8 Nichtorganische Schlafstörungen (ICD-10: F51)

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1 Nichtorganische Schlafstörungen Nichtorganische Schlafstörungen (ICD-10: F51) John Peter Doerr, Magdolna Hornyak und Dieter Riemann.1 Klassifikation Die Klassifikation der Schlafstörungen nach ICD- 10 gibt eine Orientierung zur diagnostischen Einordnung von Schlafstörungen, die auch für Nichtschlafmediziner geeignet ist. Grundsätzlich wird auch hier wie in anderen Klassifikationssystemen zwischen nichtorganischen und organischen Schlafstörungen unterschieden ( Tab..1). Die nichtorganischen Schlafstörungen werden primär als Dyssomnien und Parasomnien klassifiziert. Dyssomnien gehen mit Beeinträchtigung des Schlaf-Wach-Rhythmus einher. Unter Parasomnien versteht man unerwünschte Ereignisse, die im Schlaf auftreten..2 Dyssomnien Dyssomnie ist in der Fachsprache der Oberbegriff für ein von der Norm abweichendes Schlafverhalten mit Ein- und/oder Durchschlafstörungen oder übermäßiger Tagesschläfrigkeit..2.1 Nichtorganische (primäre) Insomnie (F51.0) In den diagnostischen Leitlinien der ICD-10 werden folgende Merkmale einer nichtorganischen Insomnie beschrieben: Ein- und/oder Durchschlafstörungen oder ein nicht erholsamer Schlaf, Beschwerden bestehen mindestens 3-mal pro Woche und über mindestens 1 Monat lang, vermehrte Beschäftigung mit der Schlafstörung und mit deren negativen Konsequenzen, Leidensdruck, Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten durch die Schlafstörung. Eine nichtorganische Insomnie kann bei den Patienten diagnostiziert werden, deren Hauptbeschwerde die subjektiv nicht ausreichende Schlafdauer oder die schlechte Qualität des Schlafes ist. Eine andere, gleichzeitig bestehende psychiatrische Störung kann nur dann diagnostiziert werden, wenn sie einer eigenen Behandlung bedarf. Es bestehen meist Ein- und/oder Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen, unerholsamer Schlaf bzw. Beeinträchtigungen der Tagesbefindlichkeit im Sinne von erhöhter Müdigkeit Tab..1 Klassifikation der Schlafstörungen nach ICD-10. Nichtorganische Schlafstörungen Organische Schlafstörungen Dyssomnien G47.0 organisch bedingte Insomnie F51.0 nichtorganische Insomnie G47.1 krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis (Hypersomnie) F51.1 nichtorganische Hypersomnie G47.2 nicht psychogene Störung des Schlaf-Wach- Rhythmus F51.2 nichtorganische Störung des Schlaf-Wach- Rhythmus G47.3 Schlafapnoe Parasomnien G47.4 nicht psychogene Störung mit exzessivem Schlaf (Narkolepsie und Kataplexie) F51.3 Schlafwandeln (Somnambulismus) G47. Kleine-Levin-Syndrom F51.4 Pavor nocturnus G25.0 periodische Beinbewegungen im Schlaf F51.5 Albträume G25.1 Restless-Legs-Syndrom F51. andere nichtorganische Schlafstörungen R33. primäre Enuresis nocturna F51.9 nicht näher bezeichnete nichtorganische Schlafstörungen F9.0 sekundäre Enuresis nocturna 210

2 .2 Dyssomnien und Konzentrationsstörungen. Häufig besteht eine intensive gedankliche Beschäftigung mit dem Thema Schlaf. Viele Patienten zeigen Auffälligkeiten wie Depressivität, Hypochondrie und Ängstlichkeit, ohne jedoch an einer anderen psychiatrischen Störung zu leiden und die entsprechenden Diagnosekriterien zu erfüllen. Epidemiologie Schätzungsweise leiden in westlichen Industrienationen zwischen 15 und 25 % der Bevölkerung unter ausgeprägten Schlafstörungen, etwa ⅓ davon leidet an einer nichtorganischen Insomnie. Es gibt Hinweise dafür, dass primäre Insomnien chronisch verlaufen. Ätiologie Nach dem Modell von Morin [1] wird die primäre Insomnie als Folge bzw. Wechselwirkung von 4 möglichen Problembereichen interpretiert: 1. Aktivierung/Erregung: Arousal, d. h. Angespanntheit bzw. Erregtheit, wird als zentraler Faktor der nichtorganischen Insomnien angesehen. Die Erregtheit kann auf emotionaler (Angst, Ärger, Wut), kognitiver ( Nicht-abschalten-Können ) und physiologischer Ebene (Tachykardie, Erhöhung des Blutdrucks) simultan oder nur auf einer dieser Ebenen bestehen. 2. Schlafbehindernde Gedanken: Ausgeprägte Selbstbeobachtung, ein innerer Druck einschlafen zu müssen sowie oftmals unrealistische Erwartungen an den eigenen Schlaf ( Jeder Mensch braucht Stunden Schlaf ) erhöhen das Anspannungsniveau. 3. Ungünstige Schlafgewohnheiten: Hierzu zählen zu lange Bettzeiten, zu frühes Zubettgehen, unregelmäßige Schlaf-Wach-Zeiten, Einlegen von Tagesschlafepisoden sowie das Ausführen schlafbehindernder Aktivitäten im Bett, wie Fernsehen oder Lesen. 4. Konsequenzen der Insomnie: Es kann zu einer Beeinträchtigung der Stimmung mit erhöhter Ängstlichkeit und Depressivität (häufig infolge des Kontrollverlusts über den Schlaf), Müdigkeit, Leistungs- und Konzentrationsstörungen kommen. Diagnostik Eine gründliche Anamneseerhebung mit ausführlicher allgemeinmedizinischer und psychiatrischer Untersuchung ist unerlässlich, um Hinweise auf eine organische und/oder psychiatrische Störung zu erfassen. Eine polysomnografische Untersuchung im Schlaflabor sollte nach erfolgloser ambulanter Polygrafie und beim bleibenden Verdacht auf eine schlafbezogene organische Erkrankung (periodische Beinbewegungen im Schlaf, Schlafapnoesyndrom) und/oder bei chronisch therapierefraktären Insomnien durchgeführt werden. Nicht medikamentöse Therapieverfahren Im Hinblick auf das oben vorgestellte Modell der Genese und Aufrechterhaltung nichtorganischer Insomnien bieten psychologische Techniken einen kausalen Zugang zur Behandlung. Tab..2 stellt die verschiedenen auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren den jeweiligen spezifischen nicht medikamentösen Therapiemaßnahmen gegenüber. Als besonders wirksam hat sich die Kombination der folgenden psychologischen Techniken in Kurzzeitprogrammen in der Gruppenbehandlung schlafgestörter Patienten erwiesen [2]. Entspannungstechniken. Das autogene Training bzw. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson verringern bei Patienten mit Insomnien das erhöhte Arousal. Regeln zur Schlafhygiene. Hierzu gehören regelmäßige Schlaf-Wach-Zeiten und das Vermeiden Tab..2 Nicht medikamentöse Therapieansätze (nach [2]). Faktoren, die eine Schlafstörung Maßnahmen zur Behebung der Schlafstörung aufrechterhalten können körperliche Anspannung Muskelentspannung geistige Anspannung Ruhebild, Fantasiereisen, angenehme Gedanken ungünstige Schlafgewohnheiten Regeln für einen gesunden Schlaf, Stimuluskontrolle, Schlafrestriktion schlafbehindernde Gedanken Grübelstuhl, Gedankenstopp, Ersetzen negativer Gedanken und Erwartungen zum Schlaf durch schlaffördernde Gedanken 211

3 Nichtorganische Schlafstörungen von Tagesschlafepisoden sowie der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein vor dem Schlafengehen. Dysfunktionale Einstellungen und Erwartungen bezüglich des Schlafes können durch Aufklärung bereinigt werden. Praxistipp Z Für die Verordnung von Benzodiazepinen gilt deshalb generell: klare Indikation, kleine Dosis, kurze Verordnungsdauer und langsames Absetzen. Stimuluskontrolle. Es wird angenommen, dass bei dieser Patientengruppe das Bett seine auslösende Qualität als Stimulus für den Schlaf verloren hat. Es wird die Einhaltung folgender Verhaltensregeln empfohlen: Bett nur zum Schlafen benutzen, tritt innerhalb einer gewissen Zeit (bis 20 min) kein Schlaf ein, sollte man das Bett verlassen und einer entspannenden Tätigkeit (z. B. Lesen oder Musikhören) nachgehen, konsequent jeweils zur selben Zeit am Morgen aufstehen, tagsüber nicht schlafen. Schlafrestriktion. Diesem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, dass chronisch schlafgestörte Patienten eine Destabilisierung biologischer Rhythmen entwickeln. Um den Schlaf-Wach- Rhythmus zu stabilisieren, wird initial mit dem Patienten eine Bettzeit vereinbart, die der vorher durchschnittlich geschlafenen Zeit (z. B. 5 h) entspricht. Falls sich der Schlaf konsolidiert, wird nach 1 Woche die Schlafzeit wieder um 30 min ausgedehnt und dann durch konsekutive Verlängerungen auf einen Wert von 6 7 h eingependelt. Kognitive Techniken. Hierzu gehören die paradoxe Intention, der Gedankenstopp und die Umstrukturierung des dysfunktionalen Schlafdialogs. Bei Therapieresistenz sollte die medikamentöse Behandlung einer primären Insomnie in jedem Fall mit einigen Bestandteilen der nicht medikamentösen Therapie kombiniert werden. Beratung, Erlernen von einfachen Entspannungsmethoden und Vermittlung schlafhygienischer Regeln sollten bei jedem schlafgestörten Patienten durchgeführt werden. Medikamentöse Behandlung Benzodiazepine dürfen auf keinen Fall bei einer Sucht- bzw. Abhängigkeitsanamnese verschrieben werden. Zopiclon, Zolpidem, Zaleplon. Diese Substanzen sind keine Benzodiazepine, binden jedoch an dieselben Rezeptoren im ZNS. Es spricht vieles dafür, dass diese Präparate den Benzodiazepinen im Hinblick auf Nebenwirkungen und Risiken überlegen sind, allerdings sind sie für eine Langzeittherapie in Deutschland nicht zugelassen (< 4 Wochen). Antihistaminika. Sie sind meistens ohne Rezept erhältlich, haben als Nebeneffekt eine sedierende Wirkung auf das ZNS und können deswegen als Schlafmittel verwendet werden. Eine psychische Abhängigkeit bei Antihistaminika ist nicht vollständig auszuschließen. Indikation für diese Präparate besteht nur bei leichteren Formen von Insomnie und es wird eine nachlassende Wirkung im Verlauf diskutiert. Chloralhydrat. Die Wirkungsdauer liegt bei 4 h, es kommt jedoch zu rascher Gewöhnung und Wirkverlust. Chloralhydrat besitzt eine geringe therapeutische Breite. Die Abhängigkeitsgefahr ist als niedrig anzusehen. Pflanzliche Präparate. Baldrian, Johanniskraut, Hopfen, Melisse und Passionsblume werden häufig von Patienten als erster Schritt zur Selbstmedikation eingesetzt. Eine wissenschaftliche Evaluation der Wirksamkeit steht noch aus. Vor allem für Baldrianextrakte wurde eine subjektive hypnotische Wirkung nachgewiesen. Ausgeprägte Nebenwirkungen oder Abhängigkeitsrisiken sind bei pflanzlichen Präparaten nicht bekannt. (s. Kap. 21 Hypnotika ) Benzodiazepine. Problematisch bei der Behandlung mit diesen Substanzen ist das Auftreten einer Absetz-Insomnie (Rebound-Effekt) nach plötzlichem Absetzen. Diese kann zu einer Dosissteigerung und zur Abhängigkeit führen. Antidepressiva, Neuroleptika. Sie wurden in den letzten Jahren zunehmend auch bei nichtorganischen Insomnien eingesetzt. Für beide Präparategruppen gilt, dass sie kein Suchtpotenzial besitzen. Bei den sedierenden Antidepressiva wie Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin oder Mirtazapin werden in der Regel niedrigere Dosen als in der 212

4 .2 Dyssomnien Tab..3 Praktisches Vorgehen bei der Behandlung der nichtorganischen Insomnien. Stufe Vorgehen Aufklärung und Beratung Aufklärung über die Schlafphysiologie (Schlafverhalten im Alter, Schlafbedürfnis etc.) Vermittlung des pathophysiologischen Modells Vermittlung von schlafhygienischen Maßnahmen und Führen eines Schlafprotokolls falls sich in einem Zeitraum von 6 12 Wochen kein Erfolg abzeichnet bei anhaltender Therapieresistenz spezifische psychotherapeutische Maßnahmen (Entspannungstechniken, Stimuluskontrolle, Schlafrestriktion, kognitive Techniken) in Einzel- oder Gruppentherapie ggf. Beginn einer unterstützenden medikamentösen Behandlung mit Hypnotika weitere diagnostische Maßnahmen (psychiatrische Erkrankung? organische Ursachen?) polysomnografische Untersuchung zum Ausschluss schlafbezogener organischer Krankheiten und/oder zur Objektivierung der Insomnie längerfristige Therapieplanung: Psychotherapie, Pharmakotherapie Depressionsbehandlung eingesetzt. Wegen möglicher Nebenwirkungen (Blutbild- und EKG-Kontrollen) sollten sie Patienten mit therapierefraktären Insomnien vorbehalten werden. Niedrigpotente Neuroleptika wie Promethazin, Pipamperon oder Melperon sind meistens effektiv und werden in der Regel gut vertragen. Natürliche Schlafsubstanzen. L-Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins, führt nur zu einer leichten Sedierung; kontrollierte Untersuchungen konnten eine mäßiggradige Reduktion der Einschlaflatenz zeigen. Es existieren Hinweise darauf, dass die Gabe des Schlafhormons Melatonin bei Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen bei Blinden, Jetlag-Beschwerden, beim Syndrom der verzögerten Schlafphase (Delayed Sleep Phase Syndrome) und auch bei der primären Insomnie wirkungsvoll sein könnte. Melatonin 2 mg ist als Behandlungsoption der primären Insomnie bei Erwachsenen über 55 Lebensjahre zugelassen. Für die Behandlung der chronischen Insomnie hat sich das in Tab..3 empfohlene Stufenkonzept bewährt..2.2 Nichtorganische (primäre) Hypersomnie (F51.1) Kriterien der diagnostische Leitlinien einer nichtorganischen Hypersomnie (nach früherem Terminus: idiopathische [ZNS-]Hypersomnie) nach ICD- 10 sind: Übermäßige Schlafneigung während des Tages, die nicht durch eine unzureichende Schlafdauer erklärbar ist oder verlängerte Übergangszeiten vom Aufwachen aus dem Schlaf bis zum völligen Wachsein (Schlaftrunkenheit). Das Zustandsbild tritt täglich, länger als einen Monat oder in wiederkehrenden Perioden kürzerer Dauer auf und führt zu einer Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten. Symptome einer Narkolepsie und Hinweise auf ein Schlafapnoesyndrom sind nicht vorhanden. Es finden sich keine Hinweise auf eine neurologische oder internistische Erkrankung, deren Symptom eine Somnolenz sein kann. Nicht selten besteht bei Patienten mit erhöhter Einschlafneigung eine Verbindung zwischen Müdigkeit und bestimmten unangenehmen Erlebnissen während des Tages. Wenn weder organische/ psychiatrische Erkrankungen noch emotionale/ psychologische Faktoren als Ursache der hypersomnischen Beschwerden festgestellt werden, kann die Diagnose einer nichtorganischen Hypersomnie gestellt werden. Im Vordergrund steht eine durchgehend vermehrte, exzessive Tagesmüdigkeit. Monotone Situationen begünstigen das Einschlafen, nach dem Aufwachen fühlen sich die Patienten nicht erfrischt. Die Nachtschlafperiode ist im Vergleich zur Norm deutlich verlängert, die Patienten sind morgens schlaftrunken. Der Erkrankungsbeginn liegt meist in der Adoleszenz. Der Verlauf ist initial progredient, später stellt sich eine chronische Tagesmüdigkeit ein. Epidemiologie, Ätiologie Schätzungen gehen in der Allgemeinbevölkerung von einer Prävalenz von 0,03 0,06 % aus; es handelt sich somit um eine seltene Erkrankung. Es gibt Hinweise auf eine genetische Mitverursachung dieses Störungsbildes. 213

5 Nichtorganische Schlafstörungen Diagnostik Die Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern, v. a. von der Narkolepsie (Kap..4.3), ist wichtig. Zur diagnostischen Abklärung ist in der Regel eine Polysomnografie im Schlaflabor mit zusätzlicher Durchführung eines MSLT (Multipler Schlaflatenztest) nötig. Syndrom der verzögerten Schlafphase. Die Betroffenen sind zu sozial üblichen Zubettgehzeiten nicht müde, typisch für diese Störung sind unverrückbare späte Einschlaf- und Aufwachzeiten. Die Patienten sind nicht beeinträchtigt, solange sie ihrem eigenen Rhythmus folgen können. Therapie Wichtiger Bestandteil der Behandlung sind nicht medikamentöse Maßnahmen, wie die Etablierung eines stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus mit regelmäßigen Zubettgehzeiten und Aufstehzeiten sowie das Vermeiden sedierender Substanzen. Auch kann das Einlegen einer kurzen Tagschlafepisode für manche Patienten hilfreich sein. Es kann ein Versuch mit vigilanzsteigernden Stimulanzien, die in der Narkolepsiebehandlung zugelassen sind (z. B. 100 mg Modafinil oder mg Methylphenidat) unternommen werden, allerdings liegt hier keine Zulassung vor ( off-label )..2.3 Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2) In den diagnostischen Leitlinien der ICD-10 werden folgende Kriterien für diese Störung angegeben: Das individuelle Schlaf-Wach-Muster der Betroffenen ist nicht synchron mit dem Schlaf-Wach- Rhythmus, der für eine bestimmte Gesellschaft normal ist. Der Betroffene erlebt während der Hauptschlafperiode Schlaflosigkeit und während der Wachperiode Hypersomnie, dies fast täglich für mindestens einen Monat lang oder wiederkehrend für kürzere Zeiträume. Die Beschwerden verursachen deutliche Erschöpfung und behindern die Alltagsaktivitäten. Dieses Zustandsbild tritt meistens in Verbindung mit verschiedenen psychiatrischen Störungen wie Persönlichkeitsstörung, affektiver Störung oder als Folge von häufigem Arbeitsschichtwechsel oder Zeitzonenwechsel auf. Wenn keine organische oder psychische Ursache der Störung gefunden wird, kann diese Diagnose auch alleine Verwendung finden. Unter diesem Begriff werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst. Jetlag-Syndrom. Es tritt bei schnellem Wechsel der Zeitzonen auf, wobei es hier zu einer Diskrepanz zwischen innerem biologischem Rhythmus, Schlaf-Wach-Rhythmus und Hell-dunkel-Wechsel kommt. Schichtarbeit. Arbeit zu wechselnden Tageszeiten (Früh-, Spät- und Nachtschicht) oder auch zu konstant ungewöhnlicher Tageszeit (Dauernachtschicht) betrifft in Deutschland etwa 20 % aller Berufstätigen. Schichtarbeiter leben gegen ihre innere Uhr. Als Folge können Ein- und Durchschlafstörungen, das Gefühl nicht erholsamen Schlafes sowie Beeinträchtigung von Stimmung, Konzentration und Antrieb sowie auch Hypersomnie mit entsprechenden psychischen und sozialen Beeinträchtigungen auftreten. Man geht davon aus, dass ab dem 45. Lebensjahr die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die Erfordernisse der Schichtarbeit deutlich abnimmt. Ob diese Diagnose (F51.2) oder nicht doch die organische Störung durch den Einfluss auf den Melatonin-Stoffwechsel im Vordergrund steht und somit hier eine G47.2 codiert wird, hängt vom klinischen Eindruck ab. Epidemiologie, Ätiologie Das Syndrom der verzögerten Schlafphase ist in milder Form im jugendlichen Alter wahrscheinlich recht häufig. Untersuchungen zu hormonellen Rhythmen, Körpertemperatur und Schlaf-Wach-Rhythmik bei Patienten mit dem Syndrom der verzögerten Schlafphase haben gezeigt, dass diese Parameter im Vergleich zur Norm nach hinten verschoben sind. Diagnostik Beim Syndrom der verzögerten Schlafphase empfehlen sich das Führen eines Schlaftagebuchs über mindestens 14 Tage sowie eine polysomnografische Untersuchung über mehrere Tage, wenn ausführliche psychoedukative Gespräche keine Wirkung gezeigt haben. 214

6 .3 Parasomnien Therapie Syndrom der verzögerten Schlafphase. Hierbei haben sich chronotherapeutische Maßnahmen bewährt, wie die Verschiebung der Bettzeiten progressiv jeden Tag um 3 Stunden nach hinten, bis die sozial erwünschten Zubettgehzeiten und Aufstehzeiten erreicht werden. Eine Behandlung mit sehr hellem Licht am Morgen bzw. mit Melatonin vor dem Schlafengehen kann den neuen Rhythmus stabilisieren. Bei einem Teil der Patienten spielen Persönlichkeitsstörungen und andere psychiatrische Auffälligkeiten eine große Rolle, diese sind entsprechend mitzubehandeln. Jetlag-Syndrom. Es empfehlen sich präventive Maßnahmen. Günstig ist es, sich bei Zeitzonenflügen schon einige Tage vor dem Flug auf die neuen Zubettgeh- und Aufstehzeiten am Zielort einzustellen. Die Lichtexposition am Zielort zur Beschleunigung der Umstellung ist sehr wichtig. Bei nur kurzen Aufenthalten in der neuen Zeitzone sollte der alte Rhythmus aufrechterhalten werden. Schichtarbeit. Eine sinnvolle Schichtplanung kann zur Reduktion von Schlafstörungen beitragen. Kurze Nachtschichtperioden bewirken deutlich weniger Probleme als ein wöchentlicher Schichtwechsel. Besonders günstig scheinen einzelne Nachtschichten, bei denen nur geringfügige Dissoziationen biologischer Rhythmen auftreten. Bedeutsam ist die Rotationsrichtung der einzelnen Schichten, wobei insbesondere ein Vorwärtswechsel, d. h. die Reihenfolge Früh-, Spät- und Nachtschicht, am besten toleriert wird..3 Parasomnien Parasomnien sind abnorme unerwünschte Episoden, die während des Schlafes auftreten. In der Kindheit haben sie meist Bezug zur kindlichen Entwicklung, während sie im Erwachsenenalter auch psychogen assoziiert sein können, allerdings nicht zwingend..3.1 Schlafwandeln (Somnambulismus; F51.3) Nach den diagnostischen Leitlinien des Schlafwandelns nach ICD-10 gelten folgende Kriterien: Ein- oder mehrmaliges Verlassen des Bettes und Umhergehen, meist während des ersten Drittels des Nachtschlafs. Während der Episode hat der Betroffene meist einen leeren, starren Gesichtsausdruck, kann kaum Kontakt mit der Umgebung aufnehmen und ist schwer aufzuwecken. Nach dem Erwachen besteht keine Erinnerung an die Episode. Innerhalb weniger Minuten nach dem Aufwachen besteht keine Beeinträchtigung der psychischen Aktivität oder des Verhaltens. Es besteht kein Hinweis auf eine organisch bedingte psychische Störung wie Demenz oder eine körperliche Störung wie Epilepsie. Merke H Schlafwandeln ist ein Zustand veränderter Bewusstseinslage, in dem Phänomene von Schlaf und Wachsein kombiniert sind. Die oft vermutete, sprichwörtliche Sicherheit des Schlafwandlers gibt es nicht, die Betroffenen sind einem beträchtlichen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Schlafwandeln tritt ebenso wie der Pavor nocturnus im ersten Nachtdrittel während der Haupttiefschlafphase auf. Die Episoden dauern wenige Sekunden bis einige Minuten, längere Episoden sind ungewöhnlich. Der Schlafwandler ist beim Wecken für einige Zeit desorientiert, Traumberichte werden kaum wiedergegeben. Den Episoden des Schlafwandelns geht im EEG oft hochamplitudige synchronisierte Delta-Aktivität voraus. Epidemiologie Der Somnambulismus ist primär eine Störung des Kindes- und Jugendalters, ca. 15 % aller 5- bis 12- Jährigen weisen mindestens eine Episode und etwa 3 6 % mehrere Episoden des Schlafwandelns auf. Es beginnt meist zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr und verliert sich bis zum 16. Lebensjahr. Bei Erwachsenen ist das Auftreten von Schlafwandeln selten. Die Prävalenz liegt in der Erwachsenenpopulation bei ca. 1 %. Ätiologie Für das Schlafwandeln wird, wie für den Pavor nocturnus, eine Störung des Arousal-Prozesses angenommen. Ursächlich hierfür wird im Kindesund Jugendalter eine Unreife des ZNS angenom- 215

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