Vorauszusetzende Kompetenzen fachlich: Arbeitsanleitungen verstehen und umsetzen; sprachliche Kompetenzen; Zahlenverständnis.
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- Viktoria Berger
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1 Modulbeschreibung Schulart: Fächer: Zielgruppe: Autor: Zeitumfang: Schule für Geistigbehinderte Bildungsbereich Natur, Umwelt, Technik (SfGB); Bildungsbereich Sprache - Deutsch (SfGB) Hauptstufe (SfGB) Jochen Egi Sieben Stunden In dieser Unterrichtseinheit erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie viel Wasser durch unterschiedliche Tätigkeiten jeder von uns täglich verbraucht. Außerdem lernen die Jugendlichen, wie Wasser wieder gereinigt wird. Durch den Bau eines "Mini-Klärwerks" können sie diesen Prozess eigenständig nachvollziehen. (Modulbild: 1994 LMZ-BW / Arnim Weischer, LMZ317422) Vorauszusetzende Kompetenzen fachlich: Arbeitsanleitungen verstehen und umsetzen; sprachliche Kompetenzen; Zahlenverständnis. Vorauszusetzende Kompetenzen methodisch: Arbeiten im Team; zuverlässiger und sachgerechter Umgang beim alleinigen Arbeiten mit den Materialien. Prinzipielle Bemerkung: Es fällt schwer, fachliche und methodische Voraussetzungen zu formulieren. Dies liegt vor allem daran, dass sich der Unterricht an einer Schule für Geistigbehinderte explizit an den individuellen Fähigkeiten orientiert und somit jedes Unterrichtsthema und auch die entsprechenden methodisch-didaktischen Überlegungen auf die Schüler abgestimmt sind. Angestrebte Kompetenzen: Erkennen, wieviel Wasser der Mensch benötigt; Arbeitsabläufe eines Klärwerks nachvollziehen 1
2 Unterrichtsverlauf Vorbemerkung: Die Beschreibungen zum Bau des Klärwerks sind so gestaltet, dass sie später zu einer kompletten Arbeitsanleitung mit Materialliste zusammengefügt werden können. Außerdem können die Arbeitsblätter den individuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Es ist sinnvoll, im Rahmen der Unterrichtseinheit ein richtiges Klärwerk zu besuchen, entweder als Vorbereitung oder zur Nachbereitung der Herstellung des eigenen "Mini-Klärwerkes". 1. Stunde - Wozu brauchen wir im Alltag Wasser? Die Lehrerin oder der Lehrer bringt einen Eimer mit in den Unterricht und fordert eine Schülerin/einen Schüler auf, diesen mit Wasser zu füllen. Mit dem Eimer in der Mitte des Sitzkreises wird gemeinsam überlegt, für welche Tätigkeiten man im Alltag Wasser benötigt. Die Schülerinnen und Schüler zählen auf und die Lehrkraft heftet die bereits laminierten entsprechenden Symbole mit Klettband an ein Plakat (siehe das Arbeitsblatt "Wozu braucht man Wasser?"). Anschließend werden die Ganzwörter den Symbolen zugeordnet und ebenfalls angeheftet. Als Festigung erhalten alle Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Wozu braucht man Wasser?". Aufgabe ist es, die Ganzwörter auszuschneiden und unter das entsprechende Symbol zu kleben. Das Plakat dient dabei der Selbstkontrolle. Variationen zum Arbeitsblatt: Wörter unter das Symbol schreiben; Wörter frei schreiben; Wörter als Laufdiktat unter die Symbole schreiben lassen. 2. Stunde - Welche Tätigkeit benötigt das meiste Wasser? Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine Rangliste, für welche Tätigkeiten man pro Tag das meiste Wasser braucht. Hierfür sollen die Symbole entsprechend des geschätzten Verbrauchs absteigend geordnet werden. Die Schülerinnen und Schüler schneiden dazu die Symbole aus und kleben sie entsprechend ihrer Schätzung wieder auf (siehe Arbeitsblatt "Wasserverbrauch - Schätzung"). Gemeinsam wird dann im Internet auf der Seite des BUND nachgeschaut, ob die Schätzungen richtig waren (Suchbegriff "Wasserverbrauch" auf der Seite eingeben). Auf dem Plakat aus der ersten Stunde wird anschließend die korrekte Verbrauchsreihenfolge sowie die Literzahl gemäß der Internetrecherche festgehalten. 2
3 Bei leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern ist natürlich auch eine Internetrecherche ohne die Vorgabe einer bestimmten Seite denkbar. 3. Stunde - Wie viel Wasser benötigt welche Tätigkeit genau? Die Lehrperson stellt drei Gefäße oder Eimer unterschiedlicher Volumina in die Mitte des Stuhlkreises (2 Liter, 5 Liter, 10 Liter). Am Beispiel der Toilettenspülung (42 Liter) wird nun verdeutlicht, welche Füllmenge wie vieler Eimer täglich für den Gang zur Toilette von jedem von uns verbraucht werden. Zur Verdeutlichung werden die entsprechenden Eimersymbole (siehe die Arbeitsblätter "Wassereimer - 2 Liter", "Wassereimer - 5 Liter" und "Wassereimer - 10 Liter") auf das Plakat hinter das jeweilige Symbol geklebt. Ebenso wird mit den anderen Tätigkeiten verfahren. Zur Festigung erhalten die Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Arbeitsblätter sowie das Arbeitsblatt "Wasserverbrauch". Aufgabe ist es nun, die richtige Eimermenge auszuschneiden und hinter die Symbole zu kleben, so dass die Summe die tägliche Verbrauchszahl der jeweiligen Tätigkeiten ergibt (Achtung: sehr schwer für Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Behinderung der Taschenrechner kann helfen, ebenso die gemeinsam erarbeitete Eimeranzahl auf dem Plakat). 4. Stunde - Besorgung der Materialien für unser Klärwerk Beim Betrachten der täglichen Wasserverbrauchsmenge, visualisiert durch die Eimer, kommt bei den Schülerinnen und Schülern die Frage auf, was mit dem verunreinigten Wasser geschieht, wenn es beispielsweise die Toilette hinuntergespült wird. Die Lehrerin oder der Lehrer erklärt, dass das Wasser in einem Klärwerk wieder gereinigt und anschließend zum Teil wieder verwendet werden kann. Es wird der Besuch eines Klärwerks angekündigt und bemerkt, dass man sich ein "Mini-Klärwerk" selber bauen kann. Dazu zeigt er einzelne Symbolkarten (siehe das Arbeitsblatt "Klärwerkbauteile") und legt diese auf den Tisch. Anschließend teilen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen auf und haben die Aufgabe, sich im Schulhaus und auf dem Schulhof um die Besorgung der notwendigen Gegenstände zu kümmern. Am Ende der Stunde können alle Gegenstände präsentiert werden. 5. und 6. Stunde - Klärwerk zusammenbauen und erproben Die Lehrerin oder der Lehrer zeigt mithilfe einer Overheadfolie den ersten Schritt zur Herstellung des Klärwerks (siehe Arbeitsblatt "Klärwerkbauschritte nachvollziehen"). 3
4 Die Schülerinnen und Schüler versuchen, mithilfe der ausgelegten Materialien den ersten Schritt gemeinsam nachzuvollziehen. Anschließend werden die Schritte zwei bis vier gezeigt und auf die gleiche Weise nachvollzogen. Das erste Klärwerk ist fertig. Nun gehen die Schülerinnen und Schüler paarweise zusammen; sie haben die Aufgabe, sich selbstständig die entsprechenden Materialien vom Materialtisch zu besorgen und paarweise ein Klärwerk zu bauen. Die Arbeitsschritte auf der Overheadfolie dienen dabei als Hilfestellung. Das Paar, das als erstes mit seinem Klärwerk fertig ist, bekommt die Aufgabe, vom Schulhof in einem Eimer Erde, Blätter und Steinchen mitzubringen. Gemeinsam wird dann im Klassenzimmer der Schmutz mit Wasser aufgegossen und kräftig umgerührt. Mit einem Messbecher kann anschließend jede Gruppe die Funktionstüchtigkeit seines Klärwerkes überprüfen der Erfolg ist beeindruckend. 7. Stunde - Sicherung der Ergebnisse Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt. In einer Gruppe bekommt jede Schülerin/jeder Schüler das Arbeitsblatt "Klärwerkbauteile" mit der Aufgabe, die Ganzwörter auszuschneiden, dem richtigen Bild zuzuordnen und entsprechend aufzukleben. Als Lösung wird das Dokument "Klärwerkbauteile - Plakat" als Overhead-Folie präsentiert. Die andere Gruppe arbeitet an zwei Computern. Sie hat die Aufgabe, das Arbeitsblatt "Klärwerkbauschritte verschriftlichen" direkt am PC auszufüllen. Die Arbeitsergebnisse der beiden Gruppen werden anschließend korrigiert und mehrfach kopiert, so dass jede Schülerin/jeder Schüler am Ende eine komplette Materialliste sowie eine Beschreibung für den Bau eines "Mini-Klärwerks" in den Händen halten kann. Weiterführende Gedanken: Die Unterrichtseinheit bietet mehrere Möglichkeiten zur Weiterführung: Nicht alle Schülerinnen und Schüler machen alle Schritte; gemeinsamer Nachmittag mit Eltern; jede Familie baut unter Anleitung der Tochter/des Sohnes ihr Klärwerk. Die Arbeitsblätter dienen als Gebrauchsanweisung. Vorstellung der Arbeitsanleitung vor anderen Klassen/Eltern/Lehrpersonen. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei als Experten eingesetzt. (Unterrichtliche Transparenz nach außen, verbunden mit Lernzielkontrolle). Erstellung eines Memories aus allen Materialbildern. Weiterführendes Filmmaterial zum Thema finden Sie in dem Dokument "Medienliste". 4
5 Bildungsplanbezug Schule für Geistigbehinderte Bildungsbereich Natur, Umwelt, Technik THEMENFELD: MENSCH THEMENFELD: ÖFFENTLICHE UND KULTURELLE EINRICHTUNGEN THEMENFELD: TECHNISCHE ENTWICKLUNGEN THEMENFELD: WERKSTOFFE UND VERFAHREN (Aus: Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte, 2009; Seiten 199, 207, 211 und 212) Bildungsbereich Sprache - Deutsch THEMENFELD: KÖRPERSPRACHLICHE UND BILDLICHE SYMBOLE (Aus: Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte, 2009; Seite 90) Ausführliche Informationen zum Bildungsplan Baden-Württemberg gibt es unter Bildung stärkt Menschen. 5
Angestrebte Kompetenzen: Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Handhabung von Werkzeugen und Materialien nutzen, erweitern und vertiefen
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