naturordnung durch eine Kulrurordnung Geringe Geburtenrate Sterbefälle > Geburtenrate Nur durch Zuwanderung wird der Prozeß abgeschwächt 2) Altersgliederung der Bevölkerung Fortpflanzungsfähigkeit ist an ein bestimmtes Alter gebunden Altersgliederung bei der Betrachtung des Bevölkerungsaufbaus deshalb sehr wichtig. Pyramide: Jeder Geburtenjahrgang ist größer als der vorangegangene; Typisch für vorindustrielle Bevölkerungen Wachsen der Bevölkerung D: bis 1914 Glocke: Jeder Geburtenjahrgang ist ungefähr gleich groß wie der Vorangegangene. Die nach oben abnehmenden Werte sind durch streblichkeit bedingt. Typisch für stagniernede Bevölkerung Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft Urne/Pilz: Jeder Jahrgang ist keiner als der vorangegangene Schrumpfung der Bevölkerung. Geringer Kinderanteil und großer Anteil an Älteren 3) Gründe für die heutige Entwicklung: Der Stellenwert der Kinder ist zurückgegangen Arbeitstätigkeit beider Eltern (Über 50 % der Mütter mit Kinder unter 18 Jahre sind berufstätig) Mangelnde Würdigung der Leistungen der (Haus-)Frau Mangelnde Absicherung der Hausfrauen(Rente des Mannes) Bessere gesellschaftliche Stellung von berufstätigen Frauen Bessere Bildung und berufsausbildung für Frauen Individuelle Freiheiten Besserer Lebensstandart von kinderlosen Familien Kinderfeindliche Umwelt(Wohnverhältnisse, Verkehr) Zukunftspessimismus Verunsicherung der Eltern, welche Erziehung die beste ist Empfängnisverhütung Bedeutung von Ehe und Familie Veränderte Moralvorstellungen(Verwendung von Empfängnisverhütungsmittel, Schwanngerschaftsabbruch)
3 Fehlender Finanzieller Rahmen(Kindergeld wird nicht regelmäßig den Lebenshaltungskosten angepaßt Rückgang der Eheneigung 4) Folgen der derzeigigen Entwicklung: 4.1 Gesellschaftliche Veränderungen: Vergreisung der Bevölkerung Probleme bei der Finanzierung des Sozialstaates Höherer Zuwandereranteil Stärkere Probleme in Ballungszentren Bedeutungsverfall von Ehe und Familie Geringe Sozialisierung der Kinder in Ein-Familienhaushalten Stabilität des politischen Systems kann beeinflußt werden Rolle der Kinder in der Gesellschaft 4.2 Wirtschaftliche Folgen: Die Störung des Altersgefüges hat starke Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Sozialstruktur Abnahme junger Arbeitskräfte Älteren fehlen oft die für die Wirtschaft nötige Flexibilität und Mobilität Wirtschaftskraft kann sinken Zahl der Auszubildenden nimmt ab Arbeitsmarkt hat bei Schwankungen der Geburtenzahlen und somit des späteren Angebort an Arbeitskräften genug Zeit, sich auf diese Einzustellen, da die Geborenen erst nach ca. 20 Jahren fertig ausgebildet sind. Insgesamt Auswirkungen auf Erwerbsneigung und Konsumverhalten ungewiß. 5) Zukunft? Entwicklung: Abnahme der Bevölkerung (ohne Einwanderun Verschiebung in der Altersstruktur(mehr ältere Personen; wenig jüngere) Auswirkung auf Ehe, Familie und viele andere gesellschaftliche Gegebenheiten Gesellschaftliche Probleme Nach Schätzungen wird Deutschland bei gleichem Geburtenverhaltens und ohne Einwanderung im Jahr 2000 wieder auf die Bevölkerungszahl der 50er Jahre sein(70 Mio) Von Rückgang um 7 Mio auf 63 Mio(zugleich Stand von 1925) Bei gleichbleibendem Trend hätte Deutschland 2100 wieder den Stand von 1800(24 Mio.) In allen europäischen Ländern wird erst Mitte des nächsten Jahrhunderts diese Entwicklung eingesetz haben. Deutschland liegt mit der Geburtenziffer(Geburten pro 1000 Einwohner) ab letzter Stelle der Welt. Insgesamt ist nicht der Bevölkerungsrückgang das schlimmste an der Entwicklung sondern die Verschiebung der Altersstrukturen.
4 Ausstrerben wohl ein bisschen Übertrieben. Ich gehe davon aus, daß nach einem stärkeren Rückgang der Bevölkerungszahlen, die finanzielle Situation wieder so sein wird, daß sich Kinder lohnen. Dies würde zu einer höheren Geburtenzahl führen. Problematisch ist in einer Gesellschaft mit einem hohen Anteil von Ein-Kind-Familien, daß die Kinder Solidarität und Rücksichnahme mit anderen Menschen weniger gut beherrschen. Dies kann für das soziale Zusammenleben der Menschen problematisch werden. Eine kinderarme Gesellschaft wird weniger auf Kinder Rücksicht nehmen. Die Gesllschaft würde mehr auf die Erwachsenen ohne Kinder ausgerichtet werden. DINKS(double income, no kids; Doppelverdiener ohne Kinder) Mangelnde Ausrichtung der Gesellschaft auf Kinder kann zu schwerden sozialen Problemen führen. Wahrscheinlich würde auch die Jugendkriminalität steigen. Die geringe Ausrichtung der Gesellschaft auf Kinder betrifft auch die Eltern der Kinder. Eine kinderarme Gesellschaft kann weniger zukunftsorientiert sein, da man nicht mehr so stark an die Nachwelt denkt.(umweltschutz) Davon, daß die Bevölkerung Bevölkerung ausstibt kann man nur begrenzt reden. 6) Lösungsansätze: Einwanderung und die Integration der Einwanderer Veringerung der Belastungen von Familien Europaweite Lösungen 7) Resümee: Insgesamt ist der Demographische Übergang eine Folge der Industrialisierung und der damit veränderten Gesellschsft: Auflösung der Großfamilie zunehmende Mobilitätsanforderungen Rückgang der Kindersterblichkeit Individualistische Lebensauffassungen Bevölkerungsschwund ist ein langfristiger Trend: vor 100 Jahren wurden die letzten Jahrgänge geboren, die sich durch die Zahl ihrer Kinder voll ersetzen. Ehen die nach 1920 geschlossen wurden weisen im Durchschnitt keine Bestandserhaltende Kinderzahelen mehr auf. Kindergeneration ist somit seit der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts zahlenmäßig kleiner als die Elterngeneration. Seit 1975 werden nur noch 2/3 der Zahl der Kinder geboren, die zur Bestandserhaltung erforderlich sind. Langwierige Entwicklungen Deutschland als Vorreiter Phasenverschiebung Deutschland, Europa, Welt Deutschland befindet isch in der 5. Phase, die meisten europäischen Länder in der Phase der des mäßigen und die meisten anderen außereuropäischen Länder in der des schnellen Wachstums.
5 Stärke, Dauer und Zeitpunkt der Phasen varieren von Region zu Region sind aber tendenziell entsprechend. Deutschland ist Vorreiter. Im Großen und ganzen kann an Deutschland Schlüsse auf die Entwicklung in Europa und der Welt gemacht werden und Problemlösungen können als Vorbildfunktion dienen. Oder man kann sehen was man besser nicht macht. In allen heutigen Industrieländern hat sich die demographische Entwicklung ähnlich vollzogen. Allerdings zeitlich verschoben. Die Nichteuropäische Bevölkerung steigt um den Faktor 2,8 an(heute) Von : Europa 1,5 Faktor Nicht-Europäer um 5,4 (Grund: höhere Geburtenrate in der Vergleichsperiode) höhere Geburtenzahlen zeitversetzte Entwicklung der Lebenserwartung durch die unterschiedlichen industriellen Entwicklungsstand 8) Literatur Bevölkerungsentwicklung / [Bundeszentrale für politische Bildung. Red.: Horst Pötzsch...]. - München, (Informationen zur politischen Bildung ; 220 Großjohann, Klaus: Konsequenzen der Bevölkerungsentwicklung (in: Soziale Sicherheit 10/1980, S ) Miegel, Meinhard u. Stefanie Wahl: Das Ende des Individualismus : die Kultur zerstört sich selbst. - München, 1993 Pirkl, Dr. Staatsminister: Bevölkerungsentwicklung und Familienpolitik (in: Der Arbeitgeber 1976, S )
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