SeBiMo. Ein Innovationsforum Mittelstand
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- Krista Glöckner
- vor 6 Jahren
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1 SeBiMo Ein Innovationsforum Mittelstand
2 Vorwort Wenn Forschergeist und Unternehmertum aufeinandertreffen, dann ist der Nährboden dafür gelegt, dass Neues entsteht. Diesen Nährboden wollen wir mit den Innovationsforen Mittelstand bereiten. Kleine und mittlere Unternehmen sind das Herz der deutschen Wirtschaft. Hidden champions sind im Land verteilt und vertreiben ihre innovativen Produkte in der ganzen Welt. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen brauchen starke Partner, wenn sie langfristig in anspruchsvollen Innovationsfeldern erfolgreich sein wollen. Solche starken Partner finden sie in Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Innovationsforen Mittelstand bringen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen, damit zukunftsweisende Kooperationen entstehen können. Das erfordert von allen Beteiligten Offenheit, Kreativität und den Mut, neue Wege zu gehen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass dieser Mut meist mit wirtschaftlichem Erfolg belohnt wird. Die Förderinitiative ist ein zentrales Element unseres Zehn- Punkte-Programms Vorfahrt für den Mittelstand, mit dem wir die Innovationsdynamik im deutschen Mittelstand auf vielfältige Weise stärken. Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung
3 Das Innovationsfeld Zur Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung ist die Landwirtschaft gefordert, bis zum Jahr 2050 die Produktivität im Pflanzenbau um 50 bis 70 Prozent zu steigern. Die Möglichkeiten des Precision Farming bieten Wege zur nachhaltigen Ertragssteigerung. Haupthindernis bei der Umsetzung dieser standortdifferenzierten Bewirtschaftung ist die aktuell noch unzureichende Datenermittlung über den Gesamtzustand des Bodens und der Kulturen. Die gegenwärtig eingesetzten Verfahren erlauben keine sicheren Aussagen dazu und erfassen bei weitem nicht alle notwendigen Kennwerte, um agrartechnisch die richtigen Maßnahmen zur Prozessführung vorausschauend abzuleiten. Aussichtsreiche Messmethoden und Sensortechniken entstammen meist anderen Bereichen. Automatisierungstechnisch taugliche Sensorlösungen sind nur in Nischen verfügbar und Sensorsysteme fehlen gänzlich. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Innovationsforum SeBiMo Sensorbasiertes Der Scan über das Feld ermöglicht eine standortspezifische Stickstoffdüngung.
4 Biosphärenmonitoring an, um interdisziplinär technologische Lösungsansätze für eine effektive und universelle Sensorik zu identifizieren. Diese Methode wird langfristig zu Produktivitätssteigerungen und zu einer nachhaltigen Bioökonomie beitragen. Wesentlich dafür ist die Modellierung einer durchgängigen Datenermittlung über den Gesamtzustand des Bodens und der Kulturen. Die Messungen müssen unmittelbar im Arbeitsprozess erfolgen, reale Daten in Echtzeit liefern und an ein durchgängiges, standardisiertes sowie plattformneutrales Datenmanagement gekoppelt sein. Um hier innovative Lösungen zu entwickeln, die zügig in die landwirtschaftliche Praxis überführt werden können, sind eine branchenübergreifende Zusammenarbeit mit allen Akteuren und die Vernetzung mit der Wissenschaft unabdingbar. Diesen Herausforderungen kann nur interdisziplinär und vernetzt begegnet werden. Mit dem Vorhaben wird zugleich eine Grundlage geschaffen, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) von den jährlich zweistelligen Wachstumsraten auf dem Feld des Precision Farming profitieren können. Landtechnik-Unternehmen können ihre Geschäftsfelder erweitern und bisher nicht in der Landwirtschaft aktive Unternehmen neue Marktsegmente erschließen. Mit der Gestaltung neuer Kooperationsbeziehungen zwischen Agrartechnik, Sensorik und Landwirtschaft leistet das Vorhaben darüber hinaus einen Beitrag zur Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.
5 Messung der Bodenfeuchte mittels Sensorik. Die Akteure Mit dem Innovationsforum SeBiMo wird die in Innovationsentwicklung sowie Projekt- und Netzwerkmanagement erfahrene e-hoch-x Beratungsgesellschaft mbh Chemnitz verschiedene Akteure zusammenführen, die über Expertise in den Bereichen Precision Farming und Sensorik verfügen. Zu den Initiatoren des Konsortiums gehören wissenschaftliche Einrichtungen wie das Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden und das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie ZAFT der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden sowie die mittelständischen Industriepartner Agri Con GmbH Ostrau, Doppelacker GmbH Petershagen/ Eggersdorf und Protech GmbH Radeberg. Darüber hinaus wurden über 30 weitere potenzielle Partner identifiziert, vornehmlich KMU im Bereich der Sensorentwicklung und -herstellung, aber auch Agrartechnik-Unternehmen und Dienstleister für die Landwirtschaft, mit denen eine Vernetzung angestrebt wird. Damit sind gute Voraussetzungen gegeben, um anwendergetriebene Entwicklungs- und Kooperationspartnerschaften zwischen Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft auf regionaler und überregionaler Ebene auf einer offenen Plattform aufzubauen sowie mittelfristig neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen.
6 Die Perspektiven Lösungen Die Partner des Innovationsforums streben an, sensortechnische Verfahren für eine umfassende Bodenraumerkundung und für die Bestimmung wesentlicher Pflanzenparameter zu definieren, die über Einzellösungen hinausgehen und der Landwirtschaft Handlungsempfehlungen für den gesamten pflanzenbaulichen Prozess von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte geben. Sie sollen in ohnehin stattfindende Feldarbeitsgänge integrierbar sein, den Anforderungen an eine flächenspezifische Bodenbearbeitung und Kulturpflege genügen, herstellerflexibel und universell einsetzbar sowie nachhaltig und wirtschaftlich darstellbar sein. Bestimmung des Stickstoffgehalts in der Pflanze. In mehreren Marktanalysen und Machbarkeitsuntersuchungen werden die erforderlichen Parameter eines umfassenden Biosphärenmonitorings sowie technologisch und wirtschaftlich interessante Messmethoden aufgezeigt. Sie bilden die Basis, um gezielt Themen zu sondieren sowie mögliche Projektansätze abzuleiten, die in Anwenderworkshops auf ihre Praktikabilität hin diskutiert werden. Die Ergebnisse und Erkenntnisse daraus werden auf
7 einem zweitägigen Fachkongress präsentiert und ausgewertet und stehen als fachliche Basis für zukünftige Innovationsaktivitäten zur Verfügung. Potenziale für die Partner Aus dem Forum wird ein Innovationsschub bei der Ent wick - lung und Integration komplexer sensorbasierter Moni toring - s ysteme zur Unterstützung von Precision Farming erwartet. Die beteiligten Partner erweitern ihr Wissen branchen übergreifend. Das versetzt vor allem KMU in die Lage, Geschäftsfelder aus- bzw. neu aufzubauen. Unternehmen der Landtechnik haben die Chance, sich als Hersteller universeller Sensoriksysteme für die Landwirtschaft Marktanteile zu sichern. Precision-Farming-Dienstleister können ebenfalls neue Leistungen für ihre Kunden generieren. Kompetenzprofil In Mitteldeutschland ist eine Vielzahl von KMU ansässig, die im Bereich der Sensorentwicklung und -herstellung aktiv sind und als potenzielle Netzwerkpartner für die in der Region beheimateten Unternehmen der Agrartechnik in Frage kommen. Letztere repräsentieren umfangreiche Kompetenzen, die von der Entwicklung über die Fertigung komplexer Systeme und Baugruppen bis hin zu Finalprodukten alle Wertschöpfungsbereiche abdecken. Hinzu kommen Anbieter und Dienstleister, die sich mit den notwendigen Mess- und Softwaresystemen für Sensorik befassen. Den wissenschaftlichen Input liefern universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Es sind daher gute Voraussetzungen gegeben, dass mit dem Innovationsforum SeBiMo die Methoden des Precision Farming in eine Breitenanwendung getragen werden. Neue Dienstleistungsangebote, Einsatz- und Anwendungsfelder werden mit den im Netzwerk hergestellten Kontakten langfristig möglich sein, so dass sich Wettbewerbsvorteile gerade für KMU ergeben werden. Mit dem Vorhaben werden zudem Fehlent wicklungen und Fehlinvestitionen vermieden. Es trägt außerdem zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz bei.
8 Kontakt Dr. Claudia Scholta Projektkoordinatorin e-hoch-x Beratungsgesellschaft mbh Nevoigtstraße Chemnitz T: F: Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Regionale Innovationsinitiativen; Neue Länder Berlin Stand März 2017 Druck BMBF Gestaltung PRpetuum GmbH, München Bildnachweis Agri Con GmbH: Titel; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Steffen Kugler: Vorwort; Agri Con GmbH: Das Innovationsfeld; TU Dresden/AST: Die Akteure; Agri Con GmbH: Die Perspektiven Dieser Flyer ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung; er wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.
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