SEMANTIK & DEMENTIELLE ERKRANKUNGEN
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- Maike Arnold
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Transkript
1 SEMANTIK & DEMENTIELLE ERKRANKUNGEN LEXIKON HELEN LEUNINGER WINTERSEMESTER 09/ 10 Juliane Frühauf & Katharina Lach
2 Gliederung Einleitung Sprachverarbeitung auf der Wortebene: Das Experimente Benennen Probanden Testmaterial & Versuchsdurchführung Hypothesen Auswertung Ergebnisse
3 Gliederung Darbietung Typikalität visuelle Komplexität Häufigkeit Wortfelder Fehleranalyse Diskussion Literatur
4 Einleitung Semantik is a notoriously slippery business Was ist überhaupt Bedeutung? Wie lässt sich Bedeutung beschreiben?
5 Wie lässt sich Semantik beschreiben? kognitive (Römer & Matzke) traditionelle logische Semantiktheorie Semantik => Lexikontheorie Bedeutung als mentale Entität (Schwarz) bestimmt unbestimmt Prototypensemantik (Rosch)
6 Prototypensemantik Kognitionspsychologischer Ansatz referentielle Ähnlichkeiten Typikalitätsskala von 1 bis 7 Prototyp als der typischste Vertreter seiner Kategorie
7 Probanden 60 Probanden 20 Alzheimer Patienten 27 gesunde, ältere Probanden 7 Patienten mit vaskulärer Demenz 6 Aphasiker nach Apoplex 59 ausgewertet
8 Testmaterial & Versuchsdurchführung Aufeinanderfolgende Präsentation von 30 schwarz- weiß Zeichnungen alltäglicher Objekte Meindl, 2004
9 Testmaterial & Versuchsdurchführung Begriffe lassen sich 10 Kontrollfeldern zuordnen Meindl, 2004
10 Testmaterial & Versuchsdurchführung Prototyp 2 hochtypische Vertreter 2 niedrigtypische Vertreter Meindl, 2004
11 Testmaterial & Versuchsdurchführung 15 Begriffe wortfeldweise Bedingung 1 15 Begriffe in ungeordneter Reihenfolge Bedingung 2 2 Beispiele
12 Testmaterial & Versuchsdurchführung Beispiel: Bekleidung
13 Testmaterial & Versuchsdurchführung
14 Testmaterial & Versuchsdurchführung
15 Testmaterial & Versuchsdurchführung
16 Testmaterial & Versuchsdurchführung
17 Hypothesen Unter Annahme, dass mentales Lexikon intakt, Erwartung, dass Effekte der Typikalität in klinischen Gruppen nachweisbar Prototyp > hochtypische V. > niedrigtypische V. Visuelle Komplexität untergeordnete Rolle Wortfeldweise Präsentation bessere Ergebnisse bei allen Gruppen Evtl. Geschlechtsabhängigkeit Werkzeug am schlechtesten
18 Auswertung Beschriftete Tonbandaufnahmen Auswertung mit einem Punktesystem Korrekturen berücksichtigt
19 Auswertung Meindl, 2004
20 Ergebnisse Bezüglich Gesamtpunktzahl keine signifikanten Unterschiede in klinischen Gruppen Kontraste erwartungsgemäß zwischen klinischen und gesunden Probanden
21 Darbietung Wortfeldweise Präsentation bei allen Probanden besser als ungeordnete Präsentation Signifikante Unterschiede aber nur zwischen gesunden Probanden und Alzheimer- Patienten Stärke anderer Gruppen wahrscheinlich zu gering Organisation des semantischen Lexikons bei Demenz- Patienten nicht grundlegend verändert
22 Typikalität Prototyp von allen Gruppen am besten verarbeitet Klinische Gruppen verarbeiteten niedrigtypische Vertreter schlechter als hochtypische Bei gesunden Probanden trat dies nicht auf
23 Visuelle Komplexität Kein signifikanter Unterschied der erreichten Punktzahl zwischen Bildern mit hoher/ niedriger visueller Komplexität nachweisbar Visuell bedingte Fehler (Mädchen für Puppe) nach zusätzlicher Information eigentlich sofort korrigiert
24 Häufigkeit Allen Probanden unterliefen bei niedrigfrequenten Items mehr Fehler als bei höherfrequenten Signifikante Effekte aber nur für klinische Gruppen Für gesunde Probanden spielt die Häufigkeit keine Rolle Deckeneffekt
25 Wortfelder Items einzelner Wortfelder von allen Teilnehmern unterschiedlich gut verarbeitet Am besten Bekleidung, Möbel, Fortbewegung (Bed. 1) Gesunde und Apoplektiker benennen Bekleidung (Bed. 1) & Werkzeug (Bed. 2) gleich gut Werkzeug von allen besser erkannt als Obst (beide Bed. 1) geschlechtsspezifischer Einfluss scheidet aus Signifikante Einzelunterschiede nur für Gruppe Alzheimer- Demenz und gesunde Probanden
26 Fehleranalyse Fehlerhäufigkeit: Gesunde Probanden Vaskuläre Demenzpatienten Alzheimer Patienten Apoplektiker mit Aphasie
27 Fehleranalyse Bei gesunden Probanden dominierten visuell bedingte Fehler Kleines Kind (Puppe) Armband (Gürtel) Semantisch bezogene Fehler Bohrer, (n. H.) eingeschraubte Schraube (Schraube) Minimaler Punktabzug durch Spezifizierungen Stehlampe (Lampe) Schusterhammer (Hammer)
28 Fehleranalyse Bei Alzheimer- Patienten ebenfalls Großteil der Fehler visuell bezogen Hohe Anzahl konzeptuell bezogener Antworten Was zum Malen (Pinsel) Das is, (.) ja ich weiß es, was es is, aber ich kann es Ihnen nich sagen, das is, da schießen se was hoch zum Mond (Rakete) Abruf des Lexems nicht mehr möglich pantomimisch Strick (zeigt, wo man den Schlips trägt)
29 Fehleranalyse Geringe Tendenz zum Raten Ach die kenn ich auch, aber ich weiß nicht, wie das heißt (Kutsche) Eine Gurke nicht (n. H.) eine Nuss, eine Haselnuss, nich Haselnuss, noch anders, eine Erdnuss kann das sein (Erdnuss) Nur selten unspezifisch oder unklassifiziert So nen Dingens (Nagel) Fuß (Tisch)
30 Fehleranalyse Bei Apoplektikern häufig konzeptuell bezogene Fehler Semantische Fehler Säge (Geste für Hämmern) (Hammer) Phonematische Paraphasien Birke (Birne) Lanke (Lampe) Conduite d approches Schra, Schier, Sch (.) Schuwe, Schuhe, Schuhe (Schuhe)
31 Fehleranalyse Bei vaskulären Demenzpatienten dominieren visuell bedingte Fehler Konzeptuell bezogene Fehler häufig Semantisch bezogene Antworten seltener
32 Diskussion Kategorisierungsprozesse reduzieren den kognitiven Verarbeitungsaufwand Unterscheidung in belebte und unbelebte Kategorien Demenzpatienten erreichen bei unbelebten Testitems schlechtere Ergebnisse Elemente biologische Kategorien sind komplexer Tiere im linken fusiformen Gyrus Werkzeug im linken mittleren temporalen Gyrus
33 Diskussion Visuelle Komplexität kein Einflussfaktor Patienten profitierten von Vorgabe des Oberbegriffes Die Verarbeitung von nicht-belebten Items gelang besser Spricht gegen die Annahme eines massiven strukturellen Abbau des semantischen Netzwerkes ( degraded structure hypothesis ) Disrupting processing hypothesis Die konzeptuelle Basis ist nicht von der Gedächtnisstörung betroffen
34 Literatur Meindl, Claudia (2004). Sprachverarbeitung auf der Wortebene: Das Experimente Benennen. In Claudia Meindl, Experimentelle Studien zur Sprachverarbeitung bei Alzheimer- Demenz (S ). Diss. Frankfurt
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