I N F O R M A T I O N
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- Wilfried Förstner
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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger Dr. in Christine Katzlberger-Laimer Vorsitzende SVB Oberösterreich Dr. Josef Striegl Direktor SVB Oberösterreich am 5. Dezember 2014 zum Thema Überlastung in der Landwirtschaft: SVB setzt auf Prävention Stress und Arbeitsbelastung setzen Landwirten zu
2 LR Hiegelsberger Seite 1 In Zusammenarbeit mit der SVB wollen wir die Vorsorge für unsere Landwirte weiter verstärken. Mit vielen Aktionen schafft die SVB Bewusstsein für das Thema Gesundheit und bietet eine Vielzahl von Aktionen und Möglichkeiten für die heimischen Bäuerinnen und Bauern! Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger Oft unterschätzt: Belastungen im bäuerlichen Bereich Bei Prävention und Gesundheitsvorsorge geht es einerseits darum, das Verhalten des einzelnen positiv zu beeinflussen. Und noch wichtiger ist es, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Viele relevante Studien zeigen (siehe Anhang), dass sich die Bäuerinnen und Bauern einer Vielzahl von Belastungen stellen müssen. Die Arbeitstage sind lang, es gibt keine Wochenende und kaum Urlaub. Die Bäuerinnen und Bauern leben ihren Beruf und übersehen dabei allzu oft, die Signale ihres Körpers zu hören, sagt Hiegelsberger. Das umfangreiche Angebot an Präventionsmaßnahmen der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) soll den Betroffenen helfen. Denn Überlastung bringt auf Dauer gesundheitliche Schäden mit sich. Ziel ist es, die vielfältigen Belastungen in der Landwirtschaft besser zu bewältigen und diesen bereits im Vorfeld begegnen zu können, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
3 LR Hiegelsberger Seite 2 Ist-Stand & Zahlen Zur Arbeitsüberlastung im bäuerlichen Bereich wurde bereits 1998 eine empirische Studie erstellt (SVB, Institut für Pflege- und Gesundheitssystemforschung). Heute ist das Thema aktueller denn je. Bei der Studie waren die bedeutendsten genannten Merkmale der bäuerlichen Arbeit körperliche Anstrengung, hohe Verantwortung, Arbeiten bei Hitze und Kälte und häufiges Arbeiten mit Tieren. Auch wurden die konkreten Belastungsfaktoren erfragt. Dabei kamen die Faktoren Zukunftsangst, körperliche Anstrengung großer Zeitdruck und keine Pausen in den Arbeitsspitzen häufig vor. Bestätigt wurde das Ergebnis auch bei der Gesundheitsbefragung 2000 der SVB, wo unter der bäuerlichen Bevölkerung 42,5 Prozent der Versicherten angaben, überfordert zu sein (Frauen häufiger als Männer 45,5 % vs. 38,4 %). Als ein nicht unwesentlicher Faktor ist auch die Mehrfachbelastung in der Landwirtschaft (Betrieb, Kinder, Pflege, Nebenerwerb) zu erwähnen. Nach der Art der Belastung haben die psychischen Belastungen in den vergangenen zehn Jahren zugenommen (Studie Strempfl, 2012, 16 Prozent stark zugenommen, 52 Prozent zugenommen). Bei Betrachtung der objektiven Belastungsfaktoren zeigt sich, dass diese in erster Linie den psychischen Stressoren zugeordnet werden können. Darunter befinden sich unter anderem die Begriffe Hohe Verantwortung, Termindruck und Zeitnot, genauso auch wieder viele Arbeitsspitzen. Auf der anderen Seite zeigt sich in den diversen Studien aber auch deutlich, dass es in der Landwirtschaft eine sehr hohe Berufszufriedenheit gibt. So sind 92 % der Befragten (Studie Strempfl, 2012) mit ihrem Beruf sehr zufrieden (32 %) oder zufrieden (60 %).
4 LR Hiegelsberger Seite 3 Gerne in der Freizeit durchgeführte Aktivitäten sind Unternehmungen mit der Familie und Vereinsaktivitäten. Diese werden auch als Ressourcen im Umgang mit Stressfaktoren gesehen. So kann Stress besser verarbeitet werden. Als Problem wird oft zu wenig Freizeit genannt. Auffallend ist, dass auch immer wieder Berufskrankheiten genannt werden. Diese treten in der Landwirtschaft hauptsächlich im Zusammenhang mit der Lunge auf (Asthma, Farmerlunge). Eine konsequente Information über Schutz- und Vorbeugemaßnahmen muss auch weiterhin in diesem Bereich erfolgen (u.a. Vermeidung von Schimmelbildung durch eine passende Lagerung sowie die Verwendung von Staubschutzmasken, aber auch beispielsweise ein adäquater Gehörschutz). Eine besondere Bedeutung haben in der Landwirtschaft auch Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates. Sie sind die Hauptdiagnosen für die Erwerbsunfähigkeitspensionen bei der SVB (68 % - im Gegensatz dazu ASVG: 30 %). Auch 10 % der Krankenhausaufenthalte erfolgen aus diesem Grund (Rohn, 2013). Gesundheitsfördernde- bzw. Präventionsangebote der SVB - Inhalte und Themen rund um Belastung/Überlastung Die umfangreichen Gesundheitsaktionen der SVB eint, dass auch der Erholungsfaktor eine ganz wichtige Rolle spielt sowohl die körperliche als auch seelische Erholung, stellt SVB-Vorsitzende Dr. in Christine Katzlberger-Laimer fest. Mit Maßnahmen der Erwachsenenbildung und Informationsveranstaltungen zum richtigen Umgang mit psychischen und physischen Belastungen bei der landwirtschaftlichen Arbeit bietet der SVB ein umfangreiches Präventionsprogramm.
5 LR Hiegelsberger Seite 4 Dazu gehören Vorträge zum Thema Stress und Entspannung, zur Arbeitsergonomie wie Bewusst bewegt am Bauernhof, Ernährung, Bewegung, Seniorensicherheit und vieles mehr. Die Präventionsmaßnahmen der SVB setzten mit dem Projekt Fit4Life bereits sehr früh an. So muss hier auch das Projekt Gesunde Schule erwähnt werden, bei dem landwirtschaftliche Fachschulen über einen längeren Zeitraum betreut werden. Kindersicherheit am Bauernhof Bei den Gesundheits-Aktiv-Wochen stehen die drei Säulen der Gesundheit (Ernährung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden) im Mittelpunkt. Vorträge zu Themen der Gesundheitsvorsorge, Umgang mit Belastungen, gesunde Bewegung. Die Arbeitsmedizinischen Wochen haben als Ziel, dass bewusst die Belastungen bei der Arbeit am Hof erkannt werden, diese reduziert oder überhaupt vermieden werden. Vorträge zum optimalen Arbeits- und Erholungsmanagement, Betriebsbegehung mit praktischer Belastungsanalyse Bei den Gesundheitsaktionen Frauen/Männer in besonderen Situationen werden Hilfen zur Krisenbewältigung und zur Verminderung der Belastungen geboten. Viele Gruppen- und Einzelgespräche rund um die belastenden, besonderen (Lebens)Situationen. Die Gesundheitsaktion Rund um die Hofübergabe ist eine Ausstiegshilfe aus dem Erwerbsleben und eine Einstiegshilfe in die Pensionszeit. Gespräche/Austausch rund um die Belastungen im
6 LR Hiegelsberger Seite 5 Zusammenhang mit der Hofübergabe (Loslassen, Konfliktmanagement, ). Die Gesundheitsaktion Junge Familie richtet sich an Personen (Mütter mit Kleinkindern und deren Partner), welche durch familiäre, gesundheitliche oder soziale Stressoren belastet sind. Gespräche/Austausch zu Themen, die auf die verschiedenen Beziehungsebenen innerhalb der Familie und auf die Mehrfachbelastungen abgestimmt sind. Die Gesundheitsaktion Pflegende Angehörige will eine Hilfe und Stütze für jene Personen sein, die die wertvolle Arbeit der Pflege verrichten. Gespräche/Austausch zu den Mehrfachbelastungen, die sich durch die Pflege ergeben. Die Gesundheitsaktion Nach der Pflege ist eine Hilfestellung nach dem Tod der zu pflegenden Person für jene Bäuerinnen/Bauern, die jahrelang gepflegt haben. Rückblick auf die (jahrelange, oftmals psychisch und physisch belastende) Pflege, aber auch Neuorientierung. Die Gesundheitsaktion Pflegende und ihr Kind mit Beeinträchtigung ist eine Hilfestellung für jene Bäuerinnen/Bauern, die ein schwer behindertes Kind pflegen. Tipps und Hilfe für die äußerst intensive Pflege der Kinder mit Beeinträchtigung, Ressourcenstärkung und Förderung der Selbstbestimmung. Die Gesundheitsaktion Senioren ist ein Präventivangebot für bäuerliche Seniorinnen und Senioren, um die körperliche und seelische Gesundheit zu erhalten. Seelische Gesundheit im Alter, Lebensfroh auch im Alter (trotz Einschränkungen).
7 LR Hiegelsberger Seite 6 Fragen, Information und Anmeldung SVB Regionalbüro OÖ., 0732/ Evaluierungen Nutzen der SVB-Maßnahmen: Verschiedenste Evaluierungen der Angebote der SVP zeigen, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden, betont Direktor Josef Striegl. Als Beispiel führen wir die Evaluierung bei den Gesundheitsaktionen Frauen/Männer in besonderen Situationen an (Evaluierung von der Johannes Kepler Uni Linz, Dr.in Anita Buchegger-Traxler, 2007). Einige wenige Auszüge der Ergebnisse: Die Lebenszufriedenheit steigt nach Absolvierung dieser Maßnahmen (z.b. genug Energie für das tägliche Leben ). Bei Zustandsveränderungen wie z.b. Gefühl, dauernd unter Druck zu stehen sind ebenfalls deutliche Verbesserungen festzustellen. Die persönliche Entwicklung ist für 94 % positiv.
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