Arbeitsplatzbezogener Einsatz wissensbasierter Internetportale in der kommunalen Verwaltung
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- Otto Fried
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1 Ulrich Eimer Arbeitsplatzbezogener Einsatz wissensbasierter Internetportale in der kommunalen Verwaltung eine evaluative Untersuchung am Beispiel des Virtuellen Umweltamtes RHOMBOS 1
2 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Forschung Politik RHOMBOS VERLAG RHOMBOS-VERLAG, Berlin, 2007 Printed in Germany Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlag: RHOMBOS-VERLAG, Berlin VK-Nr RHOMBOS-VERLAG, Kurfürstenstr. 17, Berlin Druck: dbusiness GmbH, Berlin, Eberswalde 2 ISBN
3 Arbeitsplatzbezogener Einsatz wissensbasierter Internetportale in der kommunalen Verwaltung - eine evaluative Untersuchung am Beispiel des Virtuellen Umweltamtes Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln vorgelegt von Ulrich Eimer aus Kamen Bochum, 2006 III
4 Berichterstatter: Prof. Dr. Josef Nipper Prof. Dr. Georg Bareth Tag der mündlichen Prüfung: IV
5 Danksagung Danksagung Die vorliegende Publikation wurde als Dissertation am Geographischen Institut der Universität zu Köln verfasst. Mein besonderer Dank gilt dabei Prof. Dr. Nipper für die fachliche Betreuung sowie das Verständnis für die Situation eines berufstätigen Promoventen. Ohne die hilfreiche Unterstützung von Dr. Dorothea Wiktorin als engagierte Initiatorin des begleitenden Kolloquiums, vor allem aber auch als Ansprechpartnerin für inhaltliche, organisatorische und persönliche Belange wäre das Vorhaben wohl nicht geglückt. Ihr danke ich ebenso herzlich wie dem Zweitgutachter Prof. Dr. Bareth. Stellvertretend für die Stadt Hagen als meinem derzeitigen Arbeitgeber sei insbesondere Dr. Ralf-Rainer Braun genannt, der mir in den letzten Jahren durch interessante Projektarbeiten den Blick weit über den lokalen Rahmen hinaus ermöglicht hat. Dies auch insofern, als der vorliegenden Publikation ein bei der Stadt Hagen initiiertes Projekt zugrunde liegt. Die Anregungen von Diplom-Verwaltungswirt Andreas Reichel im Hinblick auf die Spezifika kommunaler Verwaltung haben ebenso ihren Beitrag geleistet wie die Unterstützung von Diplom-Geographin Britta Riepen bei der Auswertung der empirischen Ergebnisse. Darüber hinaus möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derjenigen nordrhein-westfälischen Umweltverwaltungen bedanken, die an den Untersuchungen teilgenommen haben. Im Zusammenhang mit der Untersuchungsdurchführung ist auch die Unterstützung des Deutschen Städtetages sowie des Landkreistages NRW hervorzuheben. Nicht zuletzt sei Ingrid Piela für das akribische Korrekturlesen der Arbeit gedankt. Dies gilt auch für Klaus Dierkes, der als Freund jedoch mehr als nur logistische Hilfestellung geleistet hat. Mein persönliches Umfeld insgesamt hat auf vielfältige Art und Weise dazu beigetragen, die beruflichen Pflichten mit den Anforderungen dieser Arbeit und dem Privatleben in der zur Verfügung stehenden Zeit so gut wie möglich vereinbaren zu können. Allen hier nicht namentlich Erwähnten, die durch ihre Kommentare, Anregungen und Hilfestellungen einen persönlichen Beitrag geleistet haben, möchte ich an dieser Stelle ebenfalls ein herzliches Dankeschön aussprechen. Bochum, im März 2007 V
6 VI
7 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis...XI Tabellenverzeichnis...XIV Verwendete Abkürzungen...XV Zusammenfassung / Abstract... XVII Einleitung Arbeit und Arbeitskontext Inhaltliche Zielstellung und Relevanz Struktur und Aufbau Wissenschaftliche Einordnung Interdisziplinarität der Arbeit Bildungsgeographische Aspekte Theoretische Ansätze der Bildungsgeographie Der Forschungsgegenstand im Licht der Bildungsgeographie Verwaltungsgeographische Aspekte Zum Raumbezug der Fragestellung Exkurs 1: Der Soziale Raum aus geographischer Perspektive Exkurs 2: Der Virtuelle Raum aus geographischer Perspektive Das Internet als geographisches Forschungs- und Handlungsfeld Abschließendes zur Einordnung der Arbeit Inhaltliche Grundlagen zur Umfeld- und Handlungsebene: Begriffsdefinitionen Zur Begriffsgruppe Lernen Grundlegende Begriffe Situative Lernarrangements: Online-Communities und Communities of Practice Zur Begriffsgruppe (Web-)Portale Zur Begriffsgruppe Organisation Organisationstheorien: Bürokratieansatz nach Weber Weitere Ansätze Kommunale (Umwelt-)Verwaltung in Deutschland Allgemeine Organisation des deutschen Verwaltungssystems Grundlagen, Organisation und Aufgaben der Kommunalverwaltung Kommunale Umweltverwaltung Informations- und Wissensmanagement Definitorische Ansätze VII
8 Inhaltsverzeichnis Information und Wissen Taxonomie des Wissens Prozessdimensionen und Modelle des Informations- und Wissensmanagements Ansätze für kommunales Informations- und Wissensmanagement Instrumente des kommunalen Informations- und Wissensmanagements Prozessgesteuerte Handlungssysteme Die Außensicht: Instrumente des E-Government Die Binnensicht: Workflowmanagement- und Dokumentenmanagementsysteme Elektronische Lernsysteme - E-Learning Das Projekt Virtuelles Umweltamt Projektentstehung und -kontext Charakteristika des Projektes Projektziele und Zielgruppen Konzeptionelle Grundlagen Inhaltliche Grundlagen Praktische Umsetzung und strukturelle Ausgestaltung des Portals Potenzielle Lernszenarien im Rahmen des Projektes Das Virtuelle Umweltamt als Untersuchungsobjekt Grundlagen der Evaluationsforschung und der Projektarbeit Grundlagen der Evaluationsforschung Einführung und Definitionsansätze Klassifikation und Typisierung Praxis- und projektbezogene Evaluationsschwerpunkte Ausgewählte Instrumente und Methoden Softwareevaluationen versus Webevaluationen Usability: Definitionen, Einführung Usability-Engineering, Usability-Untersuchungen Usability Kriterienkataloge unter besonderer Berücksichtigung der Europäischen Norm EN ISO Grundlagen der Projektarbeit Entwicklung des Untersuchungsdesigns Untersuchungsteil I - Umfeldanalyse Fragestellungen und Hypothesen Operationalisierung und Fragebogenentwicklung Fragebogenentwicklung zur Nachbefragung Untersuchungsteil II - Evaluationsuntersuchung Abgrenzung und Spezifika des Untersuchungsrahmens Evaluationsuntersuchung: Fragestellungen VIII
9 Inhaltsverzeichnis Ableitung des objektspezifischen Evaluationsschemas Ansätze aus den Grundlagen der Projektarbeit und der Evaluationsforschung Ansätze aus den Grundlagen des Wissensmanagements Funktionale Zuordnung der Wissensmanagementprozesse Ableitung relevanter Evaluationskriterien Entwicklung der Evaluationsinstrumente Abschließende Interviews - Leitfadenentwicklung Das ganzheitliche Untersuchungsschema Untersuchungsdurchführung Untersuchungsteil I - Umfeldanalyse Durchführung der Fragebogenuntersuchung Durchführung der Nachbefragung Untersuchungsteil II - Evaluationsuntersuchung Durchführung problemzentrierter Telefoninterviews Ergebnisdokumentation und -auswertung Ergebnisse des Untersuchungsteiles I Ergebnisse der Umfeldanalyse Personenbezogene Merkmale: Sozio-demographische Basismerkmale der Untersuchungsgruppe Organisationsbezogene Merkmale Aus- und Fortbildungssituation Unterstützung bei Nutzung des Internets Umfeldeinschätzung zur Internetnutzung Nutzung des Internets für das Erlernen und Vertiefen berufsbezogener Inhalte Klassifiziertes Einstellungsranking Ergebnisse der Nachbefragung Systemnutzung: Internetgestützte Fachinformationssysteme Systemnutzung: Internetbasierte Lernsysteme Systemnutzung: Internetbasierte Kommunikationsmöglichkeiten Arbeitsumfeld Durchführung und Ergebnisse der Korrelationsanalyse Ergebnisse des Untersuchungsteiles II - Evaluationsuntersuchung Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse (Telefoninterviews) Synoptische Ergebnisanalyse Zusammenfassende Ergebnisdarstellung Einordnung der Ergebnisse Einordnung der Umfeldanalyse Einordnung der Evaluationsergebnisse Erreichung der Projektziele IX
10 Inhaltsverzeichnis 9.4 Praxisrelevanz der Untersuchungsergebnisse Weitergehende Forschungsfragen Zusammenfassung und Ausblick Literaturverzeichnis Gesetze und Normen Anhang Teil 1 - Fragebogen zur Umfeldanalyse... A-1 Teil 2 - Fragebogen zur Nachbefragung... A-7 Teil 3 - Kriterienliste Evaluationsuntersuchung... A-13 Teil 4 - Leitfaden Telefoninterview... A-18 Teil 5 - Abschrift eines beispielhaften Telefoninterviews... A-20 Teil 6 - Fragebogen zur Evaluationsuntersuchung... A-24 X
11 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Struktur der Arbeit Abb. 2: Interdisziplinäre Einordnung Abb. 3: Räumliche Komponenten des Internets aus geographischer Perspektive Abb. 4: Raumbezugsebenen der Fragestellung Abb. 5: Einsatzbereiche virtueller Lerngemeinschaften (nach Seufert 2004, modifiziert) Abb. 6: Organisationstheorien im Überblick (nach Vahs 2003, modifiziert) Abb. 7: Administratives System der Bundesrepublik Deutschland Abb. 8: Prozesse und Dimensionen von Information und Wissen Abb. 9: Das SECI-Modell von Nonaka & Takeuchi Abb. 10: Kernprozesse des Wissensmanagements (aus: Probst et al. 2006:32) Abb. 11: Ausgewählte strategisch-instrumentelle Handlungsfelder des kommunalen Informationsmanagements Abb. 12: Das Virtuelle Rathaus der Stadt Hagen als E-Government Instrument Abb. 13: Inhaltliche Kategorien des Virtuellen Umweltamtes Abb. 14a: Virtuelles Umweltamt : Pflegeschnittstelle Abb. 14b: Virtuelles Umweltamt : Homepage Abb. 14c: Virtuelles Umweltamt : Bereiche 1 Kommunikation und 2 Grundlagenwissen Abb. 14d: Virtuelles Umweltamt : Bereich 3 Wasserrechtliche Genehmigungsverfahren Abb. 14e: Virtuelles Umweltamt : Bereich 4 Wasserrecht Abb. 15: Charakteristika von Evaluationsuntersuchungen versus empirische Sozialforschung (aus: Baumgartner 2003:7) Abb. 16: Übersicht relevanter Evaluationsprozesse (nach Welsch 2003, modifiziert) Abb. 17: Phasen eines Projektes (nach Welsch 2003, modifiziert) Abb. 18a: Operationalisierung der Variable Bildungsabschluss Abb. 18b: Operationalisierung der Variable Grad der Organisation Abb. 18c: Operationalisierung der Variable Position im organisationalen Verwaltungsaufbau Abb. 19: Wissensmanagementprozesse, Portalfunktionen und Evaluationskriterien XI
12 Abbildungsverzeichnis Abb. 20: Projektzyklen und evaluative Prozesse (nach Welsch 2003, modifiziert) Abb. 21: Wissensverteilung im Kontext der Portalfunktionen Abb. 22: Ableitung portalspezifischer Evaluationskriterien Abb. 23: Das ganzheitliche Untersuchungsschema Abb. 24: Termine und Interventionen während des ersten Untersuchungsteils.123 Abb. 25: Antwortverhalten im Rahmen der Umfeldanalyse Abb. 26: Untersuchungsrelevante Merkmale der Umfeldanalyse Abb. 27: Altersverteilung der Untersuchungsteilnehmer Abb. 28: Ausbildungssituation der Untersuchungsteilnehmer Abb. 29: Berufliche Position Abb. 30: Dauer der Beschäftigung Abb. 31: Berufliche Position nach Geschlecht Abb. 32: Anzahl der Mitarbeiter Abb. 33: Anzahl der Organisationsebenen Abb. 34: Technische Ausstattung der Mitarbeiterarbeitsplätze Abb. 35: Gründe für eine Nicht-Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen..142 Abb. 36: Maßnahmen zur Unterstützung der Internetnutzung Abb. 37: Eignung des eigenen Arbeitsplatzes für das internetgestützte Lernen und Vertiefen berufsbezogener Inhalte Abb. 38: Beurteilung: Erlernen und Vertiefen von fachbezogenen Inhalten über das Internet - Teil I Abb. 39: Beurteilung: Erlernen und Vertiefen von fachbezogenen Inhalten über das Internet - Teil II Abb. 40: Klassifiziertes Einstellungsranking Abb. 41: Einstellung der Onliner Abb. 42: Einstellung der Word-Nutzer Abb. 43: Inhaltliche Nutzung Internetgestützter Fachinformationssysteme Abb. 44: Qualitative Bedeutung Internetgestützter Fachinformationssysteme Abb. 45: Bedeutung Internetbasierter Lernsysteme Abb. 46: Störungen aus dem Arbeitsumfeld I Abb. 47: Störungen aus dem Arbeitsumfeld II Abb. 48: Störungen aus dem Arbeitsumfeld III Abb. 49: Verteilungskurve Akzeptanzmaß XII
13 Abbildungsverzeichnis Abb. 50: A1 - Gesamtportal - Bewertung Informationsdarstellung, Einzelparameter Abb. 51: A1 - Gesamtportal - Bewertung Informationsdarstellung, kumuliert Abb. 52: A2 - Gesamtportal - Bewertung Informationsqualität, Einzelparameter Abb. 53: A2 - Gesamtportal - Bewertung Informationsqualität, kumuliert Abb. 54: A3 - Gesamtportal - Benutzerführung/Usability, Einzelparameter. 164 Abb. 55: A3 - Gesamtportal - Benutzerführung / Usability, kumuliert Abb. 56: A4 - Gesamtportal - Suche, Einzelparameter Abb. 57: A4 - Gesamtportal - Suche, kumuliert Abb. 58: A5 - Gesamtportal - Kommunikation, Einzelparameter Abb. 59: A5 - Gesamtportal - Kommunikation, kumuliert Abb. 60: B - Informationsbereich Grundlagenwissen, Einzelparameter Abb. 61: B - Informationsbereich Grundlagenwissen, kumuliert Abb. 62: C - Informationsbereich Recht, Einzelparameter Abb. 63: C - Informationsbereich Recht, kumuliert Abb. 64: D - Lernbereich Genehmigungsverfahren, Einzelparameter Abb. 65: D - Lernbereich Genehmigungsverfahren, kumuliert Abb. 66: E Eignung des Portals für ausgewählte Zielgruppen Abb. 67: E2 - Gesamtbeurteilung Aufgabenangemessenheit Abb. 68: E1 - Gesamtbeurteilung Zielgruppenangemessenheit Abb. 69: E3 - Gesamtbeurteilung Lernförderlichkeit Abb. 70: E4 - Gesamtbeurteilung Selbstbeschreibungsfähigkeit Abb. 71: E5 - Gesamtbeurteilung Individualisierbarkeit Abb. 72: E6 - Gesamtbeurteilung Interaktivität Abb. 73: Abschlusseinschätzung, Einzelparameter Abb. 74: Abschlusseinschätzung, kumuliert XIII
14 Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tab. 1: Inhaltsbereiche des Virtuellen Umweltamtes...70 Tab. 2: Beispiele typischer Lernszenarien (nach Gidion & Martinetz 2003,modifiziert)...75 Tab. 3: Usability-Kriterienkatalog (nach Brinck et al. 2002)...89 Tab. 4: Übersicht zu den Kapiteln der EN ISO Tab. 5: Ausgewählte Aspekte zur Evaluation softwarebasierter Systeme Tab. 6: Leitkriterien der EN ISO Tab. 7: Hindernisse im Umgang mit internetgestützten Lernsystemen Tab. 8: Korrelationsuntersuchung Word-Nutzer vs. Onliner Tab. 9: Korrelationsberechnungen zum Akzeptanzmaß XIV
15 Verwendete Abkürzungen Verwendete Abkürzungen BauGB Baugesetzbuch BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit CBT Computer Based Training CMS Content-Management-System DIN Deutsches Institut für Normung DIFU Deutsches Institut für Urbanistik DST Deutscher Städtetag EUWAS European Waste Sector Assistant GG Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland GO NRW Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen GUI Graphical User Interface HCI Human-Computer-Interaction IDCED International Dialogue Centre for Environmental Development IKL-Portal Informations-, Kommunikations- und Lernportal IuK-Technologien Informations- und Kommunikationstechnologien IEC International Electronical Commission ISO International Organisation for Standardisation KBSt Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung KGSt Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung LCMS Learning Content-Management-System LMS Learning Management System MUNLV Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen SPSS Statistical Package for the Social Sciences (Statistik-Software) UBA Umweltbundesamt URL Uniform Ressource Locator UVPG Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung UWB Untere Wasserbehörde WBT Web Based Training WRRL Europäische Wasserrahmenrichtlinie WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung XV
16 XVI
17 Zusammenfassung Zusammenfassung Mit der vorliegenden Arbeit wird das Ziel verfolgt, potenzielle Einsatzmöglichkeiten wissensbasierter Internetportale zur Unterstützung des internen Wissensmanagements und des arbeitsplatzbezogenen, situativen Lernens in kommunalen (Umwelt-)Verwaltungen zu untersuchen. Dabei werden mit der Umfeldanalyse und der Evaluationsuntersuchung zwei methodisch und inhaltlich unterschiedliche Wege beschritten: während die Umfeldanalyse darauf abzielt, allgemeine Bedingungen hinsichtlich der Nutzung wissensbasierter Internetportale im Arbeitsalltag zu eruieren, umfasst die Evaluationsuntersuchung eine exemplarische und unter qualitativen Aspekten angelegte Bewertung des Pilotprojektes Virtuelles Umweltamt. Mit Aspekten der Bildungsgeographie sowie den theoretischen Überlegungen zum Virtuellen Raum und zum Sozialen Raum kann diese vorwiegend explorativ und interdisziplinär angelegte Arbeit der geographischen Forschung im weiteren Sinne zugeordnet werden. Die ausführliche Darlegung von Grundlagen des Informations- und Wissensmanagements, der Evaluationsforschung sowie der Projektarbeit ermöglicht die Ableitung eines beide Untersuchungsteile umfassenden, ganzheitlichen Untersuchungsdesigns. Unter anderem liefert das Wissensmanagement- Modell von Probst et al. hierzu theoretische Grundlagen. Die Heranziehung von Ergebnissen weiterer Studien sowie die Integration von standardisierten Kriterienkatalogen ermöglicht die Konzeptionierung und praktische Durchführung der fragebogen- und interviewbasierten Untersuchungen sowie schließlich auch die Einordnung der Ergebnisse. Als übergreifendes Fazit kann konstatiert werden, dass die Untersuchungsgruppe der vorliegenden Studie der Nutzung wissensbasierter Internetportale mehrheitlich positiv gegenüber steht. Die Bedeutung eines situativ nutzbaren, auf den Arbeitsablauf zielenden Portalangebots wird auch hinsichtlich der zum Teil unbefriedigenden Umfeldbedingungen an den Arbeitsplätzen im Gegensatz zu vorwiegend curricular aufgebauten Lernangeboten als mögliche und wichtige Ergänzung zu klassischen Fortbildungsformen anerkannt. Eine Abhängigkeit der Nutzungsakzeptanz internetbasierter Lernangebote von organisationalen oder sozio-demographischen Aspekten kann in den Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Dem gegenüber spielt die Vorerfahrung der potenziellen Nutzer im Hinblick auf das Medium Internet sowie die Einschätzung des eigenen Arbeitsumfeldes diesbezüglich eine wichtige Rolle. Bezogen auf das Untersuchungsobjekt Virtuelles Umweltamt selber offenbaren sich Mängel bezüglich der fachlichen Tiefe sowie der Praxisrelevanz des inhaltlichen Angebots. Aus den detaillierten Ergebnissen der Umfeldanalyse sowie der Evaluationsuntersuchung können praxisrelevante Hinweise für die Gestaltung, den Einsatz sowie die dauerhafte Begleitung situativer Lernangebote im Kontext der kommunalen Fortbildung am Arbeitsplatz abgeleitet werden. Der Einsatz wissensbasierter Internetportale als Teil einer umfassenden Strategie zum XVII
18 Zusammenfassung kommunalen Wissensmanagement soll so letztlich dazu beitragen, die herkömmliche Trennung zwischen der Lern- und der Arbeitswelt zu überwinden. XVIII
19 Abstract Abstract The present study primarily aims at investigating the application potentials of knowledge-based Internet portals for the internal knowledge management and workplace-related, situative learning processes in municipal (environmental) administration. Besides, as regards methods and content two different approaches are being introduced, the so-called Environment Analysis and the Evaluation Investigation. While the Environment Analysis is designed to investigate general conditions concerning the application of knowledge-based Internet portals in everyday working situations, the "Evaluation Investigation encloses a qualitative and exemplary assessment of the pilot project "Virtual Environmental Office". With aspects referring to the Geography of Education as well as theoretical considerations concerning the terms "Virtual Space" and "Social Space" this mainly explorative and interdisciplinary study can in a broader sense be assigned to the geographic research field. The detailed illustration of basic principles concerning the management of information and knowledge, the evaluation research as well as project planning schemes permit the derivation of a comprehensive research design which encloses both mentioned investigation parts. Among other things the knowledge management model of Probst et al. therefore represents a valuable theoretical basis. Results of comparable studies as well as the incorporation of standardised criterion catalogues allow the realisation of the questionnaire-based and interviewbased investigations as well as the final classification of the results. As an overall result of this study it can be resumed that the idea of using knowledge-based Internet portals within the work setting is appreciated by the majority of probands. Despite the partly unsatisfying conditions of the respective workplaces the significance of situative learning offers in terms of knowledge-based Internet portals within daily work routines has widely been accepted as a supplement to traditional training, especially in contrast to the use of curricular learning-units. A correlation between the acceptance of Internet-based learning offers and organisational or sozio-demographic aspects cannot be proved by the investigation s results. In contrast to that the pre-experience of the potential users regarding the utilisation of the Internet in general as well as the appraisal of their own working conditions play a relevant role in that respect. With regard to the investigation object "Virtual Environmental Office" defects concerning the content depth as well as its relevance for practice have been revealed by the evaluation process. Practice relevant tips for the creation, application as well as the monitoring of situative learning offers in the context of municipal education and advanced training can be derived from the detailed results of the Environment Analysis and the Evaluation Investigation. The application of knowledge-based Internet portals as part of the comprehensive strategy supporting municipal knowledge management should contribute to overcome the traditional segregation of learning and work environments. XIX
20 Abstract XX
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