Erfahrungsbericht, University of Southern Denmark Sommersemester 2012, Systems Engineering

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1 Erfahrungsbericht, University of Southern Denmark Sommersemester 2012, Systems Engineering 1

2 Vorbereitung Ich habe mein Auslandssemester im Sommersemester 2012 absolviert. Hierzu musste ich mich bis zum bei der Universität Bremen, um ein Auslandssemester bewerben. Der Bewerbungstermin zum Sommersemester fällt mit dem Bewerbungstermin zum Wintersemester zusammen, da es sich um eine Bewerbung für das gesamte akademische Jahr handelt. Auf der Internetseite der Universität Bremen sind sämtliche Informationen aufgelistet. Dort wird auch eine Liste der Partneruniversitäten zur Verfügung gestellt. Kursangebote, der jeweiligen Partneruniversität findet man zumeist auf deren Internetseite. Meine Erstwahl fiel auf die süddänische Universität (SDU), an der ich mein Auslandssemester dann auch absolvieren konnte. Die süddänische Universität hat mehrere Standpunkte in Dänemark (Esbjerg, Sønderborg, Odense, Slagelse, Kolding und Kopenhagen). Ich habe mich für den Standort Odense entschieden, da dort der Studiengang Robot Systems auf Master-Level angeboten wird, der ideal zu meinem Studienverlauf passte. Nach der Bestätigung meiner Wunschuniversität durch die Universität Bremen, musste ich mich noch an der SDU selbst bewerben. Auch hier gibt es die notwendigen Informationen auf deren Internetseite. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule Zunächst einmal ist Odense eine schöne, kleine Stadt auf der Insel Fünen, welche nur 160 km entfernt von Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen liegt. Die Stadt hat Einwohner und ist die drittgrößte Stadt Dänemarks. Neben einer schönen Innenstadt besitzt die Stadt auch zahlreiche Parks und Gärten. Da ist beispielsweise der Munke Mose Park, der für Freiluftleben benutzt werden kann, wie beispielsweise Joggen oder Grillen. Außerdem verläuft ein kleiner Fluss durch Odense auf den Tretboot oder Kajak fahren gefahren werden kann. Des Weiteren bietet Odense weitere zahlreiche Attraktionen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Viele kleine Museen und Ausstellungen sind in der Stadt zu finden. In den Brandts Kunsthallen befindet sich ein Museum für Fotokunst, eine Kunsthalle und ein Medienmuseum Dänemark. Donnerstags ist sogar der Eintritt kostenlos. Daneben besitzt Odense auch den größten Kletterpark in Dänemark Die SDU in Odense ist auf zwei Universitätsgelände verteilt. Die Hauptuniversität liegt circa sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die technische Universität (Det Tekniske Fakultet auch Teknikum gennant) an der ich auch war, liegt nur drei bis vier Kilometer von dem Stadtzentrum entfernt. Hauptsächlich waren meine Vorlesungen am Teknikum. Jedoch eins der Hauptinstitute Mærsk Mc-Kinney Møller Instituttet besitzt auch ein eigenes Gebäude an der Hauptuniversität, wo ebenfalls Veranstaltungen stattfinden und es gut ausgestattete Labore (wie beispielsweise ein LEGO lab) für Projektarbeiten gibt. In der Zukunft soll das Teknikum auch in die Hauptuniversität integriert werden. 2

3 Beide Universitätsgelände besitzen Bibliotheken. Der Zugang erfolgt über einen Bibliotheksausweise. Des Weiteren gibt es PC-Räume mit Computern und Druckern. Jeder Student hat ein Druckguthaben von 250 Seiten. Druckaufträge können auch von einem Rechner ausgeführt werden. An der Hauptuniversität gibt es mehrere Kantinen, wo verschiedene leckere Gerichte angeboten werden. Leider fängt ein Gericht bei vier Euro an. Am Teknikum gibt es ebenfalls eine Kantine, jedoch begrenzt sich die Auswahl auf ein Gericht und eine Salatbar. Der Internetzugang erfolgt über Eduroam oder SDUWlan. Bei Eduroam kann man die Benutzerdaten der Universität Bremen nutzen. Zu dem Hauptverkehrsmittel in Odense gehört das Fahrrad. Odense verfügt über sehr viele und gut ausgebaute Fahrradwege. Auch ausreichend viele Fahrradständer sind überall in der Stadt zu finden, sowie an den beiden Campus. Ein gebrauchtes Fahrrad kann ab 35 Euro erworben werden. Viele internationale Studenten verkaufen ihre Fahrräder, wenn sie wieder das Land verlassen. Neben dem Fahrrad fährt ebenfalls eine Buslinie regelmäßig zur Universität. Allerdings kostet eine Busfahrt 3,50 Euro. Daher ist es ratsam sich ein Fahrrad zuzulegen, um die Stadt richtig kennenzulernen und überall hinzukommen. Zu Beginn des Semesters erhält man eine Zugangskarte zum Schwimmbad der Universität, welches man dann kostenlos und so oft wie man möchte, nutzen kann. Daneben bietet die Studentenvereinigung ESN zahlreiche Ausflüge und Veranstaltungen an. Durch die ESN Mitgliedschaft für 50 Kronen gibt es so manche Ermäßigungen. Zusätzlich erhält man auch eine dänische SIM-Karte. Das Telefonieren in Dänemark ist wesentlich billiger als in Deutschland. Zu guter Letzt ist noch zu erwähnen, dass sich ein Besuch der dänischen Städte Kopenhagen, Ålborg und Århus auf jeden Fall lohnt. Auch ein Besuch der schwedischen Stadt Malmö ist lohnenswert. Man benötigt nur 2 ½ Stunden mit dem Zug nach Malmö. Daneben kann ich auch Ausflüge zu den Küsten von Fünen empfehlen. Der Küstenort Kerteminde liegt 25 km entfernt von Odense und bietet einen schönen Sandstrand. Akademisches Leben Zu Beginn des Semesters gab es sogenannte Introduction days, welche auf zwei Tage angesetzt sind. Während dieser Tage bekommt man alle notwendigen Informationen und wird sogar mittags verpflegt. An den beiden Tage sollte man möglichst teilnehmen. Das International Office war sehr hilfsbereit und hat sämtliche wichtigen Sachen organisiert und den Austauschstudenten mitgeteilt. Das Büro befindet sich auf dem Hauptuniversitätsgelände. Ich habe mich, wie bereits erwähnt, für das Master - Programm Robot System entschieden. Sämtliche Vorlesungen sind in der englischen Sprache. Insgesamt habe ich fünf Veranstaltungen besucht. Die Dozenten werden geduzt, da in Dänemark generell eher geduzt wird. Dadurch entsteht eine freundliche Atmosphäre im Unterricht. Die Studenten werden in die Erarbeitung der Themen mit einbezogen. Neben der 3

4 Theorie wird viel Wert auf die praktische Umsetzung und Bezug gelegt. Die Veranstaltungen finden jeden Tag blockweise statt jeweils von Uhr oder/und von Uhr. Innerhalb der Zeitabschnitte finden die Vorlesungen aber auch Übungen bzw. Projektarbeit statt. Auch Präsentationen über den jeweiligen Stand eines Projektes wurden während der Vorlesungszeit gehalten. In jeder Veranstaltung hatte ich ein Projekt. Je nach Veranstaltung mit drei bis vier Gruppenmitgliedern, auch der Umfang der Projekte variierte. Jeder Student bekommt einen Account. Über diesen erhält man den gesamten Überblick über die Kurse. Lehrmaterialien usw. werden hier auch hochgeladen. Ferner wird ein Überblick über bestandene Kurse und registrierte Kurse gegeben Die Prüfungen sind in der Regel mündliche Prüfungen. In den mündlichen Prüfungen werden neben den Fragen zur Theorie auch Fragen über das jeweilige Projekt gestellt. Letzteres ist nicht allzu schwer, wenn man auch an der Projektarbeit beteiligt war. Unterkunft Bei der Bewerbung an der SDU kann angegeben werden, ob man ein Zimmer haben möchte. Je nachdem wird dann einem ein Zimmer zugewiesen. Es gibt mehrere studentische Wohnheime und private Unterkünfte. Wenn man ein Wunsch Wohnungsplatz hat, kann man diese bei der Anmeldung vermerken, jedoch kann nicht garantiert werden, dass dies auch klappt. Bei der Anmeldung muss ebenfalls das gewünschte Einziehdatum angegeben werden. In der Regel kann zu diesem Datum eingezogen werden, wenn nicht bietet das International Office eine Alternative an. Will man diese nicht annehmen, wäre das Danhostel (direkt am Hauptbahnhof) eine gute Alternative. Die privaten Unterkünfte liegen in der ganzen Stadt verteilt. Teilweise sind es Häuser, indem man zu 10 oder mit weniger Studenten leben kann. Drei studentische Wohnheime sind das Rasmus Raskkollegium, das Teknisk Kollegium und das H.C.Ørstedskollegium (HCØ). Ich habe in dem Teknisk Kollegium gewohnt, welches sehr zentrumnah liegt. Es gibt vier Etagen mit mehreren Zimmern. Hauptsächlich internationale Studenten wohnen dort, was super ist um andere Kulturen kennen zu lernen. Allerdings habe ich mir mein Bad mit 18 anderen Leuten geteilt und die Küche mit acht anderen Leuten. Dementsprechend dreckig waren manchmal auch das Bad und die Küche. Ferner gab es keine Möglichkeit sich gemeinsam hinzusetzen. Im Rasmus Raskkollegium sind die Studenten auf Bungalows aufgeteilt, die man sich zu zweit teilt mit eigenem Bad und Küche. Nachteilig ist, dass es circa sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt und auch zur Universität. Das HCØ finde ich persönlich am besten. Es liegt direkt neben dem Teknikum und liegt nur drei bis vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Jeder hat sein eigenes Bad. Lediglich die Küche wird zu acht geteilt. In die große Küche ist auch ein Wohnzimmer und Essbereich integriert. 4

5 Öffentliche Verkehrsmittel Wie bereits erwähnt, gehört das Fahrrad zum Hauptverkehrsmittel, da Busfahrten recht teuer sind. Ermäßigungen kann man bei Zugfahrten erhalten, indem man sich die sogenannte Wildcard kauft für ungefähr 18 Euro. Mit dieser Wildcard erhält man bis zu 50% Ermäßigung je nachdem an welchen Tag man Zug fährt. Formalitäten In dem Welcome Package erhält man sämtliche wichtige Informationen und Unterlagen. Es wird bei der Ankunft in dem Cabinn Hotel ausgehändigt. Wichtig ist, dass man die sogenannte CPR- Nummer und die Aufenhaltsbestätigung erhält. Bei dem Erhalt der CPR Nummer muss man ebenfalls ein Arzt aussuchen, dieser wird auf der sogenannten Yellow Card vermerkt. Die Yellow Card bekommt man nach der Registrierung zugeschickt. Mit der CPR- Nummer kann dann an dem Sprachkurs teilgenommen werden oder die Wildcard gekauft werden. Sie ist auch wichtig, um an den Prüfungen teilzunehmen. Um die CPR Nummer zu erhalten, organisiert das International Office einen Tag, an dem die Beamte der Kommune für die internationalen Studenten an die Universität kommt. An diesem Tag sollte man möglichst teilnehmen, da dies den Gang zu den Behörden erspart. Wichtige Unterlagen sind daneben noch das Learning Agreement, Letter of Enrolment usw. Am Ende des Semesters ist es ebenfalls wichtig das Certificate of Erasmus Grant vom International Office unterzeichnen zulassen. Ferner muss die Yellow Card und die Aufnahmebestätigung an die Kommune zurück gegeben werden. Eine Erinnerung der zu erledigen Sachen schickt das International Office per Mail am Ende jedes Semesters. Studentenjobs Es ist relativ schwierig für internationale Studenten einen Studentenjob zu finden, wenn man die Landessprache nicht beherrscht. Anders als an der Universität Bremen gibt es kaum studentische Hilfskraftjobs zu vergeben. Daher arbeiten die meisten dänischen Studenten im Supermarkt oder als Reinigungskräfte. Deswegen ist es sinnvoll vor dem Auslandssemester genügend Geld gespart zu haben. 5