Neue Wohnformen im Ev. Johanneswerk

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1 Neue Wohnformen im Ev. Johanneswerk

2 Alternativen zur stationären Versorgung Die Gesellschaftsstruktur befindet sich in ständigem Wandel. Mit ihr verändern sich auch die Bedürfnisse der Menschen gerade, wenn sie hilfebedürftig werden und es schwieriger wird, Wohn- und Lebensqualität zu erhalten. Als moderner diakonischer Träger setzt das Ev. Johanneswerk Maßstäbe mit der Entwicklung von neuen Wohnprojekten, die sich eng an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen orientieren. In dieser Broschüre finden Sie eine Auswahl von Projekten mit Beteiligung des Ev. Johanneswerks, die mit zukunftsorientierten, individuell zugeschnittenen Wohnformen eine aktive Lebensgestaltung ermöglichen und damit Alternativen zur stationären Versorgung schaffen. Umfassende Unterstützung und Begleitung von Bewohnern eines Quartiers in den eigenen vier Wänden das ist die Idee von Johanneswerk im Stadtteil. 24 Stunden Sicherheit: quartiersnahe Versorgung Jedes Wohnprojekt verfügt über einen Servicestützpunkt, der eine 24-Stunden-Versorgungssicherheit für hilfs- und pflegebedürftige Menschen garantiert. Die Mieter können über Notrufsysteme in der Regel über den inkontakt-hausnotruf des Ev. Johanneswerks jederzeit Kontakt mit dem Servicestützpunkt aufnehmen, Hilfsangebote über den angebundenen ambulanten Pflegedienst nutzen und sich umfassend beraten lassen. Für die Mieter der Wohnanlage besteht eine absolute Versorgungssicherheit. Menschen, die in der Nachbarschaft leben, nutzen die Angebote der quartiersnahen Versorgung punktuell. Sie können beispielsweise hauswirtschaftliche Leistungen, Freizeit- und Kulturangebote oder Pflege und Betreuung in Anspruch nehmen. Für diese Bewohner besteht eine relative Versorgungssicherheit.

3 Individuelles Wohnen in Gemeinschaft Durch genau für den persönlichen Bedarf ausgewählte Hilfeleistungen können die Mieter bis zum Lebensende in der eigenen häuslichen Umgebung bleiben auch wenn ihr Hilfebedarf steigt. Die Pflege-, Betreuungsund Förderangebote gelangen nur im Bedarfsfall und auf Wunsch in den privaten Lebensraum der Bewohner. Die einzelnen Bausteine der quartiersnahen Versorgung ermöglichen flexible Hilfeleistungen. Ein Wohncafé ist Mittelpunkt jedes Wohnquartiers. Es dient als Ort für den gemeinsamen Mittagstisch und für die Freizeit- und Kulturarbeit des Wohnumfeldes ein offener Treff für Bewohner mit und ohne Versorgungsbedarf. Bei regelmäßigen Treffen werden gemeinsam wichtige Belange des Wohnprojekts besprochen. Jeder Mieter kann sich aktiv an allen Entscheidungen beteiligen. Der Aufbau eines Hilfsnetzwerks in der Nachbarschaft gehört mit zur Idee der quartiersnahen Versorgung. Die Mitarbeiter des Servicestützpunktes vermitteln und leisten professionelle Hilfs- und Pflegeleistungen an die Mieter des Wohnprojekts und an die Nachbarschaft. Das Angebot des so genannten Gruppenwohnens integriert außerdem weitere Zielgruppen mit Unterstützungsbedarf. Die Johanneswerk-Mitarbeiter verstehen sich als Stabilisatoren des Gemeinwesens und als Anlaufstelle in Krisensituationen. Sie entlasten Angehörige und Freunde und fördern ehrenamtliches Engagement und Nachbarschaftshilfe.

4 Nachbarschaft Berliner Straße Am Rande der Gütersloher Innenstadt ist im Jahr 2005 die Wohnanlage Berliner Straße in einem 1973 erbauten Haus entstanden. Sie liegt in einem gewachsenen Wohnviertel. Umgebung Die Wohnungen liegen etwa fünf Minuten Fußweg von der Gütersloher Innenstadt entfernt, in der Nähe des Bahnhofs. Einkaufsmöglichkeiten, verschiedene Ärzte und Apotheken befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zur Wohnanlage gehört ein großer Garten.

5 Projektgröße 34 Einzimmer- und fünf Zweizimmerapartments, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks und eine Gästewohnung Gemeinschaftsräume Wohncafé Angebote Es besteht eine enge Kooperation mit der Johanneswerk-Alteneinrichtung Hermann-Geibel-Haus, die sich z.b. in Form von gemeinsamen Freizeitangeboten und in dem Angebot eines täglichen Mittagstisches ausdrückt. Durch gewachsene Strukturen in der Nachbarschaft verfügen viele Bewohner über ein ausgeprägtes Netzwerk von Beziehungen zu Angehörigen und ehren - amtlichen Helfern. Projektpartner Ev. Johanneswerk, Stadt Gütersloh, Kreis Gütersloh.

6 Bültenhaus Das Bültenhaus in Bocholt-Suderwick ist das europaweit erste grenzüberschreitende Wohn- und Pflegehaus. Die Besonderheit des 2008 errichteten Gebäudekomplexes: Die niederländischen und deutschen Versorgungseinheiten sind durch eine Brücke verbunden, die zugleich Symbol ist für europäisches Handeln über Landesgrenzen hinaus. Schritt für Schritt entstand so eine sogenannte Wohn-Sorge-Zone für Niederländer und Deutsche. Das Herzstück der Einrichtung ist eine binationale Wohngemeinschaft für neun ältere, pflegebedürftige Menschen, deren Wohnzimmer sich genau wie Die Taverne ein Begegnungszentrum der Kulturen, in der gläsernern Brücke befindet.

7 Umgebung Der Gebäudekomplex des Bültenhauses liegt genau auf der Landesgrenze zwischen den Niederlanden und Deutschland im ländlich geprägten Dinxperlo-Suderwick, das zum zehn Kilometer entfernten Bocholt gehört. Alle wichtigen Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig zu erreichen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man schnell zu allen Angeboten der Bocholter Innenstadt. Projektgröße zwölf Mietwohnungen mit ein bis zwei Zimmern, neun Wohneinheiten in Wohngemeinschaft für Menschen mit hohem Hilfebedarf, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks Gemeinschaftsräume: Begegnungszentrum Die Taverne, ein großer Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, ein weiterer Gemeinschaftsraum in der zweiten Etage Angebote Das Bültenhaus bietet insbesondere Suderwicker Bürgern die Möglichkeit, eine wohnortnahe Versorgung im Alter in Anspruch zu nehmen, was sonst nur in Bocholt möglich wäre. In der grenzüberspannenden Brücke des Hauses befindet sich ein Begegnungszentrum der Kulturen. Ein Informationsbüro für Bürger beider Staaten bietet Auskunft zu Fragen, die sich mit dem Leben im Alter beschäftigen. In regelmäßigen Sprechstunden gibt es Beratungsangebote der Stadt Bocholt, der Caritas oder des Johanneswerks. Projektpartner Ev. Johanneswerk, Careaz Dr. Jenny, Dinxperlo/NL, Vrijwillige Intensive Thuiszorg, Ruurlo/NL, Stadt Bocholt, Kreis Borken.

8 Nachbarschaft Lerchenstraße In dem Wohnviertel Lerchenstraße in Herford sind im Jahr 2008 zwei bestehende Wohnhäuser komplett umgebaut worden. Dabei entstanden barrierefreie Mehrzimmerwohnungen, die durch Laubengänge mit einem in der Mitte liegenden Nachbarschaftszentrum verbunden sind. Umgebung Die Anlage liegt etwa zwei Kilometer von der Innenstadt entfernt in einem gewachsenen Wohnviertel, in dem viele ältere Mieter leben. In der Nähe befindet sich die Johanneswerk-Alteneinrichtung Marie-Schmalenbach- Haus. Die Einkaufsmöglichkeiten der Herforder Innenstadt sind nicht fußläufig zu erreichen, es besteht jedoch eine Anbindung über öffentliche Verkehrsmittel.

9 Projektgröße vier barrierefreie Gemeinschaftswohnungen für jeweils zwei Personen im Erdgeschoss mit Gemeinschaftsraum, vier barrierearme Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern im Obergeschoss und kleinere Wohnungen, bzw. Studios im Dachgeschoss, ein Gästezimmer, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks Gemeinschaftsräume Wohncafé im Nachbarschaftszentrum Angebote Es wurde mit zwei Vierer-Wohngemeinschaften die erste Möglichkeit einer wohngruppenähnlichen Versorgung im Stadtteil geschaffen. In den Wohngruppen leben Menschen mit hohem Hilfebedarf, in den anderen Wohnungen Menschen, die körperlich fit sind, aber Bedarf an Eingliederungshilfe oder anderen Leistungen haben. Es gibt ein Gästezimmer, das Mieter, aber auch Nachbarn für ihre Besucher reservieren können. Projektpartner Ev. Johanneswerk, Wohn- und Wirtschafts-Service Herford GmbH, Stadt Herford, Kreis Herford.

10 Nachbarschaft Am Milser Schloss Die Wohnanlage wurde im Jahr 2007 als Neubauprojekt auf dem Gelände neben dem Milser Schloss fertiggestellt und im gleichen Jahr bezogen. Umgebung Die Anlage liegt mitten im grünen Bielefelder Stadtteil Milse. Einkaufsmöglichkeiten, Arzt und Apotheke befinden sich in der Nähe, sind aber für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung nicht fußläufig zu erreichen. Durch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (Stadtbahnhaltestelle), können die Bewohner an den kulturellen Angeboten und den Einkaufsmöglichkeiten der Bielefelder Innenstadt teilhaben.

11 Projektgröße 71 Mietwohnungen mit ein bis drei Zimmern, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks Gemeinschaftsräume Wohncafé Angebote Es existiert ein regelmäßiges und buntes Programm der Freizeit- und Kulturarbeit für alle Mieter und Nachbarn. Es finden u. a. Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, der gegenüberliegenden Grundschule, dem Kindergarten, einem Sportstudio und einer Eisdiele statt. Projektpartner Ev. Johanneswerk, Becker Immobilien GmbH, Stadt Bielefeld.

12 Nachbarschaft Meinolfstraße Seit 1996 besteht in der barrierefreien Wohnanlage der Baugenossenschaft Freie Scholle die Hausgemeinschaft Vogtweg, in der acht Menschen zusammenleben. Umgebung Die Anlage liegt im Bielefelder Osten inmitten eines gewachsenen, ruhigen Wohnviertels mit vielen älteren Menschen. Die Wohnungen sind eng angebunden an das Nachbarschaftszentrum Meinolfstraße. Einkaufsmöglichkeiten, Banken und Ärzte sind fußläufig gut zu erreichen. Ein Park liegt direkt hinter dem Haus. Die Anbindung zu den Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs ist sehr gut.

13 Projektgröße zwei Gruppenwohnungen mit insgesamt acht Wohn - einheiten (Wohn- und Schlafzimmer und gemeinsam genutzte Wohnküche, Bäder und Wintergarten), Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks durch die Diakoniestation Ost, ein Gästezimmer Gemeinschaftsräume Nachbarschaftszentrum Meinolfstraße Angebote Das Nachbarschaftszentrum Meinolfstraße mit der Cafeteria und dem Aktivitätenzentrum der Arbeiterwohlfahrt ist in dem Siedlungsgebiet zentraler Mittelpunkt und der Ort für Begegnung, soziale Kontakte, Freizeitgestaltung und pflegeergänzende Angebote. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Angebot der Betreuung von Menschen mit Demenz. In einem Gästezimmer ist das kurzzeitige Gästewohnen von Menschen mit Hilfebedarf, z. B. bei Urlaub oder Verhinderung von pflegenden Angehörigen, möglich. Projektpartner Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.v., Arbeiterwohlfahrt mit Aktivitätenzentrum und einem Mobilen Sozialen Dienst, Diakoniestation Ost des Ev. Gemeindedienstes, Stadt Bielefeld.

14 Nachbarschaft Mühlenstraße Die Wohnanlage sowie drei Servicewohnanlagen mit insgesamt 35 Wohnungen wurden im Jahr 1979 in unmittelbarer Nachbarschaft der Alteneinrichtung Philipp-Melanchthon-Zentrum in Bad Driburg errichtet. Umgebung Die Anlage liegt im Zentrum der Kurstadt Bad Driburg. Eingebettet in eine umfangreiche Infrastruktur sind alle zentralen Dinge des täglichen Lebens zu Fuß zu erreichen: Einkaufsmöglichkeiten, Cafés, Apotheke, Banken, Post und verschiedene Ärzte. Auch der Kurpark befindet sich in der Nähe. Viele dieser Angebote sind rollstuhlgerecht.

15 Projektgröße 33 Zweizimmerwohnungen in der Altenwohnanlage, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks Gemeinschaftsräume Wohncafé Angebote Durch die enge Kooperation mit der Johanneswerk- Einrichtung Philipp-Melanchthon-Zentrum und dem Servicewohnen kann der ambulante Dienst eine Vielzahl unterschiedlicher Freizeitmöglichkeiten anbieten. Die Küche des Philipp-Melanchthon-Zentrums bereitet ein Mittagessen auf Bestellung zu. Die Mahlzeit wird in dem Wohncafé in der Mühlenstraße angeboten. Projektpartner Ev. Johanneswerk, Kreis Höxter.

16 Johanneswerk im Stadtteil die Angebote in Kürze Absolute Versorgungssicherheit für alle Mieter der Wohnanlagen durch 24-Stunden-Besetzung der Servicestützpunkte Relative Versorgungssicherheit für die Bewohner der Nachbarschaft Die Leistungen reichen von der Behandlungspflege bis hin zu individuellen Zusatzangeboten, Beratung und pflegeergänzenden Leistungen, wie zum Beispiel Unterstützung beim Einkaufen, Spazieren gehen oder Vorlesen Anleitung von pflegenden Angehörigen, Nachbarn und Freunden Durch die Kombination privater und gemeinschaftlicher Räume ist Individualität und Teilnahme am gemeinschaftlichen Leben möglich Kulturelle und Freizeitangebote für ein reges Nachbarschaftsleben in den Wohncafés Aktive Beteiligung der Mieter an allen Entscheidungen, die das Wohnprojekt betreffen, durch regelmäßige Treffen. Für weitere Informationen: Ulrike Overkamp Johanneswerk im Stadtteil Schildescher Straße 101, Bielefeld Tel. 0521/ Ev. Johanneswerk e.v.