Abstimmung: Kahoot.it
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- Karl Vogel
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1 Tierethik Moralerziehung Christiane Kluge, Tobias Köther, Nico Selker Abstimmung: Kahoot.it Gliederung 1. Was ist Tierethik? 4. Utilitarismus: Peter Singer 2. Entwicklung der Tierethik Extremer/gemäßigter Anthropozentrismus Utilitarismus nach Bentham und Mill 5. Tierrechte Tierversuche Tierversuche in der Praxis 3. Tierrechte Massentierhaltung Massentierhaltung in der Praxis 6. Fazit Alltagsmoral Konsequenzen Literatur-, Medien- und Abbildungshinweise 1
2 Was ist Tierethik? Zwei Arten der Tierethik 1. Tiere von geringerem Wert als Menschen und dürfen ausnahmslos genutzt werden. Ausblendung grundsätzlicher Fragen 2. ethische Rechtfertigung des Nutzens von Tieren durch den Menschen Frage: Wie stark sind Tiere ethisch zu berücksichtigen? Sind sie überhaupt einer Berücksichtigung wert? Kurz: die Tierethik beschäftigt sich mit moralischen Fragen über die Nutzung von Tieren durch den Menschen. Dabei geht es z.b. um die Gründe, mit denen Tiernutzung legitimiert wird, Interessenkonflikte und einer möglichen natürlichen Rolle von Mensch und Tier in der Welt. Entwicklung der Tierethik Extremer Anthropozentrismus Der Mensch hat Tieren gegenüber keinerlei Pflichten, weil diese keine rationalen Wesen sind Gemäßigter Anthropozentrismus Der Mensch hat eine direkte moralische Pflicht gegenüber Tieren ABER: Der Mensch schuldet Tieren nur Gnade und Grausamkeitsverzicht, keine Gleichberechtigung Extremer Anthropozentrismus Aristoteles Tiere sind nicht vernunfts- oder reflexionsfähig, können keine Hypothesen bilden oder überlegt Handeln Tiere aus Ethik und Politik völlig ausgeschlossen beseelte Werkzeuge müssen nicht gerecht behandelt werden Hierarchische Weltordnung mit dem Menschen auf Platz 1 2
3 Extremer Anthropozentrismus Stoiker Tiere existieren allein für den Menschen Mittelalter lt Starker Bezug zur Bibel Herrschaft der Menschheit über Tiere als Gottes Wille Thomas von Aquin (13. Jhd.) Mensch hat indirekte Pflicht: Tiere zwar lediglich von instrumentellem Wert, Grausamkeiten gegenüber Tieren wirken sich aber negativ auf Gesellschaft aus Extremer Anthropozentrismus Descartes (17. Jhd.) Tiere als gefühllose Automaten, die vom Menschen nach Belieben genutzt werden dürfen Kant (18. Jhd.) Nur vernunftsfähige Wesen benötigen moralischer Fürsorge Indirekte Pflichten Gemäßigter Anthropozentrismus Montaigne (16. Jhd.) Menschen weder höher noch niedriger als Tiere Tieren sind nicht automatisch geistige Fähigkeiten abzusprechen Betonung der Ähnlichkeiten hk it von Mensch und Tier Locke/Hume (Empiristen des Rationalismus) Tiere als empfindungs- und leidensfähig mit Verstand 3
4 Gemäßigter Anthropozentrismus ABER: Tiere haben trotz Ähnlichkeiten ein unterschiedliches Verständnis von Tod und Gott graduelle Unterschiede, daher sind Tiere nicht vollständig in moralische Gemeinschaft miteinzubeziehen z.b. Rationalität, Sprachvermögen, Kooperationsfähigkeit Indirekte Pflicht des Grausamkeitsverzichts gegenüber Tieren Tiernutzung generell in Ordnung Utilitarismus Sind Fähigkeiten, wie Sprachvermögen, Rationalität und Kooperation überhaupt die Grundlage für eine moralisch Berücksichtigungswürdigkeit von Tieren? (Mill) Grundfrage sollte lauten: Können sie leiden? (Bentham) Wenn ja moralische Berücksichtigung! Jedes Wesen hat Bedürfnisse, die es befriedigen möchte Problem: Bedürfnisse kollidieren miteinander Lösung: Interessen müssen abgewogen werden, bis alle Beteiligten profitieren Utilitarismus: Leitgedanke Größtmögliches Glück und kleinstmögliches Unglück Praxis verursacht Tieren mehr Schmerzen, als sie Menschen Freude macht, z.b. Leben vs. Fleischgenuss Schlussfolgerung: g Praxis unmoralisch 4
5 Utilitarismus in der Tierethik Wenn Tiere Leid empfinden können, dann müssen auch sie moralisch berücksichtigt werden Wenn moralisch berücksichtigten Wesen geschadet wird, dann verhält der Mensch sich unmoralisch unethische Praxis Abschaffung Utilitarismus in der Tierethik Mill und Bentham stellen Tiere trotzdem auf eine moralisch niedrigere Stufe als den Menschen, weil Tiere kein Verständnis von ihrer Zukunft haben Tiertötung in Ordnung zwischen Freudenarten unterschieden werden muss: Freuden des Menschen haben wegen höherer geistiger und emotionaler Fähigkeit einen höheren Wert als von Tieren Tierrechte Tierschutzgesetz (TierSchG): 1 Abs. 1, Grundsatz Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Quelle: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, eigene Hervorhebung 5
6 Tierrechte: Massentierhaltung 2 TierSchG Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, 3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Massentierhaltung in der Praxis: Hühner Massentierhaltung in der Praxis: Hühner Tiernutzung zur Lebensmittelproduktion als zentrales Argument Masthühner und Legehennen menschlicher Nutzungsanspruch Starker Eingriff in die biologische Entwicklung der Tiere verwobene Ethik: Schnabelkürzen 6
7 Massentierhaltung in der Praxis: Hühner Massentierhaltung in der Praxis: Hühner Durchführung, um Leiden zu verhindern Schmerzhaftes, langfristiges Leiden Praxis ethisch problematisch Abschaffung bis 2016 neue Technik Massentierhaltung in der Praxis: Schweine 7
8 Massentierhaltung in der Praxis: Schweine Entwicklung von Verhaltensstörungen Arttypische Verhaltensweisen können nicht vollständig gelebt werden Vielzahl nicht richtig abgestochen qualvoller Tod durch Ertrinken Betäubungslose Kastration von Ferkeln Massentierhaltung in der Praxis: Schweine Tierrechte: Massentierhaltung 2 TierSchG Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, 3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. 8
9 Massentierhaltung: Ethik Keine richtige Diskussion, was ethisch vertretbar ist Suche nach Alternativen, statt Frage der Notwendigkeit Blind hen problem Wohlergehen sichern durch Züchten einer Behinderung Tierzucht nach Leistung Peter Singer (Utilitarist) Idee der Tiernutzung: Der Mensch ist kognitiv überlegen Ausgliederung des Menschen aus der Natur Peter Singer (Utilitarist) Forderung nach einer umfassenden Umkehr Klassische Ethik vernachlässigt das Tier Speziesismus : Bevorzugung sämtlicher Artangehöriger Die blinde Henne als Symbol zweckorientierter Nutzung 9
10 Rechtfertigung der Speziesismus-Kritik Auflösung der Zentrumsfunktion des Menschen Argumentation: Nur der Mensch nutzt Werkzeuge baut Werkzeuge kommuniziert über komplexes Zeichensystem Rechtfertigung der Speziesismus-Kritik Prinzip der gleichen Berücksichtigung von Interessen Interessen ergeben sich aus Freude und Schmerz Befriedigte Interessen bedeuten Glück Rechtfertigung der Speziesismus-Kritik Es gibt keine Unantastbarkeit für Interessen Singer zieht eine Linie zu Rassismus und Sexismus 10
11 Rechtfertigung der Speziesismus-Kritik Ungleichgewicht der Interessen: Genuss und der Wunsch zum Leben Tierrechte: Tierversuche 7a, Abs. 2 Satz 3 TierSchG Versuche an Wirbeltieren oder Kopffüßern dürfen nur durchgeführt werden, wenn die zu erwartenden Schmerzen, Leiden oder Schäden der Tiere im Hinblick auf den Versuchszweck ethisch vertretbar sind. Tierversuche in der Praxis 11
12 Tierversuche in der Praxis Abwägungsklausel problematisch keine genauen Anweisungen Schwierigkeit: keinerlei Hinweis, welche Ethik angewendet werden soll Ablehnen eines Tierversuchsantrag wegen mangelnder ethnischer Vertretbarkeit erweist sich als schwer Notwendigkeit konkreter Entscheidungshilfen Tierversuche in der Praxis: Lösungsvorschläge Bestimmung moralischer Qualität (nach R. Hegselmann) Gegenüberstellung von Schmerzen, Leiden und Schäden (nach K. Gärtner) Objektivierung der Schwere von Krankheitszuständen Alternative: Punkteschema (nach D.G. Porter, modifiziert durch U. Mand) Tierrechte: Tierversuche 7a, Abs. 2 Satz 3 TierSchG Versuche an Wirbeltieren oder Kopffüßern dürfen nur durchgeführt werden, wenn die zu erwartenden Schmerzen, Leiden oder Schäden der Tiere im Hinblick auf den Versuchszweck ethisch vertretbar sind. 12
13 Gruppenarbeit Abstimmung: Kahoot.it Fazit Gibt es einen vernünftigen Grund, empfindungsfähige Lebewesen wie Waren zu behandeln und mit ihnen gewaltvoll umzugehen? nein Hat der Mensch das Recht, seine Interessen, die im Bezug zum Tierkonsum unwesentlich sind, vor das Leben des Tieres zu stellen? nein Aber der Mensch steht nun mal über dem Tier 13
14 Warum? Alltagsmoral! moralische Schizophrenie Die meisten Menschen lehnen Massentierhaltung und sinnlose Gewalt gegen Tiere ab logische Folgerung: Abschaffung tägliche Realität: 14
15 Konsequenzen 1. Welche objektiven Pflichten stehen in Konkurrenz? Nahrungsaufnahme vs. Tierleben 2. Welche Zusatzinformationen hat man im konkreten Fall? z.b. Einblicke in Haltungsbedingungen; Wissen darüber, dass der Konsum von tierischen Produkten nicht lebensnotwendig für den Menschen ist 3. Haben eine oder mehrere Pflichten Vorrang und warum? Es gibt keinen ethisch vertretbaren Grund, zu akzeptieren, dass für den trivialen Grund des Genusses Tierleben beendet werden Tierleben Vorrang 4. Kann man mit der angestrebten Entscheidung leben, d.h. ohne rot zu werden in den Spiegel gucken? Wenn man sich vergegenwertigt, dass jeder Bissen Fleisch ein Lebewesen war und unter grausamen Bedingungen auf meinem Teller gelandet ist, dann nein. Konsequenzen Umgangsweisen mit Tieren müssen sich grundlegend ändern Verschärfte Tiergesetze, die das Tier, nicht den Menschen fokussieren Einstellung von Subventionen für die Tierindustrie Verbote von bestimmten Praktiken Verbesserte Informationen ethischer Veganismus Alltagsmoral in der Praxis 15
16 Literatur- und Medienverzeichnis Balzer, Philipp; Rippe, Klaus Peter; Schaber, Peter: Tierethik. In: Angewandte Ethik. Hrsg. von Detlef Horster. Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH & Co.KG, Schmitz, Friederike: Tierethik-eine Einführung. In: Tierethik Grundlagentexte. Hrsg. von Friederike Schmitz. Berlin Singer, Peter: Ethik und Tiere. Eine Ausweitung der Ethik über unsere eigene Spezies hinaus. In: Schmitz, Friederike: Tierethik-eine Einführung. In: Tierethik Grundlagentexte. Hrsg. von Friederike Schmitz. Berlin 2014, Mand, Uta: Über die in 7 Abs. 3 des TierSchG geforderte Abwägung ethischer Vertretbarkeit von Tierversuchen. In: Der Tierschutzbeauftragte. Heft 3, [zuletzt aufgerufen am ] Abbildungsverzeichnis [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] Abbildungsverzeichnis [zuletzt aufgerufen am ] html [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] ([zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] [zuletzt aufgerufen am ] 16
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