Wie schnell erholt sich Osteuropa von der Krise?
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- Johanna Waltz
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1 Wie schnell erholt sich Osteuropa von der Krise? Konvergenz, Politikoptionen und Risiken Ralf Wiegert Senior Economist, IHS 2. Februar 211
2 Die Schwellenländer treiben die Weltwirtschaft an; westliche Industrieländer bleiben schwach 1 (Reales BIP, Veränderung in %) Welt Entwickelte Industrieländer Schwellenländer Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 2
3 Nordamerika und Westeuropa dominierten das Welt-BIP in 29 (Prozentanteil am Welt-BIP, 29 US$) USA 24.3% China 8.6% Indien 2.2% Japan 8.7% Asien (ohne Japan), Pazifik 18.3% Mittlerer Osten, Afrika 5.3% Osteuropa 6.2% Nordamerika 28.1% Westeuropa 27.7% Lateinamerika Karibik 5.7% Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 3
4 Asien dominiert die Weltwirtschaft in 22 (Prozentanteil am Welt-BIP, 29 US$) USA 17.6% China 19.1% Indien 4.9% Asien (ohne Japan), Pazifik 32.6% Mittlerer Osten, Afrika 6.1% Japan 5.8% Osteuropa 7.3% Westeuropa 2.2% Nordamerika 2.8% Lateinamerika Karibik 7.3% Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 4
5 China und Indien liegen bei den Schwellenländern vorn 15 (Reales BIP, Veränderung in %) China Indien Brasilien Russland Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 5
6 Ein Vergleich der wichtigsten Schwellenländer weltweit und Osteuropas BIP $Billionen 21 Bevölkerung Millionen 21 BIP pro Kopf, $ 21 Reales BIP- Wachstum, % 21-2 China ,343 4, Indien ,214 1, Brasilien , Mexiko , Russland , Türkei , Polen , Eurozone , Welt ,895 9, Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 6
7 Konvergenzrennen in Europa CZE, SVK, POL vorne; TUR holt auf; BLG, ROM, UKR liegen zurück (Pro-Kopf-BIP auf Kaufkraftparitätenbasis, Euro(16) = 1) BLG CZE EST HUN LVA POL ROM RUS SVK TUR UKR Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 7
8 Das Konvergenzrennen verlangsamt sich Private Verschuldung plus Verfall der Immobilienpreise Bankenkrise noch nicht überwunden Investitionszuflüsse bleiben unter Vorkrisenniveau (bis auf ein paar Ausnahmen wie Polen, Estland, Kasachstan) Arbeitslosigkeit hoch, aber immerhin fallend Alternde Bevölkerung, Emigration Schwacher Erholung in Westeuropa Fixe Wechselkurse schwächen die Wettbewerbsfähigkeit Konsolidierung der Staatshaushalte Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 8
9 Die Erholung in Zentraleuropa kommt dank der Exporte allmählich in Schwung, Binnennachfrage eher schwach Reales BIP-Wachstum in % -8 Polen Tschech. Rep. Slowakei Ungarn Rumänien Bulgarien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 9
10 Hohe Arbeitslosigkeit, Fiskalkonsolidierung und die Folgen des Immobilienbooms dämpfen das Baltikum, Slowenien 5 Reales BIP-Wachstum in % Estland Lettland Litauen Slowenien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 1
11 Ölpreisanstieg bewirkt keine Wunder in der GUS, Finanzkrise, Demographie und Korruption sind spürbar Reales BIP-Wachstum in % -2 Russland Ukraine Kasachstan Belarus Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 11
12 Südosteuropa hängt von EU-Süd ab, nur langsame Erholung; Türkei dagegen wächst stark Reales BIP-Wachstum in % -6 Türkei Serbien Kroatien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 12
13 Inflation angetrieben von Energie- und Lebensmittelpreisen, Steuern; Kerninflation moderat Inflation, Verbraucherpreisindex, in % Polen Tschech. Rep. Slowakei Ungarn Rumänien Bulgarien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 13
14 Kurze Deflationsphase im Baltikum, danach starker Anstieg der Preise, Abschwächung Ende Inflation, Verbraucherpreisindex, in % -2 Estland Lettland Litauen Slowenien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 14
15 Inflation hat sich in der GUS spürbar verlangsamt, aber Risiken bleiben Inflation, Verbraucherpreisindex, in % Russland Ukraine Kasachstan Belarus Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 15
16 Inflationsgefahr in der Türkei am höchsten starke Nachfrage, hohe Weltmarktpreise, Abwertung der Lira Inflation, Verbraucherpreisindex, in % Türkei Serbien Kroatien Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 16
17 Starke Verbesserung der Leistungsbilanz in 29; Überschüsse sinken, Defizite wachsen wieder 1 Leistungsbilanz in % des BIP % POL CZE SVK HUN ROM BUL EST LVA LTU RUS UKR KAZ TUR Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 17
18 Herausforderungen für die Politik EU-Mitglieder/Anwärter Reduktion des Fiskaldefizits Timing der geldpolitischen Straffung Timing des Eurobeitritts Stärkung von Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Dämpfung des Kostenanstiegs bei Rente und Gesundheit Verhindern von neuen Lohn-Preis- Zyklen Infrastrukturförderung/EU-Fonds GUS-Staaten Flexibilität der Wechselkurse Dämpfung der Inflation Abhängigkeit von natürlichen Resourcen Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft Stärkung des Finanzsektors Einstieg in eine Rentenreform Steigerung von Infrastrukturinvestitionen Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 18
19 Überhöhter Fiskaldefizite (fast) überall, aber kein zweites Griechenland Staatliches Budgetdefizit in % des BIP POL CZE SVK HUN ROM BUL EST LVA LTU RUS UKR KAZ TUR Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 19
20 Russland: Agenda 211 Vorbereitung der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen Dez. 211/ März 212 WTO-Beitrittsverhandlungen Privatisierung von in der Krise übernommenen Firmenanteilen, Werbung ausländische Investoren Dämpfung der Staatsausgaben break-even-punkt des Ölpreises für das Staatsbudget bei rund US$1 pro Fass Bekämpfung der Korruption, Reduzierung der Verwaltung Vorbereitungen zu den Olympischen Winterspielen 214 in Sotschi und zur Fussball-WM 218 Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 2
21 Polen: Agenda 211 Wahlkampf für Parlamentswahlen Oktober 211 Regierung wird wahrscheinlich bestätigt, aber Unsicherheit bleibt Trotz Wahlkampf: Konsolidierung des Staatshaushalts dringend notwendig (erneute Anhebung des Mehrwertsteuersatzes?), Verfassungvorgaben für die Schuldenquote Straffung der Geldpolitik Timing und Ausmaß wichtig, sonst droht zu starke Aufwertung des zloty Abwertungsrisiken des zloty im Auge behalten Zeitplan für den Beitritt zur Eurozone/ zum Europäischen Wechselkursmechanismus Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 21
22 Beitritt zur Eurozone Risiken einer Verschiebung des Zeitplans sind hoch ERM2 Euro Bulgarien Tschech. Republik Ungarn Lettland 215 Litauen 215 Polen Rumänien Konvergenzkriterien werden z.z. von keinem Land vollkommen erfüllt Fiskaldefizite sind zu hoch, können aber plangemäß reduziert werden Wie stark steigt die Inflation an? Mitgliedschaft im Europ. Währungsmechanismus Gefahr von spekulativen Attacken Ist der Euro für große Länder wie Polen überhaupt wünschenswert? Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 22
23 Konvergenz 2. die Nachzügler: Türkei, Ukraine, Weißrussland im Vergleich Alterstruktur der Bevölkerung in % Bevölkerungsveränderung in % 1% 75% 5% 25% % UKR BLR TUR Ukraine Belarus Türkei 8% 6% 4% 2% % Ausl. Direktinvestitionen in % des BIP Veränderung der Güterexporte (US$) in % % 2% % -2% -4% -6% Türkei Ukraine Belarus Türkei Ukraine Belarus Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 23
24 Die wichtigsten Risiken Osteuropas in 211 Eine schwächere Erholung/Rezession in Westeuropa Zusammenbruch der Eurozone (Risiko bei 1% für fünf Jahre) Einbruch des Ölpreises destabilisierender Effekt auf Russland Rapider Anstieg von Energie- und Lebensmittelpreisen, aber Risiken eines Anstiegs der Kerninflation bleiben gering Weiterer Anstieg des polnischen Fiskaldefizits und der Verschuldung mit der Folge einer drastischen Kürzung der Ausgaben Schuldenkrise momentan weitgehend unter Kontrolle Risiken in Verbindung mit den nationalen Bankenkrisen haben sich verringert Copyright 21 IHS Inc. All Rights Reserved. 24
25 Vielen Dank!
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