Chancengleichheit am Arbeitsmarkt AUSGABE Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt
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- Silvia Kalb
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1 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt AUSGABE 2013 Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt
2 Liebe Leserin, lieber Leser, welche Daten sind interessant, wenn der Ausbildungsund Arbeitsmarkt Hessens geschlechterdifferenziert in den Blick genommen wird? Seit 2009 wird diese Datenbroschüre für Hessen und seine Agenturbezirke aufgelegt. Sie finden hier Daten zur Beschäftigung sowie zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt für Frauen und Männer im Bezirk der Arbeitsagentur Frankfurt am Main. Im Rahmen der Neuorganisation der Bundesagentur für Arbeit haben viele Agenturen für Arbeit ihren Gebietszuschnitt geändert, damit die einzelnen Arbeitsagenturen mit Kreis- und kommunalen Grenzen übereinstimmen. Der Gebietszuschnitt der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main änderte sich zum und umfasst nun die Stadt Frankfurt. Die bisher zur Arbeitsagentur gehörenden Kreise sind an umliegende Agenturen abgegeben worden. So entstand die neue Agentur für Arbeit Bad Homburg, die die Kreise Hochtaunus, Main-Taunus sowie Groß- Gerau umfasst. Die Geschäftsstelle Langen gehört nun zur Agentur Offenbach und Bad Vilbel zur Agentur Gießen. Die vorliegenden Statistikdaten sind für den neuen Gebietszuschnitt erhoben. Deshalb sind die aktuellen Darstellungen nicht mit denen der Vorjahresbroschüre vergleichbar. Der jährliche Genderbericht Hessen wird eine vertiefende Datenanalyse bieten. Sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben, Ihre Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Andrea Mohr
3 1. Regionale Verteilung der Arbeitslosigkeit Kreis Kassel Kassel Waldeck-Frankenberg Werra-Meißner-Kreis Schwalm-Eder-Kreis Marburg-Biedenkopf Hersfeld-Rotenburg Limburg- Weilburg Lahn-Dill-Kreis Hochtaunuskreis Gießen Frankfurt a.m. Wetteraukreis Vogelsbergkreis Rheingau- Taunus-Kreis Mainz-Kinzig-Kreis Main-Taunus- 7,8 Kreis 6,9 Offenbach a.m. Wiesbaden Kreis Offenbach Fulda Groß-Gerau Darmstadt Darmstadt- Dieburg Bergstraße Odenwaldkreis Arbeitslosenquote der Männer in % (Jahresdurchschnitt) Arbeitslosenquote der Frauen in % (Jahresdurchschnitt) Die Arbeitslosenquote lag im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt 2012 im Jahresdurchschnitt bei 7,4 Prozent. (Männer 7,8 Prozent, Frauen 6,9 Prozent). In Hessen lag sie 2012 bei 5,7 Prozent (Männer 5,6 Prozent, Frauen 5,7 Prozent).
4 2. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt Männer Frauen Über den Zehnjahreszeitraum hat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 1 zugenommen. Im direkten Vergleich der Jahre 2011 und 2012 gab es sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr, Männer (+ 2,1 Prozent) und Frauen (+ 2,4 Prozent). Die Beschäftigungsquote 2 der Frauen betrug ,1 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung von 0,9 Prozentpunkten im Zehnjahreszeitraum. Die Beschäftigungsquote insgesamt lag bei 51 Prozent. Über den Zeitraum von 2002 bis 2012 hat sich die Beschäftigungsquote gesamt in Frankfurt um 0,5 Prozentpunkte erhöht. 1) sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am Arbeitsort 2) Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Wohnort) an der Bevölkerung im jeweiligen Alter in Prozent. Dabei wird die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder ermittelte Bevölkerungszahl zum eines Jahres für die Beschäftigungsquoten aller Quartale dieses Jahres als Bezugsgröße verwendet.
5 3. Geringfügige Beschäftigung 1 Im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt waren 2012 insgesamt Personen unter 65 Jahren in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Im direkten Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl ausschließlich geringfügiger Beschäftigungen bei Männern um 244 Personen gestiegen, bei den Frauen um 15 gesunken. Hingegen ist die geringfügige Beschäftigung im Nebenjob bei Männern leicht um 109 auf Personen und bei Frauen um 606 auf Personen gestiegen. Insgesamt waren 59,6 Prozent aller geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse von Frauen besetzt. Seit 2003 ist die Zahl aller geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse um 57,2 Prozent angestiegen. Die geringfügige Beschäftigung im Nebenjob hat sich seit 2003 bei Frauen um 118 Prozent, bei Männern um 98,1 Prozent erhöht. 24,7 % 34,9 % 20,1 % 20,3 % Männer ausschließlich geb Männer geb im Nebenjob Frauen ausschließlich geb Frauen geb im Nebenjob 1) Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung nach 8 (1) Nr. 1 SGB IV liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung ( 14 SGB IV) regelmäßig im Monat 400, Euro nicht überschreitet. Auch zusätzlich zu einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis bleibt eine solche Beschäftigung als Nebenjob sozialversicherungsfrei.
6 4. Teilzeitbeschäftigung 1 Die Zunahme der Beschäftigung im Agenturbezirk Frankfurt am Main zeigt sich in einer deutlichen Steigerung von Teilzeitbeschäftigung insgesamt, bei Frauen wesentlich stärker als bei Männern. Die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Männer hat sich stetig erhöht. Waren im Jahr 2001 nur Männer teilzeitbeschäftigt, so waren es 2011 bereits Teilzeit ist dennoch weiterhin eine Frauendomäne mit einer Beschäftigtenzahl von Damit arbeitete bald ein Drittel (29,6 Prozent) der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit, bei den Männern waren es nur 8,9 Prozent. Betrachtet werden hier nur Daten bis Wegen der Änderung im Meldeverfahren zur Sozialversicherung liegen keine aktuelleren Daten vor. 50 % % 30 % 20 % 10 % 0 % ,4% 21,3% ,4% 5,5% Teilzeitstrukturanteil der Frauen Teilzeitstrukturanteil der Männer ,6% ,9% Teilzeitbeschäftigte Frauen Teilzeitbeschäftigte Männer 1) Als Teilzeitarbeit gelten sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, die Arbeitnehmende vereinbarungsgemäß nicht voll, aber regelmäßig zu einem Teil der normalerweise üblichen bzw. tariflich festgesetzten Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Hierzu zählt auch die Heimarbeit.
7 5. Arbeitslose Frauen und Männer nach Strukturmerkmalen Merkmale Frauen in % Männer in % Insgesamt , ,0 darunter: Ausländer , ,4 unter , ,4 50 Jahre und älter , ,5 Langzeitarbeitslose , ,2 Merkmale Frauen in % Männer in % SGB III , ,0 darunter: Ausländer , ,9 Teilzeit , ,5 Berufsrückkehrende 104 3,6 7 0,2 unter , ,3 50 Jahre und älter , ,3 Langzeitarbeitslose , ,1 Jahresdurchschnitt 2012 Mehr als ein Drittel aller arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen war langzeitarbeitslos. Der Ausländeranteil ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (Männer + 2,3 Prozent, Frauen + 2,4 Prozent). Jede vierte Frau im Rechtskreis SGB III suchte eine Teilzeitbeschäftigung, während nur 3,5 Prozent der Männer in Teilzeit arbeiten wollten. Gemeldete Berufsrückkehrende waren fast ausschließlich Frauen. 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich aus dem IT-Fachverfahren der BA, aus als plausibel bewerteten Datenlieferungen zugelassener kommunaler Träger und -sofern keine plausiblen Daten geliefert wurden, aus ergänzender Schätzung. 2) Daten aus dem IT-Fachverfahren der BA
8 6. Schulabschlüsse Bewerberinnen und Bewerber Im Ausbildungsjahr 2011/2012 gingen in der Agentur für Arbeit Frankfurt Bewerbungen für duale Ausbildungsplätze ein. Die schulische Qualifikation der Bewerberinnen war im Durchschnitt besser als die der Bewerber, da die Mädchen häufiger höhere Schulabschlüsse erreichten. Fast 64 Prozent der Mädchen und 45 Prozent der Jungen konzentrierten sich bei der Berufswahl im dualen Ausbildungsbereich auf das kleine Spektrum der zehn meistgenannten Wunschberufe. Bewerberinnen nach Schulabschluss 4,9 % 0,7 % ohne Hauptschulabschluss 28,4 % 23,4 % 42,5 % Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Bewerber nach Schulabschluss 6,3 % 0,5 % ohne Hauptschulabschluss 22,2 % 29,8 % 41,2 % Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Berichtsjahr 2011/2012
9 7. nachfrage nach Ausbildungsstellen Hauptberufswunsch junger Frauen absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerberinnen ,0 Medizinische Fachangestellte ,4 Bürokauffrau ,5 Kauffrau im Einzelhandel 148 9,1 Kauffrau für Bürokommunikation 125 7,7 Verkäuferin 94 5,8 Friseurin 66 4,1 Zahnmedizinische Fachangestellte 64 3,9 Bankkauffrau 51 3,1 Hotelfachfrau 49 3,0 Gestalterin für visuelles Marketing 35 2,2 übrige Berufe ,2 Hauptberufswunsch junger Männer absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber ,0 Kaufmann im Einzelhandel ,4 Kfz. Mechatroniker PKW-Technik 135 6,8 Verkäufer 120 6,1 Bürokaufmann 100 5,0 Koch 54 2,7 Fachkraft Lagerlogistik 53 2,7 Bankkaufmann 51 2,6 Tischler 49 2,5 Elektroniker Energie-/Gebäudetechnik 49 2,5 Maler/Lackierer 42 2,1 übrige Berufe ,1 Berichtsjahr 2011/2012
10 8. Angebot an Ausbildungsstellen Ausbildungsberuf Gemeldete Stellen in % Seit Beginn des Berichtsjahres ,0 gemeldete Berufsausbildungsstellen Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel 372 8,3 Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation 281 6,3 Bankkaufmann/Bankkauffrau 203 4,5 Verkäufer/Verkäuferin 201 4,5 Hotelfachmann/Hotelfachfrau 155 3,5 Zahnmedizinischer Fachangestellter/ 150 3,3 Zahnmedizinische Fachangestellte Friseur/Friseurin 126 2,8 Medizinischer Fachangestellter/ 116 2,6 Medizinische Fachangestellte Koch/Köchin 108 2,4 Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie 91 2,0 übrige Berufe ,9 Berichtsjahr 2011/2012 Die im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen entsprachen im Verhältnis nicht der Nachfrage. Insbesondere unterschieden sich die Wünsche der Jugendlichen nach bestimmten Berufen und das Ausbildungsangebot erheblich.
11 Kontakt Ihre Ansprechpartnerin für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main Fischerfeldstr Frankfurt am Main Andrea Mohr Telefon Dieses Faltblatt entstand mit freundlicher Unterstützung des Statistik-Service-Südwest der Bundesagentur für Arbeit. Kontakt:
12 Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Hessen Chancengleichheit am Arbeitsmarkt SGB III Mai 2013
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