Wie kann ein Virenscanner auf SIMOTION P3x0 genutzt werden?

Transkript

1 FAQ 07/2016 Wie kann ein Virenscanner auf SIMOTION P3x0 genutzt werden? SIMOTION P3x0

2 Siemens AG 2016 All rights reserved Dieser Beitrag stammt aus dem Siemens Industry Online Support. Es gelten die dort genannten Nutzungsbedingungen ( Securityhinweise Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen. Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist es erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und kontinuierlich aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Produkte und Lösungen von Siemens formen nur einen Bestandteil eines solchen Konzepts. Der Kunde ist dafür verantwortlich, unbefugten Zugriff auf seine Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke zu verhindern. Systeme, Maschinen und Komponenten sollten nur mit dem Unternehmensnetzwerk oder dem Internet verbunden werden, wenn und soweit dies notwendig ist und entsprechende Schutzmaßnahmen (z.b. Nutzung von Firewalls und Netzwerksegmentierung) ergriffen wurden. Zusätzlich sollten die Empfehlungen von Siemens zu entsprechenden Schutzmaßnahmen beachtet werden. Weiterführende Informationen über Industrial Security finden Sie unter Die Produkte und Lösungen von Siemens werden ständig weiterentwickelt, um sie noch sicherer zu machen. Siemens empfiehlt ausdrücklich, Aktualisierungen durchzuführen, sobald die entsprechenden Updates zur Verfügung stehen und immer nur die aktuellen Produktversionen zu verwenden. Die Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Versionen kann das Risiko von Cyber-Bedrohungen erhöhen. Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, abonnieren Sie den Siemens Industrial Security RSS Feed unter Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Voraussetzungen Warum benötigt man einen Virenscanner auf einem IPC- System? Wie nutzt man einen? Wie kann man eigene Software auf dem SIMOTION System verwenden? Erstellung und Starten von Windows PE Erstellung eines bootfähigen USB-Speichers Starten des SIMOTION P3x0-Systems von dem USB Speicher Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen Einbinden von Applikationen in das PE-System Starten der Applikation Anpassung von startapp.bat Anpassung von winbom.ini Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable Herunterladen und Vorbereiten des Virenscanners Update des Virenscanners Bedienung des Virenscanners Zurück zum ursprünglichem System Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 2

3 1 Einleitung 1 Einleitung 1.1 Voraussetzungen Für die in diesem Dokument beschriebene Vorgehensweise zur Nutzung eines Virenscanners auf SIMOTION P3x0 wird ein USB-Flashspeicher mit mind. 512 MB Speicherplatz benötigt. Hinweis Der Ablauf wurde an SIMOTION P350-3 Hardwarekonfiguration getestet. Die Erstellung des bootfähigen USB Sticks kann nur mit der SIMOTION P350-3 erfolgen. Die Nutzung des USB Sticks kann sowohl für die P320-3, als auch die P350-3 verwendet werden. 1.2 Warum benötigt man einen Virenscanner auf einem IPC-System? Sobald ein Industrie-PC System über ein internes Firmennetz oder auf direktem Wege mit dem Internet verbunden ist, besteht die Gefahr einer Vireninfektion dieses Rechnersystems. Aber nicht nur über das Intranet/Internet, auch z.b. über Wechseldatenträger wie USB-Speicher, die zur Datensicherung an das System angeschlossen werden, kann schädliche Software auf das System gelangen. 1.3 Wie nutzt man einen Virenscanner auf SIMOTION P3x0? Ein Virenscanner unter einem Microsoft Windows Betriebssystem, wie er in Bürooder Heimcomputern verwendet wird, greift tief in die Abläufe des Systems ein. Es gibt beispielsweise Prozesse wie Echtzeitscans oder regelmäßige Systemscans. Solche Eingriffe können Performance-Einbußen des Systems und somit auch der in SIMOTION Runtime Software bedeuten. Die SIMOTION Runtime Software läuft zwar in einer Echtzeitumgebung ab, ist jedoch trotzdem von den vorhandenen Systemressourcen abhängig. Aus diesem Grunde ist die Installation eines solchen Standard-Virenscanners auf dem SIMOTION P3x0 nicht sinnvoll und nicht gestattet. Um dennoch die Nutzung eines Virenscanners zu ermöglichen, beschreibt dieses Dokument eine alternative Vorgehensweise. Der Virenscanner wird nicht im Windows XP System ausgeführt, sondern in einem separat bootbaren Betriebssystem namens Windows PE (Windows Preinstallation Environment). Dieses ist ein gegenüber Windows XP im Funktionsumfang stark eingeschränktes Betriebssystem, das z.b. von einer CD oder einem USB-Speicher gestartet werden kann. Diese Vorgehensweise setzt ein Stoppen der SIMOTION Runtime Software und einen Neustart des PC voraus, damit Windows PE gestartet werden kann. Hinweis Ein Virenscan zur Laufzeit der SIMOTION Runtime ist mit dieser Methode nicht möglich. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 3

4 2 Erstellung und Starten von Windows PE 1.4 Wie kann man eigene Software auf dem SIMOTION System verwenden? Neben der Nutzung eines Virenscanners beschreibt dieses Dokument die prinzipielle Vorgehensweise zum Einbinden von Software in die Windows PE Umgebung. Zu beachten ist hier, dass durch den eingeschränkten Funktionsumfang von Windows PE gegenüber Windows XP nicht sichergestellt ist, dass jede für Windows XP freigegebene Software auch in der Windows PE-Umgebung fehlerfrei abläuft. Hier muss im Einzelfall getestet werden, ob die Software funktioniert. ACHTUNG Die Tatsache, dass eine Software in Windows PE gestartet werden kann, garantiert noch nicht den fehlerfreien Ablauf derselben. Es müssen alle Funktionen der Software getestet werden, um einen fehlerfreien Ablauf sicherstellen zu können. 2 Erstellung und Starten von Windows PE 2.1 Erstellung eines bootfähigen USB-Speichers Zur Erstellung eines bootfähigen USB-Speichers mit Windows PE wird das auf SIMOTION P350 vorhandene Image EBOOT.GHO genutzt. Dieses befindet sich in dem Verzeichnis D:\EBoot des SIMOTION Systems. Zum wiederherstellen diese Images auf einen USB-Speicher wird das Programm Ghost genutzt, dieses ( ghost32.exe ) ist unter E:\TOOLS zu finden. Nach dem Starten von Ghost kann das Image auf einem USB-Speicher installiert werden. Dieses kann sowohl auf dem P350-System als auch auf einem Standard PC mit Windows XP durchgeführt werden. Im letzteren Falle müssen die oben genannten Dateien auf diesen PC übertragen werden. VORSICHT Bei Erstellung des bootfähigen USB-Speichers gehen alle vorhandenen Daten auf dem Speicher verloren. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 4

5 2 Erstellung und Starten von Windows PE Nach dem Start des Programms Ghost muss Lokal Datenträger Von Image gewählt werden (s. Abbildung 2-1). Abbildung 2-1: Erstellung des USB-Speichers 1 In dem Auswahldialog (s. Abbildung 2-2) ist die Datei eboot.gho auszuwählen und zu öffnen. Abbildung 2-2: Erstellung des USB-Speichers 2 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 5

6 2 Erstellung und Starten von Windows PE Im nächsten Dialog muss das Ziel ausgewählt werden, also der USB-Speicher (s. Abbildung 2-3). ACHTUNG Hier ist unbedingt das richtige Laufwerk zu wählen, da das Image ansonsten ein anderes Laufwerk des aktuell verwendeten PCs überschreiben könnte. Das würde zu einem kompletten Datenverlust des fälschlicherweise ausgewählten Laufwerks führen. Zu unterscheiden sind die Laufwerke des verwendeten PCs an deren Größe. Hier wurde ein USB-Speicher mit 1GB Speicherkapazität verwendet, die Anzeige im Programm Ghost weist die Größe mit 982MB aus. Abbildung 2-3: Erstellung des USB-Speichers 3 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 6

7 2 Erstellung und Starten von Windows PE Die Details des Ziellaufwerks (Abbildung 2-4) müssen in der Regel nicht verändert werden und können wie vorgegeben übernommen werden. Abbildung 2-4: Erstellung des USB-Speichers 4 Die Erstellung des USB-Speichers (Abbildung 2-5) kann je nach verwendeter Hardware zwischen zwei und fünf Minuten dauern. Abbildung 2-5: Erstellung des USB-Speichers 5 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 7

8 2 Erstellung und Starten von Windows PE Ist der Erstellvorgang erfolgreich abgeschlossen, kann der USB-Speicher als Boot- Medium für SIMOTION P3x0 genutzt werden. Um eigene Applikationen oder einen Virenscanner von diesem USB-Speicher aus starten zu können, müssen noch die drei Dateien Winbom.ini (ersetzt die vorhandene Datei gleichen Namens) startav.bat startapp.bat auf den USB-Speicher kopiert werden. Die Dateien sind diesem FAQ beigefügt. Hinweis Nachdem das Image auf dem USB-Speicher installiert wurde, sollte dieser über die Option Hardware sicher entfernen aus Windows entfernt und neu an den PC angeschlossen werden. Anderenfalls kann es sein, dass Windows die neu installierten Dateien nicht oder unvollständig anzeigt. Der USB-Speicher enthält dann die Ordnerstruktur wie in Abbildung 2-6 dargestellt. Abbildung 2-6: Erstellung des USB-Speichers 6 Nach Abschluss dieser Schritte ist der USB Speicher bootfähig. Um das SIMOTION System von diesem Speicher booten zu können, sind weitere Einstellungen notwendig. Diese werden im folgenden Kapitel (Kapitel 2.2) erläutert. Das Hinzufügen des Virenscanners oder eigener Applikationen auf den USB- Speicher wird in den Kapiteln 3 und 4 erläutert. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 8

9 2 Erstellung und Starten von Windows PE 2.2 Starten des SIMOTION P3x0-Systems von dem USB Speicher Damit das SIMOTION P3x0-System den erstellten USB-Speicher als Bootmedium erkennt, müssen evtl. Einstellungen im BIOS des Rechners verändert werden. Im Folgenden werden diese Einstellungen Schritt für Schritt erläutert. Durch Betätigen der Taste F2 unmittelbar nach dem Einschalten des PCs gelangt man in das BIOS. Hier muss im Reiter Boot die Bootreihenfolge der Laufwerke angepasst werden. Sollte sich der angesteckte USB-Speicher (hier USB KEY: Siemens-(USB), s. Abbildung 2-7) im Bereich Excluded from boot order befinden, muss dieser zunächst als Boot-Laufwerk hinzugefügt werden. Dies geschieht durch Auswählen des USB-Speichers und anschließendem Drücken der Taste x. Das Laufwerk wird dadurch als bootfähiges Laufwerk hinzugefügt. Nun muss die Bootreihenfolge so verändert werden, dass der USB KEY an Position 1 steht, das System also als erstes von diesem Laufwerk zu booten versucht. Durch Drücken der + und - Tasten kann das Laufwerk verschoben werden (s. Abbildung 2-8). Wenn es an Position 1 steht, müssen die Einstellungen gespeichert und das BIOS verlassen werden. Dies geschieht im Reiter Exit durch Bestätigen von Save Changes and Exit (s. Abbildung 2-9). Abbildung 2-7: BIOS Einstellungen 1 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/2016 9

10 2 Erstellung und Starten von Windows PE Abbildung 2-8: BIOS Einstellungen 2 Abbildung 2-9: BIOS Einstellungen 3 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

11 3 Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen Von nun an versucht das System bei jedem Start, von dem USB-Speicher zu booten. Sollte der USB-Speicher bei Start des PCs nicht angeschlossen sein, startet es von der Festplatte, es wird also das Standard-Windows System mit der SIMOTION Runtime gestartet. Der Start ohne den gesteckten USB-Speicher hat zur Folge, dass dieser evtl. in der Bootreihenfolge nach hinten verschoben wird. Sollte dies der Fall sein und es soll wieder von dem Speicher gestartet werden (z.b. für einen erneuten Virenscan), muss die beschriebene Vorgehensweise wiederholt werden. Eine andere Möglichkeit von dem USB-Speicher zu booten ist die, beim Start des PC die Taste ESC zu betätigen. Dadurch wird das Boot Menü aktiviert, so kann man ohne Veränderung der BIOS-Einstellungen das Laufwerk auswählen, von dem gebootet werden soll. Voraussetzung ist, dass das Laufwerk in der Boot priority order (Abbildung 2-8) vorhanden ist. 3 Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen Nachdem die vorbereitenden Schritte aus Kapitel 2 ausgeführt wurden, sind auf dem USB-Speicher alle benötigten Daten für das Windows PE System installiert. Dieses kann von dem USB Speicher auf dem SIMOTION System gestartet werden. Das Hinzufügen weiter Applikationen auf den USB-Speicher wird in Kapitel 3.1 erläutert. Windows PE verfügt über keine grafische Oberfläche, wie zum Beispiel der Desktop eines Windows XP Systems. Die Steuerung erfolgt über ein Kommandozeilenfenster. In Kapitel 3.2 wird erklärt, wie die neu hinzugefügte Applikation gestartet werden kann. 3.1 Einbinden von Applikationen in das PE-System Nach Abschluss der in Kapitel 2.1 beschriebenen Schritte enthält der USB- Speicher die folgende Ordnerstruktur: Abbildung 3-1: Ordnerstruktur des installierten USB-Speichers 1 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

12 3 Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen Das Einbinden einer Applikation kann durch einfaches Kopieren derselben auf den USB-Speicher geschehen. Dazu sollte im ROOT-Verzeichnis des USB-Speichers ein neuer Ordner für das zu installierende Programm angelegt werden, z.b. der Ordner EigeneApplikation (s. Abbildung 3-2). Dabei darf der Ordnername keine Sonder- oder Leerzeichen enthalten, erlaubt ist aber bspw. ein Unterstrich ( _ ). Anschließend müssen die für die Applikation benötigten Dateien in diesen Ordner kopiert werden. Dabei muss natürlich die ausführbare Datei vorhanden sein, sowie evtl. benötigte weitere Ressourcen. Ein Beispiel wird in Abbildung 3-3 gezeigt. Damit die hinzugefügte Applikation nach dem Start des Windows PE Systems ausgeführt werden kann, sind weitere Anpassungen notwendig, die in Kapitel 3.2 beschrieben sind. Abbildung 3-2: Ordnerstruktur des installierten USB-Speichers 2 Abbildung 3-3: Ordnerstruktur des installierten USB-Speichers 3 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

13 3 Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen 3.2 Starten der Applikation Damit die Applikation nach Hochlauf des Systems automatisch gestartet wird, müssen einige Änderungen gegenüber dem Standard-Hochlauf vorgenommen werden. Dies betrifft die beiden Dateien startapp.bat und Winbom.ini im ROOT Verzeichnis des USB-Speichers Anpassung von startapp.bat Die Datei startapp.bat veranlasst die Ausführung der hinzugefügten Applikation. Hier muss der Name der Datei sowie des Ordners angepasst werden. Dazu muss startapp.bat zum Bearbeiten geöffnet werden durch Rechtsklick auf die Datei und Bearbeiten wie in Abbildung 3-4 dargestellt. Die in der Abbildung markierten Zeilen müssen durch die tatsächlichen Ordner- und Dateinamen ersetzt werden. Hinweis Der Laufwerksbuchstabe D: darf dabei nicht verändert werden! Dieser ist beim Starten von Windows PE fest an den USB-Speicher vergeben. Abbildung 3-4: Anpassungen zum Ausführen der hinzugefügten Applikation 1 Abbildung 3-5: Anpassungen zum Ausführen der hinzugefügten Applikation 2 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

14 3 Prinzipielle Vorgehensweise zum Ausführen von Applikationen Anpassung von winbom.ini Damit die angepasste Datei startapp.bat nach dem Start von Windows PE ausgeführt und somit das dort im Verweis enthaltene Programm gestartet wird, muss die Datei winbom.ini ebenfalls angepasst werden. Dazu muss in der letzten Zeile der Aufruf von startav.bat durch startapp.bat ersetzt werden (s. Markierung in Abbildung 3-6). Das Statement muss also lauten: [OEMRun] "Start", "D:\startAPP.bat" Auch hier ist darauf zu achten, dass die Laufwerksbezeichnung mit D:\ unverändert bleibt. Abbildung 3-6: Anpassungen zum Ausführen der hinzugefügten Applikation 3 Anschließend ist der USB-Speicher so konfiguriert, dass das hinzugefügte Programm automatisch gestartet wird. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

15 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable Ähnlich der in Kapitel 3 beschriebenen Vorgehensweise kann auch der Virenscanner ClamWin portable in das Windows PE System integriert werden. Dazu müssen die in diesem Kapitel beschriebenen Schritte durchgeführt werden. 4.1 Herunterladen und Vorbereiten des Virenscanners Die Antivirensoftware ClamWin portable ist unter folgendem Link zu finden: Das geladene Installer-Paket installiert den Virenscanner lokal auf die Festplatte des Arbeitsrechners. Da es sich um eine portable Version handelt, wird keine Installation im eigentlichen Sinne ausgeführt wie das Hinzufügen von Registryoder Startmenu-Einträgen. Die Dateien werden lediglich auf die Festplatte kopiert und können durch Löschen wieder komplett entfernt werden. Anschließend existiert die folgende Ordnerstruktur: Abbildung 4-1: Vorbereitungen von ClamWin portable 1 Nun müssen noch einige Änderungen und Ergänzungen vorgenommen werden, bevor der Virenscanner auf den USB-Speicher kopiert werden kann. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

16 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable Im Unterordner App clamwin müssen drei neue Ordner angelegt werden: db log quarantine Die Verzeichnisstruktur stellt sich dann wie folgt dar: Abbildung 4-2: Vorbereitungen von ClamWin portable 2 Anschließend ist der Virenscanner vorbereitet. Das Verzeichnis clamwin kann in das ROOT-Verzeichnis des USB-Speichers kopiert werden. Dort ist daraufhin die folgende Ordnerstruktur vorhanden: Abbildung 4-3: Vorbereitungen von ClamWin portable 3 Die übergeordneten Verzeichnisse und Dateien von ClamWinPortable werden nicht weiter benötigt. Diese sind ausschließlich relevant für die grafische Version von ClamWinPortable unter Windows XP. Hier, auf Basis von Windows PE, wird die Kommandozeilenversion des Programms verwendet. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

17 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable Hinweis Sollte wie in Kapitel 3 beschrieben eigene Software auf dem USB-Speicher installiert worden sein, beeinflusst diese nicht den Ablauf von Clamwin. Jedoch muss die Datei winbom.ini dann entsprechend der Anforderung angepasst werden, ob Clamwin oder die eigene Applikation gestartet werden soll. Die Datei winbom.ini muss im letzten Statement die jeweils zu startende Batch- Datei enthalten (also entweder StartAPP.bat zum Starten der installierten eigenen Anwendung oder StartAV.bat, um den Virenscanner zu starten). Zum automatischen Start von Clamwin muss das letzte Statement lauten: [OEMRun] "Start", "D:\startAV.bat" Wie die Datei editiert werden kann, ist in Kapitel beschrieben. ACHTUNG Im Auslieferungsstand von Clamwin sind keine Virendefinitionsdateien enthalten. Vor der ersten Ausführung des Virenscanners auf SIMOTION P müssen diese also zwingend installiert werden. Der Vorgang ist in Kapitel 4.2 beschrieben. Das SIMOTION System kann jetzt von dem USB-Speicher gestartet werden. Nach dem Hochlauf von Windows PE erscheint das Auswahlmenu wie in Abbildung 4-4 dargestellt. Hinweis Die angegebene voraussichtliche Scanzeit kann je nach Geschwindigkeit des USB-Speichers variieren. Um sowohl Clamwin als auch im Anschluss an den Scanvorgang vorher installierte eigene Software auszuführen, kann nach Abschluss des Virenscans das Menu verlassen (s. Abbildung 4-4) und die eigene Applikation manuell gestartet werden. Dazu muss nach dem Verlassen des Menus startapp.bat in die Kommandozeile eingegeben werden (s. Abbildung 4-5). Alternativ kann auch über die Standard Command Line Befehle in den entsprechenden Ordner gewechselt und das Programm dort direkt gestartet werden. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

18 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable Abbildung 4-4: Vorbereitungen von ClamWin portable 4 Abbildung 4-5: Vorbereitungen von ClamWin portable 5 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

19 4 Vorgehensweise am Beispiel des Virenscanners ClamWin Portable 4.2 Update des Virenscanners Um die Virendefinitionsdateien auf dem USB-Speicher installieren zu können, wird ein PC mit Internetzugang benötigt. Die jeweils aktuellen Virendefinitionsdateien sind unter den folgenden beiden Links zu finden: Die beiden Dateien können entweder lokal auf dem verwendeten Rechner zwischengespeichert und anschließend auf den USB-Speicher kopiert oder direkt auf diesen geladen werden. Sie müssen sich im Verzeichnis clamwin\db auf dem USB-Speicher befinden. Evtl. vorhandene Virendefinitionsdateien von früheren Updates müssen dabei überschrieben werden! ACHTUNG Vor der ersten Ausführung des Virenscanners müssen diese Dateien zwingend geladen werden, da diese nicht im Auslieferungszustand von ClamWin enthalten sind. Hinweis ClamWin stehen mehrmals täglich neue Virendefinitionsdateien zur Verfügung. Es empfiehlt sich also, vor einem geplanten Virenscan des SIMOTION Systems zeitnah ein Update auszuführen. Abbildung 4-6: Vorbereitungen von ClamWin portable 5 Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/

20 5 Zurück zum ursprünglichem System 4.3 Bedienung des Virenscanners Zur Durchführung des Scans müssen die in Kapitel 4.1 beschriebenen Schritte ausgeführt worden sein. Anschließend kann das SIMOTION System von dem USB-Speicher gebootet werden. Bei der Auswahl ist eine der beiden Optionen auszuwählen: 1. Standard Scan oder 2. Deep Scan including archives Bei Option 1 werden vorhandene Archive auf dem System nicht gescannt, was die Scandauer wesentlich verringert. Option 2 prüft entsprechend auch alle Archive (*.zip, *.rar) bzw. die darin enthaltenen Dateien. Diese Variante benötigt entsprechend mehr Zeit. Hinweis Die beim Start des Scans angezeigte Fehlermeldung LibClamAV Error: sigcheck: CryptCATAdminAcquireContext() failed (s. Abbildung 4-7) kann ignoriert werden. Clamwin versucht hier, sich für Windows als vertrauenswürdiges Programm auszuweisen. Diese Funktion wird von Windows PE nicht unterstützt, daher scheitert dieser Versuch und Clamwin weist mit dieser Fehlermeldung darauf hin. Der Ablauf des Virenscans an sich wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Abbildung 4-7: Ausführen von ClamWin 5 Zurück zum ursprünglichem System Nach erfolgreichem Scan kann das System, durch aus-/einschalten und erfolgreichem Hochlauf wieder verwendet werden. Der USB Stick muss vor dem Hochlauf von der Steuerung entfernt werden. Beitrags-ID: , V1.1/1-15IUDVH, 07/