GAWO. Psychologen im Betrieb. Psychologen im Betrieb. Ziele

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1 GAWO Arbeitspsychologische Aspekte der Praevention - unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenhangs von Arbeitszeit und Gesundheitsrisiken Friedhelm Nachreiner Daniela Janßen Carsten Schomann Gesellschaft für Arbeits- Wirtschafts- und Organisationspsychologische Forschung (GAWO e.v. und Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Institut für Psychologie Abt. Arbeits- und Organisationspsychologie gemeinnützige Forschungsgesellschaft Hauptaufgaben Forschung Umsetzung Schwerpunkte Psychische Belastung und Beanspruchung Arbeitszeit Normung im Bereich der Ergonomie Universität Oldenburg Institut für Psychologie Abt. Arbeits- und Organisationspsychologie Forschung und Lehre Schwerpunkte der Forschung Psychische Belastung und Beanspruchung Messung / Analyse / Gestaltung Arbeitszeit Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen Studierende Psychologen Informatiker Wirtschaftswissenschaftler Psychologen im Betrieb fest angestellt (nur Großbetriebe Personalabteilung Arbeitssicherheit Gesundheitswesen freie Beratungsunternehmen Berater Aufsichtsorgane Berufsgenossenschaften Ämter für Arbeitsschutz Psychologen im Betrieb Ziele Aufgabe Mitwirkung bei Gestaltung Betrieb von Arbeitssystemen und Arbeitsorganisationen Effektivität Produktivität Zuverlässigkeit Verfügbarkeit Sicherheit des Systems der Mitarbeiter

2 Ziele Ziele Effizienz Aufwand Beanspruchung Beanspruchungsfolgen Gesundheit - Schädigungslosigkeit Beeinträchtigungen - Beeinträchtigungsfreiheit Persönlichkeitsentwicklung Zufriedenheit Systemfunktion Betreiber Kunden Mitarbeiter Ansatzpunkte Interventionsansätze Arbeits- Betriebs- und Organisationspsychologie Technik Organisation Person Umwelt Psychologen im Arbeitsschutz Psychologische Aufgaben - gesetzliche Ebene Rechtliche Position: keine verantwortlich für Psychologie im Betrieb (nach Arbeitssicherheitsgesetz Betriebsärzte Fachkräfte für Arbeitssicherheit Ingenieure Techniker Beurteilung der (Gesundheits- Gefährdung Beurteilung der psychischen Belastung Entwicklung von Massnahmen Durchführung von Massnahmen Evaluation von Massnahmen sonstige Fachkräfte für Arbeitssicherheit z.b. Psychologen

3 Personalselektion -plazierung Training Auswahl nach Eignung Analyse / Sicherstellung der persönlichen Leistungsvoraussetzungen Vermeidung von Fehlbesetzungen Zuweisung zu Arbeitsplätzen nach Eignung Trainingsbedarfsanalysen Entwurf von Trainingskonzepten Umsetzung von Trainingskonzepten Durchführung von Trainings Sicheres Arbeiten Soziale Kompetenzen Führung und Management Evaluation von Trainingsmassnahmen Arbeitsgestaltung Schnittstellen - Gestaltung Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen Aufgabenschnittstelle Automatisierung Interaktionsschnittstelle Anzeigen und Stellteile Schnittstellen - Gestaltung Schnittstellen - Gestaltung

4 Arbeitsgestaltung Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen Aufgabenschnittstelle Automatisierung Interaktionsschnittstelle Anzeigen und Stellteile Gestaltung von Arbeitsmitteln Arbeitsplatzgestaltung Gestaltung der Arbeitsumgebung Gestaltung der Arbeitsorganisation.. Gestaltung der Arbeitszeit.. Warum ist Arbeitszeit so wichtig? Arbeit vollzieht sich immer in der Zeit B = f (I T Arbeitszeit als (. Grunddimension der Arbeitsgestaltung neben der Intensität / Schwere der Belastung Veränderung der Arbeitszeiten in der EU Grundmerkmale von Arbeitszeitsystemen Netherlands Belgium Luxembourg U.K Sweden Finland Denmark Dauer / Umfang der Arbeitszeit - z.b. täglich wöchentlich jährlich etc. Lage der Arbeitszeit - z.b. Nachtarbeit Schichtarbeit France TOTAL <4 h/w Portugal <4 h/w + <= h/d <4 h/w + <= h/d + no night Spain <4 h/w + <= h/d + no night no + Sunday <4 h/w + <= h/d + no night no + Sunday + no shift Italy Greece Germany Austria Verteilung der Arbeitszeit - z.b. Verteilung über den Tag oder die Woche Pausenanteile tägl. Ruhezeiten Massierung von Arbeits- und arbeitsfreier Zeit Dynamik der Arbeits- und Ruhezeiten - z.b. als zeitliche Abfolge von Arbeits- und Ruhezeiten <4 h/w + <= h/d + no night no + Sunday + no shift + no part-time <4 h/w + <= h/d + no night no + Sunday + no shift + no part-time + no Saturday Grundmerkmale von Arbeitszeitsystemen Grundmerkmale von Arbeitszeitsystemen Stabilität / Planbarkeit / Zuverlässigkeit / Verlässlichkeit von Arbeitszeitsystemen - z.b. zeitliche Vorhersehbarkeit Verbindlichkeit von Arbeitszeitfestlegungen Grundmerkmale eines Risikomodells? Dispositionsspielräume in der Festlegung der konkreten Arbeitszeiten - z.b. wer legt die konkreten Arbeitszeiten fest

5 Unfallrisiko und Dauer Unfall-Risiko in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer Exponierte [] Unfälle Exponierte Relatives Unfallrisiko Unfälle [] / rel. Risiko [dimensionslos] 3 Dauer > Arbeitsdauer (Stunde nach Arbeitsaufnahme Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - AE Arbeits- und Organisationspsychologie Unfallrisiko und Dauer Dauer und Gesundheit Unfallrisiko als Funktion der Dauer der Arbeitszeit Zusammenfassung verschiedener Studien [ z - Wert ] 4 Hänecke et al Folkard 996 Åkerstedt 995 Nachreiner (Tödliche5h Arbeitsdauer [h] Häufigkeit [] $ $ $ $ $ $ $ * * * * * * " " * " " " " " # # # # # # # < Arbeitszeit [h/woche] 5-59 $ Rückenschmerzen " Magenschmerzen # Herz $ Stress * allgemeine Erschöpfung " * Schlafprobleme # 6+ Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - AE Arbeits- und Organisationspsychologie Dauer und Gesundheit Beschwerden in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer - Bundesrepublik Deutschland - [Faktorwerte] MAVG D Psych MAVG D Muskulo < Wochenarbeitszeit [h] Dauer und Gesundheit Beschwerdenhäufigkeit und Häufigkeit langer Arbeitstage 4 [ Faktorwerte ] MAVG Muskel/Skelett MAVG Psychovegetative 3 Nie > Häufigkeit von Tagen mit > h / Monat

6 Dauer (Job- Alter und Gesundheit Psychovegetative Beschwerden Arbeitsdauer und Alter [ Faktorwert ] MAVG 5-4 Jahre MAVG 5-39 Jahre MAVG 4-54 Jahre MAVG >55 Jahre Lage -3 < Arbeitszeit [h/woche] Lage und Risiko Lage und Gesundheit Gesundheitliche Beschwerden bei flexiblen Arbeitszeiten Magenbeschwerden (EU-Befragung S+ V+ I+ S+ V+ I- S+ V- I+ S+ V- I- S- V+ I+ S- V+ I- S- V- I+ S- V- I- S+.. S-...V+..V-...I+..I- Schichtarbeit Variabilität Einfluss < low high > Lage / Dynamik und Gesundheit Wahrgenommene gesundheitliche Beeinträchtigungen [FS] p<.5 4 Lage / Dynamik und Gesundheit Wahrgenommene Beeinträchtigungen im Familienleben - -4 F: Schlafprobleme KV LR LV Schichtsystem [FS] KV LR LV Schichtsystem

7 Lage / Verteilung und Risiko Verteilung Verteilung / Lage und Risiko 6 4 Dynamik 8 6 x 8h days 6 x 8h nights 4 x h days 4 x h nights Dynamik Dynamik und Risiko Wirkung unterschiedlicher Arbeits- und Pausenzeiten bei gleichem Arbeits/Pausenverhältnis. Relative Risk Minutes since last Break

8 Häufigkeit gesundheitlicher Beeinträchtigungen unter verschiedenen Formen flexibler Arbeitszeiten Magenbeschwerden - Verdauungsprobleme - Übelkeit / Appetitlosigkeit - Häufiges Aufstoßen / Sodbrennen - Schlafstörungen - Schwindelgefühl - Innere Unruhe / Nervosität - cluster cluster Herzschmerzen - cluster 3 cluster 4 Mutlosigkeit / Traurigkeit / cluster 5 Bedrückung regelmäßig unregelmäßig Variabilität S+ V+ I+ S+ V+ I- S+ V- I+ S+ V- I- S- V+ I+ S- V+ I- S- V- I+ S- V- I- S+.. S-...V+..V-...I+..I- Variabilität und Gesundheit Gesundheitliche Beschwerden bei flexiblen Arbeitszeiten Schlafstörungen (EU-Befragung 5 5 < low high > Costa G. et al. 3 As time goes by. Stockholm: SALTSA Schichtarbeit Variabilität Einfluss Variabilität und Gesundheit Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nach Wunsch S- V++ E+ S- V++ E- S- V+ E+ S- V+ E- S- V- E+ S- V- E immer Schichtarbeit Variabilität Einfluß nie Verlässlichkeit und Gesundheit Verlässlichkeit 8 [] Schlafstörungen Mittelwert 6 immer / oft Schlafstörungen MW 4 oft nie sehr selten selten ab und zu oft sehr oft Häufigkeit von "Notfällen" sehr selten

9 Autonomie und Gesundheit Gesundheitliche Beschwerden bei flexiblen Arbeitszeiten Magenbeschwerden (EU-Befragung Dispositionsspielraum S+ V+ I+ S+ V+ I- S+ V- I+ S+ V- I- S- V+ I+ S- V+ I- S- V- I+ S- V- I- S+.. S-...V+..V-...I+..I- Schichtarbeit Variabilität Einfluss < low high > S+ V+ I+ S+ V+ I- S+ V- I+ S+ V- I- S- V+ I+ S- V+ I- S- V- I+ S- V- I- Autonomie Passung von Arbeitszeiten und sozialem Leben S+.. S-...V+..V-...I+..I < fit don't fit > Regelungen zur Arbeitszeit Europäische Richtlinie (93/4 und Revisionen Arbeitszeitgesetz Arbeitszeiten (täglich Ruhezeiten (täglich wöchentlich Pausen Ausnahmen Spezialgesetze (z.b. Verkehrsbetriebe Jugendliche Tarifverträge Betriebsvereinbarungen Regelungen zur Arbeitszeit Bewertung und Gestaltung ausgesprochen komplexes Regelwerk Vielzahl von Ausnahmen und Sonderregelungen Entwicklung computerbasierter Systeme zur Bewertung und Gestaltung von Arbeitszeitmodellen z.b. BASS 4 nicht immer konsistent erschwert die Kontrolle der Einhaltung und die Bewertung von Arbeitszeitmodellen

10 nach Optimierung Risiko-Modelle Schlafstörungen immer Schlafprobleme oft hin und wieder selten Arbeitszeit-Gefährdungs-Index nie selten hin und wieder oft Schlafprobleme immer r = 49 nie Arbeitszeit-Gefährdungs-Index Risikoverhalten Wie viele Zigaretten rauchen Sie am Tag? 35 Anzahl Zigaretten / Tag r = Arbeitszeit-Gefährdungs-Index Arbeitszeit-Gefährdungs-Index Anzahl Zigaretten / Tag Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontaktinformationen nachreiner@gawo-ev.de oder friedhelm.nachreiner@uni-oldenburg.de