KAIST Daejeon, Republik Korea N.N. Physik Medizinphysik Fachsemester

Transkript

1 N.N. Physik Medizinphysik Fachsemester

2 KAIST Die KAIST ist eine staatliche Hochschule und zählt zu den besten Universitäten weltweit im Bereich Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologie. Ich habe mich für Südkorea entschieden, da hier besonders viel Wert auf das Anwenden von Technologien gelegt wird. Dieser Anwendungsbezug wird in meiner späteren Arbeit von fundamentaler Bedeutung sein. Die KAIST ist dafür eine hervorragende Universität. Des Weiteren habe ich mich für Südkorea entschieden, um eine komplett andere Kultur kennen zu lernen. 2

3 Daejeon, Republik Korea Daejeon ist mit 1.5 mio Einwohnern die fünft größte Stadt Südkoreas. Es gibt drei wichtige Universitäten in der Stadt. Die Chungnam-Nationaluniversität, das Korea Aerospace Research Institute und die KAIST. Die Stadt ist komplett von bewaldeten Hügeln umgeben und es können nahe gelegene Nationalparks besucht werden. Die Lage Daejeons in Südkorea ist sehr gut, da sowohl Seoul im Norden als auch Busan im Südosten mit dem Zug in 1,5 Stunden erreicht werden können. South Korea physical map von Urutseg - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons - File:South_Korea_physical_map.svg 3

4 Organisation Als ich in Korea angekommen bin, wurde ich vom Bus abgeholt. Allerdings habe ich das privat organisiert. Sollte das nicht möglich sein ist das kein Problem, da die Universität sehr genau beschreibt wie man zur KAIST bzw. zu seinem Zimmer kommt. Dieses wird von der Universität bereit gestellt. Das Zimmer befindet sich auf dem Campus, daher sind die Vorlesungen immer sehr schnell zu erreichen. Das Zimmer teilt man sich in der Regel mit einer weiteren Person (es können auch drei in einem Raum wohnen). Es gibt keine Küche, daher wird immer in der Mensa gegessen und die Duschen und Toiletten befinden sich auf dem Gang. Vor meiner Ankunft in Südkorea hatte ich keine Kentnisse der Sprache. Während meines Aufenthaltes habe ich einen Sprachkurs für Anfänger belegt, allerdings ist es mir sehr schwer gefallen die Vokabeln zu lernen. Daher sind meine Koreanisch Kenntnisse sehr gering. Ich weiß die wichtigsten Wörter und kann mich selber vorstellen, aber ein Gespräch kann ich nicht führen. 4

5 Akademische Eindrücke Grundsätzlich wird das Studium, sowohl von den Studierenden als auch den Dozenten an der KAIST sehr ernst genommen. Die Dozenten sind sehr gut und oft führende Wissenschaftler in ihrem Bereich. Allerdings ist das Englisch nicht immer gut verständlich, wobei man sich im Laufe der Zeit daran gewöhnt. Der Zugang zu Lehrmaterialien ist hervorragend, wobei erwartet wird, dass die Lehrbücher gekauft werden. Des Weiteren wird die KAIST staatlich subventioniert, daher gibt es einige außergewöhnliche Dinge, wie ein hausinternes MRT für die Forschung. Cognitive Neuroscience* Methods for Neuroimaging* Neurophysiology and Information<Theory of Brain Function>* Die Kurse kann ich mir wahrscheinlich für mein Studium anrechnen lassen. Grundsätzlich haben sich die Lehrinhalte der Veranstatlungen an der KAIST auf ein Teilgebiet meines Studiums an der TU- Dortmund fokusiert. Das Erlernte wird mir vor allem viel in meinem Berufsleben helfen, um Zusammenhänge des Gehirns besser zu verstehen. 5

6 Soziale Integration Ich hatte viel Kontakt zu Koreaner/innen. Dabei hat mir besonders geholfen, dass ich an dem Buddy-Programm der TU- Dortmund teilgenommen habe. Über meinen koreanischen Buddy habe ich weitere Koreaner/innen getroffen. In das Campusleben integriert man sich sehr schnell, da fast das komplette Leben auf dem Campus stattfindet. Des Weiteren bietet die Universität viele Aktivitäten an, um sich zu integrieren. Ähnlich wie an der TU-Dortmund gibt es auch an der KAIST ein Buddy-Programm. Dadurch lernt man Koreaner/innen kennen, die man jeder Zeit um Hilfe bitten kann. Zudem gibt es den ISO Club. Dieser organisiert Aktionen (z.b. Abendessen, Wochenendtrips) für Koreaner/innen und internationale Studierende. Bei diesen kann man ebenfalls Kontakte zu Koreaner/innen knüpfen. 6

7 Ihre Werbeaktion für die TU Am KAIST gibt es einen Tag an dem jeder internationale Student seine Universität vorstellen kann. Andere Möglichkeiten zur Bewerbung seiner Universität gibt es nicht. Die Werbeaktion war in so fern erfolgreich, da ich die Studierenden getroffen habe, die nächstes Semester an die TU-Dortmund kommen werden. Wir konnten uns bereits austauschen und ich habe ihnen angeboten, sich bei Fragen an mich zu wenden. Die Problematik der Werbeaktion ist, das sie ledilgich von Koreaner/innen besucht wird, die bereits wissen, dass sie ins Ausland gehen und zu welcher Hochschule sie gerne möchten. Daher können die Studierenden meist nicht überzeugt werden, an die eigene Universität zu kommen. 7

8 Kultur An der koreanischen Kultur finde ich sehr interessant, dass die Idee des Respekts eine fundamentale Rolle spielt. Das fängt bereits in der Sprache an, da es sieben verschiedene Formen des Respektes gibt. Die Wortwahl hängt vom Alter, der Beziehung der Personen und dem Stand in der Gesellschaft ab. Besonders schwer fällt mir zu verstehen, wie viel die Menschen in Korea arbeiten und studieren. Viele Koreaner/innen definieren sich komplett über ihre Arbeit bzw. ihr Studium. Dafür geben manche Menschen ihr komplettes Privatleben auf. Diese Idee des Studiums fängt bereits in der Highschool an, in der die Schüler teilweise bis 21:00 Uhr Schule haben und danach noch Hausaufgaben machen müssen. Meinen größten Kulturschock hatte ich, als mir eine Koreanerinn erzählt hat wie viel sie arbeitet. Ich konnte/kann nicht verstehen, wie man sein komplettes Leben der Arbeit widmen kann. In diesem Moment habe ich mich unglaublich traurig für alle Menschen gefühlt, die so viel arbeiten müssen. Ich habe mich danach intensiv mit meiner Arbeitseinstellung und meinen Prioritäten im Leben auseinandergesetzt und mir ist bewusst geworden, dass ich mein Leben anders gestalten werde. 8

9 Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Das koreanische Essen ist grundsätzlich sehr scharf. Es hat mir sehr geholfen mich in Deutschland langsam an scharfes Essen zu gewöhnen. Es gab viele Austauschstudierende, die mit dem scharfen Essen Probleme hatten. Des Weiteren ist das koreanische Essen sehr Fleisch und Fisch lastig, d.h. es ist relativ schwer, sich vegetarisch zu ernähren. Es ist grundsätzlich möglich auf beides zu verzichten, aber es wird nicht viele Gerichte geben, die man essen kann. Es ist hilfreich ein paar Wörter koreanisch zu lernen. Die meisten Menschen außerhalb des Campus sprechen kaum Englisch. Wenn es die Zeit und das Geld zulässt, lohnt sich auf jeden Fall eine Reise auf Jeju- Island. Besonders zu empfehlen sind der Hallasan National Park in der Mitte der Insel, die Wasserfälle im Süden und der Seongsan Ilchulbong Peak im Osten der Insel. Wenn man es schafft sehr früh aufzustehen, lohnt es den Seongsan Ilchulbong Peak zum Sonnenaufgang zu erreichen und einen wundervollen Sonnaufgang über dem Meer zu erleben. 9

10 Das Leben danach... Für mein Studium und mein späteres Arbeitsleben nehme ich mit, dass ich mich immer auf meine momentane Aufgabe konzentriere. Allerdings sollte ich nicht mein komplettes Leben danach richten, da ich mich nicht ausschließlich über mein Studium bzw. meine Arbeit definiere. Ich kann mir gut vorstellen wieder nach Korea oder auch in ein anderes Land zu gehen, um dort zu forschen oder zu arbeiten. Auf jeden Fall möchte ich internationale Kontakte erhalten und neue knüpfen. Quelle der Bilder: TU-Dortmund 10

11 Es ist häufig vorgekommen das mich vorallem junge Koreaner angesprochen haben, um sich mit einem internationalen Studenten zu unterhalten. Daher rate ich sehr offen auf die Menschen einzugehen, dadurch hatte ich einige sehr interessante Erlebnisse. Wenn man diese Offenheit lebt, kann man sehr viel Spaß in Korea haben. 11

12 12