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- Viktor Wagner
- vor 6 Jahren
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1 Technische/r Kaufmann/-frau Die Ausbildung im Überblick Technische/r Kaufmann/-frau ist eine Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt ist. Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung werden in der Regel in Blockveranstaltungen (5 Module à 5 Tage in Vollzeit) durchgeführt und dauern ca. 9 Monate. Ausbildungsinhalte Grundkurs Stoffkunde Einteilung von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Werkstoffen und Werkstücken chemische Grundlagen, Werkstoffeigenschaften technische Kommunikation einfache technische Zeichnungen nach DIN 6 anfertigen und nach DIN 406 bemaßen einfache Werkstücke nach Modell zeichnen Ergänzungszeichnungen einfacher Werkstücke nach perspektivischer Darstellung anfertigen Längenprüftechnik Werkzeugkunde Toleranzen/Passungen Schleiftechnik Aufbaukurs I Stoffkunde Roheisengewinnung, Eisenerz, Hochofenanlage, indirekte und direkte Reduktion, Stahl-Roheisen und Gießerei-Roheisen, Stahlherstellung, LD-Verfahren, Elektrostahlverfahren Eisen- und Gusswerkstoffe, Legierungen Härten, Anlassen, Vergüten Werkbeanspruchungsarten und Werkstoffprüfungen technische Kommunikation CAD-Einsatz Maschinenkunde Maschinenelemente Fügeverfahren und -techniken Schraubverbindungen und Gewindeeinteilungen, Gewindearten Schraubenformen, Festigkeit von Schrauben und Muttern Anwendungen von Stiftverbindungen (Stiftformen, Zylinderstifte, Kegelstifte, Kerbstifte, Spannstifte) Keil- und Federverbindungen, Nieten und Nietverbindungen Fertigungstechnik Fertigungsverfahren (Umformen, Urformen, Trennen, Fügen, Beschichten) Wärmebehandlungen und Wärmebehandlungsvorschriften Aufbaukurs II Stoffkunde Seite 1 von 8
2 NE-Metalle, Schwer- und Leichtmetalle (Einteilung, Eigenschaften und Kennbuchstaben) Gewinnung von Aluminium Normung, Verwendung und Bearbeitung Herstellung von Sinterwerkstoffen (Normung, Kurzzeichen) Hartmetalle (Normung) oxidkeramische Werkstoffe, Bindemittel und Warmstandfestigkeit technische Kommunikation Gesamtzeichnungen (Stückliste, Einzelteile, Funktionen) Freihandskizzen von Einzelteilen mit Bemaßung (Toleranzen erstellen) Maschinenkunde Bauarten der Fräsmaschine (Vertikal-, Horizontal- und Universalfräsmaschine) Zubehör (z.b. Schraubstock, Spanneisen, Teilkopf-Rundtisch) Maschinenelemente kraftschlüssige und formschlüssige Riemen-, Ketten- und Zahnradtriebe einfache und doppelte Übersetzung nichtschaltbare, schaltbare, formschlüssige und schlüssige Kupplungen Steuerungstechnik Steuern und Regeln Hydraulik und Pneumatik technische Berechnungen Aufbau einfacher Steuerungen mithilfe eines Schaltplanes Längenprüftechnik Messfehler z.b. durch Temperatureinflüsse Absolut- und Inkrementalmessung, Digitalmessung Lehren und Oberflächenprüfgeräte Aufbaukurs III Spannmittel hydraulische und mechanische Maschinenschraubstöcke Wirkungsweise (z.b. Kniehebelspanner, Spannpratzen, Spanneisen, Exzenter, Kurvenspanner) modulare Spannsysteme Zerspanungstechnologie Werkzeugschneide (z.b. Span-Freifläche, Werkzeugbezugsebene, Schneidenecke) Schneidengeometrie Schneidwerkstoffe und Verschleißursachen Maschinenkunde Baugruppen der Spitzendrehmaschine Spitzenweite und -höhe Spannmittel Wartung Maschinenelemente geschichtliche Entwicklung der Wälzlager sowie Grundlagen, Wälzlagerzubehör, Kurzzeichen, Vorund Nachsetzzeichen Rillenkugellager und Pendelrollenlager Belastungsarten, Passungen Anordnungen der Lager, Festlager und Loslager Seite 2 von 8
3 schwimmende Lagerung Längenprüftechnik Qualitätssicherung in der Industrie Fachbegriffe der Qualitätssicherung Aufbau eines Qualitätssystems digitale Messtechnik in der Qualitätssicherung Aufbaukurs IV Werkzeugmaschinen Bohrfutter und deren Einsatzgebiete Schaftausführungen der Fräsaufnahmen Zerspanungstechnologie Einsatzbedingungen unterschiedlicher Schneidwerkstoffe Einsatz von Schrupp- und Schlichtfräsern Werkzeugaufnahmen Lagerschäden, Auswaschungen von Führungen, Verschleiß von Muttern und Spindeln erkennen Abnahmebedingungen nach DIN 8601 einfache Justierarbeiten an Werkzeugmaschinen durchführen Elektrotechnik Wirkung des elektrischen Stroms elektrische Schutzmaßnahmen an Werkzeugmaschinen und deutsche Sicherheitsvorschriften CNC-Technik Aufbau einer CNC-Maschine Datenfluss Aufbau eines Programmes nach DIN Fachpraktische Übungen ergänzen die Weiterbildung ebenso wie ggf. ein mehrmonatiges Betriebspraktikum. Lernorte Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung finden in den Schulungsräumen der jeweiligen Bildungseinrichtung statt. In der Regel arbeiten die angehenden Technischen Kaufleute während ihrer Vorbereitung weiter in ihrer normalen Arbeitsumgebung und verbringen den Unterricht in Blockform in der Schule, d.h., sie verbringen z.b. mehrere Tage am Stück in der Bildungseinrichtung und gehen zwischen den Unterrichtsblöcken wieder ihrer normalen Beschäftigung nach. Die Weiterbildungslehrgänge werden nicht immer in Wohnortnähe angeboten. Ggf. müssen die zukünftigen Technischen Kaufleute längere Fahrtzeiten und vielleicht auch eine auswärtige Übernachtung in Kauf nehmen. Ausbildungsbedingungen Worauf man sich einstellen sollte Wenn man eine Weiterbildung zum Technischen Kaufmann/zur Technischen Kauffrau absolviert, arbeitet man in der Regel weiterhin im Betrieb und lernt in Blöcken von mehreren Tagen mit anderen Lehrgangsteilnehmern im Klassenverband. Um auf die Weiterbildungsprüfung gut vorbereitet zu sein, müssen die Inhalte zu Hause vor- und nachbereitet werden. Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und eine gute Zeitplanung bilden die Voraussetzung, wenn man Prüfungsvorbereitung, Berufstätigkeit und Privatleben vereinbaren will. Seite 3 von 8
4 Da die Lehrgänge häufig nicht am Wohnort angeboten werden, fallen evtl. auch längere Anfahrtswege an, bei größeren Entfernungen unter Umständen auch eine auswärtige Übernachtung. Ausbildungsvergütung Eine Vergütung wird nicht gezahlt. Ausbildungskosten Für den Besuch der Vorbereitungslehrgänge sind Lehrgangsgebühren zu entrichten. Außerdem können Anmeldegebühren und Prüfungsgebühren anfallen. Weitere Kosten entstehen für Arbeitsmaterialien und Fachliteratur. Daneben fallen eventuell Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung an. Die Höhe der Gebühren kann unterschiedlich sein. Angaben hierzu enthält die Datenbank KURSNET. Förderungsmöglichkeiten Die Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung zählen zur beruflichen Aufstiegsfortbildung, die finanziell gefördert werden kann, z.b. durch einen Beitrag zu den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren. Darüber hinaus können Teilnehmer monatliche Beiträge zum Lebensunterhalt erhalten. Weitere Informationen unter: Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) Internet: Besonders begabte junge Fachkräfte können unterstützt werden durch: Begabtenförderung berufliche Bildung Internet: Ausbildungsdauer Vorbereitungskurse auf die Weiterbildungsprüfung dauern in der Regel 9 Monate. Sie sind in 5 Module eingeteilt. Ausbildungsform Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Weiterbildungsprüfung finden an schulischen Bildungseinrichtungen unterschiedlicher Träger statt. In der Regel werden sie in Blockunterricht in Vollzeit absolviert. Einen Überblick über das Angebot an Vorbereitungslehrgängen bietet die Datenbank KURSNET. Ausbildungsaufbau Beispiel für die Stundentafel einer Weiterbildung zum Technischen Kaufmann/zur Technischen Kauffrau Qualifikationen Unterrichtseinheiten Grundkurs Stoffkunde 7 Technische Kommunikation 8 Längenprüftechnik 6 Seite 4 von 8
5 Werkzeugkunde 8 Toleranzen/Passungen 4 Schleiftechnik 2 Praxis 27 Summe 62 Aufbaukurs I Stoffkunde 8 Technische Kommunikation 6 Maschinenkunde 10 Maschinenelemente 6 Fertigungstechnik 10 Praxis 27 Summe 67 Aufbaukurs II Stoffkunde 6 Technische Kommunikation 4 Maschinenkunde 8 Maschinenelemente 6 Steuerungstechnik 4 Längenprüftechnik 8 Praxis 26 Summe 62 Aufbaukurs III Spannmittel 6 Zerspanungstechnologie 12 Maschinenkunde 6 Maschinenelemente 6 Längenprüftechnik 8 Praxis 24 Summe 62 Aufbaukurs IV Werkzeugmaschinen 8 Zerspanungstechnologie 10 Werkzeugaufnahmen 8 Elektrotechnik 5 CNC-Technik 10 Praxis 21 Summe 62 Unterrichtseinheiten gesamt 315 Einen Überblick über das Angebot der einzelnen Bildungseinrichtungen bietet die Datenbank KURSNET. Ausbildungsabschluss, Nachweise und Prüfungen Weiterbildungsabschluss Die Weiterbildung schließt mit einem internen Abschluss der Bildungseinrichtung ab. Seite 5 von 8
6 Zulassung zur Prüfung Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis nachweisen kann. Abschlussprüfung Studienbegleitende Prüfungen Die Weiterbildungsinhalte sind meist zu Themenkreisen und Ausbildungsblöcken zusammengefasst, zu denen studienbegleitende Prüfungen in Form von Klausuren während des Seminarverlaufs stattfinden. Je nach Bildungseinrichtung kann es auch eine Abschlussprüfung geben. Die Teilnehmer/innen erhalten ein schulinternes Abschlusszertifikat. Prüfungswiederholung Die Prüfung kann wiederholt werden. Prüfende Stelle Die Prüfung wird bei der zuständigen Bildungseinrichtung abgelegt. Abschlussbezeichnung Die Abschlussbezeichnung lautet: Technischer Kaufmann/Technische Kauffrau Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung zum Technischen Kaufmann/zur Technischen Kauffrau ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen Ausbildungsberuf sowie drei Jahre kaufmännische Sachbearbeitertätigkeit. Berufliche Vorbildung Für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung wird vorausgesetzt: eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen Ausbildungsberuf sowie drei Jahre kaufmännische Sachbearbeitertätigkeit oder eine sechsjährige kaufmännische Sachbearbeitertätigkeit Wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann ebenfalls zugelassen werden. Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen Bei der Zulassung zur Prüfung können ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland berücksichtigt werden. Wichtige Schulfächer Gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung bilden vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Seite 6 von 8
7 Technisches Zeichnen In der Prüfung sind z.b. Konstruktionsunterlagen zu lesen und zu erstellen. Technische Kaufleute benötigen im Berufsleben Kenntnisse im technischen Zeichnen, um beispielsweise technische Skizzen und Schaltpläne anfertigen und lesen zu können. Fremdsprachen In der Weiterbildung und im Berufsleben gehen Technische Kaufleute mit Bedienungsanleitungen und Fachliteratur um, die zum Teil in englischer Sprache verfasst sind. Auch Fachbegriffe kommen häufig aus dem Englischen. Ausbildung im Ausland und internationale Zusatzqualifikation Um sich auf die Weiterbildungsprüfung vorzubereiten, über Wirtschaft und Technik in anderen Ländern zu informieren und internationale Erfahrungen zu sammeln, bieten sich angehenden Technischen Kaufleuten folgende Informationsmöglichkeiten: Weiterbildungsangebote Weiterbildungsangebote in der Schweiz sind zu finden unter: wab - Die Weiterbildungsangebotsbörse der Schweiz Internet: Informationsangebote Bei Fragen rund um die berufliche Weiterbildung im Ausland hilft die durch InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung ggmbh) eingerichtete Informations- und Beratungsstelle (IBS) unter: InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung ggmbh Internet: Informations- und Beratungsstelle zur beruflichen Weiterbildung im Ausland Die Auslandsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit informiert umfassend, detailliert und länderspezifisch über berufliche Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im Ausland: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Internet: Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen Im Europass kann man im In- und Ausland gemachte Aus- und Weiterbildungen sowie berufliche Erfahrungen dokumentieren lassen. Er hilft dabei, die erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen im europäischen Kontext transparent und vergleichbar zu machen. Nähere Informationen unter: Europass Internet: Perspektiven nach der Ausbildung Ein Beruf - viele Möglichkeiten Beschäftigung finden Technische Kaufleute in Unternehmen der unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche - dabei sind sie beispielsweise im Produkt- und Projektmanagement oder in der Qualitätssicherung tätig. Nach ihrer Weiterbildung müssen sich Technische Kaufleute meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie in Frage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum reicht von Vertrieb und Marketing über Kundendienst bis hin zu Lager- und Materialwirtschaft sowie Kostenrechnung und Kalkulation. Seite 7 von 8
8 Am Ball bleiben durch lebenslanges Lernen Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Technische Kaufleute ihr Wissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Informationen zu möglichen Anpassungsweiterbildungen bietet die Datenbank BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Auf der Karriereleiter nach oben? Wer beruflich vorankommen will, kann ein Studium in Betracht ziehen. Informationen zu konkreten Aufstiegsweiterbildungen bietet die Datenbank BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Selbstständigkeit Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich: Technische Kaufleute können z.b. einen eigenen Fertigungs-, Dienstleistungs- oder Handelsbetrieb gründen oder als freie Handelsvertreter/innen tätig sein. Ausbildungsalternativen Zu diesem Weiterbildungsberuf gibt es folgende Alternativen: Betriebswirtschaft Technischer Kaufmann/Technische Kauffrau Fachrichtung Holz Technischer Fachkaufmann/Technische Fachkauffrau für Beschlagtechnik Technischer Fachkaufmann/Technische Fachkauffrau für Sanitär/Heizung/Klima Technischer Fachkaufmann/Technische Fachkauffrau Fachrichtung Werkzeuge, Maschinen Technischer Fachwirt/Technische Fachwirtin Betriebsassistent/Betriebsassistentin im Handwerk Geprüfter Fachwirt/Geprüfte Fachwirtin für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft Fachwirt/Fachwirtin für betriebliches Management Vergleichbare Weiterbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: betriebswirtschaftlich-technische Steuerungs- und Führungsaufgaben, Personalplanung, Finanz- und Rechnungswesen, Kostenplanung und -kontrolle, Akquisition, Kundenberatung und Vertrieb, Materialwirtschaft, Einkauf, Arbeitsvorbereitung. Die Tätigkeitsinhalte variieren je nach Branche und konkretem Aufgabenprofil. Seite 8 von 8
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