Mobilität in Wuppertal: Klima schonend entwickeln - Strategien und Größenordnungen
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- Lisa Roth
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1 Mobilität in Wuppertal: Klima schonend entwickeln - Strategien und Größenordnungen Vortrag Lokale Klimaschutzkonferenz Wuppertal Workshop 1: Mobilität in Wuppertal Wuppertal, Rathaus Barmen Prof. Dr.-Ing. Oscar Reutter Wissenschaftsorganisation und Qualitätssicherung
2 Klimawandel vom Menschen verursacht Globaler Temperaturanstieg seit der Industrialisierung Die 10 wärmsten Jahre weltweit seit 1850 Jahr Abweichung zum Mittelwert IPCC-Klimaberichte ( ): ,62 C ,57 C ,57 C ,56 C ,56 C ,55 C ,53 C ,48 C ,48 C ,44 C Die Klimaerwärmung geht auf menschliche Aktivitäten zurück. Quelle: Hadley Centre for Climate Prediction and Research 2010; NASA GISS
3 Klimawandel es wird weltweit wärmer CO 2 -Konzentration und Temperaturanstieg in Trendszenarien Durchschnittliche globale Temperatur nahe der Oberfläche (Ist und Prognose 2100) Globale Erwärmung bis 2100 Beste Schätzungen: +1,8 C bis +4,0 C (IPCC Scenarios 2007) CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre 385 T manifest +0,76 C ( ) T geladen +1,8 C (langfristig) Seit der Industrialisierung CO 2 : von 280 ppmv (1750) auf 385 ppmv (2007) um + 2 ppmv pro Jahr Quellen: Hadley Centre 2007, IPCC Assessment Reports 2001/2007, UBA 2007, SRU
4 Klimawandel als Klimakatastrophe Grenze: Zwei Grad! Bereits erreicht: +0,76 C (Stand 2007) - mindestens bis 2100: +1,8 C Quelle: Stern Review
5 Klimaschutz als globale Generationen-Aufgabe Drastische Reduktionserfordernisse weltweit Ziel: Eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindern! (UNFCCC) Zielwert: Die globale Erwärmung unter 2 C halten! (Kleine Insel-Staaten: 1,5 C) (EU) Erfordernis: <450 ppmv CO 2 eq (=50% Chance für 2 C Ziel)! (IPCC) EU Council Conclusion (March 2005): ( ) confirms that ( ) the global annual mean surface temperature increase should not exceed 2 C above pre-industrial levels. Global: Wachstumstrend der THG Emissionen bis 2015: umkehren! THG Emissionsniveau bis 2050 im Vergleich zu 1990: halbieren! Perspektive 2100: keine THG-Netto-Emissionen mehr! Industrieländer (Annex I Staaten): THG-Emissionen senken! bis 2020 um 25% - 40% (gegenüber 1990) bis 2050 um 80% - 95% (gegenüber 1990) (= ppmV CO 2 eq) Eine Verzögerung der Minderungen um 10 Jahre erfordert doppelt so hohe Reduktionsraten nach 2020! Quelle: IPCC 2007, SRU
6 Minderungsziele der THG-Emissionen in Deutschland Für 6 THG und für CO 2 : Emissionen in tausend Tonnen CO 2 eq THG CO UN: Kyoto 1992 EU: Manchester 1998 D: -21% bis 2012 Bundesregierung 2007/2009 Merkel/Gabriel: -40% bis 2020 (konditioniert) Merkel/Röttgen: -40% bis 2020 (unkonditioniert) Bundesregierung 1995 Kohl/Töpfer: -25% bis 2005 Deutschland hat schon viel erreicht und hat noch einen weiten Weg vor sich! IPCC % bis IPCC % bis Quellen: UBA 2010 (ohne LULUCF), eigene Berechnungen; Grafik: Felix Reutter 5
7 Leitbild Ökologischer Wohlstand Entkopplung: Effizienz - Suffizienz - Konsistenz Nachhaltige Entwicklung erfordert die Entkopplung von Lebensqualität, Wirtschaftswachstum und Naturverbrauch Effizienz: besser! Konsistenz: anders! Suffizienz: weniger! Ökonomisches Wachstum Lebens- Qualität Gutes Leben mit zukunftsfähigen Konsummustern Ökoeffiziente Innovationen für Produktion und Produkte Effizienz+ Suffizienz+ Konsistenz = Innovative Techniken+ soziale Praxis +Politiken für nachhaltiges Produzieren und Konsumieren Drei richtungssichere Basisstrategien zur Minderung der THG-Emissionen Naturverbrauch Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt (2008), Kap.8, S
8 Leitbild Ökologischer Wohlstand Besser! Anders! Weniger! - Zukunftsfähige Stadtentwicklung Strategie Energie Verkehr Effizienz: Besser! Sparsamer Einsatz natürlicher Ressourcen, Optimierung Input- Output-Verhältnis Konsistenz: Anders! Qualitativ andere naturverträgliche Produktions- und Konsumweise, naturangepasste Technologien und Verhaltensmuster Suffizienz: Weniger! Quantitative Reduktion des absoluten Ressourcenverbrauches Effizientere Energietechnologien Brennwertkessel, BHKW Erneuerbare Energien Solarkollektoren, Photovoltaik, Windräder, Biomassenutzung Energieeinsparung Kleinere beheizte Wohnfläche (qm/kopf), Niedrigere Raumtemperatur (19 statt 20 C) Drei richtungssichere Basisstrategien Effizientere Fahrzeugtechnologien Verbrauchsarme Kfz, ÖPNV statt MIV Null-Emissions- Mobilität Fuß- und Radverkehr Verkehrseinsparung Wege verkürzen, Wege überflüssig machen, Stadt der kurzen Wege 7
9 Beispiel Stadtverkehr Low Carbon City Wuppertal 2050 Reduktionserfordernisse im Personenverkehr in Wuppertal bis 2050: -80% bis -95% CO2-Emissionen CO2-Emission minus 80% Pfad minus 95% Pfad Können wir das schaffen? Wie können wir das schaffen? 8
10 Verkehrsverlagerung Strategie für LCC Wuppertal 2050 (-80% CO2-Szenario) Die Einschätzung Der Modal Shift ist das zentrale Aktionsfeld für kommunalen Klimaschutz im Verkehr! Die Aufgabe Das THG-Minderungspotenzial von modal shift mit konsequenter kommunaler Verkehrspolitik erschließen! Das Handlungsziel Ambitionierte & machbare Modal Split Vorschläge Verkehrsaufkommen (% Wege) MID 2002 BBR-K1 W tal 2002 Ziel 2050 Modal Shift Ziel Beispielstädte (% Wege) Fuß Halten! Erfurt 1998: 28 Kassel 2007: 28 Rad Verzehnfachen! Dortmund 2008: 10 Heidelberg 1999: 20 ÖPNV ,5 mal mehr! Zürich 1999: 38 Wien 2006: 35 MIV Dritteln! Zürich 1999: 27 Freiburg 2004: 37 Quellen: MiD 2002, Socialdata, Stadt Wuppertal 2002 und eigene Berechnungen 9
11 Personenverkehr Wuppertal 2050 im LCC-Szenario (-80% CO2) Die integrative minus 80% Strategie: abschichten & verbinden CO2-Emission Bevölkerungsrückgang Verkehrsvermeidung Verkehrsverlagerung Verkehrstechnik Bezugswert ,0% im Jahr 2050 gegenüber Bevölkerungsrückgang Einwohner als 50% CO2-Entlastung CO2-Potenzial erschließen! Verkehrsvermeidung - 4% Personenkilometer Verkehr einsparen! Verkehrsverlagerung (Wege) Fuß: 32% => 33% (halten) Rad: 1% => 10% (verzehnfachen) ÖPNV: 16% => 40% (2,5 mal mehr) MIV: 51% => 17% (dritteln) Umweltverbund weit ausbauen! Verkehrstechnik -2%-Pfad:CO2-Emissionen dritteln Effizienz forcieren beim MIV und ÖPNV! PKW: von 217 auf 76 g CO2/km Quelle: Stadt Wuppertal 2002 und eigene Berechnungen 10
12 Personenverkehr Wuppertal 2050 im LCC-Szenario (-95% CO2) Die integrative minus 95% Strategie: abschichten & verbinden Eine Option zur Kombination der Teilstrategien CO2-Emission Bevölkerungsrückgang Verkehrsvermeidung Verkehrsverlagerung Verkehrstechnik Bezugswert ,6% im Jahr 2050 gegenüber Quelle: Stadt Wuppertal 2002 und eigene Berechnungen Bevölkerungsrückgang Einwohner in 100% CO2-Entlastung umsetzen CO2-Potenzial der Schrumpfung aktiv erschließen! Verkehrsvermeidung - 20% Personenkilometer Rückbau & Re-Or ganisation der Stadt planen! Verkehrsverlagerung Fuß: 32% => 44% Rad: 1% => 15% ÖPNV: 16% => 40% MIV: 51% => 1% Autofreie Stadt entwickeln! Verkehrstechnik -3%-Pfad: CO2-Emissionen vierteln Extrem-Effizienz politisch gestalten beim MIV und ÖPNV! PKW: von 217 auf 49 g CO2/km 11
13 Perspektivenwechsel: vom Klimaschutz zur Decarbonisierung und von der THG-Minderung zur CO2-neutralen Stadt t CO 2 Ziel: Klimaschutz 2 C 450ppmV CO 2 eq 100 % Ziel: Decarbonisierung CO 2 neutral - 80%-Pfad -95%-Pfad THG-Emissionen Mindern & Anpassen Herausforderungen Risiken Decarbonisierung Transformationsprozess Gewinne Chancen Decarbonisierungs-Wachstums-Beschleunigung Fotos: Katrina kurz vor New Orleans 2005, Gratisumarmung in der Kampagne Zero-Emissions-Mobilität
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: Kontakt:
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