Spitex-Strategie 2015
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- Alexandra Kirchner
- vor 8 Jahren
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1 Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Ziele und Strategien für die Entwicklung der Spitex 1. Die Hilfe und Pflege zu Hause 2 2. Betreuung und Hauswirtschaft 3 3. Beratung und Unterstützung der Pflegenden Angehörigen 4 4. Neue Kernkompetenzen 5 5. Positionierung und Vernetzung 6 6. Qualität 7 7. Personal 8 8. Technik 9 9. Vereinbarung mit Kostenträgern Unternehmensführung 11 Spitex Verband Schweiz, Zentralsekretariat, Belpstrasse 24, Postfach 329, 3000 Bern 14 Telefon , Telefax , admin@spitexch.ch,
2 1. Die Hilfe und Pflege zu Hause 1. Alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten haben unabhängig von ihrer Nationalität Zugang zu den Dienstleistungen der Hilfe und Pflege zu Hause. 2. Die Hilfe und Pflege zu Hause ist ganzheitlich sowie bedarfsgerecht und deckt alle Leistungen ab, die nicht zwingend stationär erbracht werden müssen. 3. Die fallführende Fachperson koordiniert die Hilfe und Pflege zu Hause in enger Zusammenarbeit mit den KlientInnen, den Angehörigen, ihrem Umfeld und weiteren Leistungserbringern, sowie mit Freiwilligen. 4. Die Hilfe und Pflege wird an sieben Tagen mit fachspezifisch ausgebildeten Mitarbeitenden zu Hause angeboten; soweit nötig, sind Pflegeeinsätze rund um die Uhr möglich. 1. Die Spitexorganisationen haben ein Einzugsgebiet, welches die zweckmässige und wirtschaftliche Erbringung der Kern- und Spezialdienstleistungen im notwendigen zeitlichen und materiellen Umfang in guter Qualität ermöglicht. 2. Spitexorganisationen, welche die Zielvorgaben unter Punkt 1 nicht erreichen, fusionieren zu grösseren (Träger-)Organisationen. Wo nötig, kann mit dezentralen Stützpunkten gearbeitet werden. Als Alternative zu Fusionen sind Kooperationen möglich, insbesondere im administrativen Bereich und bei den Spezialdienstleistungen. 3. Die Finanzierung der Hilfe und Pflege zu Hause wird in Zusammenarbeit mit den zuständigen politischen Gremien und unter Berücksichtigung der Leistungen anderer Kostenträger sichergestellt. 4. Spitex sucht und pflegt die Zusammenarbeit mit andern Organisationen, die im Gesundheits- und Sozialbereich tätig sind. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
3 2. Betreuung und Hauswirtschaft 1. Spitex nimmt bei Bedarf neben den pflegerischen auch soziale Aufgaben wahr, um das Zuhause-Bleiben zu ermöglichen. Ausserhalb des KVG-Bereichs wird deshalb Betreuung in Kombination mit hauswirtschaftlichen Leistungen zu tragbaren Preisen angeboten. 2. Mitarbeitende im Betreuungs- und Hauswirtschaftsbereich verfügen über eine Aus- und Weiterbildung, welche es ihnen ermöglicht, Defizite und Ressourcen ihrer KlientInnen zu erkennen und einzuschätzen. Sie informieren im Bedarfsfall die zuständige Pflegedienstleitung oder die fallführende Fachperson. 1. Spitex setzt sich bei den zuständigen Behörden für eine wirkungsvolle, finanzielle Unterstützung der Betreuungs- und Hauswirtschaftsangebote von Spitex ein, analog zur Finanzierung der Pflegeleistungen zu Hause (KVG). 2. Die notwendigen Aus- und Weiterbildungen für die Mitarbeitenden im Betreuungs- und Hauswirtschaftsbereich wird organisiert und sichergestellt. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
4 3. Beratung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen 1. Spitex bietet den pflegenden Angehörigen und Bezugspersonen Entlastung, Unterstützung, Anleitung und Beratung. 2. Spitex bezieht die Vorstellungen, Ressourcen und Kompetenzen der Angehörigen und Bezugspersonen in die Pflegeplanung ein. 1. Die Zusammenarbeit mit pflegenden Angehörigen und anderen Bezugspersonen wird verstärkt in die Aus- und Weiterbildung einbezogen. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
5 4. Neue Kernkompetenzen 1. Ein bedarfsgerechtes Angebot an Spezialdienstleistungen (z.b. Psychiatrie-, Kinder-, Onko-Spitex und Palliative Care) wird sichergestellt. 2. Die präventiven Hausbesuche und das Case-Management werden im Rahmen von (kantonalen oder schweizerischen) Gesamtkonzepten aufgebaut. 3. Präventionsaufgaben und Spezialdienstleistungen werden analog zu den Spitex- Kerndienstleistungen finanziert. 1. Spitex entwickelt und erprobt Modelle zur Vernetzung der Leistungserbringung in der Hilfe und Pflege zu Hause zwischen den Spitex-Organisationen und den Spitex- Spezialdiensten. 2. Spitex verschafft sich eine Übersicht über die laufenden Aktivitäten im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung. 3. Spitex baut mit Partnern die präventiven Hausbesuche als integrierter Bestandteil eines Präventionsgesamtkonzeptes auf. 4. Das Case-Management wird im Sinne von bestehenden Modellen umgesetzt. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
6 5. Positionierung und Vernetzung 1. Spitex wird von Bevölkerung, Partnern und Politik als wichtiger Teil des Gesundheitsund Sozialwesens wahrgenommen. 2. Die gemeinnützige Spitex bleibt Marktleader und ist erste Adresse für die Hilfe und Pflege zu Hause. 3. Die Behandlungskette ist horizontal und vertikal vernetzt; die Schnittstellen zwischen den einzelnen Leistungserbringern sind koordiniert (Arzt Spitex, Rehabilitation Spitex, Spitex Spital/Heim). Fallpauschalen (DRG) umfassen die gesamte Behandlungskette (stationär und ambulant). 1. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Lobby-Arbeit gegenüber Partnern und Politik werden verstärkt. Angesprochen werden nicht nur rationale, sondern auch emotionale Aspekte. 2. Das Patronatskomitee des Spitex Verbands Schweiz wird vermehrt in die politische Arbeit von Spitex einbezogen. 3. Das Kosten-Leistungsverhältnis von Spitex wird regelmässig analysiert, verbessert und nach aussen kommuniziert. 4. Die Zugänglichkeit der pflegerischen, sozialen und hauswirtschaftlichen Leistungen wird für die ganze Bevölkerung durch eine breit gestreute Information verbessert. 5. Als Alternative zum herkömmlichen Verein werden auch andere Trägerschaftsformen (z.b. gemeinnützige AG, öffentlichrechtliche Anstalt) geprüft und bei Bewährung gefördert. 6. Die Vernetzung mit den HausärztInnen wird auf der schweizerischen Ebene durch vermehrte Kontakte mit der Schweiz. Gesellschaft für Allgemeinmedizin SGAM und der Schweiz. Gesellschaft für innere Medizin SGIM verbessert, auf der lokalen/regionalen ev. kantonalen Ebene durch kontinuierliche Kontakte in gemischten Arbeitsgruppen von HausärztInnen und Spitex. 7. Die Vernetzung mit Spitälern und Heimen ist im Rahmen kantonaler bzw. regionaler Projekte anzustreben, zu fördern und zu optimieren. 8. Vorarbeiten und Verhandlungen für den Einschluss der Akut- und Übergangspflege in die Fallpauschalen sind auf der schweizerischen Ebene voranzutreiben. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
7 6. Qualität 1. Qualität sorgt für wirkungsvolle Hilfe und Pflege zu Hause und ermöglicht Sicherheit für KlientInnen, Angehörige und Personal. Qualität darf etwas kosten. 2. Qualität ist messbar, vergleichbar und überprüfbar. 3. Benchmarking ist branchenintern Standard. 1. Der Spitex Verband Schweiz definiert Qualitätskriterien mit Bezug auf Struktur, Prozess und Ergebnis. 2. Das einheitliche Bedarfsabklärungsinstrument der Spitex-Organisationen ist RAI-HC. 3. Eine einheitliche und regelmässige Schulung für die Mitarbeitenden ist Pflicht. 4. Ein zentraler Datenpool mit definierten Zugriffsrechten sowie Auswertungs- und Abfragemöglichkeiten ermöglicht Qualitätsvergleiche in der ganzen Schweiz. 5. Die Kundenzufriedenheit wird regelmässig überprüft. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
8 7. Personal 1. Spitex bietet attraktive Arbeitsplätze und Arbeitsmodelle für Fachpersonen und für Auszubildende. 2. Der Bedarf an Personalnachwuchs ist mit eigenen Ausbildungsplätzen gedeckt. 3. Die Bedürfnisse von Spitex werden in der Bildungspolitik wahrgenommen und berücksichtigt. 1. Jede Spitexorganisation ist auch Ausbildungsort. Ist eine Organisation dazu allein nicht in der Lage, beteiligt sie sich an einem Ausbildungsverbund. 2. Die spitexspezifischen Bedürfnisse sind in der Aus- und Weiterbildung berücksichtigt und garantiert. Dazu gehört auch ein interdisziplinärer Fachaustausch mittels Hospitationen. 3. Die Spitex-Organisationen rekrutieren aktiv WiedereinsteigerInnen sowie Personen aus den Gebieten Soziales, Gesundheit und Hauswirtschaft. 4. Spitexorganisationen haben ein professionelles Personalmanagement. 5. Die Arbeitsbedingungen sind attraktiv und konkurrenzfähig Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
9 8. Technik Ziele 1. Spitex setzt technische Hilfsmittel angemessen und unterstützend ein zur Optimierung der Lebensqualität der KlientInnen und Entlastung der Mitarbeitenden. 2. EDV-basierte Arbeitsinstrumente sind 2012 vereinheitlicht und eingeführt (RAI-HC, Kostenrechnung, Übertrittsformular (ambulant stationär / stationär ambulant), Klientendossier. 3. Die Spitex ist im Internet auf allen Ebenen präsent. Sie bietet im Internet hilfreiche und aktuelle Informationen zur Hilfe und Pflege zu Hause an. 1. Organisation und Aufbau einer Stelle, welche sich die Übersicht verschafft über die technologischen Hilfsmittel für MitarbeiterInnen und KlientInnen. 2. Aufbau von gemeinsamen Technologie- Plattformen, damit die Unterstützung, die Information und die technischen Hilfsmittel gruppiert und gebündelt werden können. 3. Auf der Basis eines nationalen Konzeptes für die Notrufe und die Fernüberwachung Aufbau von Massnahmen für die Sicherheit von KlientInnen und des sozialen Umfeldes. 4. Förderung der technologischen Zusammenarbeit von Spitex und ihren Partnern (z.b. Spitäler, Ärzte, Heime, Versicherer). 5. Spitex pflegt eine Betriebskultur, welche die Entwicklungen und den Einsatz neuer Technologien proaktiv und innovativ fördert. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
10 9. Vereinbarung mit Kostenträgern 1. Die Spitex-Organisationen erbringen alle Dienstleistungen der Hilfe und Pflege zu Hause auf einer finanziell gesicherten Basis. 2. Die Spitex-Branche setzt sich gemeinsam für eine sozialverträgliche Finanzierung der Pflege zu Hause im Rahmen des KVG ein. 3. Die Dienstleistungen der Spitex-Organisationen und ihre Finanzierung sind im Leistungsvertrag mit der Gemeinde oder dem Kanton fixiert. 1. Der Spitex Verband Schweiz schliesst mit Santésuisse einen gesamtschweizerischen Tarifvertrag ab, welcher per in Kraft gesetzt wird. Dieser Tarifvertrag ist auch anwendbar auf die andern Sozialversicherungen (IVG, UVG, MV usw.). 2. Der gesamtschweizerische Spitex-Tarifvertrag regelt die Modalitäten gemäss KVG für die Pflegedienstleistungen gemäss Art. 7ff KLV der Spitexorganisationen (Art. 51 KVV). 3. Der Tarifvertrag äussert sich auch zum Vorgehen im Bereich Qualitätssicherung. 4. RAI-HC ist als einheitliches Bedarfsabklärungs- und Qualitätssicherungsinstrument anerkannt. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
11 10. Unternehmensführung 1. Die Spitex-Organisationen werden sowohl auf der operativen wie auch auf der strategischen Ebene professionell und unternehmerisch geführt. 2. Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung sind für die operative und strategische Ebene und unter Berücksichtigung der Unternehmensgrösse festgelegt. 1. Ein Geschäftsreglement regelt die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen. 2. Die Mitglieder der strategischen Ebene (Vorstand, Stiftungsrat, Verwaltungsrat, etc) bringen den Aufgaben und Verantwortungen entsprechende Qualifikationen mit und bilden sich regelmässig in der Unternehmensführung weiter. 3. Jede Spitex-Organisation sucht die Rechtsform (Verein, Stiftung, gemeinnützige AG, selbständige öffentlichrechtliche Anstalt, etc.), die ihren Bedürfnissen und ihrer Grösse am besten entspricht. 4. Spitex-Organisationen informieren transparent und umfassend über ihre Geschäftstätigkeit. Spitex Verband Schweiz Spitex-Strategie 2015 Genehmigt von der DV am 15. Mai
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