Die Bedeutung von Agrarterminmärkten als Absicherungsinstrument für die deutsche Landwirtschaft

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1 Die Bedeuung von Agrarerminmärken als Absicherungsinsrumen für die deusche Landwirschaf Philipp Adämmer, Marin T. Bohl und Erns-Oliver von Ledebur Thünen Repor 14

2 Bibliografische Informaion: Die Deusche Naionalbibliohek verzeichne diese Publikaionen in der Deuschen Naionalbibliografie; deailliere bibliografische Daen sind im Inerne uner abrufbar. Bibliographic informaion: The Deusche Naionalbibliohek (German Naional Library) liss his publicaion in he German Naional Bibliography; deailed bibliographic daa is available on he Inerne a Bereis in dieser Reihe erschienene Bände finden Sie im Inerne uner Volumes already published in his series are available on he Inerne a Ziaionsvorschlag Suggesed source ciaion: Adämmer P, Bohl MT, Ledebur O von (2014) Die Bedeuung von Agrarerminmärken als Absicherungsinsrumen für die deusche Landwirschaf. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Insiu, 116 p, Thünen Rep 14 Die Veranworung für die Inhale lieg bei den jeweiligen Verfassern bzw. Verfasserinnen. The respecive auhors are responsible for he conen of heir publicaions. Thünen Repor 14 Herausgeber/Redakionsanschrif Edior/address Johann Heinrich von Thünen-Insiu Bundesallee Braunschweig Germany huenen-repor@i.bund.de ISSN ISBN DOI: /REP_14_2014 urn:nbn:de:gbv: dn

3 Die Bedeuung von Agrarerminmärken als Absicherungsinsrumen für die deusche Landwirschaf Philipp Adämmer, Marin T. Bohl und Erns-Oliver von Ledebur Thünen Repor 14

4 Die vorliegende Sudie basier auf einem Abschlussberich mi gleichlauendem Tiel, der im Aufrag der Bundesansal für Landwirschaf und Ernährung für das Bundesminiserium für Ernährung und Landwirschaf ersell wurde. Wir danken den Teilnehmern und Unersüzern der Fragebogenakion für ihre Kooperaionsbereischaf. Ferner sind wir der Redakion der agrarzeiung, der H. Jürgen Kiefer GmbH und der Gereidebörse Hamburg für die Bereisellung von Zeireihen für Kassapreise deuscher Agrarrohsoffe zu Dank verpfliche. Wir danken Prof. Dr. Birgi Schulze (Universiä Kiel), die aufgrund Ihrer Vorarbei im Bereich der Direkbefragung des Landhandels wervolle Anregungen gab. Allen Diskuanen sei für wervolle Hinweise und konsrukive Anregungen gedank. Philipp Adämmer, MScEc Kärner Sr Münser Prof. Dr. Marin T. Bohl Biebener Weg Grebenau Dr. Erns-Oliver von Ledebur (korrespondierender Auor) Thünen-Insiu für Markanalyse Bundesallee Braunschweig oliver.ledebur@i.bund.de Telefon: Fax: Thünen Repor 14 Braunschweig im März 2014

5 Inhalsverzeichnis i Inhalsverzeichnis i 1 Einleiung 1 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken 3 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Fragesellung und weiere Vorgehensweise Lieraurüberblick zur Preiserkennung auf Agrarrohsoffmärken Theoreische Begründung des Zusammenhangs von Kassa- und Fuurespreisen Ökonomerische Verfahren zur Analyse der Preiserkennungseigenschaf Beschreibung des Daenmaerials Fuurespreise und die Verfügbarkei deuscher Kassapreise für Agrarrohsoffe Daen des Thünen-Insius, der Produkenbörsen und Erzeugerpreise Empirische Ergebnisse Saionariäsunersuchung Granger-Kausaliä und Informaionsaneile 37 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Fragegesellung und Lieraurüberblick Verfahren zur Analyse des Zusammenhangs von Fuuresbörsen Daenmaerial und Asynchroniäsproblem Empirische Ergebnisse 57 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Zielsezung und Konsrukion der Fragebögen Auswerung der Fragebögen Auswerung des allgemeinen Teils Auswerung für Erzeuger Auswerung für die aufnehmende Hand 90 6 Regulaorische Implikaionen 97 7 Zusammenfassung Lieraurverzeichnis 103

6

7 Abbildungsverzeichnis iii Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Physische Handelspläze für Mais, Raps und Weizen in Nordeuropa 7 Abbildung 2: Kassapreise aus Erhebungen des Thünen-Insius und Maif Fuurespreise 27 Abbildung 3: Kassapreise der Hamburger Gereidebörse und Maif Fuurespreise 28 Abbildung 4: Kassapreise aus Mannheim und Maif Fuurespreise 29 Abbildung 5: Kassapreise aus Dresden und Maif Fuurespreise 30 Abbildung 6: Deusche Erzeugerpreise und Maif Fuurespreise 31 Abbildung 7: Nordamerikanische Kassa- und Fuurespreise 32 Abbildung 8: Handelszeien an den Börsen in Paris, Chicago und New York nach MEZ 53 Abbildung 9: Maif, CBoT und ICE Fuurespreise 55 Abbildung 10: Vereilung der befragen landwirschaflichen Beriebe 69 Abbildung 11: Anzahl Beriebe nach Größenklassen in ha im Süzbereich 70 Abbildung 12: Alerssrukur der befragen Erzeuger 71 Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Ausbildungssand der befragen Erzeuger (Mehrfachnennungen möglich) 71 Quellen der Informaion zur Vermarkung (Mehrfachnennungen möglich) 72 Regionale Vereilung der Handelsakiviäen der befragen Unernehmen 72 Abbildung 16: Täigkeisbereich und Produkpalee der befragen Unernehmen 73 Abbildung 17: Rechsform der Unernehmen 73 Abbildung 18: Jährliches Handelsvolumen (in 1000 ) und gehandele bzw. verarbeiee Kuluren 74 Abbildung 19: Funkion und Alerssrukur der Befragen innerhalb des Unernehmens 74 Abbildung 20: Abbildung 21: Abbildung 22: Spezifische Aus- und Weierbildung zur Vermarkung (Mehrfachnennungen möglich) 75 Spezifische Aus- und Weierbildung zum Börsenhandel (Mehrfachnennungen möglich) 76 Informaionsquellen bei berieblichen Enscheidungen zum Ein- und Verkauf 77 Abbildung 23: Zeiaufwand zur Informaionsgewinnung und Migliedschafen 78 Abbildung 24: Enwicklung von Vermarkungssraegien 80

8 iv Abbildungsverzeichnis Abbildung 25: Unerjährige Vermarkungsfrequenz bei Weizen, Raps und Gerse 81 Abbildung 26: Vermarkungssraegien und -anreize 81 Abbildung 27: Trocknungs- und Lagerkapaziäen im Zeiablauf 2007/08 zu Abbildung 28: Nuzung von Lagerungsmöglichkeien außerhalb des eigenen Beriebs 83 Abbildung 29: Zielsezungen bei der Vermarkung 84 Abbildung 30: Erfahrungen mi dem Terminhandel 85 Abbildung 31: Handelsbeziehungen: Anzahl Handelsparner und Vermarkungsenfernung 86 Abbildung 32: Angebossraegien bei der Vermarkung 87 Abbildung 33: Vorkonrakierung der Weizenerne 88 Abbildung 34: Gereide - Vermarkungssraegie, Preisabsicherung der Erzeuger 89 Abbildung 35: Raps - Vermarkungssraegie, Preisabsicherung der Erzeuger 89 Abbildung 36: Beschaffungsinsrumene und -zeipunke, Weizen 91 Abbildung 37: Beschaffungsinsrumene und -zeipunke, Raps 92 Abbildung 38: Hedgingsraegien 94

9 Tabellenverzeichnis v Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Spezifikaionen der Fuureskonrake für Mais, Raps und Weizen 5 Tabelle 2: Sudien zur Preiserkennung auf Agrarrohsoffmärken 13 Tabelle 3: Deskripive Saisiken für die Zeireihen der Kassarendien 34 Tabelle 4: Resulae der Saionariäsunersuchung 36 Tabelle 5: Resulae der Koinegraionsunersuchung 39 Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen 42 Tabelle 7: Deskripive Saisiken für die Zeireihen der Fuuresrendien 57 Tabelle 8: Resulae der Saionariäsunersuchung für Fuureszeireihen 58 Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Resulae der Koinegraionsunersuchung für die Fuureszeireihen und die Modellspezifikaion f f ec 59 E, 0 1 US, Resulae der Koinegraionsunersuchung für die Fuureszeireihen und die Modellspezifikaion f f ec 60 E, 0 1 US, 1 Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke ohne Berücksichigung des Asynchroniäsproblems 62 Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems 64

10 vi Verzeichnis der Abkürzungen Verzeichnis der Abkürzungen ADF-Tes BLE BMEL CBoT CMEGroup CoT C-$ CT DJ-UBSCI e al. ETC ETF ETN Euro ha Hrsg. ICE J T kg KPSS-Tes LIFFE Maif MEZ NYSE OTC S&P-GSCI US-$ VECM-CCC-GARCH VECM-DCC-GARCH Augmened-Dickey-Fuller-Tes Bundesansal für Landwirschaf und Ernährung Bundesminiserium für Ernährung und Landwirschaf Chicago Board of Trade Chicage Merchandile Exchange Group Commimen-of-Traders kanadischer Dollar Cenral Time Dow Jones-UBS Commodiy Index und andere Exchange Traded Commodiy Exchange Traded Fund Exchange Traded Noe Hekar Herausgeber Inerconinenal Exchange Trace-Saisik des Johansen Ansazes Kilogramm Kwiakowski-Phillips-Schmid-Shin-Tes London Inernaional Financial Fuures and Opions Exchange Marche de Terme Inernaional de France mieleuropäische Zei New York Sock Exchange Group Over-he Couner Sandard & Poor s Goldman Sachs Commodiy Index Tonnen US-Dollar Vecor Error Correcion Model-Consan Condiional Correlaion- Generalized Auoregressive Condiional Heeroscedasiciy Vecor Error Correcion Model-Dynamic Condiional Correlaion- Generalized Auoregressive Condiional Heeroscedasiciy

11 Kapiel 1 Einleiung 1 1 Einleiung Agrarerminmärke spielen für die deusche Landwirschaf im Zuge der Liberalisierung der EU- Agrarpoliik und der engeren Verzahnung mi den Welagrar- und Finanzmärken eine zunehmend wichigere Rolle. Während umfangreiche empirische Ergebnisse über die Bedeuung von Agrarerminmärken für Nordamerika vorliegen, sind Unersuchungen über den Zusammenhang von Agrarermin- und -kassamärken für Deuschland nich vorhanden. Somi liegen keine empirisch fundieren Erkennnisse über Preisfindungsmechanismen für deusche Agrarrohsoffmärke und die Rolle von Agrarrohsofffuuresmärken vor. Ferner bedürfen die von der deuschen Landwirschaf verwendeen Verragsformen und das Ausmaß von Absicherungsgeschäfen der Klärung, sodass auf insiuioneller Ebene iefergehende Erkennnisse erforderlich sind. Die vorliegende Sudie leise einen Beirag zum Versändnis der Preisbildungsmechanismen auf deuschen Märken wichiger Agrarerzeugnisse und die Rolle von Agrarrohsofffuuresmärken in Paris und in den USA. Ferner liefer unsere Unersuchung Informaionen über die verwendeen Verragsypen und die Inensiä der Nuzung durch die aufnehmende Hand und die landwirschaflichen Erzeuger. Erkennnisse zu Preisbildungsmechanismen auf deuschen Agrarrohsoffmärken und die Rolle von Fuuresbörsen erfordern die Anwendung ökonomerischer Verfahren, während die verwendeen Verragsypen und die Inensiä ihrer Nuzung durch die Auswerung von Fragebogen erfolg. Die enge Verzahnung der Auswerung von Fragebogenergebnissen und der empirischen Ergebnisse aus der ökonomerischen Analyse soll fundiere Hinweise über die Rolle von Fuuresmärken und Derivae für die deusche Landwirschaf liefern. Solche Unersuchungen liegen für deusche Agrarrohsoffe bislang nich vor, sind aber von elemenarer Bedeuung vor dem Hinergrund der akuellen Enwicklungen auf den Agrarrohsoffmärken und den ansehenden Regulierungsmaßnahmen. Nur wenn fundiere Erkennnisse über Agrarerminmärke und die Verwendung von Konraken exisieren, lassen sich Regulierungsfolgen für die deusche Landwirschaf hinreichend genau abschäzen. Die für Nordamerika vorliegenden Resulae lassen sich auf die deuschen und europäischen Verhälnisse nich ohne weieres überragen. Unerschiede in den Preisbildungsmechanismen können sich durch das wesenlich niedrigere Handelsvolumen und insiuionelle Unerschiede in Europa im Vergleich zu den USA ergeben. Ferner besiz die Verwendung von Agrarrohsofffuureskonraken in den USA eine lange Tradiion, während deren Verwendung in der deuschen Landwirschaf vergleichsweise neu und nur wenige Jahre al is. Nach dem bisherigen Kennnissand liegen keine Erkennnisse über die Beziehung zwischen der Kassapreisenwicklung deuscher Agrarrohsoffe und den Fuurespreisen der Maif für Mais, Raps und Weizen vor. Ferner sind für die akuelle Periode keine empirischen Ergebnisse zur Bedeuung US-amerikanischer Fuurespreise für die Fuurespreisdynamik in Europa für die oben genannen Agrarrohsoffe verfügbar. Dami sind folgende Fragen ungeklär: Ersens, beeinflussen Kassapreisenwicklungen die Enwicklung von Fuurespreisen, oder sind umgekehr Fuurespreisenwicklungen für die Dynamik der Kassapreise maßgeblich? Im ersen Fall besizen Fu-

12 2 Kapiel 1 Einleiung uresmärke für die Verarbeiung neuer Informaionen eine unergeordnee Rolle, während im zweien Fall Fuuresmärke für die zugrunde liegenden Kassamärke von herausragender Bedeuung sind. Zweiens, durch welche Eigenschafen is der Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen gekennzeichne? Enfernen sich Fuurespreise kurzfrisig und/oder langfrisig von den Kassapreisen, sodass kein unmielbarer Zusammenhang zwischen beiden Marksegmenen beseh? Oder zeigen die Preise beider Marksegmene einen engen Gleichlauf? Im ersen Fall kann der Fuuresmark für die Einpreisung von Informaionen auf dem Kassamark keine zenrale Rolle spielen und is zur Absicherung von Kassageschäfen ungeeigne. Im zweien Fall sind die Eigenschafen der Beziehung zwischen Fuures- und Kassamark zu klären. Driens, liefern zu den obigen Fragen ökonomerische Verfahren und eine Primärerhebung durch Fragenbogen widerspruchsfreie Resulae? Sofern die Anwendung unerschiedlicher Verfahren konsisene Ergebnisse zuage förder, is sichhalige Evidenz zum Unersuchungsgegensand gefunden, und darauf aufbauend sind Schlussfolgerungen seriös ableibar. Liegen hingegen widersprüchliche Ergebnisse vor, lassen sich nur mi der geboenen Vorsich Implikaionen ableien. Vierens, welche zusäzlichen Erkennnisse lassen sich aus der direken Befragung von aufnehmender Hand und Erzeugern von Agrarrohsoffen in Deuschland gewinnen? Schließlich, welche regulaorischen Implikaionen lassen sich aus den Ergebnissen ableien? Die Sudie is folgendermaßen srukurier. In Kapiel 2 werden einige grundlegende Begriffe geklär, die das Versändnis der folgenden Ausführungen erleichern soll. Dies beinhale Ausführungen zu den Eigenschafen von Fuureskonraken, den in der vorliegenden Sudie unersuchen Agrarrohsoffen und den auf Agrarrohsofffuuresmärken akiven Akeuren. Kapiel 3 sez sich mi der Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffmärken auseinander. Neben einem Lieraurüberblick zur Preiserkennung wird die heoreische Fundierung des Zusammenhangs von Kassa- und Fuurespreisen durch das Cos-of-Carry Modell vorgesell. Ferner enhäl das Kapiel die Darsellung der verwendeen ökonomerischen Verfahren, eine Beschreibung des Daenmaerials und der empirischen Resulae. Kapiel 4 konzenrier sich auf die Inerdependenz der Fuuresbörsen in Europa und den USA. Auch in diesem Kapiel wird zunächs die vorhandene Lieraur aufgearbeie und daraufhin das ökonomerische Verfahren, das Daenmaerial und die empirischen Ergebnisse erläuer. Kapiel 5 widme sich der Primärerhebung durch die Fragebogenakion. Dazu werden neben der Konkreisierung der Zielsezung die Konsrukion und Auswerung der Fragebogen für Erzeuger und aufnehmende Hand diskuier. Kapiel 6 sell die regulaorischen Implikaionen aus den empirischen Ergebnissen und der Primärerhebung dar. Schließlich liefer Kapiel 7 die Zusammenfassung.

13 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken 3 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken Agrarrohsoffe werden auf Kassa- und Terminmärken gehandel. Während bei einem Kassageschäf Verragsabschluss und -erfüllung innerhalb von zwei Werkagen erfolgen, liegen bei einem Termingeschäf Verragsabschluss und -erfüllung zeilich weier auseinander. Termingeschäfe sind nach bedingen und unbedingen Geschäfen unereilbar. Opionen zählen zu bedingen Termingeschäfen und lassen eine Wahlmöglichkei der Ausübung zu. Demgegenüber beseh für Fuures, Forwards und Swaps die zwingende Ausübung des Geschäfs, sodass ein unbedinges Termingeschäf vorlieg. Da Fuures im Agrarrohsofferminhandel quaniaiv die größe Rolle spielen, konzenrieren wir uns im Folgenden auf diesen Typus von Termingeschäfen. 1 Fuuresmärke sind für die Landwirschaf in zweifacher Hinsich bedeusam. Ersens bieen sie eine Möglichkei zur Absicherung von Preisrisiken der zugrundeliegenden Kassageschäfe und dami zum Risikoransfer. Zweiens sellen Fuuresmärke Preisinformaionen berei, die im Rahmen der Produkionsplanung und -seuerung nuzbar sind. Beide Funkionen werden im Folgenden noch diskuier, zunächs aber eine Charakerisierung von Fuureskonraken vorgenommen. Fuures sind sandardisiere, an der Börse gehandele Konrake. Die verragliche Vereinbarung beinhale, eine fesgelege Menge eines Basisobjeks, das sogenanne Underlying, zu einem in der Gegenwar fesgelegen Preis zu einem in der Zukunf liegenden Erfüllungsermin zu kaufen oder zu verkaufen. Eine Kaufposiion, auch Long-Posiion genann, verpfliche zur künfigen Annahme und eine Verkaufsposiion, auch als Shor-Posiion bezeichne, zur künfigen Lieferung des Basisobjeks in der fesgelegen Menge. Verkaufsposiionen sellen die Angebosseie und Kaufposiionen die Nachfrageseie dar. Markungleichgewiche ziehen Anpassungen des Fuurespreises nach sich und führen zum Ausgleich von Angebo und Nachfrage. Fuureskonrake weisen einen hohen Sandardisierungsgrad auf, der die Spezifikaion des Basisobjeks, der Konrakgröße, der Lieferore und -monae sowie Preisangaben umfass. Die Mehrzahl der Fuures führ nich zur Lieferung und wird daher vor Konrakende glagesell. Die Glasellung is ein Gegengeschäf, durch das eine Kaufposiion (Verkaufsposiion) durch eine Verkaufsposiion (Kaufposiion) vor dem Auslaufen des Konraks neuralisier wird. Die Posiion is geschlossen und die Verpflichung zur Lieferung oder Annahme aufgehoben. Die Gesamzahl der im Umlauf befindlichen Konrake wird als Open Ineres bezeichne. Es handel sich dabei um die noch nich durch ein Gegengeschäf glagesellen oder durch Lieferung bzw. Annahme erfüllen Fuureskonrake. Zu unerscheiden sind Fuureskonrakspezifikaionen mi physischer Lieferung, das sogenanne Physical Delivery, und mi Barabwicklung, das sogenanne Cash Selemen. Im Rahmen der physischen Lieferung werden offene Verkaufsposiionen durch die asächliche Bereisellung des 1 Eine gu versändliche Darsellung zu Fuuresmärken finde sich in dem Lehrbuch von Hull (2012).

14 4 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken Agrarrohsoffs und Kaufposiionen durch die asächliche Abnahme geschlossen. Die physische Lieferung is mi Transpor-, Konroll- und Lagerkosen verbunden. Zudem beinhalen die meisen Konrakspezifikaionen die Möglichkei, unerschiedliche Produkqualiäen und unerschiedliche Ore zu beliefern. Dazu sind Auf- und Abschläge in den Fuureskonraken spezifizier. Fuureskonrake mi Barabwicklung besizen hingegen keine Effekivlieferung des Basisobjeks. Sadessen wird der endfällige Konrak am lezen Handelsag zu Markpreisen bewere und eine Zahlung schließ alle Posiionen. Aufgrund ihrer Bedeuung in Deuschland sind die Agrarrohsoffe Mais, Raps und Weizen Gegensand der vorliegenden Sudie. Mais und Weizen gehören, neben Reis, zu den wichigsen Gereidesoren. In der Europäischen Union enfäll in ewa die Hälfe der Gereideprodukion auf Weizen und ein Driel auf Mais. Ein Großeil der Maisprodukion dien als ierisches Fuermiel und zur Gewinnung von Biokrafsoff. Weizen wird zur Produkion von Nahrungs- und Fuermieln verwende. Die Sojabohne is zwar im Rahmen der inernaionalen Ölsaaenprodukion bedeusamer als Raps, in Europa und Deuschland is Raps aber die wichigse Ölfruch. Aus der Rapssaa wird zu ewa 40% Rapsöl und 60% Rapskuchen und -schro gewonnen. Über die Hälfe der Rapsölprodukion wird für Biokrafsoffe verwende, während ewa 30% in die Nahrungsmiel- und Speiseölprodukion eingehen. Indusrieanwendungen machen den Tes aus. Rapskuchen und -schro sellen ein wervolles Eiweißfuermiel dar. In der empirischen Unersuchung greifen wir auf Fuureszeireihen für die drei vorgesellen Agrarrohsoffe zurück. Ensprechende Fuureskonrake werden in Europa an der Marche de Terme Inernaional de France (Maif) in Paris und in den USA an der Chicago Board of Trade (CBoT) in Chicago (Mais, Weizen) und der Inerconinenal Exchange (ICE) in New York (Raps) gehandel. In Tabelle 1 finden sich die Spezifikaionen dieser Fuureskonrake. Die Konrake für Mais, Raps und Weizen an der Maif sind hinsichlich der Andienungsore unerschiedlich konzipier. So ermöglich der Maiskonrak mehrere Andienungspunke, wobei es sich um die Hafensilos zwischen Nanes und Bordeaux handel. Der Maiskonrak is insbesondere für die Fuermielindusrie bedeusam. Diese konzenrier sich im Nordwesen Deuschlands und dami dem Zenrum der ierischen Veredelung. Im physischen Handel is Brake Haupumschlagsplaz. Auch für den Maif Rapskonrak gelen mehrere Andienungspunke. Die Kursnoierung des Konrakes ensprich aufgrund der lokalen Angebos- und Nachfragesiuaion in den Regionen jeweils dem günsigsen Andienungsor (Belleville, Mez, Frouard, Bülsringen, Vahldorf, Magdeburg, Würzburg, Gen). Produkionsregionen und Logisikopionen werden hierbei berücksichig. Eng mi dem Rapsmark verknüpf sind naurgemäß die Märke seiner Nebenerzeugnisse, zu denen Öle und Schroe zählen. Für diese Verarbeiungsproduke verfügen Verarbeier und Händler nich über börsennoiere Konrake. Die Preisabsicherung für diese Produke erfolg über ein

15 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken 5 Nezwerk von Händlern, der die Erzeuger (Rapsmühlen) und die verarbeiende Indusrie verknüpf. Die Konzenraion der Rapsmühlen am Niederrhein in der Region Neuss und die in Roerdam exisierenden Lagerkapaziäen machen aus der Region, auch aufgrund der vorhandenen, gu ausgebauen logisischen Infrasrukur, das Zenrum des Handels von Rapsverarbeiungsproduke. Tabelle 1: Spezifikaionen der Fuureskonrake für Mais, Raps und Weizen Mais Börse Maif CBoT Konrakgröße 50 Tonnen Bushel (127 Tonnen) Qualiä Europäische Herkunf, Gelb und/oder Ro, ensprechend den Besimmungen in Incograin No. 23 und dem echnischen Anhang No. 5, der Aneil an gebrochenem Korn, Auswüchsen und anderen Verunreinigungen darf nich über 12% liegen Nr. 2 Gelb zum Konrakpreis, Nr. 1 Gelb 1,5 US-Cen/Bushel Prämie über Konrakpreis, Nr. 3 Gelb 1,5 US-Cen/Bushel Abzug uner Konrakpreis Liefermonae Januar, März, Juni, Augus, November März, Mai, Juli, Sepember, Dezember Lieferore Bayonne, Blaye, Bordeaux, La Rochelle Pallice, Nanes Sandore enlang der Illinois Wasserwege: Chicago und Burns Harbor, Lockpor- Seneca, Oawa-Chillicohe, Peoria Pekin Preisangabe Euro und Eurocen pro Tonne US-Cen pro Bushel Raps Börse Maif ICE Konrakgröße 50 Tonnen 20 Tonnen Qualiä Doppel-Null Raps von gesunder und handelsüblicher Qualiä, höchsens 10% Feuchigkei und 3% Verunreinigungen, 40% Ölgehale (mi weieren Anforderungen an die Ölzusammensezung), Prämien und Abschläge ensprechend der Abweichungen Ensprechend der für den Erfassungshandel durch den kanadischen Gereidera fesgelegen Anforderungen an den Raps, genechnisch verändere Organismen können angedien werden Liefermonae Februar, Mai, Augus, November Januar, März, Mai, Juli, November Lieferore Belleville, Mez, Frouard, Bulsringen, Vahldorf, Magdeburg, Würzburg, Gen Saskachewan, Manioba, Albera Preisangabe Euro und Eurocen pro Tonne kanadischer Dollar

16 6 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken Tabelle 1: Spezifikaionen der Fuureskonrake für Mais, Raps und Weizen (Forsezung) Weizen Börse Maif CBoT Konrakgröße 50 Tonnen Bushel (136 Tonnen) Qualiä Liefermonae Backweizen, gesunde und handelsübliche Qualiä ensprechend der Besimmungen in Incograin No. 23 und dem echnischen Anhang No. 2 Bis Mai 2015 November, Januar, März, Mai und ab Sepember 2015 Sepember, Dezember, März, Mai Nr. 2 Sof Red Winerweizen zum Konrakpreis, Nr. 1 Sof Red Winerweizen 3 US-Cen/Bushel über Konrakpreis, zu hiervon abweichenden Qualiäen siehe Börsenregeln der CBoT März, Mai, Juli, Sepember, Dezember Lieferore Rouen, Dunkerque Chicago, Burns Harbor, Indiana, Norhwes Ohio, S. Louis, ferner gelen als Andienungssellen Läger am Ohio River, Mississippi River sowie Toledo Preisangabe Euro und Eurocen pro Tonne US-Cen pro Bushel Erläuerungen: Die Qualiäsparameer ensprechen den in Frankreich üblichen Weren. Erware werden Proeinwere zwischen 11% und 11,5%. In Deuschland wird ein um 1% höherer Proeingehal erware. Quellen: CMEGroup 2, NYSE-LIFFE 3, ICE 4, Canadian Grain Commission 5 Der Maif Weizenkonrak verfüg bisher über nur einen Andienungsor Rouen und ab Sepember 2015 ferner über Dunkerque. Anders als beim Raps spielen Schwankungen des Angebos (lokal zu Rouen) eine Rolle, was zu erhöher Variaion der Basis führ. Der uner dem Maif Fuureskonrak gehandele Weizen ensprich einem ypischen französischen Sandard, der zum Expor an nordafrikanische Desinaionen geeigne is. Im Vergleich zu dem in Deuschland gehandelen Broweizen enhäl er circa 1% weniger Proein. Die Noierungen der Maif sind daher sark vom Exporgeschäf beeinfluss. Dieser Unerschied zwischen Spezifikaion des Maif Wei hp:// hp:// hp:// hps://globalderivaives.nyx.com/en/producs/commodiies-fuures/ema-dpar/conrac-specificaion hps://globalderivaives.nyx.com/en/conrac/conen/29826/conrac-specificaion hps://globalderivaives.nyx.com/sies/globalderivaives.nyx.com/files/milling_whea_eng_130725_web.pdf hps://globalderivaives.nyx.com/en/producs/commodiies-fuures/ebm-dpar/conrac-specificaion hps:// specid=251 hp://

17 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken 7 zenkonrakes und dem in Deuschland preislich abgesichere Broweizen mach echnisch berache jedes Preisabsicherungsgeschäf zum Cross-Hedging Geschäf. Abbildung 1: Physische Handelspläze für Mais, Raps und Weizen in Nordeuropa Quelle: eigene Darsellung Auf Fuuresmärken lassen sich vier Kaegorien von Händlern unerscheiden: Absicherer, auch Hedger genann, Spekulanen, Indexfonds und Arbirageure. 6 Ein Hedger is ein Händler, der auf dem Fuuresmark Geschäfe eingeh, um seine Akiviäen auf dem Kassamark abzusichern. Typischerweise besizen Hedger durch Produkion und Weierverarbeiung einen unmielbaren Bezug zum Agrarrohsoff. Durch einen Shor Hedge wird der künfige Verkaufspreis und durch einen Long Hedge der künfige Einkaufspreis abgesicher. Für Teile der landwirschaflichen 6 Es handel sich hierbei um die meis verwendee Kaegorisierung der Akeure auf Fuuresmärken. Dabei wird nich der Versuch unernommen, Finanzinvesoren weier aufzuspalen und zwischen privaen und insiuionellen Invesoren oder High-Frequency Traders, Day Traders, Proprieary Shops, Dark Pools usw. zu differenzieren. Ferner is zu beachen, dass die gewähle Kaegorisierung nich rennscharf is, da beispielsweise Hedger auch spekulieren können. Siehe hierzu die Diskussion in Kuserk (2010).

18 8 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken Werschöpfungskee erfüll der Fuuresmark die Funkion, künfige Einkommensbesandeile zu sichern. Ein Spekulan auf dem Fuuresmark wird als Händler definier, der sich nich gegen Preisrisiken absicher, sondern durch Anizipaion künfiger Preisveränderungen versuch, Gewinne zu erzielen. Im Fall eines erwareen Preisansiegs profiier der Spekulan durch das Eingehen einer Kaufposiion auf dem Fuuresmark, wenn der vereinbare Preis niedriger als der asächliche künfige Preis is. Die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis sell nach Abzug der Transakionskosen den Gewinn des Spekulanen dar. Auch für den Fall eines erwareen Rückgangs der Agrarrohsoffpreise kann der Spekulan durch eine Verkaufsposiion einen Gewinn erzielen. Hierbei verpfliche er sich, zu einem späeren Zeipunk zu dem heue vereinbaren Preis die Agrarrohsoffe zu verkaufen. Is der gegenwärig vereinbare Verkaufspreis höher als der asächliche künfige Preis, kann der Spekulan die Agrarrohsoffe zum niedrigeren Preis am Kassamark erwerben und seine Lieferverpflichung erfüllen. Die posiive Differenz zwischen dem durch das Termingeschäf vereinbaren Verkaufspreis und dem asächlich realisieren Kaufpreis am Kassamark besimm nach Abzug von Transakionskosen die Höhe seines Gewinns. Der Spekulan ha generell kein Ineresse an der Annahme bzw. Lieferung des physischen Agrarrohsoffs, sondern sell Posiionen vor ihrer Fälligkei gla und roll diese in späer auslaufende Terminkonrake. Das klassische Beispiel eines Spekulanen sind Hedgefonds, aber auch andere Finanzinsiuionen und Privaanleger äigen spekulaive Geschäfe. 7 Neben Hedgern und Spekulanen spielen zunehmend Indexfonds, auch Commodiy Index Trader genann, eine Rolle auf Agrarrohsoffmärken. Indexfonds bilden durch ihre Invesmens Rohsoffindizes wie beispielsweise den S&P-GSCI und den DJ-UBSCI nach. Rohsoffindizes sezen sich aus den Preisen von Edel-, Indusriemeallen, Energie- und Agrarrohsoffproduken zusammen. Die wichigsen Unerschiede sind die relaive Gewichung der einzelnen Rohsoffe im Index, die Indexkonsrukion und Mehode der Neugewichung. In den beiden oben genannen Indizes S&P-GSCI und DJ-UBSCI sind Agrarrohsoffe mi circa 20% respekive 35% aneilig enhalen. Meis handel es sich bei Rohsoffindexproduken um passiv verwale Anlagen. Passiv verwalee Anlagen werden uner dem Begriff Exchange Traded Producs zusammengefass. Zu ihnen zählen Exchange Traded Funds (ETFs), Exchange Traded Commodiies (ETCs) und Exchange Traded Noes (ETNs). Im Unerschied zu akiven Anlagen zielen Exchange Traded Producs nich auf eine Ouperformance gegenüber der Markenwicklung ab, sondern versuchen die möglichs exake Nachbildung eines Index. Seig beispielsweise der zugrunde liegende Index um ein Prozen, so seig bei exaker Replikaion auch der Indexfonds um ein Prozen. Ein weierer Unerschied zu akiven Anlagen beseh in den niedrigeren laufenden Kosen passiver Anlagen. Zur Nachbildung von Rohsoffindizes werden überwiegend ETCs eingesez. 7 Neben der Spekulaion auf Terminmärken is auch die physische Spekulaion mi Agrarrohsoffen möglich. Beseh beispielsweise die Erwarung eines künfigen Preisansiegs, kauf der Spekulan heue den Agrarrohsoff, lager ihn ein und verkauf zu dem höheren künfigen Preis. Hohe Transakionskosen durch die Lagerung des Agrarrohsoffs und soforige Zahlung in Form eines Kassageschäfs sind die wesenlichen Nacheile der physischen Spekulaion gegenüber spekulaiven Akiviäen auf Terminmärken.

19 Kapiel 2 Fuureskonrake und Akeure auf Agrarrohsofffuuresmärken 9 Indexfonds sind ein Besandeil der Vermögensanlage. Auf Grund ihrer Diversifikaionseigenschaf sellen Rohsoffinvesmens für Porfolios besehend aus konvenionellen Anlageklassen wie Akien, Anleihen, Geldmarkpapieren und Immobilien eine sinnvolle Ergänzung dar. Die Möglichkei, durch Rohsoffinvesmens das Risiko eines Porfolios zu senken, ergib sich aus der sehr niedrigen oder leich negaiven Korrelaion von Rohsoffrendien mi den Rendien konvenioneller Finanzproduke (GORTON UND ROUWENHORST, 2006). Allerdings zeig sich durch die zunehmende Finanzialisierung der Rohsoffmärke eine seigende posiive Korrelaion der Rendien, sodass die Diversifikaionsvoreile zurückgehen (SILVENNOINEN UND THORP, 2013). Ferner weisen Rohsoffinvesmens die Besonderhei auf, dass Rollverluse und -gewinne ensehen können. Rollverluse liegen vor, wenn der Invesor den auslaufenden Fuureskonrak, den sogenannen Firs-Nearby, glasell und in einen Konrak mi späerer Frisigkei, den sogenannen Second- Nearby, wechsel und der Second-Nearby höher als der Firs-Nearby noier. Analog ensehen Rollgewinne. Indexfonds werden in der öffenlichen Diskussion auch uner Spekulanen subsummier. Zwar weisen Indexfonds und Spekulanen die fehlende direke Beziehung zum Agrarrohsoff als Gemeinsamkei auf, das jeweils zugrunde liegende Geschäfsmodell unerscheide sich allerdings. Spekulanen nehmen meis Posiionen in einzelnen Rohsoffen ein, während Indexfonds ein brei diversifizieres Porfolio von Rohsoffen halen, das neben verschiedenen Agrarrohsoffen auch Energieproduke, Edel- und Indusriemealle enhäl. Ferner bauen Spekulanen Kauf- und Verkaufsposiionen in Abhängigkei der anizipieren Preisänderung auf. Demgegenüber halen Indexfonds Kaufposiionen nich nur zur Erzielung einer posiiven Rendie, sondern auch zur Porfoliodiversifikaion und Senkung des Porfoliorisikos. Indexfonds und Spekulanen weisen daher unerschiedliche Invesiionsmoive auf (GILBERT UND PFUDERER, 2013; STOLL UND WHALEY, 2011). Arbirageure zielen auf die Realisierung eines risikolosen Gewinns durch Transakionen auf Kassa- und Fuuresmark ab. Arbirageakiviäen spielen eine zenrale Rolle für die heoreische Fundierung der Beziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen und werden daher in Kapiel 3.3 ausführlich diskuier. Die formale Beschreibung und Bedeuung von Fuureskonraken und den Akeuren auf Fuuresmärken sei dami abgeschlossen. Sie wurde zum Einsieg in die Diskussion der nachfolgenden Abschnie bewuss knapp gehalen, da weder die Ausführungen zum Zusammenhang zwischen Fuures- und Kassamärken noch zu den verwendeen Verragsformen und dem Umfang von Absicherungsgeschäfen in der deuschen Landwirschaf eine veriefe Darsellung rechferigen. Daher is eine Auseinandersezung über die Effeke von Spekulanen nich Gegensand der weieren Diskussion.

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21 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 11 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 3.1 Fragesellung und weiere Vorgehensweise Fuuresmärke spielen sowohl für die Absicherung von Preisrisiken als auch für die Verarbeiung von Preisinformaionen für den zugrunde liegenden Kassamark eine wichige Rolle. Treen neue, für den Agrarrohsoffmark relevane Informaionen auf, erfolg selbs bei einer schnellen Anpassungsgeschwindigkei die Reakion der Agrarrohsoffpreise nich konemporär, sondern mi einer zeilichen Verzögerung. Welche Rolle der Kassa- und der Fuuresmark für die Verarbeiung neuer Informaionen spielen, wird mi der sogenannen Preiserkennungseigenschaf beschrieben. Unersuchungen zur Preiserkennungseigenschaf beanworen die Frage, auf welchem Marksegmen neue Informaionen zuers verarbeie und daraufhin zeilich verzöger an das andere Segmen weiergegeben werden. Verarbeie der Kassamark einen Großeil neu einreffender Informaionen schneller als der Fuuresmark, spiel der Fuuresmark für die Preiserkennung nur eine unergeordnee Rolle. Finde jedoch die Preiserkennung vor allem auf dem Fuuresmark sa, räg dieses Marksegmen maßgeblich zur Preisfindung auf dem Kassamark bei. Höhere Liquidiä, geringere Transakionskosen und höhere Transparenz können dafür veranworlich sein, dass Transakeure am Fuures- sa am Kassamark akiv sind und dadurch zu einem höheren Informaionsgehal in den Preisen für Fuureskonrake beiragen. Das vorliegende Kapiel widme sich der empirischen Unersuchung der Preiserkennungseigenschaf für die Agrarrohsoffmärke von Mais, Raps und Weizen. Der Analyse liegen für die genannen Agrarrohsoffe deusche Kassapreise des Thünen-Insius, der Produkenbörsen in Hamburg, Mannheim und Dresden sowie Erzeugerpreise zugrunde. Als Fuurespreise werden die Daen der Maif in Paris genuz. Die Verwendung von drei deuschen Agrarrohsoffkassamärken ermöglich eine umfassende Unersuchung der Preiserkennungseigenschaf für die deusche Landwirschaf. Ferner dienen Ergebnisse für die USA zum Vergleich. Zur Einordnung der eigenen empirischen Ergebnisse wird in Kapiel 3.2 zunächs ein Lieraurüberblick vorgenommen. In Kapiel 3.3 erfolg die heoreische Begründung für den Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen auf der Grundlage des Cos-of-Carry Modells, um den Schäzansaz zu moivieren. Koinegraionsverfahren und Fehlerkorrekurmodelle als ökonomerische Techniken zur Analyse der Preiserkennungseigenschaf werden in Kapiel 3.4 dargesell. Erläuerungen zum verfügbaren Daenmaerial finden sich in Kapiel 3.5. Schließlich widme sich Kapiel 3.6 den empirischen Ergebnissen.

22 12 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 3.2 Lieraurüberblick zur Preiserkennung auf Agrarrohsoffmärken Bereis in der klassischen Sudie zur Preiserkennung von GARBAGE UND SILBER (1983) sellen die Auoren die zenrale Bedeuung des Fuuresmarks für die Einpreisung neuer Informaionen auf dem zugrunde liegende Kassamark fes. Nach ihren Resulaen verarbeie zuers der Fuuresmark circa 75% der neuen Informaionen und ransporier diese zeilich verzöger auf den Kassamark. Ferner vermuen die Auoren, dass Liquidiä und Markvolumen einen Einfluss auf die Preiserkennung haben. Für die Folgesudien is kennzeichnend, dass mi den Forschrien des ökonomerischen Insrumenariums meis Koinegraionsansäze und Fehlerkorrekurmodelle (ENGLE UND GRANGER, 1987) für einen US-amerikanischen Daensaz zum Einsaz kommen. Die lange Tradiion von Agrarrohsofffuuresbörsen und die dami verbundene bessere Daenverfügbarkei im Vergleich zu anderen Ländern erklären die sarke Konzenraion der empirischen Arbeien zur Preiserkennung auf die USA. Im Hinblick auf die Resulae der äleren Arbeien läss sich feshalen, dass die bei weiem überwiegende Mehrhei der Unersuchungen einen langfrisig engen Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen und die zenrale Rolle der Fuuresmärke für die Preiserkennung fessell. Diese empirischen Ergebnisse sind als robus einzusufen, da die Sudien mi unerschiedlichen Süzbereichen, verschiedenen Agrarrohsoffen und unerschiedlichen Spezifikaionen der ökonomerischen Ansäze arbeien. Panel A in Tabelle 2 gib einen Überblick zu ausgewählen äleren Sudien. Kennzeichnend für die in Panel A aufgeführen Arbeien is, dass das Ende der Süzbereiche vor der Phase der Finanzialisierung der Agrarrohsoffmärke lieg. Im Jahr 2000 is der Commodiy Fuures Modernizaion Ac in den USA in Kraf gereen und ha durch die Deregulierung der Rohsoffmärke maßgeblich zur Finanzialisierung beigeragen. In Panel B der Tabelle 2 sind Sudien aufgeführ, die diese Periode zumindes eilweise berücksichigen. Wiederum zeig sich eine Konzenraion auf US-amerikanische Daen. Andere Agrarrohsoffmärke, wie diejenigen von Brasilien und Indien, spielen nach wie vor für Unersuchungen zur Preiserkennung eine unergeordnee Rolle, erse Ergebnisse liegen in der Lieraur aber vor. Die akuellen Sudien liefern analog zu den äleren Arbeien überwiegend empirische Evidenz zugunsen eines langfrisig sabilen Zusammenhangs zwischen Kassa- und Fuurespreisen. Ferner lassen die Ergebnisse meis den Rückschluss auf die zenrale Bedeuung des Fuuresmarks zur Preiserkennung zu. Wird eine Vielzahl von Agrarrohsoffen unersuch, zeig sich endenziell gemische Evidenz zur Preisführerschaf. Diese Resulae zeigen sich sowohl für US-amerikanische Daen als auch für den brasilianischen und indischen Daensaz. Ferner fäll auf, dass neben Tagesdaen auch Wochendaen benuz werden.

23 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 13 Tabelle 2: Sudien zur Preiserkennung auf Agrarrohsoffmärken Auoren Süzbereich, Daenfrequenz Land Rohsoffe; empirisches Ergebnis BRORSEN ET AL. (1984) , Panel A: Auswahl älerer Arbeien Tagesdaen COVEY UND BESSLER (1992) , Tagesdaen BROCKMAN UND TSE (1995) , Tagesdaen CHAN UND LIEN (2001) , Wochendaen YANG ET AL. (2001) , Tagesdaen USA Baumwolle; F S USA Lebendvieh; F S Kanada Gerse, Hafer, Raps, Weizen; F S USA Masrinder, Schweine; F S USA ach Agrarrohsoffe; F S Panel B: Akuelle Sudien MATTOS UND GARCIA (2004) , Tagesdaen Brasilien Baumwolle, Kaffee, Lebendvieh, Mais, Sojabohnen, Zucker; F S HERNANDES UND TORERO (2010) , Wochendaen BALDI ET AL. (2011) , Wochendaen DWYER ET AL. (2012) , Tagesdaen USA Mais, Sojabohnen, Weizen; F S USA Mais, Sojabohnen; F S USA Mais, Sojabohnen, Weizen, Erdgas, sechs Mealle; F S SHANMUGAM ET AL. (2012) , Tagesdaen SEHGAL ET AL. (2013) , Tagesdaen USA Indien Baumwolle, Kaffee, Kakao, Lebendvieh, Mais, Sojabohnen, Weizen, Zucker; F S fünf Agrarrohsoffe, fünf Mealle, zwei Energierohsoffe; F S KUIPER ET AL. (2001) , FIGUEROLA-FERETTI UND GONZALO (2010) Panel C: Sudien für europäische Länder Wochendaen , Tagesdaen Niederlande Karoffeln; F S Großbriannien Aluminium, Nickel, Kupfer, Blei, Zinn; F S Erläuerungen: F S bezeichne die Preisführerschaf des Fuuresmarks und F S gemische Evidenz zur Preiserkennungseigenschaf.

24 14 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 2 fass die beiden für Europa verfügbaren Sudien zusammen. KUIPER ET AL. (2001) unersuchen für Karoffeln die Preiserkennungseigenschaf der Amserdamer Terminbörse und kommen zu dem Ergebnis, dass der Kassamark zwar langfrisig Informaionen der Terminbörse einpreis, kurzfrisig aber nich auf Änderungen der Fuurespreise reagier. FIGUEROLA-FERRETTI UND GONZALO (2010) analysieren die Preiserkennungseigenschaf an der Londoner Meallbörse für Aluminium, Nickel, Kupfer, Blei und Zinn. Die Auoren gelangen zu dem Ergebnis, dass die Preiserkennung überwiegend im Fuuresmark safinde. Die Agrarrohsoffe Mais, Raps und Weizen werden nich unersuch. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der Sichung der Lieraur zur Preiserkennung auf Agrarrohsoffmärken ziehen? Die Ergebnisse liefern deuliche Evidenz zugunsen der zenralen Sellung des Fuuresmarks zur Preiserkennung für den zugrunde liegenden Kassamark. Demensprechend werden neue Informaionen zunächs im Fuuresmark und daraufhin zeilich verzöger im Kassamark verarbeie. Um diese Ergebnisse zu erhalen, greifen die Sudien auf Koinegraionsansäze, Fehlerkorrekurmodelle zur Berechnung von Informaionsaneilen und Granger-Kausaliäsess zurück. Auch wir werden mi diesen ökonomerischen Techniken arbeien. Ferner liegen den Sudien Tages- und Wochendaen zugrunde. Unsere empirische Unersuchung süz sich auf Wochendaen und fäll dami nich aus der Reihe. Schließlich is die sarke Konzenraion auf US-amerikanische Daen fessellbar. Demgegenüber liegen für Agrarrohsoffmärke anderer Länder nur vereinzel Resulae und für deusche Agrarrohsoffkassamärke keinerlei empirische Ergebnisse vor. Die Fessellung der mangelnden Evidenz für Deuschland is für das durchgeführe Forschungsprojek bedeusam, da die Resulae für die USA nich zwangsläufig auch für deusche Kassamärke gelen müssen. Dafür können unerschiedliche insiuionelle Rahmenbedingungen, niedrigere Liquidiä oder ein geringeres Markvolumen im Vergleich zu den USA veranworlich sein. 3.3 Theoreische Begründung des Zusammenhangs von Kassa- und Fuurespreisen Der empirische Ansaz zur Quanifizierung der Preiserkennungseigenschaf basier auf einer heoreischen Fundierung. Zur Beschreibung der Beziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen greif die Lieraur meis auf das Cos-of-Carry Modell zurück, in dem Kassa- und Fuurespreise durch eine Arbiragebeziehung mieinander verbunden sind. 8 Durch Arbirageakiviäen nuzen Transakeure Preisunerschiede für gleiche Waren auf unerschiedlichen Märken zur Erzielung 8 Mi dem Cos-of-Carry Modell greifen wir auf das nahezu ausnahmslos in der Lieraur verwendee Modell zur heoreischen Erklärung von Fuurespreisen zurück. Darsellungen finden sich in DUBOFSKY (2010), DWYER ET AL. (2012) und HULL (2012). Eine Aleraive is das Erwarungsmodell, in dem sich der Fuurespreis aus dem erwareen endfälligen Kassapreis und einer Risikoprämie zusammensez (FAMA UND FRENCH, 1987). In der Lieraur zur Preiserkennungseigenschaf spiel das Erwarungsmodell eine unergeordnee Rolle.

25 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 15 risikoloser Gewinne. Is die Angleichung der Preise erfolg, können keine risikolosen Gewinne erziel werden und Arbirageakiviäen bleiben aus. Für einen lagerbaren Agrarrohsoff läss sich die Arbiragebeziehung zwischen dem Fuurespreis F und dem Kassapreis S zum Zeipunk folgendermaßen beschreiben: F ( i w y ) ( T ) S e, (1) ( ) wobei e die Exponenialfunkion, i den risikolosen Zinssaz in Prozen, w die Lagerhalungskosen in Prozen des Kassapreises, y die Verfügbarkeisprämie als Prozensaz des Agrarroh- soffpreises und ( T ) die Reslaufzei des Fuureskonraks bezeichnen. Risikoloser Zinssaz, prozenuale Lagerhalungskosen und Verfügbarkeisprämie spiegeln die mi der Halung des physischen Rohsoffs verbundenen Kosen und Nuzen wider. Opporuniäskosen in Form des risikolosen Zinssazes i ensehen durch den physischen Kauf und die Halung des Agrarrohsoffs anselle eines Fuureskonraks zum Kauf des Agrarrohsoffs zum künfigen Zeipunk und einer zwischenzeilichen risikolosen Finanzanlage. Die Opporuniäskosen reduzieren (erhöhen) den Errag, der durch den Kauf (Verkauf) des Agrarrohsoffs zum Kassapreis im Vergleich zum Fuurespreis enseh. Ferner ensehen durch den Kauf des Agrarrohsoffs Kosen der Lagerung w, die der Erwerb eines Fuureskonraks nich nach sich zieh. Lagerhalungskosen reduzieren (erhöhen) den Errag aus dem Kauf (Verkauf) des Agrarrohsoffs zum Kassapreis im Vergleich zum Fuureskonrak. Die Verfügbarkeisprämie y resulier aus der Möglichkei des Agrarrohsoffhalers, jederzei auf den eingelageren Rohsoff zuzugreifen, um auf unerwaree Angebos- und Nachfrageänderungen zu reagieren. Die Verfügbarkeisprämie erhöh (reduzier) den Errag durch den Kauf (Verkauf) des Agrarrohsoffs zum Kassapreis im Vergleich zum Erwerb eines Fuureskonraks. Is Gleichung (1) erfüll, besehen für Transakeure keine Arbiragemöglichkeien. Der Fuurespreis ensprich dem Kassapreis uner Berücksichigung der Kosen und des Nuzens der Lagerhalung. Transakeure sind in dieser Siuaion indifferen zwischen dem physischen Kauf oder Verkauf des Agrarrohsoffs zum heuigen Kassapreis und dem Erwerb eines Fuureskonraks, der den Kauf oder Verkauf des Agrarrohsoffs zu einem künfigen Zeipunk zum heuigen Fuurespreis ermöglich. Is hingegen die Gleichung (1) nich erfüll, können Arbirageure auf dem Kassa- und Fuuresmark einen risikolosen Gewinn erzielen. Hierbei sind zwei Fälle zu unerscheiden. Ersens, is der Fuurespreis größer als der durch den rechen Teil der Gleichung (1) beschriebenen Wer, so werden Händler Verkaufsposiionen auf dem Fuuresmark eingehen und den physischen Rohsoff erwerben. Das höhere Angebo an Verkaufsposiionen auf dem Fuuresmark und/oder die seigende Nachfrage nach dem physischen Rohsoff führ zu einem Sinken der Fuurespreise und/oder einem Ansieg der Kassapreise. Als Konsequenz verringern sich die Arbiragemöglichkeien, bis Fuures- und Kassapreis schließlich in der durch Gleichung (1) beschriebe-

26 16 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken nen Beziehung sehen. Der Anpassungsprozess is abgeschlossen und die Realisierung risikoloser Gewinne nich mehr möglich. Zweiens, is im umgekehren Fall der Fuurespreis kleiner als der durch den rechen Teil der Gleichung (1) beschriebene Wer, nehmen Händler Kaufposiionen auf dem Fuuresmark ein und/oder verkaufen den physischen Rohsoff auf dem Kassamark. Die höhere Nachfrage nach Kaufposiionen auf dem Fuuresmark und/oder das seigende Angebo an dem physischen Rohsoff führen zu einem Ansieg des Fuurespreises und/oder einem Sinken des Kassapreises. Die Arbirageakiviäen enden, falls die Beziehung von Fuures- und Kassapreise gemäß Gleichung (1) erfüll is. Durch Arbirageakiviäen passen sich Kassa- und Fuurespreise einander an und sehen in einer engen Beziehung. Die obige Argumenaion zu den Ungleichgewichssiuaionen verdeulich, dass die Hersellung des Gleichgewichs auf Anpassungen des Fuurespreises, des Kassapreises oder einer Kombinaion aus beiden beruhen kann. Das Cos-of-Carry Modell mach dazu keine Aussage. Die Differenz zwischen Kassa- und Fuurespreis is umso geringer, je geringer der Saldo aus risikolosem Zinssaz, Lagerhalungskosen und Verfügbarkeisprämie i w y ) und je geringer die Reslaufzei des Fuureskonraks ( T ) is. ( Das Cos-of-Carry Modell (1) liefer zur Preisführerschaf im Fuures- oder Kassamark keinen Anhalspunk, sondern enhäl eine heoreische Fundierung für einen engen Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen und dami für die Exisenz einer Koinegraionsbeziehung. Dazu wird die Lagerfähigkei des Agrarrohsoffs unersell, sodass sich das Modell für die in der vorliegenden Sudie unersuchen Rohsoffe Mais, Raps und Weizen eigne. Ferner liegen den ökonomischen Mechanismen des Modells Arbirageakiviäen zugrunde, die auf physischen Lagermöglichkeien der Arbirageure basieren. Hedging-, Spekulaionsakiviäen und sonsige Invesiionsmoive spielen hingegen keine Rolle. Insgesam lieg daher mi dem Cos-of-Carry Modell ein sehr einfacher heoreischer Ansaz zugrunde. Für die Eignung des Modells sind jedoch nich die resrikiven Annahmen maßgeblich, sondern seine Fähigkei, die Realiä zu beschreiben. Eine särker an der Lagerhalung orieniere Argumenaion verdeulich ebenfalls den engen Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen. Sink fundamenalbeding der Fuurespreis eines Agrarrohsoffs, zeig dies eine künfig erwaree Redukion der Nachfrage und/oder einen künfig erwareen Ansieg des Angebos an. In der Folge reduzieren die Anbieer und Nachfrager des Agrarrohsoffs ihre Lagerbesände, sodass der akuelle Kassapreis analog zum Fuurespreis sink. Der Anpassungsprozess ende mi der Äquivalenz von Fuures- und Kassapreis nach Berücksichigung von Transakionskosen. Auf dem oben dargesellen heoreischen Fundamen basier die weiere empirische Vorgehensweise. Die dazu erforderlichen ökonomerischen Verfahren sell das folgende Kapiel dar.

27 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Ökonomerische Verfahren zur Analyse der Preiserkennungseigenschaf Die folgende Darsellung der ökonomerischen Verfahren erfolg ohne Diskussion echnischer Deails und mi Fokussierung auf diejenigen Aspeke, die für das Versändnis und die ökonomische Inerpreaion der empirischen Ergebnisse erforderlich sind. Die ökonomerischen Mehoden zur Analyse der Preiserkennungseigenschaf basieren auf einer Koinegraionsbeziehung zwischen Fuures- und Kassapreisen. Die Exisenz einer Koinegraionsbeziehung implizier einen langfrisig sabilen Zusammenhang zwischen beiden Zeireihen und erforder, dass die individuellen Zeireihen einen idenischen Inegraionsgrad aufweisen. Somi is zunächs die Inegraionseigenschaf der Kassapreis- und Fuurespreiszeireihen zu klären. Um die Saionariäseigenschaf zu unersuchen, wird der Einheiswurzeles von DICKEY UND FULLER (1979, 1981), der sogenanne Augmened-Dickey-Fuller-Tes, kurz ADF-Tes, und der Saionariäses von KWIATKOWSKI, PHILLIPS, SCHMIDT UND SHIN (1992), kurz KPSS-Tes, implemenier. Die Auswahl der Tesansäze is durch deren unerschiedliche Nullhypohesen moivier. Während der ADF-Tes die Nullhypohese der Insaionariä unersuch, analysier der KPSS-Tes die Nullhypohese der Saionariä für die zugrunde liegende Zeireihe. Dadurch läss sich durch eine konfirmaorische Daenanalyse eine fundiere Aussage über den Inegraionsgrad der Zeireihe machen. Kann im ersen Schri der ADF-Tes für die Zeireihe in den logarihmieren Niveaus die Nullhypohese der Insaionariä nich ablehnen und lehn der KPSS-Tes die Nullhypohese der Saionariä ab, lieg widerspruchsfreie Evidenz zugunsen der Exisenz zumindes einer Einheiswurzel vor. Lehn im zweien Schri der ADF-Tes die Nullhypohese für die Zeireihe in der ersen Differenz ab und nimm der KPSS-Tes die Nullhypohese der Saionariä an, so is Evidenz für den Inegraionsgrad eins in der logarihmieren Zeireihe gefunden. ADF- und KPSS-Tess für die logarihmieren Niveaus der Zeireihen enhalen neben einer Konsanen einen deerminisischen linearen Trend, sodass dem Fall der Trendsaionariä Rechnung geragen wird. Die Tesansäze für die erse Differenz beinhalen nur eine Konsane als deerminisische Komponene. Die Lag-Längen der ADF-Tess werden durch das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) fesgeleg, und für die KPSS-Tess erfolgen die Spezifikaion der Lag- Längen durch das Verfahren von NEWEY UND WEST (1987). Sofern die Tesansäze den Inegraionsgrad von eins für die Zeireihe des Kassa- und Fuurespreises besäigen, is die Voraussezung für das Vorliegen einer Koinegraionsbeziehung zwischen beiden Zeireihen erfüll. Die Unersuchung der Exisenz einer Koinegraionsbeziehung erfolg mi den Verfahren von ENGLE UND GRANGER (1987) und JOHANSEN (1988, 1991). Ferner sind speziell für den vorliegenden Fall durch die heoreische Fundierung auf Basis des Cos-of-Carry Modells der bereis oben diskuieren ADF-Tess anwendbar, da mi einer Parameerresrikion gearbeie werden kann.

28 18 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Um ausgehend von der heoreischen Diskussion in Kapiel 3.3 eine Schäzgleichung zu erhalen, wird Gleichung (1) logarihmier. Die Koinegraionsbeziehung zwischen dem logarihmieren Fuurespreis f ln( F ) und dem Kassapreis s ln( S ) ha somi folgendes Aussehen: f 0 1 s ec, (2) wobei 0 und 1 die Koinegraionskoeffizienen und ec den Sörerm bezeichnen. 9 Die Variablen der Exponenialfunkion exp( ) in Gleichung (1) werden durch den konsanen Parameer 0 zusammengefass, obwohl risikoloser Zinssaz, Lagerhalungskosen und Verfügbarkeisprämie im Cos-of-Carry Modell mi Zeiindizierung aufauchen und auch in der Realiä zeivariabel sind. Sofern die Zeireihen der drei Variablen die Saionariäseigenschaf besizen, is dies im Rahmen der Koinegraionsanalyse unproblemaisch. Zwar wird der Parameer 0 als Konsane geschäz, der Sörerm ec fäng jedoch saionäre Variaionen der genannen Variablen auf. Für den Fall der Insaionariä zumindes einer dieser Zeireihen kann keine Koinegraionsbeziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen exisieren. Die Koinegraionsanalyse unersuch die zeireihenanalyischen Eigenschafen des Sörerms ec und liefer eine Anwor auf die Exisenz einer Koinegraionsbeziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen durch die Unersuchung der Saionariäseigenschaf von ec. 1 Die Ergebnisse der Koinegraionsanalyse zeigen, ob zwischen Kassa- und Fuurespreisen eine langfrisig sabile Beziehung beseh und gemessen am geschäzen Koinegraionsparameer wie sark der Zusammenhang zwischen beiden Zeireihen is. Lieg eine Koinegraionsbeziehung vor, verlaufen Kassa- und Fuurespreise im Wesenlichen parallel zueinander. Beide Zeireihen enfernen sich zwar nich dauerhaf voneinander, Markfrikionen können aber zu kurzfrisigen Abweichungen von dem durch s beschriebenen Gleichgewich führen. Die f 0 1 Eigenschafen der kurzfrisigen Abweichungen von diesem Gleichgewich beschreib der Fehlerkorrekurerm ec. Da die Zeireihen in Logarihmen vorliegen, is 1 als Elasiziä zur Beschreibung der Särke des langfrisigen Zusammenhangs zwischen Kassa- und Fuurespreisen inerpreierbar. Nach den Ergebnissen von STOCK (1987) besiz im Fall der Koinegraion der Parameer die Superkonsisenzeigenschaf Aus ökonomischer Sich is das Vorliegen einer Koinegraionsbeziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen eine nowendige Bedingung für die Bedeuung des Fuuresmarks für den zugrunde liegenden Kassamark im Rahmen der Transmission von Preisinformaionen. Beseh 9 10 Durch die Logarihmierung von Gleichung (1) is ein eleganer Übergang vom heoreischen Modell zu einem empirisch esbaren Ansaz gelungen. Aus mehodischer Sich bewirk die Logarihmierung eine Linearisierung der Zeireihen, die für die Anwendung der ökonomerischen Verfahren voreilhaf is. Empirische Unersuchungen zur Preiserkennungseigenschaf basieren daher fas ausnahmslos auf logarihmieren Zeireihen. Dami konvergieren die mi der Kleins-Quadrae-Mehode geschäzen Koinegraionsparameer in Gleichung (2) mi einer schnelleren Rae zu den wahren Parameern im Vergleich zum klassischen Regressionsmodell mi saionären Zeireihen.

29 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 19 langfrisig kein sabiler Zusammenhang zwischen den Preisen beider Marksegmene, so enhalen Fuurespreise nur wenig oder keine Informaionen über Kassapreise. In diesem Fall enfernen sich langfrisig Fuures- von Kassapreisen, ohne dass die unerschiedlichen Preishöhen beider Marksegmene in Zusammenhang sehen. Im Cos-of-Carry Modell is die Höhe des Koinegraionsparameers 1 1, sodass die Differenz der logarihmieren Fuures- und Kassapreise f s die langfrisige Gleichgewichsbeziehung darsell und einer Koinegraionsunersuchung unerzogen werden kann. Da die Schäzung des Koinegraionsparameers 1 nich erforderlich, sondern dieser a priori spezifizier is, läss sich der bereis oben diskuieren ADF-Tes auf die Zeireihe f s anwenden. Auf die Anwendung des KPSS-Tess kann verziche werden, da der ADF-Tes die Nullhypohese der Nich- Koinegraion unersuch und eine Ablehnung der Nullhypohese daher als sichhalige Evidenz zu inerpreieren is. Die verwendeen Koinegraionsansäze unersellen die Konsanz der geschäzen Parameer und absrahieren dami von srukurellen Brüchen in der langfrisigen Beziehung zwischen Kassaund Fuurespreisen. Ohne auf Koinegraionsverfahren uner Berücksichigung von Srukurbrüchen zurückgreifen zu müssen, is in der vorliegenden Analyse eine empirische Aussage zu srukurellen Veränderungen in der langfrisigen Beziehung durch die Unersuchung der Unerperiode neben dem gesamen Süzbereich möglich. Sollen sich die geschäzen Koinegraionsparameer im Periodenvergleich nich deulich ändern, kann auf die srukurelle Konsanz der langfrisigen Beziehung geschlossen werden. Ferner is zu berücksichigen, dass die heoreische Diskussion in Kapiel 3.3 keinen Rückschluss auf das Vorliegen von Srukurbrüchen zuläss. Auch wenn sei Mie der 2000er Jahre Agrarrohsoffmärke insiuionellen Änderungen ausgesez sind, so is dennoch von dem ökonomischen Gehal des Cos-of-Carry Ansazes auszugehen. Somi liefer die heoreische Basis unseres Vorgehens keinen Anhalspunk für Srukuränderungen in der langfrisigen Beziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen. Lieg eine Koinegraionsbeziehung vor, exisier nach dem Granger-Repräsenaionsheorem (GRANGER, 1983) eine Fehlerkorrekurdarsellung. Die Schäzung von Fehlerkorrekurmodellen ermöglich die Berechnung von Informaionsaneilen und die Analyse von Granger-kausalen Zusammenhängen. Die Höhe der Informaionsaneile und die Ergebnisse der Kausaliäsanalysen lassen Aussagen zur Preiserkennung auf Fuures- und Kassamärken zu. Fehlerkorrekurmodelle sind daher für die weiere Unersuchung von zenraler Bedeuung Eine Darsellung bivariaer Fehlerkorrekurmodelle zur Unersuchung der Preiserkennungseigenschaf finde sich in Bohl e al. (2011).

30 20 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Die Analyse der Preiserkennungseigenschaf fuß auf dem folgenden bivariaen Fehlerkorrekurmodell: s f K Q s, 0 s f 1 0 1s 1 ss, k s k sf, q f q s, k 1 q 1, (3) K Q f, 0 f k 1 q 1 f 1 0 1s 1 fs, k s k ff, q f q f,. (4) Der Differenzenoperaor ransferier die logarihmieren Zeireihen der Kassa- und Fuurespreise in seige Kassarendien s ln s ln s 1 und Fuuresrendien f ln f ln f 1. s und f sind die Fehlerkorrekurkoeffizienen und f 1 0 1s 1 der verzögere Fehlerkorrekurerm aus Gleichung (2). ss, k, sf, q, fs, k und ff, q repräsenieren die Koeffizienen für die kurzfrisige Dynamik. s, und f, bezeichnen die Sörerme des bivariaen Fehlerkorrekurmodells. 12 Die Fehlerkorrekurmodelle (3) und (4) berücksichigen verschiedene Aspeke der lang- und kurzfrisigen Beziehung zwischen den logarihmieren Kassa- und Fuurespreisen. Durch den verzögeren Fehlerkorrekurerm f 1 0 1s 1 werden die Informaionen über den langfrisigen Zusammenhang erfass. Die Fehlerkorrekurkoeffizienen s und f messen die Anpassungsgeschwindigkei von Kassa- und Fuurespreisen bei einer Abweichung vom langfrisigen Gleichgewich. Lieg beispielsweise der Fuurespreis oberhalb seines gleichgewichigen Wers, bedarf es einer negaiven Preisänderung auf dem Fuures- und/oder einer posii- f 0 1s ven Preisänderung auf dem Kassamark, um die Abweichung zu korrigieren. Somi is für die beiden Fehlerkorrekurparameer von der Konsellaion 0 und 0 auszugehen. Die Quanifizierung des Beirags von Kassa- und Fuuresmark zur Preiserkennung süz sich auf die geschäzen Fehlerkorrekurparameer der Gleichungen (3) und (4). Als Maßzahl dienen die Informaionsaneile beider Marksegmene: f s f s f und s 1 f, (5a, 5b) s f s f wobei die absoluen Beräge der Fehlerkorrekurkoeffizienen bezeichne (GARBADE UND SILBER, 1983; SCHWARZ UND SZAKMARY, 1994). Die Quanifizierung der Preiserkennungseigenschaf durch Informaionsaneile is einer ökonomischen Inuiion zugängig. Derjenige Mark mi dem 12 s, und f, sind Schockerme, die im sysemaischen Teil des bivariaen Fehlerkorrekurmodells nich berücksichige Einflüsse auf Kassa- und Fuuresrendien auffangen. Aussagen über die poeniellen Ursachen dieser Schocks läss der Modellansaz nich zu.

31 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 21 absolu geringeren Fehlerkorrekurkoeffizien reagier nur geringfügig oder gar nich auf die Abweichung vom langfrisigen Gleichgewich, sondern verursach die Abweichung durch die konemporäre Preisreakion auf neue Informaionen. Die Preiserkennung finde somi vor allem in diesem Mark sa, während das andere Marksegmen die neuen Informaionen zeilich verzöger verarbeie. Is der Fehlerkorrekurkoeffizien des Fuuresmarks f beragsmäßig gering und derjenige des Kassamarks s vergleichsweise höher, is der Informaionsaneil des Fuuresmarks f hoch, f sodass primär der Fuuresmark neue Informaionen verarbeie und zur Einpreisung von Informaionen auf dem zugrunde liegenden Kassamark beiräg. Verzögere Abweichungen von der Gleichgewichsbeziehung f 1 0 1s 1 führen in diesem Fall zu einer relaiv geringen Veränderung des Fuurespreises in Gleichung (4), aber zu einer verhälnismäßig großen Anpassung des Kassapreises in Gleichung (3). Im Exremfall finde die Preiserkennung ausschließlich im Fuuresmark sa, sodass 1 aufgrund eines Fehlerkorrekurparameers 0 is. Eine analoge Argumenaion gil umgekehr, wenn der Fehlerkorrekurkoeffizien des Fuuresmarks beragsmäßig groß und derjenige des Kassamarks s vergleichsweise gering is. Da der Informaionsaneil des Fuuresmarks im Inervall zwischen null und eins lieg, 0 1, ermöglich seine Berechnung eine Aussage über die relaive Bedeuung der im Fuuresmark verarbeieen Informaionen. Für die Unersuchung der Granger-Kausaliä werden neben den Fehlerkorrekurkoeffizienen die Variablen in der ersen Differenz s k und f q in den Gleichungen (3) und (4) herangezogen. und f q modellieren die kurzfrisige Beziehung zwischen Kassa- und Fuuresprei- s k sen. Das Verfahren der Granger-Kausaliä ermöglich Aussagen über die Eigenschafen der gegenseiigen Beeinflussung der Zeireihen. Wenn der Kassapreis den Fuurespreis beeinfluss, müssen vergangene Kassapreise einen Informaionsgehal für gegenwärige Fuurespreise besizen und dami zu deren Prognose beiragen. Eine derarige unidirekionale Granger-Kausaliä von Kassa- zu Fuurespreisen komm in Gleichung (4) im Fehlerkorrekurkoeffizien und/oder 0 f 0 : fs,1 fs,2 fs, K in den Parameern der kurzfrisigen Dynamik fs, k zum Ausdruck. Die empirische Analyse basier daher auf den Nullhypohesen H : 0 und H Wird zumindes eine der beiden Nullhypohesen verworfen, lieg Evidenz für den Einfluss der Kassapreis- auf die Fuurespreisenwicklung vor. Analog beeinfluss die Fuures- die Kassapreisdynamik, wenn in Gleichung (3) mindesens eine der Nullhypohesen H : 0 und H... 0 ablehnbar is. Die beiden 0 s 0 : sf,1 sf,2 sf, Q Nullhypohesen verdeulichen die unmielbare Beziehung zur Ermilung von Informaionsaneilen. Verarbeie primär der Fuuresmark neue Informaionen und erfolg die Anpassung an das neue Gleichgewich zeilich verzöger durch den Kassamark, so is der Fehlerkorrekurparameer saisisch signifikan posiiv und beragsmäßig höher als der Fehlerkorrekurparame- s er f. Dami is der Informaionsaneil des Fuuresmarks f hoch, und unidirekionale Gran- f f f f

32 22 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 0 : sf,1 sf,2 sf, Q ger-kausaliä vom Fuures- zum Kassamark wird angezeig. Dazu korrespondier die Ablehnung der Nullhypohese H Zum einen is der Rückschluss auf unidirekionale Granger-Kausaliä vom Fuures- auf den Kassamark möglich. Zum anderen wird deulich, dass vergangene Fuuresrendien einen Vorlauf gegenüber Kassarendien besizen und daher der Fuuresmark neue Informaionen schneller als der Kassamark verarbeie. Die Preiserkennung erfolg dami primär im Fuuresmark. Werden die Nullhypohesen für beide Gleichungen abgelehn, beeinflussen sich beide Variablen gegenseiig und es lieg bidirekionale Granger-Kausaliä vor. Schließlich beseh keine Granger- Kausaliä, falls die Nullhypohesen gemeinsam nich ablehnbar sind. Als Tesansäze werden für die Fehlerkorrekurparameer die gewöhnlichen -Tess und für die verbundenen Nullhypohesen der kurzfrisigen Dynamik Wald-Tess angewende. 13 Solle das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) für die kurzfrisige Dynamik der Fehlerkorrekurmodelle die Lag-Länge eins auswählen, komm ein -Tes zur Anwendung. Es is zu beachen, dass die Resulae von Granger-Kausaliäsess nich als eindeuige Ursache- Wirkung-Beziehungen inerpreierbar sind, sondern vielmehr Informaionen über die Vorlaufeigenschaf und dami den Prognosegehal der Fuures- bzw. Kassapreise liefern. Ferner besehen die Granger-Kausaliäsess aus Nullhypohesen, die sich auf den verzögeren Fehlerkorrekurerm f 1 0 1s 1 und die Variablen in der ersen Differenz f q in Gleichung (3) und s k in Gleichung (4) beziehen. Sowohl in der langfrisigen Beziehung als auch in der kurzfrisigen Dynamik auchen verzögere Fuures- und Kassapreise auf, die im Rahmen der Kausaliäsunersuchung beache werden müssen. Allerdings renn nur die kurzfrisige Dynamik Fuurespreis- von Kassapreisänderungen, während diese Trennung in der langfrisigen Beziehung nich möglich is. 14 Zur Unersuchung der Granger-Kausaliä besizen die Tesergebnisse für die Nullhypohesen H0 : sf,1 sf,2... sf, Q 0 und fs, 1 fs,2... fs, K 0 daher eine höhere Aussagekraf als diejenigen für die Fehlerkorrekurerme H : 0 und H : 0. 0 s 0 f Der Wald-Tes is eine Verallgemeinerung des F-Tess, der sich zur Analyse beliebiger lineare Resrikionen auch im Fall nich normalvereiler Sörerme einsezen läss. Wie bereis in Kapiel 3.3 dargeleg, erlaub auch das Cos-of-Carry Modell (1) keine Aussage über die Anpassung des Fuures- oder Kassapreises gegenüber der Änderung einer der beiden Variablen. Lieg beispielsweise eine Erhöhung des Fuurespreises vor, kann die Anpassung an das Arbiragegleichgewich auf zeilich folgende Fuurespreissenkungen oder Kassapreiserhöhungen oder einer Kombinaion aus beiden beruhen.

33 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 23 Die Modellierung der Sörerme s, und f, im bivariaen Fehlerkorrekurmodell erfolg mi einem Ansaz, der zeivariable, bedinge Varianzen und Kovarianzen berücksichig. Ferner wird der Zusammenhang zwischen den Sörgrößen s, und f, durch einen als konsan angenommenen Korrelaionskoeffizienen modellier. Dami is das verwendee Verfahren ein vecor error correcion model (VECM) mi consan condiional correlaion (CCC) und generalized auoregressive condiional heeroscedasiciy (GARCH) oder kurz VECM-CCC-GARCH-Modell: sf, 1 ~ (0, H ), (6) H h h s, f, h s, h h s, f, h f,, (7) h 2 s, s s,1 s, 1 s,2hs, 1, (8) h 2 f, f f,1 f, 1 f,2hf, 1 sf, 1. (9) ~ (0, H ) verdeulich, dass die bedingen Sörerme in Gleichung (3) und (4) einer mulivariaen -Vereilung mi Freiheisgraden, einem Erwarungswervekor von null und einer bedingen Varianz-Kovarianzmarix H (Gleichung (7)) folgen. Das Modell basierend auf der -Vereilung, da Agrarrohsoffrendien spize Vereilungen mi breien Flanken aufweisen können. Diese lepokurischen Vereilungen werden durch die Normalvereilung nur unzureichend approximier, sodass häufig auf die -Vereilung zurückgegriffen wird (BROOKS, 2008). Eine weiere Eigenschaf von Agrarrohsoffrendien kann das sogenanne Volailiäsclusering sein. Auf Phasen mi hoher (geringer) Volailiä folgen endenziell Phasen mi hoher (geringer) Volailiä, sodass sich Volailiäsklumpen bilden. Die bedingen Varianzen der Sörerme und f, auf der Diagonalen der Marix (7) werden daher durch die GARCH (1,1)-Prozesse (8) und (9) modellier. Darin sind die Parameer s und f Konsanen. Die Koeffizienen s, 1 und messen den Einfluss der quadrieren Sörerme aus Periode 1 auf die bedinge Varianz f,1 der Folgeperiode. s, 2 und f, 2 messen den Einfluss der bedingen Varianz der Vorperiode 1 auf die bedinge Varianz der akuellen Periode. Würde das Phänomen der bedingen Heeroskedasiziä ignorier, häe dies Auswirkungen auf die Schäzung der Kovarianzmarizen, die wiederum zur Berechnung der Tessaisiken für die Parameer in Gleichung (3) und (4) verwende werden. Die Elemene jenseis der Diagonalen der Marix (7) sind die Kovarianzen der Sörerme, wobei den Korrelaionskoeffizien mi 1 1 bezeichne. Sein Schäzwer gib darüber Aufschluss, in welchem Umfang Schocks auf Kassa- und Fuuresmärken mieinander zusammen hängen. Die Unersuchung der Korrelaion der Sörgrößen von (3) und (4) liefer zusäzliche Anhalspunke über die Verzahnung der beiden Marksegmene. Da hierzu die Konsanz des Korre- s,

34 24 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken laionskoeffizienen unersell wird, is das Modell dem Vorwurf ausgesez, keine Zeivariabiliä des Korrelaionskoeffizienen zu zulassen. Die dynamische Version der oben dargesellen Modellklasse, die sogenannen VECM-DCC-GARCH-Modelle, verwende zeivariable Korrelaionskoeffizienen, is aber mehodisch anspruchsvoller und aufwendiger zu implemenieren. Ferner is es nich das Ziel, eine umfassende Modellierung der Rendievolailiä durchführen, sondern primär die Charakerisika der Preisransmission zu unersuchen. Schließlich kann unsere Wahl des VECM-CCC-GARCH-Modells dadurch begründe werden, dass eine Unersuchung von Unerperioden durchgeführ wird, die ebenfalls Indizien für die Zeiinvarianz der Korrelaionskoeffizienen liefer. Die Schäzung des gesamen Modells erfolg auf Basis der Maximum-Likelihood Mehode. Mi den Koinegraionsansäzen und dem bivariaen Fehlerkorrekurmodell seh ein eablieres Insrumenarium zur Beanworung der für das Forschungsprojek relevanen Fragen zur Verfügung. Die Verfahren und zugrunde liegenden Zeireihen erlauben allerdings keine Aussagen über die Bedeuung von spekulaivem Invesorenverhalen auf den Preisbildungsprozess. Solle die Preiserkennung primär im Fuuresmark safinden, is keine Aussage möglich, ob es sich um eine fundamenale oder nich fundamenale Informaion handel, die daraufhin in den Kassamark ransferier wird. Dami geling es nich, zwischen fundamenal bedingen Agrarrohsoffpreiserhöhungen und Erhöhungen durch spekulaive Invesiionsakiviäen zu unerscheiden. Für eine solche Unersuchung sind sowohl andere ökonomerische Verfahren als auch andere Daen erforderlich. 3.5 Beschreibung des Daenmaerials Fuurespreise und die Verfügbarkei deuscher Kassapreise für Agrarrohsoffe Die Anwendung der ökonomerischen Techniken erforder Zeireihen zu Kassapreisen deuscher Agrarrohsoffe und Fuurespreisen der Maif. Um einen inernaionalen Vergleich ansellen zu können, sind darüber hinaus Zeireihen für Nordamerika erforderlich. Die unersuchen Agrarrohsoffe sind Mais, Raps und Weizen. Für die drei Agrarrohsoffe müssen die Zeireihen in möglichs hoher zeilicher Frequenz und dami als Tages- oder zumindes Wochendaen vorliegen. Ferner solle die Periode der Finanzialisierung der Agrarrohsoffmärke abgedeck werden, sodass die Zeireihen am Ende der neunziger Jahre beginnen und bis zum Jahresende 2012 reichen. Zudem is auf die Kompaibiliä der Spezifikaionen des Fuureskonraks mi dem Basisobjek des Kassamarks zu achen. Die Daenbank Thomson Reuers Daasream enhäl europäische und US-amerikanische Fuurespreise für Mais, Raps und Weizen auf Tagesbasis. Europäische Maif Fuurespreise sehen für Mais sei 1. Okober 1999 und für Raps sowie Weizen sei 1. Januar 1999 zur Verfügung. Für alle drei Agrarrohsoffe lieg das Ende des Süzbereichs im Dezember Analog werden die

35 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 25 Süzbereichslängen für die US-amerikanischen Zeireihen gewähl. Die Konrakspezifikaionen wurden bereis in Kapiel 2 diskuier. Um koninuierliche Fuurespreiszeireihen zu konsruieren, rollen wir am ersen Handelsag des lezen Handelsmonas vom Fuures mi der kürzesen Reslaufzei, dem sogenannen Firs- Nearby, zu demjenigen mi der zweikürzesen Reslaufzei, dem Second-Nearby. Fuureskonrake verlieren zum Ende ihrer Frisigkei deulich Liquidiä, da die meisen Händler nich an der physischen Lieferung des Rohsoffs ineressier sind und in den Second-Nearby Konrak wechseln. Würde bis zur Fälligkei des Firs-Nearby Konraks geware, häe dies verzerrende Auswirkungen auf die Schäzungen. In Daasream sind auch Kassapreise für US-amerikanischen Mais und Weizen enhalen. Da keine nordamerikanischen Kassapreise für Raps zur Verfügung sehen, beschränk sich der inernaionale Vergleich auf Mais und Weizen. Demgegenüber bereie die Verfügbarkei und Verwendung von Tagesdaen zu deuschen Agrarrohsoffkassapreisen Schwierigkeien. Sei Mie 2009 sell die agrarzeiung in Zusammenarbei mi der H. Jürgen Kiefer GmbH (hp:// de/) ägliche Kassapreise für deusche Agrarrohsoffe zur Verfügung. Die Zeireihen weisen aber als Eigenar eine hohe Zahl aufeinanderfolgender idenischer Preise und dami Nullrendien auf. Im Zeiraum von 1. Juni 2009 bis 31. Dezember 2012 sind für Raps 36% und Weizen 46% Nullrendien fessellbar. Für Mais liegen keine Preise vor. Da die empirische Unersuchung eine hinreichende Dynamik in den Zeireihen erforder, is diese Daenbasis für das weiere Vorgehen nich geeigne und der Rückgriff auf Wochendaen erforderlich Daen des Thünen-Insius, der Produkenbörsen und Erzeugerpreise Das Thünen-Insiu sell für deuschen Mais wöchenliche Kassapreise zur Verfügung, die auf den Preisangaben der Hamburger Gereidebörse basieren und daher Diensagspreise sind. Die Zeireihe weis einige Lücken auf und besiz im Zeiraum von 1999 bis 2012 über 32% Nullrendien. Für den Zeiraum sei 2005 is die Anzahl der Nullrendien ewas niedriger. Im Unerschied zu Mais handel es sich bei den Preisen für Raps und Weizen um wöchenliche Durchschnispreise der Börsenpläze Dresden, Frankfur, Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, München, Sugar und Würzburg. Ferner besiz die Zeireihe für Weizen einen definiionsbedingen Bruch, da bis Ende 2006 Mahlweizenpreise und sei Anfang 2007 B-Weizenpreise erfass werden. Im Vergleich zur Maiszeireihe is für die Zeireihe der Raps- und Weizenpreise die Anzahl fehlender Beobachungen deulich niedriger. Darüber hinaus auch die Problemaik der Nullrendien nich auf, da es sich bei Raps und Weizen um Durchschnispreise handel.

36 26 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Abbildung 2 sell die am Thünen-Insiu verfügbaren deuschen Kassapreise den jeweiligen Fuurespreisen der Maif gegenüber. Um die Vergleichbarkei der Kassa- mi den Fuurespreisen zu gewährleisen, handel es sich bei den Fuurespreisen für Mais um Diensagspreise. Im Unerschied dazu werden für Raps und Weizen für die jeweilige Kalenderwoche durchschniliche Fuurespreise gebilde. Die Hamburger Gereidebörse veröffenlich im Inerne sei Mie Augus 2004 handgeschriebene PDF Daeien, die wöchenliche Kassapreise von Mais, Raps und Weizen ausweisen. Es handel sich um Diensagspreise, die von uns per Hand in eine elekronisch nuzbare Form gebrach wurden. Weier zurückliegende Daenpunke sind seiens der Hamburger Gereidebörse elekronisch erfass und wurden uns zur Verfügung gesell. Die Zeireihen beginnen im Jahr 1999 und enden im Dezember Dami liegen für die drei Agrarrohsoffe Zeireihen für den Süzbereich von 1999 bis 2012 vor, die allerdings in der Periode von Januar 2004 bis Mie Augus 2004 keine Daenpunke enhalen. Obwohl die Zeireihe der Maispreise des Thünen-Insius auf den Angaben der Hamburger Gereidebörse basier, sind die Zeireihen nich idenisch. Zum einen unerscheiden sich einige Preise an idenischen Tagen und zum anderen is die Anzahl der Beobachungen unerschiedlich. Zwar weisen die Hamburger Zeireihen nur wenige fehlende Beobachungen auf, besizen aber auch eine Vielzahl von Nullrendien. Für den gesamen Zeiraum beragen die Nullrendien für Mais 34%, Raps 12% und Weizen 29%. Im verkürzen Süzbereich von 2005 bis 2012 verringer sich die Anzahl der Nullrendien auf 26% für Mais, 9% für Raps und 19% für Weizen. Abbildung 3 sell die Kassapreise der Hamburger Gereidebörse und die dazugehörigen Maif Fuurespreise grafisch dar. Sämliche Zeireihen sind Diensagspreise. Die Zeireihen für Mais, Raps und Weizen zeigen von Januar bis Augus 2004 einen aypischen Verlauf, der auf die bereis oben angesprochenen fehlenden Daenpunke zurückführbar is. Das Bundesminiserium für Ernährung und Landwirschaf (BMEL) verfüg über eine Daenbank, die Kassapreise für Agrarrohsoffe der deuschen Produkenbörsen und Erzeugerpreise enhäl. Mi den Informaionen aus dieser Daenbank is es möglich, die empirische Unersuchung regional zu erweiern und auf eine uner der aufnehmenden Hand liegende Produkionssufe auszudehnen. Für die Produkenbörse Mannheim sehen Monagspreise für Mais und Weizen zur Verfügung. Die Produkenbörse Dresden verfüg für beide Gereidesoren über Diensagspreise. In der Daenbank finden sich weder für Mannheim noch für Dresden Preisdaen für Raps. Auch diese Zeireihen weisen neben fehlenden Beobachungen eine hohe Anzahl an Nullrendien auf, die in der Größenordnung der Nullrendien von Hamburg liegen. Die Abbildungen 4 und 5 zeigen die Zeireihen der Kassapreise und die dazugehörigen Fuurespreise für Mannheim und Dresden. Die Daenbank des BMEL erlaub auch den Zugriff auf Erzeugerpreise. Es handel sich um durchschniliche Tagespreise der Landwirschafskammern für Mais, Raps und Weizen. Die Preiserfassung erfolg jeweils am Diensag. Abbildung 6 sell diese Zeireihen zusammen mi Maif Fuurespreisen am Diensag dar.

37 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 27 Abbildung 2: Kassapreise aus Erhebungen des Thünen-Insius und Maif Fuurespreise Mais Raps Weizen

38 28 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Abbildung 3: Kassapreise der Hamburger Gereidebörse und Maif Fuurespreise Mais Raps Weizen

39 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 29 Abbildung 4: Kassapreise aus Mannheim und Maif Fuurespreise Mais Weizen

40 30 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Abbildung 5: Kassapreise aus Dresden und Maif Fuurespreise Mais Weizen

41 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 31 Abbildung 6: Deusche Erzeugerpreise und Maif Fuurespreise Mais Raps Weizen

42 32 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Abbildung 7: Nordamerikanische Kassa- und Fuurespreise Mais Weizen Für einen inernaionalen Vergleich der empirischen Ergebnisse für Deuschland werden USamerikanische Zeireihen für Mais und Weizen herangezogen. Für Raps sehen zwar Fuurespreise der ICE zur Verfügung, es fehl aber an Kassapreisen, sodass für Zeireihen von kanadischem Raps keine Unersuchung der Preiserkennungseigenschaf möglich is. Allerdings kann die Fuureszeireihe von Raps für die Analyse der Inerakion der Fuuresbörsen verwende werden. Abbildung 7 zeig die nordamerikanischen Zeireihen. Die Abbildungen 2 bis 6 zu deuschen Kassapreisen und Maif Fuurespreisen für die beracheen Agrarrohsoffe zeigen als Gemeinsamkei die Preisspizen und -zusammenbrüche der Jahre 2007/2008 und 2010/2011. Zudem werden für Mais und Weizen die Preiserhöhungen aus den Erneausfällen durch den Hizesommer im Jahr 2003 deulich. Ferner zeigen die Grafiken den

43 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 33 parallelen Verlauf von Kassa- und Fuurespreisen. Einen ausgeprägen Gleichlauf deuscher Kassapreise und Maif Fuurespreise zeig sich für Raps und Weizen, während für Mais Preisdifferenzen der beiden Marksegmene ewas größer ausfallen. Der Vergleich der Preisenwicklung der Produkenbörsen und der Erzeugerpreise offenbar keine wesenlichen Unerschiede. Im Vergleich zu den deuschen und europäischen Zeireihen zeigen die US-amerikanischen Zeireihen für Mais einen särkeren Gleichlauf. Zudem sind die deulichen Unerschiede der Kassa- und Fuurespreise für US-amerikanischen Weizen im Zeiraum von 2008 bis 2010 nich für europäische Zeireihen erkennbar. Einen Einblick in die Eigenschafen der Zeireihen der wöchenlichen Kassarendien geben die Schäzwere für das arihmeische Miel ˆ, die Sandardabweichung ˆ, die Schiefe ˆ und die Kurosis ˆ in Tabelle 3. Das Miel informier über die durchschniliche Rendiehöhe und die Sandardabweichung über die Volailiä. Die Schiefe miss die Ar der Asymmerie der Rendievereilung, und die Kurosis gib einen Einblick in die Spizigkei und särkere Besezung der Flanken im Vergleich zur Normalvereilung. Ferner informier der Korrelaionskoeffizien ˆ über den Zusammenhang zwischen Kassa- und Fuurespreisen. In Tabelle 3 sind diese deskripiven Saisiken für die Zeireihen der Gereidebörse Hamburg, der Erzeugerpreise und der USA für die gesame Periode und die Unerperiode aufgeführ. Die unersuchen Zeireihen weisen unabhängig vom Agrarrohsoff, von Süzperiode und Koninen ähnlichen Eigenschafen auf. Die durchschnilichen Kassarendien sind in der verkürzen Periode höher als diejenigen der Gesamperiode und die Sandardabweichungen in beiden Perioden in ewa gleich hoch. Der negaive Wer des Schiefemaßes für die meisen Zeireihen der Kassarendien zeig asymmerische, linksschiefe Vereilungen an. Ferner fäll eine ausgepräge Kurosis auf, sodass die in Kapiel 3.4 gewähle Spezifikaion für die Sörgrößen rechferig erschein. Der sarke Gleichlauf der Kassa- und Fuurespreise zeig sich an den geschäzen Korrelaionskoeffizienen, die zwischen 0,92 und 0,99 für alle drei Agrarrohsoffe in beiden Perioden und Koninenen liegen. Dabei sind für europäischen Mais die Korrelaionskoeffizienen ewas geringer als diejenigen für Raps und Weizen. Zur Diskussion der Eigenschafen der verwendeen Zeireihen gehören auch Aussagen über deren Qualiä. Aus den obigen Ausführungen geh hervor, dass wöchenliche Kassapreise für deusche Agrarrohsoffe zwar verfügbar, aber ers nach zusäzlicher Aufbereiung als Zeireihen für empirische Analysen verwendbar sind. Dadurch is zumindes eilweise die selene Anwendung deuscher Kassapreise von Agrarrohsoffen für zeireihenanalyische Analysen erklärbar. Ferner sell der Transfer nich direk verwendbarer Daen in eine zeireihenanalyische Form eine Fehlerquelle dar. Selbs bei großer Sorgfal sind Fehler nich auszuschließen.

44 34 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 3: Deskripive Saisiken für die Zeireihen der Kassarendien Kassapreise Hamburg Erzeugerpreise USA Mais Raps Weizen Mais Raps Weizen Mais Weizen ˆ 0,001 0,001 0,001 0,001 0,001 0,001 0,001 0,002 ˆ 0,03 0,03 0,03 0,04 0,02 0,02 0,04 0,05 ˆ 2,02 1,60 3,83 7,40 4,76 1,73 0,06 0,08 ˆ 17,08 19,13 55,08 98,83 68,06 22,14 5,06 4,43 ˆ 0,96 0,99 0,99 0,97 0,99 0,97 0,99 0, ˆ 0,002 0,002 0,002 0,002 0,002 0,002 0,003 0,002 ˆ 0,03 0,03 0,03 0,03 0,02 0,02 0,05 0,06 ˆ 1,55 0,12 0,22 2,65 0,36 0,009 0,07 0,13 ˆ 12,73 3,93 6,89 30,99 9,36 11,38 4,54 3,95 ˆ 0,97 0,99 0,99 0,97 0,99 0,99 0,99 0,92 Erläuerungen: Es bezeichnen ˆ, ˆ, ˆ und ˆ die geschäzen Were des arihmeischen Miels, der Sandardabweichung, Schiefe und Kurosis der wöchenlichen Kassarendien. ˆ sell den Korrelaionskoeffizien zwischen den Zeireihen der Kassa- und Fuurespreise dar. Eine weiere Einschränkung sell die Vielzahl der Nullrendien in den Zeireihen der Kassapreise dar. Durch die Exisenz von Nullrendien fehl es der Zeireihe an Dynamik, und es können Effeke auf die Schäzergebnisse in Regressionen mi Fuurespreisen nich ausgeschlossen werden. Eine Möglichkei der Behandlungen von Nullrendien beseh in ihrem Ausschluss von der Regressionsanalyse. Dagegen sprich allerdings, dass die Konsanz von Agrarrohsoffpreisen per se eine Informaion darsell, die im Rahmen der ökonomerischen Unersuchung verarbeie werden solle. Wir enscheiden uns für lezgenannes Vorgehen, ohne die Zeireihen weier zu bearbeien und nehmen keine Daenmanipulaionen vor. Auf die Einschränkungen der Daenqualiä wird im Zusammenhang mi der Inerpreaion der empirischen Ergebnisse nochmals eingegangen.

45 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Empirische Ergebnisse Aus der Darsellung der ökonomerischen Verfahren in Kapiel 3.4 is ersichlich, dass die empirische Unersuchung in zwei Schrien erfolg. Der erse Schri umfass die Analyse der Saionariäseigenschafen der Zeireihen in Kapiel Darauf aufbauend informier Kapiel über die Koinegraionseigenschafen, die Eigenschafen der Fehlerkorrekurmodelle sowie die Resulae zur Granger-Kausaliä und zu den Informaionsaneilen Saionariäsunersuchung Zur Unersuchung der Saionariäseigenschaf kommen der ADF- und der KPSS-Tes in Einsaz. Die Tess werden für die logarihmieren Kassa- und Fuurespreiszeireihen und deren erse Differenzen für die Süzbereiche sowie durchgeführ. Um die Voraussezungen für die Durchführung von Koinegraionsanalysen zu erfüllen, muss sich für die logarihmieren Zeireihenniveaus die Exisenz einer Einheiswurzel zeigen. Demgegenüber müssen die Tess für die erse Differenz der Zeireihen die Exisenz einer Einheiswurzel ablehnen, sodass der Fall inegrierer Zeireihen vom Grad zwei ausschließbar is. Die kriischen Were für den ADF-Tes finden sich in MACKINNON (1996) und diejenigen des KPSS-Tess in KWIATKOWSKI ET AL. (1992). Die Kennzeichnung der saisischen Signifikanz erfolg durch die Symbole *, und # für das 1%-, 5%- und 10%-ige Niveau. Tabelle 4 enhäl die Zusammenfassung der Saionariäsunersuchung. Die empirischen Ergebnisse sind nach den Zeireihen der Kassapreise des Thünen-Insius, der Produkenbörsen Hamburg, Mannheim und Dresden, der Erzeugerpreise und der Kassapreise aus den USA geordne. Die logarihmieren Niveaus der deuschen Kassapreise zeigen eine Einheiswurzel, während die Exisenz einer Einheiswurzel für die Zeireihen in der ersen Differenz abgelehn werden kann. Somi is auf den Inegraionsgrad von eins zu schließen. Diese Schlussfolgerung riff auch auf die Fuurespreise der Maif zu. Die konfirmaorische Analyse mi ADF- und KPSS-Tess führ nur mi einer einzigen Ausnahme zu widerspruchsfreien Ergebnissen. Für die Zeireihe der Maiskassapreise aus Dresden und die dazu korrespondierenden Maif Fuurespreise im Süzbereich verfehlen die KPSS-Tess knapp das 10%-ige Signifikanzniveau und können daher die Nullhypohese der Saionariä nich ablehnen. Da die ADF-Tess den Inegraionsgrad von eins anzeigen, verwenden wir diese Zeireihen dennoch für die weiere Analyse. Insgesam läss sich somi feshalen, dass die Koinegraionsanalysen für die deuschen Kassapreiszeireihen und die Fuurespreiszeireihen der Maif uneingeschränk durchführbar sind.

46 36 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 4: Resulae der Saionariäsunersuchung s ADF-Tes s f f s KPSS-Tess s f Kassapreise Thünen-Insiu, Fuurespreise Maif, f Mais 2,65 14,95* 2,02 23,96* 0,16 0,07 0,15 0,07 Raps 2,44 25,38* 2,83 20,79* 0,19 0,11 0,19 0,09 Weizen 1,93 15,34* 2,54 12,15* 0,19 0,11 0,17 0,09 Kassapreise Thünen-Insiu, Fuurespreise Maif, Mais 2,29 11,67* 1,68 18,45* 0,16 0,06 0,18 0,08 Raps 1,69 21,29* 1,86 15,97* 0,15 0,09 0,16 0,13 Weizen 1,62 10,66* 1,82 15,35* 0,17 0,10 0,17 0,08 Kassapreise Hamburg, Fuurespreise Maif, Mais 2,98 10,86* 2,27 24,19* 0,21 0,07 0,18 0,06 Raps 2,58 26,07* 2,68 26,06* 0,18 0,09 0,17 0,09 Weizen 2,01 21,98* 2,08 23,40* 0,23* 0,09 0,18 0,08 Kassapreise Hamburg, Fuurespreise Maif, Mais 2,01 15,28* 1,70 18,73* 0,16 0,06 0,18 0,08 Raps 1,65 20,48* 1,76 20,40* 0,13# 0,07 0,15 0,09 Weizen 2,14 8,20* 1,62 18,08* 0,18 0,08 0,17 0,07 Kassapreise Mannheim, Fuurespreise Maif, Mais 2,58 12,09* 2,07 23,02* 0,14# 0,07 0,14# 0,08 Weizen 2,32 10,49* 2,03 24,76* 0,16 0,10 0,15 0,08 Kassapreise Mannheim, Fuurespreise Maif, Mais 2,10 9,62* 1,63 17,47* 0,17 0,07 0,19 0,09 Weizen 1,71 9,58* 1,66 18,87* 0,18 0,10 0,18 0,07 Kassapreise Dresden, Fuurespreise Maif, Mais 2,15 13,90* 2,14 21,53* 0,25* 0,07 0,24* 0,07 Weizen 2,23 12,95* 2,28 20,19* 0,18 0,11 0,17 0,08 Kassapreise Dresden, Fuurespreise Maif, Mais 2,30 15,28* 2,12 16,51* 0,11 0,04 0,11 0,05 Weizen 1,81 9,16* 1,89 15,17* 0,16 0,10 0,16 0,07

47 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 37 Tabelle 4: Resulae der Saionariäsunersuchung (Forsezung) ADF-Tes KPSS-Tess s s f f s s f f Erzeugerpreise, Mais 2,12 23,50* 2,14 24,22* 0,14# 0,07 0,14# 0,07 Raps 2,28 23,39* 2,67 26,22* 0,19 0,11 0,19 0,08 Weizen 2,09 12,98* 2,09 24,76* 0,20 0,09 0,16 0,06 Erzeugerpreise, Mais 2,11 8,14* 1,73 18,56* 0,16 0,08 0,17 0,09 Raps 1,26 11,51* 1,72 20,15* 0,13# 0,10 0,14# 0,09 Weizen 1,79 8,86* 1,69 19,34* 0,16 0,09 0,17 0,07 Kassa- und Fuurespreise, USA, Mais 2,68 27,71* 2,75 28,61* 0,32* 0,10 0,32* 0,08 Weizen 3,42 29,00* 3,14# 27,72* 0,07 0,04 0,12# 0,05 Kassa- und Fuurespreise, USA, Mais 2,31 21,84* 2,32 22,42* 0,17 0,05 0,17 0,05 Weizen 2,33 22,14* 2,20 20,71* 0,16 0,05 0,27* 0,09 Erläuerungen: ADF- und KPSS-Tess für die logarihmieren Niveaus der Zeireihen enhalen als deerminisische Komponenen eine Konsane und einen deerminisischen linearen Trend. Die Tesansäze für die erse Differenz beinhalen lediglich eine Konsane. Die Lag-Längen der ADF- Tes werden durch das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) fesgeleg, und für die KPSS- Tess erfolgen die Spezifikaion Lag-Längen durch das Verfahren von NEWEY UND WEST (1987). Die kriischen Were für den ADF-Tes finden sich in MACKINNON (1996) und diejenigen des KPSS-Tess in KWIATKOWSKI ET AL. (1992). *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau. Dieses Ergebnis riff auf die Zeireihen der USA mi einer Einschränkung zu. Für Mais zeig die Evidenz zwar Zeireihen an, die sowohl in der gesamen Süzperiode als auch in der Teilperiode inegrier vom Grade eins sind, für die Zeireihen von Weizen deuen die Ergebnisse für die gesame Periode auf die Trendsaionariä der logarihmieren Niveaus hin. Die verfügbare Lieraur besäig dieses Ergebnis nich, und der verkürze Süzbereich liefer wiederum das Ergebnis der Differenzensaionariä, sodass die empirischen Ergebnisse für die Zeireihen von Weizen nich eindeuig sind.

48 38 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Mi Ausnahme der Zeireihen für US-amerikanischen Weizen in der gesamen Süzperiode lassen die Ergebnisse der Saionariäsunersuchung zusammenfassend den Rückschluss auf inegriere Zeireihen für Kassa- und Fuurespreise vom Grade eins zu. Die Voraussezung zur Durchführung von Koinegraionsunersuchungen is für deusche Kassapreiszeireihen, Maif Fuurespreise und US-amerikanischen Mais in beiden Perioden daher gegeben. Da für die USamerikanischen Weizenzeireihen die Voraussezungen nur für die verkürze Periode erfüll sind, verzichen wir auf die Analyse von Weizen für die USA in der gesamen Süzperiode Granger-Kausaliä und Informaionsaneile Die Ergebnisse der Koinegraionsunersuchung enhäl Tabelle 5. Wiederum geordne nach den Zeireihen des Thünen-Insius, der Produkenbörsen und Erzeugerpreise sowie der USA sind die geschäzen Koinegraionsparameer ˆ 0 und 1 ˆ, die ADF-Saisik für die geschäzen Residuen der Koinegraionsregression (2) EG und die Trace-Saisik des Ansazes von JOHANSEN (1988, 1991) J T aufgeführ. 15 Ferner sind für die Zeireihen der logarihmieren Differenz aus Fuuresund Kassapreisen f s die Saisiken der gewöhnlichen Einheiswurzeless von DICKEY UND FULLER (1979, 1981) ADF in Tabelle 5 enhalen. Die geschäzen Koinegraionsparameer 1 ˆ liegen unerhalb von eins aber sehr nahe bei eins. Dies gil sowohl für die Kassapreise der Produkbörsen als auch für die Erzeugerpreise, sodass die nahezu Proporionaliä von Fuures- und Kassapreisen nich nur für die aufnehmende Hand, sondern auch für die davor liegende Produkionssufe der Erzeuger beobachbar is. Dami is ein erser Hinweis für die zenrale Bedeuung der Fuuresmärke für die deusche Landwirschaf auf verschiedenen Produkionssufen gefunden. Ferner is hinsichlich der Srukurkonsanz fessellbar, dass die geschäzen Koinegraionsparameer 1 ˆ im Periodenvergleich eine ähnliche Größenordnung aufweisen. Die Srukur der langfrisigen Beziehung zwischen Kassa- und Fuurespreisen ha sich danach im Zeiablauf nich geänder. 15 Die Trace-Saisik in Tabelle 5 ese die Nullhypohese, dass die Anzahl der Koinegraionsvekoren null is und daher keine Koinegraionsbeziehung vorlieg. Meis wird bei Anwendung des JOHANSEN-Ansazes im Fall von zwei Variablen zusäzlich die Trace-Saisik für die Nullhypohese angegeben, dass die Anzahl der Koinegraionsvekoren eins is. In allen Fällen, in denen die Nullhypohese keiner Koinegraionsbeziehung durch die Trace-Saisik ablehnbar is, wird in der vorliegenden Sudie die Nullhypohese der Exisenz einer Koinegraionsbeziehung nich abgelehn. Daher verzichen wir aus Plazgründen auf die Angabe dieser Saisik.

49 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 39 Tabelle 5: Resulae der Koinegraionsunersuchung ˆ 0 1 ˆ EG J T Thünen-Insiu, ADF Mais 0,10 0,97 7,82* 75,79* 7,92* Raps 0,18 0,97 9,23* 92,35* 8,93* Weizen 0,02 0,99 6,76* 68,87* 6,77* Thünen-Insiu, Mais 0,31 0,93 6,46* 46,27* 6,54* Raps 0,23 0,96 9,23* 86,66* 6,53* Weizen 0,32 0,94 6,40* 62,27* 6,21* Hamburg, Mais 0,15 0,95 7,21* 74,36* 7,23* Raps 0,16 0,97 9,02* 63,38* 7,48* Weizen 0,19 0,96 8,34* 64,93* 7,64* Hamburg, Mais 0,33 0,92 5,81* 40,59* 5,74* Raps 0,24 0,96 6,30* 39,46* 5,24* Weizen 0,20 0,96 8,33* 64,63* 7,63* Mannheim, Mais 0,66 0,87 8,47* 58,05* 6,06* Weizen 0,18 0,97 5,94* 36,25* 5,45* Mannheim, Mais 0,68 0,87 6,69* 31,85* 5,66* Weizen 0,45 0,92 5,33* 31,37* 4,72* Dresden, Mais 0,83 0,84 7,61* 67,80* 6,76* Weizen 0,39 0,93 5,60* 29,96* 5,56* Dresden, Mais 0,92 0,82 5,63* 32,01* 4,82* Weizen 0,68 0,88 6,08* 33,29* 4,98*

50 40 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 5: Resulae der Koinegraionsunersuchung (Forsezung) ˆ 0 1 ˆ EG J T ADF Erzeugerpreise, Mais 0,78 0,86 7,81* 89,62* 6,87* Raps 0,60 0,91 10,41* 137,54* 6,74* Weizen 0,41 0,93 6,46* 39,13* 6,22* Erzeugerpreise, Mais 0,80 0,86 6,03* 54,90* 5,27* Raps 0,52 0,92 6,25* 84,34* 3,82* Weizen 0,62 0,90 6,82* 35,14* 5,51* USA, Mais 0,41 0,94 5,92* 28,77* 4,62* USA, Mais 0,51 0,92 5,43* 23,95* 3,00 Weizen 0,80 0,89 3,08# 13,43# 3,02 Erläuerungen: ˆ 0 und 1 ˆ bezeichnen die Parameer der Koinegraionsregression (2) und EG den ADF-Tes für die Residuen der Koinegraionsregression, wobei das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) die Lag-Länge fesleg. J is die Trace-Saisik des Ansazes von JOHANSEN (1988, 1991). ADF T sind die Saisiken der Tess von DICKEY UND FULLER (1979, 1981) für die Zeireihen der logarihmieren Differenz aus Fuures- und Kassapreisen f s. Die kriischen Were sind MACKINNON (1996) und JOHANSEN (1988, 1991) ennommen. *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%- igen Niveau. Da das Cos-of-Carry Modell (1) die Proporionaliä zwischen Fuures- und Kassapreisen implizier und die oben diskuieren geschäzen Parameer nahe eins liegen, kann alernaiv die Resrikion 1 1 unersell und die Zeireihe der logarihmieren Differenz aus Fuures- und Kassapreisen f s auf die Exisenz einer Koinegraionsbeziehung unersuch werden. Ausnahms- los sind die ADF-Saisiken für die Koinegraionsresiduen EG und die Trace-Saisik des JOHANSEN Ansazes J auf hohem Niveau saisisch signifikan und lehnen die Nullhypohese der T Nich-Koinegraion übereinsimmend ab. Dies riff auch für die Koinegraionsess des resrin-

51 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 41 gieren Modells (ADF) zu, sodass auf das Vorliegen einer Koinegraionsbeziehung zwischen Fuures- und Kassapreisen geschlossen werden kann. Für die unersuchen deuschen Kassapreise und Maif Fuurespreise läss sich als Fazi feshalen, dass langfrisig ein enger Zusammenhang zwischen Fuures- und Kassapreisen beseh. Die empirische Evidenz is widerspruchsfrei und zeig die Exisenz von Koinegraionsbeziehungen an. Kassa- und Fuurespreise können sich zwar kurzfrisig voneinander enfernen, kehren aber durch einen Arbiragemechanismus zu einem Gleichgewich zurück, sodass die Preise beider Marksegmene langfrisig eng zusammenhängen. Eine Enkopplung der Preisenwicklungen des Fuuresmarks vom Kassamark beseh nich. Die nowendige Bedingung für die Transmission von Preissignalen zwischen Kassa- und Fuuresmark is dami gegeben. Welche kausalen Srukuren sich zwischen Fuures- und Kassapreisenwicklungen verbergen und welche Eigenschafen die Preiserkennungseigenschaf besiz, zeigen die Resulae zu den bivariaen Fehlerkorrekurmodellen (3) und (4) in Tabelle 6. In Tabelle 6 sind für die beiden Perioden und die Ergebnisse der Fehlerkorrekurmodelle sowohl für die geschäze Langfrisbeziehung ˆ s als auch für das resringiere Modell f 0 ˆ1 f s aufgeführ. Das SCHWARZ-Krierium zur Feslegung der kurzfrisigen s k Verzögerungen in Tabelle 6 aus Plazgründen nich dargesell führ zu sparsam paramerisieren Modellen, die meis einen einzigen verzögeren Term oder maximal zwei Verzögerungen in der kurzfrisigen Dynamik und f q besizen. Die geschäzen Fehlerkorrekurkoeffizienen für die deuschen Kassapreiszeireihen und die Maif Fuurespreiszeireihen ragen ohne Ausnahme das heoreisch erwaree Vorzeichen. Ferner sind bis auf einige Modelle für die Produkenbörse Mannheim und die Erzeugerpreise die geschäzen Fehlerkorrekurkoeffizienen für die Kassapreisänderungen s (Gleichung (3)) überwiegend saisisch signifikan auf 1%-igem Niveau und diejenigen für die Fuurespreisänderungen f (Gleichung (4)) insignifikan. Dami übernimm primär der Kassamark die verzögere Anpassung an neue Informaionen, während auf dem Fuuresmark neue Informaionen konemporäre Preisreakionen auslösen. Aus der saisischen Signifikanz der Fehlerkorrekurkoeffizienen kann auf eine verzögere Anpassung des Kassamarks zur Hersellung des Gleichgewichs geschlossen werden. Der durch die Koinegraionsanalyse fesgeselle langfrisig sabile Zusammenhang von Kassa- und Fuurespreisen wird dadurch zusäzlich besäig. Die enge Verzahnung von Kassa- und Fuuresmärken wird auch durch die geschäzen Korrelaionskoeffizienen ˆ deulich. Diese liegen nur mi wenigen Ausnahmen um 0,30 oder höher und zeigen den sarken Zusammenhang von Schocks auf beiden Marksegmenen an. Im Vergleich zur Gesamperiode sind die Korrelaionskoeffizienen in der verkürzen akuellen Periode meis höher. Deuliche Unerschiede zeigen sich aber nich.

52 42 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f Thünen-Insiu, Mais, Thünen-Insiu, Mais, ˆ s 0,07* 0,08* 0,10* 0,09* ˆ f 0,02 0,02 0,02 0,01 ˆ 0,20 0,20 0,20 0,15 s Hˆ 0 2,92* 2,92* 1,54 1,08 f Hˆ 0 2,34 2,12 1,93 2,18 ˆ f 0,77 0,80 0,83 0,90 Thünen-Insiu, Raps, Thünen-Insiu, Raps, ˆ s 0,26* 0,22* 0,30* 0,23* ˆ f 0,004 0,001 0,07 0,04 ˆ 0,56 0,56 0,47 0,46 s Hˆ 0 0,75 0,75 0,30 0,05 f Hˆ 0 14,32* 15,49* 9,71* 11,64* ˆ f 0,98 0,99 0,81 0,85 Thünen-Insiu, Weizen, Thünen-Insiu, Weizen, ˆ s 0,03* 0,02* 0,09* 0,07* ˆ f 0,01 0,01 0,02 0,02 ˆ 0,13 0,15 0,12 0,12 s Hˆ 0 0,82 0,55 f Hˆ 0 131,76* 8,64* ˆ f 0,75 0,67 0,82 0,78

53 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 43 Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen (Forsezung) f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f Hamburg, Mais, Hamburg, Mais, ˆ s 0,06* 0,07* 0,07* 0,07* ˆ f 0,02 0,02# 0,03 0,03 ˆ 0,31 0,24 0,26 0,25 s Hˆ 0 0,18 1,42 0,70 0,73 f Hˆ 0 0,19 0,82 1,45 1,52 ˆ f 0,75 0,78 0,70 0,70 Hamburg, Raps, Hamburg, Raps, ˆ s 0,19* 0,17* 0,10# 0,10# ˆ f 0,03 0,03 0,11# 0,07 ˆ 0,79 0,79 0,86 0,86 s Hˆ 0 0,27 0,23 0,81 0,94 f Hˆ 0 3,81* 3,99* 1,91# 2,05 ˆ f 0,86 0,85 0,48 0,59 Hamburg, Weizen, Hamburg, Weizen, ˆ s 0,03* 0,03* 0,09* 0,08* ˆ f 0,02 0,02 0,11 0,07# ˆ 0,50 0,51 0,71 0,71 s Hˆ 0 1,90# 2,12 1,46 1,63# f Hˆ 0 5,92* 4,96* 0,57 0,57 ˆ f 0,60 0,60 0,45 0,53

54 44 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen (Forsezung) f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f Mannheim, Mais, Mannheim, Mais, ˆ s 0,05* 0,03* 0,03 0,03 ˆ f 0,06* 0,02# 0,08* 0,02 ˆ 0,31 0,31 0,34 0,34 s Hˆ 0 53,18* 56,67* 29,29* 35,51* f Hˆ 0 0,16 0,17 0,75 1,11 ˆ f 0,45 0,60 0,27 0,60 Mannheim, Weizen, Mannheim, Weizen, ˆ s 0,02* 0,02 0,02 0,02 ˆ f 0,03* 0,03* 0,10* 0,09* ˆ 0,29 0,29 0,37 0,37 s Hˆ 0 9,82* 8,72* 8,68* 8,66* f Hˆ 0 1,23 1,21 0,19 0,31 ˆ f 0,40 0,40 0,02 0,18

55 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 45 Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen (Forsezung) f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f Dresden, Mais, Dresden, Mais, ˆ s 0,08* 0,05* 0,08* 0,04* ˆ f 0,02 0,01 0,02 0,004 ˆ 0,29 0,28 0,32 0,31 s Hˆ 0 0,94 1,10 0,52 0,75 f Hˆ 0 5,80* 6,57* 3,98* 4,49* ˆ f 0,80 0,83 0,80 0,91 Dresden, Weizen, Dresden, Weizen, ˆ s 0,02* 0,02 0,04# 0,03 ˆ f 0,01 0,01 0,03 0,03 ˆ 0,29 0,29 0,44 0,44 s Hˆ 0 1,40 2,93* 2,86* f Hˆ 0 7,62* 4,78* 5,10* ˆ f 0,72 0,67 0,57 0,50

56 46 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen (Forsezung) f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f Erzeugerpreise, Mais, Erzeugerpreise, Mais, ˆ s 0,06* 0,03* 0,05* 0,02* ˆ f 0,05* 0,03* 0,03 0,006 ˆ 0,22 0,20 0,18 0,17 s Hˆ 0 3,11* 3,26* 0,33 0,38 f Hˆ 0 3,40* 5,56* 5,46* 7,58* ˆ f 0,55 0,50 0,63 0,77 Erzeugerpreise, Raps, Erzeugerpreise, Raps, ˆ s 0,08* 0,01* 0,12* 0,07* ˆ f 0,10* 0,06* 0,15* 0,05 ˆ 0,59 0,61 0,74 0,70 s Hˆ 0 1,26 1,23 2,34 1,42 f Hˆ 0 6,34* 7,53* 3,21* 6,38* ˆ f 0,44 0,14 0,44 0,58 Erzeugerpreise, Weizen, Erzeugerpreise, Weizen, ˆ s 0,03* 0,02* 0,02 0,02 ˆ f 0,01 0,01 0,06 0,04# ˆ 0,45 0,39 0,49 0,49 s Hˆ 0 2,22 2,82 12,46* 10,17* f Hˆ 0 117,06* 72,78* 12,91* ˆ f 0,75 0,67 0,25 0,33

57 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken 47 Tabelle 6: Resulae zur Granger-Kausaliä und zu Informaionsaneilen (Forsezung) f ˆ 0 ˆ 1s s f f ˆ 0 ˆ 1s f s s f s f s f s f USA, Mais, USA, Mais, ˆ s 0,01 0,01 0,04 0,004 ˆ f 0,07# 0,05# 0,13# 0,06 ˆ 0,95 0,95 0,97 0,97 s Hˆ 0 0,84 0,09 0,46 1,11 f Hˆ 0 0,47 0,05 0,99 0,64 ˆ f 0,13 0,17 0,24 0,06 USA, Weizen, ˆ s 0,03 0,02 ˆ f 0,01 0,01 ˆ 0,86 0,86 s Hˆ 0 0,47 0,52 f Hˆ 0 0,60 0,62 ˆ f 0,75 0,67 Erläuerungen: ˆ s und ˆ f sellen die geschäzen Fehlerkorrekurparameer aus den Gleichungen (3) und (4) dar. ˆ is der geschäze Korrelaionskoeffizien der Sörerme von (3) und (4). ˆ bezeichne die Tessaisik für H... 0 in Gleichung (4) und s H 0 H 0 :, 0 : fs,1 fs,2 fs, K ˆ für sf,1 sf,2... sf Q 0 in Gleichung (3). ˆ f miss den Aneil der Informaionserkennung des Fuuresmarks gemäß Gleichung (5a). *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau. f H 0

58 48 Kapiel 3 Verarbeiung von Preissignalen auf deuschen Agrarrohsoffkassamärken Die geschäzen Informaionsaneile des Fuuresmarks ˆ f sind im Miel mi circa 75% sehr hoch und besäigen die oben diskuiere Evidenz zur zeilich verzögeren Anpassung des Kassamarks infolge neuer Informaionen. Für die Produkenbörse Mannheim werden diese Resulae nich besäig, und für die Erzeugerpreise sind die Resulae gemisch. Die Granger- Kausaliäsess implizieren in ewa der Hälfe der bivariaen Fehlerkorrekurmodelle unidirekorale Granger-Kausaliä vom Fuures- zum Kassamark durch saisische Signifikanz von Hˆ 0 f s und/oder ˆ s, während die Tessaisiken Hˆ 0 und/oder ˆ f insignifikan sind. Die reslichen Modelle zeigen bidirekionale Granger-Kausaliä an. Wiederum fäll Mannheim als Ausnahme auf. Die geschäzen Informaionsaneile sind im Vergleich zu den anderen Ergebnissen geringer und die Kausaliäsess zeigen unidirekionale Kausaliä vom Mannheimer Kassa- zum Maif Fuuresmark an. 16 Vor dem Hinergrund der quaniaiv geringeren Bedeuung des Mannheimer Kassamarks im Vergleich zu anderen deuschen Kassamärken und insbesondere dem Maif Fuuresmark, is das Resula für Mannheim als ökonomisch unplausibel einzusufen. f Für die USA fallen die Resulae aus dem Rahmen. Zum einen sind die Fehlerkorrekurkoeffizienen für die Modelle der Fuurespreisänderung ˆ saisisch signifikan, sodass die zeilich verzögere Anpassung vom Fuuresmark ausgeh und primär die Kassamärke neue Informaion verarbeien. Dazu korrespondieren auch die vergleichsweise niedrigen Informaionsaneile für Mais. Zum anderen sind die Saisiken der Granger-Kausaliäsess insignifikan, sodass die kurzfrisige Dynamik in den Fehlerkorrekurmodellen keinen Erklärungsbeirag für die Enwicklung der Kassa- und Fuurespreisenwicklung leise. Allerdings zeigen die geschäzen Korrelaionskoeffizienen einen sarken Zusammenhang der Schocks auf Kassa- und Fuuresmärken. Zusammenfassend wird aus den Resulaen der Fehlerkorrekurmodelle die zenrale Rolle des Fuuresmarks für die deuschen Kassapreise von Mais, Raps und Weizen deulich. Die Ergebnisse sind zwar nich vollsändig widerspruchsfrei, deuen aber in ihrer Gesamhei auf die dominane Verarbeiung neuer Informaionen im Maif Fuuresmark und einer zeilich verzögeren Anpassung der Kassamärke deuscher Agrarrohsoffe hin. Die Widerspruchsfreihei der empirischen Ergebnisse is vor dem Hinergrund der Daenqualiä nich zu erwaren. Eine sichhalige Aussage über den exaken Einfluss der Daenqualiä auf die empirischen Ergebnisse is nich möglich. 16 Um auszuschließen, dass das gewähle Verfahren zur Auswahl der Verzögerungen nach dem Schwarz-Krierium für die Resulae veranworlich is, wurden die Fehlerkorrekurmodelle auch für die Verzögerungen zwei, drei und vier geschäz. In der überwiegenden Anzahl der Fälle wurde das Resula der unidirekionalen Granger-Kausaliä besäig. Somi is das Resula robus gegenüber der Auswahl der Verzögerungen im Fehlerkorrekurmodell.

59 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 49 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 4.1 Fragegesellung und Lieraurüberblick Empirische Sudien zur Inerdependenz inernaionaler Rohsoffmärke lassen sich anhand der im Mielpunk sehenden ökonomischen Problemsellung in zwei Kaegorien eineilen. Zum einen unersuchen Arbeien die Eigenschafen der Überragung der Rendievolailiä und zum anderen der Transmission von Informaionen auf der Basis von Rendien. Je nach gewähler Schwerpunklegung unerscheiden sich die zur Beanworung erforderlichen ökonomerischen Mehoden. Falls die Eigenschafen der Transmission der Volailiä im Mielpunk sehen, kommen Ansäze aus der Familie der GARCH-Modelle (ENGLE, 1982; BOLLERSLEV, 1986) zum Einsaz. Spielen die Charakerisika der Überragung von Rendieinformaionen die zenrale Rolle, greifen die Sudien auf Fehlerkorrekurmodelle zurück, die zwar bedinge auoregressive Heeroskedasiziä der Residuen berücksichigen, deren Modellierung aber nich in den Vordergrund sellen. Da in der vorliegenden Unersuchung nich die Volailiäsüberragung, sondern die Transmission von Rendiesignalen im Zenrum seh, erfolg eine Konzenraion auf den Zusammenhang der Fuurespreisenwicklung der europäischen Maif einerseis und der US-amerikanischen Börsen CBoT und der New Yorker ICE andererseis auf der Basis von Fehlerkorrekurmodellen. 17 Im Mielpunk seh dabei die Frage, welche Rolle US-amerikanische Fuurespreise für Preisbildungsprozesse an der Maif und umgekehr spielen. PROTOPAPADAKIS UND STOLL (1983) und YANG ET AL. (2001) beonen, dass Unersuchungen zum Zusammenhang inernaionaler Rohsoffmärke auf Basis von Fuurespreisen gegenüber Analysen von Kassapreisen zu präferieren sind, da im Vergleich zu Kassapreisen Fuurespreise Markinformaionen zuverlässiger verarbeien. Dieses Argumen wird durch die eigenen Resulae zur Preiserkennung in Kapiel 3 gesüz. Lediglich zwei empirische Unersuchungen liegen zur Überragung von Fuurespreissignalen auf inernaionalen Agrarrohsoffmärken uner Berücksichigung europäischer Börsen vor. 18 YANG ET AL. (2003) unersuchen den Fuurespreiszusammenhang zwischen den größen Weizenproduzenen USA, Kanada und Europa. Die Auoren greifen auf Tagesdaen für die Periode vom 1. Mai 1996 bis zum 30. April 2002 zurück. Als Verfahren werden die Zerlegung der Prognosefehlervarianz und Impuls-Anwor-Funkionen (KOOP ET AL., 1996; PESARAN UND SHIN, 1998) verwende. USamerikanische Weizenfuurespreise haben einen bedeuenden Einfluss auf die Enwicklung der kanadischen Fuurespreise, während die europäische Fuurespreisenwicklung nur geringfügig durch die USA und Kanada beeinfluss wird. Ferner geh von Europa und Kanada ein geringer Einfluss auf die Weizenfuurespreise in den USA aus, sodass sich die Preisführerschaf der USA Neben Unersuchungen zur Transmission von Fuurespreisen sez sich die Lieraur mi Überragungseffeken von Kassapreisen auseinander, wobei eine Konzenraion auf den inernaionalen Weizenmark fessellbar is (MOHANTY ET AL., 1995, 1999; THOMPSON ET AL., 2002; BESSLER ET AL., 2003). BOOTH UND CINER (1997) unersuchen die Inerdependenzen der Maisfuurespreise der CBoT und der Tokyo Grain Exchange und BOOTH ET AL. (1998) konzenrieren sich auf die Weizenfuurespreise in den USA und Kanada. Neuere Sudien widmen sich der Bedeuung chinesischer und US-amerikanischer Agrarrohsoffmärke (LIU UND AN, 2011; HAN ET AL., 2013).

60 50 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen nur gegenüber dem kanadischen Weizenfuuresmark zeig. Die meis für Finanzmärke fesgeselle Dominanz US-amerikanischer Börsen für den Preisbildungsprozess auf anderen inernaionalen Börsenpläzen wird durch die Ergebnisse von YANG ET AL. (2003) für europäische Agrarrohsofffuurespreise nich besäig. FUNG ET AL. (2013) analysieren die inernaionale Bedeuung chinesischer Rohsofffuuresmärke und beziehen dazu 16 Rohsofffuureskonrake, die in China, den USA, Japan, Malaysia und Großbriannien gehandel werden, mi ein. Abhängig von der Daenverfügbarkei beginnen die Süzbereiche frühesens im Dezember 2003 und enden im Okober Für Europa werden Indusriemealle und aus dem Bereich der Agrarrohsoffe Zucker berache. Zwischen chinesischen und europäischen Zuckerfuurespreisen lieg im Zeiraum vom 17. Sepember 2008 bis 31. Okober 2011 eine Koinegraionsbeziehung vor. Die Kausaliäsanalyse liefer keine eindeuigen Ergebnisse. Es deue sich aber eine Vorlaufeigenschaf des europäischen gegenüber den chinesischen Zuckerfuurespreisen an. Die Lieraur zur Überragung von Fuuresrendieinformaionen inernaionaler Agrarrohsoffe liefer für Europa nur in sehr begrenzem Umfang empirische Ergebnisse. Für den Weizenfuuresmark enden die empirischen Ergebnisse im Jahr 2002, sodass die akuelle, für unsere Unersuchung ineressierende Periode nich berücksichig wird. Die Resulae für Zucker schließen zwar die ineressierende Periode ein, sind aber für die vorliegende Unersuchung nich bedeusam, da wir Mais, Raps und Weizen als Agrarrohsoffe berachen. Dami legen wir neue empirische Resulae zur Inerdependenz inernaionaler Agrarrohsofffuuresrendien uner Berücksichigung von Europa vor. 4.2 Verfahren zur Analyse des Zusammenhangs von Fuuresbörsen Zur Unersuchung der Inerdependenz inernaionaler Fuuresbörsen greifen wir auf das bereis in Kapiel 3 dargeselle VECM-CCC-GARCH Modell zurück. Das Verfahren berücksichig mögliche langfrisige Beziehungen zwischen insaionären Zeireihen der Fuurespreise, liefer Aussagen über den kurzfrisigen Zusammenhang der Fuurespreisdynamik und modellier GARCH-Prozesse für die Sörerme von hochfrequenen Zeireihen. Das Modell konzenrier sich auf die Unersuchung des langfrisigen Zusammenhangs von Fuurespreisen und der kurzfrisigen Beziehung von Fuuresrendien. Die Volailiäsransmission von Fuuresrendien wird zwar durch einen Korrelaionskoeffizien berücksichig, allerdings keiner deaillieren Analyse unerzogen, da sie nich im Zenrum unserer Unersuchung seh. Das Verfahren räg somi den spezifischen Eigenschafen von Fuurespreis- und Fuuresrendiezeireihen Rechnung und eigne sich grundsäzlich zur Beanworung der Fragesellung. Analog zum Vorgehen im Kapiel 3 erfolg die empirische Unersuchung der Inerdependenz der Fuuresbörsen in drei Schrien. Im ersen Schri is die Inegraionseigenschaf zu klären. Lieg für die Zeireihen der logarihmieren Fuurespreise der Inegraionsgrad eins vor, gib im zweien Schri die Analyse des langfrisigen Zusammenhangs zwischen den Zeireihen Auskunf über

61 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 51 die Exisenz einer Koinegraionsbeziehung. Bezeichnen fe, ln( FE, ) den logarihmieren Fuurespreis der europäischen Börse und fus, ln( FUS, ) denjenigen der US-amerikanischen Börse, so lieg der Koinegraionsunersuchung die Gleichung: f E, 0 1 fus, ec (10) 1 zugrunde. 0 und 1 sellen die Koinegraionskoeffizienen und ec den Sörerm dar. Alernaiv zur Schäzung des Koinegraionsparameers 1 wird die resringiere Variane des Modells fe, fus, 0 ec mi 1 unersuch. Es is zu beachen, dass diese Resrikion im Rahmen der Unersuchung zum Zusammenhang von Kassa- und Fuurespreisen durch das Cos-of- Carry Modell (Kapiel 3.3) heoreisch fundier wurde. Dieser heoreische Unerbau is jedoch für den Zusammenhang zwischen Fuurespreisen inernaionaler Börsen nich heranziehbar. Im vorliegenden Konex dien die Resrikion daher der Sensiiviäsanalyse. Analog zur Unersuchung in Kapiel 3 kommen die Verfahren von ENGLE UND GRANGER (1987) sowie JOHANSEN (1988, 1991) zum Einsaz. Das resringiere Modell wird mi dem ADF-Tes (DICKEY UND FULLER, 1979, 1981) analysier. Das bivariae Fehlerkorrekurmodell: f f K E, E,0 E fe, fus, 1 EE, k k 1 Q q 1 EUS, q fus, q E, f E, k, (11) K US, US,0 US fe, fus, 1 USE, k k 1 f E, k Q q 1 USUS, q f US, q US, (12) dien im drien Schri der Analyse des Zusammenhangs der Fuurespreisenwicklung in Europa und den USA. Analog zur Spezifikaion in Kapiel 3 verwende auch dieses Modell für die bedingen Sörerme eine mulivariae -Vereilung (Gleichungen (6) und (7)) und die GARCH(1,1)- Prozesse (Gleichungen (8) und (9)). Neben der Schäzung des Korrelaionskoeffizienen für den Zusammenhang der Sörerme E, und US, gib das geschäze Fehlerkorrekurmodell Auskunf über Exisenz und Eigenschafen der GRANGER-Kausaliä. Unidirekionale GRANGER- Kausaliä von US-amerikani-schen gegenüber europäischen Fuurespreisen lieg vor, falls mindesens eine der Nullhypohesen H : 0 und H... 0 in US Glei- 0 E 0 : EUS,1 EUS,2 EUS, Q chung (11) ablehnbar is. Solle sich hingegen Evidenz für die Ablehnung einer der Nullhypohesen H0 : US 0 und H0 : USE,1 USE, 2 E... USE, K 0 in Gleichung (12) zeigen, is der

62 52 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Rückschluss auf unidirekionale GRANGER-Kausaliä der europäischen auf die US-amerikanische Fuurespreisenwicklung möglich. Sollen die Nullhypohesen nich ablehnbar sein, beseh keine GRANGER-Kausaliä. Schließlich is auf bidirekionale GRANGER-Kausaliä im Fall der Ablehnung der Nullhypohesen aus Gleichungen (11) und (12) zu schließen. Für die Inerpreaion der empirischen Ergebnisse is wiederum auf die unerschiedliche Srukur der Nullhypohesen hinzuweisen. Empirische Resulae zu Nullhypohesen, die Parameer der kurzfrisigen Dynamik enhalen, wird eine höhere Aussagekraf im Vergleich zu den Nullhypohesen mi Parameern der langfrisigen Beziehung zugewiesen. 4.3 Daenmaerial und Asynchroniäsproblem Zur empirischen Analyse der Inerdependenzen europäischer und US-amerikanischer Fuurespreise sehen Tagesdaen für Mais, Raps und Weizen in der Daenbank Daasream zur Verfügung. Die Süzbereiche beginnen für Mais im Okober 1999, für Raps und Weizen im Januar Das Daenmaerial für die drei Agrarrohsoffe ende im Februar Die mi der Verwendung von deuschen Agrarrohsoffkassapreisen verbundenen Schwierigkeien reen für Fuurespreise nich auf. Ersens liegen die Fuurespreisdaen in äglicher Frequenz vor. Da liquide Fuuresmärke Informaionen mi hoher Geschwindigkei verarbeien, is die ägliche Periodiziä gegenüber Wochendaen aussagekräfiger. Zweiens reen nich gehäuf Nullrendien und fehlende Beobachungen auf. Insgesam is daher von einer deulich höheren Qualiä der Fuurespreise im Vergleich zu den deuschen Kassapreisen auszugehen. Allerdings besiz auch das Daenmaerial zur Unersuchung der Inerdependenzen der Fuuresmärke in Europa und den USA durch unerschiedliche Zeizonen und Handelszeien ein Defizi. In Paris werden Fuureskonrake für Mais, Raps und Weizen zwischen 10:45 und 18:30 Uhr mieleuropäischer Zei (MEZ) elekronisch gehandel. An der CBoT in Chicago wurden Mais- und Weizenkonrake bis zum April 2013 elekronisch zwischen 17:00 und 2:00 Uhr und über Parkehandel von 9:30 bis 14:00 Uhr Orszei Cenral Time (CT) gehandel. 19 Für kanadischen Raps beräg die Handelszei in New York 20:00 bis 14:15 Uhr Orszei. Die Daenbank Daasream ermiel Schlusspreise in Paris um 15:00 Uhr MEZ und in Chicago sowie New York um 14:00 Uhr Orszei. Dami liegen die ermielen Fuurespreise in den USA außerhalb der Handelszei der Maif in Paris, da 14:00 Uhr in Chicago (New York) mi 21:00 Uhr (20:00 Uhr) in Paris korrespondier. Da die Ermilung der Schlusspreise für Fuures in Paris um 15:00 Uhr MEZ erfolg, lieg die Ermilung der europäischen Schlusspreise außerhalb des Fuureshandels in Chicago und während des Fuureshandels in New York. Wie Abbildung 8 verdeulich, kann der akuelle Fuurespreis in Paris um 15:00 Uhr die Informaionen aus dem abgelaufenen Handel in Chicago von 0:00 bis 9:00 Uhr und aus dem noch laufenden Handel in New York 19 Die Handelszeien beragen derzei 19:00 bis 7:45 Uhr für den elekronischen Handel und 8:30 bis 13:15 Uhr für den Parkehandel.

63 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 53 von 2:00 bis 20:15 Uhr enhalen. Zudem können aufgrund des Vorlaufs der Preisermilung durch Daasream der Maif um 15:00 Uhr MEZ gegenüber der CBoT um 21:00 Uhr MEZ und der ICE um 20:00 Uhr MEZ Informaionen europäischer Fuurespreise in US-amerikanische Fuurespreise einfließen. Abbildung 8: Handelszeien an den Börsen in Paris, Chicago und New York nach MEZ elekronischer Handel Paris 0:00 10:45 15:00 18:30 24:00 elekronischer Handel Parkehandel Chicago 9:00 16:30 21:00 24:00 elekronischer Handel New York 0:00 2:00 20:00 20:15 24:00 Erläuerungen: In der Abbildung sind die Handelszeien der Maif, CBoT und ICE in MEZ angegeben. Die Zei der Preisermilung durch Daasream is im Fedruck dargesell. Das Problem der Asynchroniä der Fuurespreise in Europa und den USA beriff die Koinegraionsbeziehung (10). Da europäische Fuurespreise um 15:00 Uhr mi US-amerikanischen Fuurespreisen um 20:00 oder 21:00 Uhr in Beziehung gesez werden, unersell die Koinegraionsrelaion (10) Informaionen aus den USA, die in Europa noch nich zur Verfügung sehen. Eine Alernaive zur langfrisigen Beziehung (10) beseh darin, den um eine Periode verzögeren logarihmieren US-amerikanischen Fuurespreis in der Koinegraionsregression zu verwenden: f E, 0 1 f ec. (13) US, 1 Diese Spezifikaion besiz gegenüber (10) den Voreil, dass in den akuellen europäischen Fuurespreisen f, die Informaionen aus den US-amerikanischen Fuurespreisen des Vorrags US, 1 E f einfließen können. Diese Konsrukion weis allerdings den Nacheil auf, dass im Fall von Chicago der komplee elekronische Handel des akuellen Tages und im Fall von New York 13

64 54 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Sunden elekronischer Handel zwischen f E, und US, 1 f liegen. Da eine Vielzahl von neuen Informaionen in diesen Zeispannen verarbeie wird, kann die in US-amerikanischen Fuurespreisen f US, 1 enhalenen Informaionen verale und dami nich mehr für f E, relevan sein. Im Unerschied dazu liegen die Zeipunke der Preisermilung im Fall der Spezifikaion (10) näher beieinander, besizen aber den Nacheil des zeilichen Vorlaufs des US-amerikanischen Fuurespreises. Das zur langfrisigen Gleichung (13) korrespondierende bivariae Fehlerkorrekurmodell unerscheide sich von (11) und (12) lediglich durch die Aufnahme des um zwei Perioden verzögeren US-amerikanischen f US, 2 Fuurespreises in beiden Fehlerkorrekurermen: f K Q E, E,0 E fe, fus, 2 EE, k f E, k EUS, q fus, q E, k 1 q 1, (14) f K US, US,0 US fe, fus, 2 USE, k k 1 f E, k Q q 1 USUS, q f US, q US,. (15) Für die empirische Unersuchung sehen nun zwei unerschiedliche Modellansäze zur Verfügung. Zum einen das Modell mi den konemporär spezifizieren Fuurespreisen in der Koinegraionsbeziehung (10) und dem bivariaen Fehlerkorrekurmodell (11) und (12) und zum anderen die Koinegraionsrelaion mi dem um eine Periode verzögeren US-amerikanischen Fuurespreis (13), zu der das bivariae Fehlerkorrekurmodell (14) und (15) korrespondier. Die Schäzung beider Modellypen soll eine Aussage über die Sensiiviä der empirischen Resulae gegenüber der unerschiedlichen Behandlung des Asynchroniäsproblems ermöglichen. 20 Unerschiedliche Handelszeien und Zeizonen implizieren eine Asynchroniä der ermielen Schlusskurse unerschiedlicher europäischer und US-amerikanischer Fuuresbörsen. Für dieses Defizi wurde versuch, eine Lösung zu finden, die aber wiederum Mängel aufweis. Abschließend läss sich die Asynchroniäsproblemaik im Rahmen einer empirischen Anwendung nur durch Daen lösen, die innerhalb der Handelsage zur Verfügung sehen. Da solch hochfrequene Zeireihen in Form von Tick-by-Tick Daen für unsere Unersuchung nich vorliegen, is bei der Inerpreaion der empirischen Resulae auf Basis von Tagesdaen der Aspek der Asynchroniä zu berücksichigen Die für die gewöhnlichen Koinegraions- und Fehlerkorrekurmodelle verwenden Schäzansäze lassen sich mi Ausnahme der JOHANSEN-Prozedur auf die Spezifikaion (13), (14) und (15) problemlos anwenden. Das JOHANSEN-Verfahren würde eine iefergehende mehodische Berachung erfordern, die den Rahmen des Forschungsprojeks sprengen würde. Ferner rechferig wie wir noch sehen werden der dami eingehende Erkennnisgewinn nich den Aufwand, sodass die folgende Koinegraionsanalyse für die Spezifikaion (13) ohne die JOHANSEN-Prozedur durchgeführ wird. Tick-by-Tick Daen werden meis im Rahmen von Markmikrosrukurunersuchungen eingesez. Solche Analysen konzenrieren sich auf das Zusammenspiel zwischen Markorganisaion und dem Verhalen von Markeilnehmern, um Aussagen über die Effizienz der Börsenorganisaion zu gewinnen.

65 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 55 In Abbildung 9 sind die Fuurespreise von Mais, Raps und Weizen der Maif den beiden USamerikanischen Börsen CBoT sowie ICE gegenübergesell. Um eine direke Vergleichbarkei zu gewährleisen, sind alle Zeireihen in Euro pro Tonne umgerechne. Die Umrechnung der USamerikanischen Fuurespreise erfolg mi dem jeweiligen akuellen /US-$ Wechselkurs. Zwar wird der kanadische Rapsfuures in New York gehandel, seine Noierung erfolg aber in kanadischen Dollar. Somi ziehen wir zur Umrechnung der kanadischen Fuurespreise den ensprechenden /C-$ Wechselkurs heran. Abbildung 9 verdeulich, dass die Fuurespreise für Raps und Weizen einen engen Gleichlauf aufweisen. Demgegenüber zeigen Maif und CBoT Maisfuurespreise über den gesamen Süzbereich zwar eine vergleichbare Dynamik, unerscheiden sich aber in ihrer Höhe. Der Niveauunerschied fäll bis zum Jahr 2008 deulich aus und is danach ewas geringer. Deskripive Saisiken der Fuuresrendien für beide Perioden und sind zu ennehmen. Die Mielwere der Fuuresrendien sind für die drei Agrarrohsoffe in der zweien Periode höher als in der Gesamperiode. Demgegenüber reen deuliche Unerschiede in der Volailiä nich hervor. Die Maif Fuuresrendien besizen für alle drei Agrarrohsoffe eine linksschiefe Vereilung, während dies für die USA nur für Raps der Fall is. Die Kurosiskoeffizienen weisen für die Maif Agrarrohsoffrendien eine ausgepräge Kurosis aus. Die Eigenschaf der Kurosis besizen auch die US-amerikanischen Agrarrohsoffrendien, allerdings sind die Kurosiskoeffizienen geringer und dami die Kurosis weniger ausgepräg. Die Korrelaionskoeffizienen zwischen den Maif und CBoT/ICE Fuurespreisen liegen für Raps und Weizen deulich über denjenigen für Mais. Abbildung 9: Maif, CBoT und ICE Fuurespreise Mais

66 56 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Abbildung 9: Maif, CBoT und ICE Fuurespreise (Forsezung) Raps Weizen

67 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 57 Tabelle 7: Deskripive Saisiken für die Zeireihen der Fuuresrendien Mais Raps Weizen Mais Raps Weizen ˆ Maif 0,02 0,02 0,02 0,03 0,04 0,04 CBoT, ICE 0,03 0,02 0,02 0,06 0,05 0,04 ˆ Maif 0,01 0,03 0,01 0,01 0,01 0,02 CBoT, ICE 0,02 0,01 0,02 0,02 0,02 0,02 ˆ Maif 4,77 1,04 0,40 0,75 0,53 0,09 CBoT, ICE 0,18 0,24 0,20 0,07 0,31 0,05 ˆ Maif 107,02 26,47 16,74 18,40 6,68 11,19 CBoT, ICE 5,18 7,67 4,92 4,73 8,65 4,63 Maif ˆ 0,83 0,98 0,92 0,84 0,97 0,96 CBoT/ICE Erläuerungen: Es bezeichnen ˆ, ˆ, ˆ und ˆ die geschäzen Were des arihmeischen Miels muliplizier mi 100, der Sandardabweichung, Schiefe und Kurosis der äglichen Fuuresrendien. ˆ sell den Korrelaionskoeffizien zwischen den Zeireihen der Maif und der CBoT/ICE Fuurespreise dar. 4.4 Empirische Ergebnisse Bevor die Ergebnisse zu den Koinegraions- und Fehlerkorrekurmodellen diskuier werden, seien die Resulae der Saionariäsunersuchung für die Fuureszeireihen in Tabelle 8 berache. Nur mi einer einzigen Ausnahme lehnen die ADF-Tess für die logarihmieren Niveaus die Nullhypohese der Exisenz einer Einheiswurzel nich ab, während sämliche KPSS-Tess die Nullhypohese der Saionariä ablehnen. Ferner lehnen die ADF-Tess für die Fuuresrendien die Nullhypohese der Exisenz einer Einheiswurzel ab und die KPSS-Tess besäigen deren Saionariä. Die Resulae der Saionariäsunersuchung zeigen daher für die beracheen Fuurespreiszeireihen den Inegraionsgrad der Höhe eins, sodass die Bedingung für die Durchführung einer Koinegraionsunersuchung erfüll is.

68 58 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Tabelle 8: Resulae der Saionariäsunersuchung für Fuureszeireihen f E, ADF-Tes f E, f US, f US, f E, KPSS-Tess f E, f US, f US, Mais 2,10 55,84* 2,20 56,68* 0,36* 0,07 1,05* 0,07 Raps 2,59 53,68* 2,28 43,46* 0,40* 0,09 0,72* 0,12 Weizen 2,07 55,23* 3,25# 60,17* 0,38* 0,10 0,37* 0, Mais 1,68 43,36* 2,59 44,14* 0,41* 0,09 0,34* 0,05 Raps 1,77 40,26* 1,90 25,74* 0,35* 0,09 0,35* 0,06 Weizen 1,57 42,40* 2,57 45,65* 0,39* 0,09 0,50* 0,07 Erläuerungen: ADF- und KPSS-Tess für die logarihmieren Niveaus der Zeireihen enhalen als deerminisische Komponenen eine Konsane und einen linearen Trend. Die Tesansäze für die erse Differenz beinhalen lediglich eine Konsane. Die Lag-Längen der ADF-Tes werden durch das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) fesgeleg, und für die KPSS-Tess erfolgen die Spezifikaion Lag-Längen durch das Verfahren von NEWEY UND WEST (1987). Die kriischen Were für den ADF-Tes finden sich in MACKINNON (1996) und diejenigen des KPSS-Tess in KWIATKOWSKI ET AL. (1992). *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau. Die Resulae der Koinegraionsanalyse gemäß Spezifikaion (10) mi konemporären Fuurespreisen in Tabelle 9 zeigen mi einer Ausnahme die Koinegraionseigenschaf zwischen europäischen und US-amerikanischen Fuurespreisen. Dies gil sowohl für die geschäze langfrisige Beziehung mi der ENGLE-GRANGER-Saisik EG und dem JOHANSEN-Tes J als auch für das resringiere Modell auf der Basis des ADF-Tess. Bei der Ausnahme handel es sich um Mais in der Periode Weder kann der Johansen-Tes die Nullhypohese keiner Koinegraion für das unresringiere Modell noch der ADF-Tes für das resringiere Modell die Nullhypohese einer Einheiswurzel in der Zeireihe f E, fus, ablehnen. Konsequenerweise enhalen die für Mais in der Periode geschäzen Modelle (11) und (12) keinen Fehlerkorrekurerm. T

69 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 59 Tabelle 9: Resulae der Koinegraionsunersuchung für die Fuureszeireihen und die Modellspezifikaion f f ec ˆ ˆ 0 1 E, 0 1 US, EG J T ADF Mais 2,41 0,56 3,19# 15,07# 2,72# Raps 0,33 0,96 4,39* 15,49* 4,41* Weizen 0,66 0,88 4,13* 15,49* 4,76* Mais 2,54 0,54 2,36 10,15 2,15 Raps 0,88 0,86 4,12* 15,49* 3,12 Weizen 0,10 0,99 4,61* 15,49* 4,60* Erläuerungen: ˆ 0 und ˆ 1 bezeichnen die Parameer der Koinegraionsregression (10) und EG den ADF-Tes für die Residuen der Koinegraionsregression, wobei das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) die Lag-Länge fesleg. J is die Trace-Saisik des Ansazes von JOHANSEN T (1988, 1991). ADF sind die Saisiken der Tess von DICKEY UND FULLER (1979, 1981) für die Zeireihen der logarihmieren Differenz aus Fuurespreiszeireihe der Maif und der CBoT/ICE f E, fus,. Die kriischen Were sind MACKINNON (1996) und JOHANSEN (1988, 1991) ennommen. *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau. Hinsichlich der langfrisigen Parameer ˆ 1 fäll auf, dass die Schäzwere für Mais deulich uner denjenigen für Raps und Weizen liegen. Die langfrisige Beziehung zwischen europäischen und US-amerikanischen Fuurespreisen für Raps und Weizen is annähernd proporional. Demgegenüber zeig sich für Mais eine Unerproporionaliä im langfrisigen Zusammenhang der Fuurespreise. Die Ergebnisse der Koinegraionsanalyse lassen daher auf einen hohen Inegraionsgrad der Fuuresmärke für Raps und Weizen schließen, da für beide Agrarrohsoffe Fuurespreise ein langfrisig sabiler Zusammenhang vorlieg und die geschäzen Koinegraionsparameer nahe eins liegen. Für Mais gil diese Aussage mi Einschränkungen. Für die Modellspezifikaion (13) sind die Koinegraionsresulae in Tabelle 10 zusammengefass. Der Vergleich mi den Ergebnissen aus Tabelle 9 zeig, dass sich bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems durch den verzögeren US-amerikanischen Fuurespreis f US, 1 in der Koinegraionsregression und in der Spezifikaion f E, fus, 1 die Tesergebnisse qualiaiv nich verändern und die geschäzen Koinegraionskoeffizienen meis idenisch sind. Die obigen Aussagen gelen somi ohne Einschränkung auch für die alernaive Spezifikaion. Mi Ausnahme von

70 60 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Mais für die Periode sind die europäischen und US-amerikanischen Fuurespreise von Mais für die Periode und Raps sowie Weizen in beiden Perioden koinegrier. Tabelle 10: Resulae der Koinegraionsunersuchung für die Fuureszeireihen und die Modellspezifikaion f f ec E, 0 1 US, 1 ˆ ˆ 0 1 EG ADF Mais 2,42 0,56 3,16# 2,69# Raps 0,33 0,96 4,59* 4,63* Weizen 0,66 0,88 4,20* 4,53* Mais 2,55 0,54 2,35 2,13 Raps 0,88 0,86 4,48* 3,41 Weizen 0,11 0,99 4,51* 4,54* Erläuerungen: ˆ 0 und ˆ 1 bezeichnen die Parameer der Koinegraionsregression (12) und EG den ADF-Tes für die Residuen der Koinegraionsregression, wobei das Informaionskrierium von SCHWARZ (1978) die Lag-Länge fesleg. ADF sind die Saisiken der Tess von DICKEY UND FULLER (1979, 1981) für die Zeireihen der logarihmieren Differenz aus Fuurespreiszeireihe der Maif und der CBoT/ICE. Die kriischen Were sind MACKINNON (1996) ennommen. *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau. Eine mögliche Erklärung für die abweichenden Ergebnisse für Mais kann die unerschiedliche USamerikanische und europäische Agrarpoliik sein. Durch die Produkion von genechnisch veränderem US-amerikanischen Mais beseh ein eingeschränker Zugang zum europäischen Fuermielmark, sodass Diskrepanzen in der Preisenwicklung aufreen. Eine weiere mögliche Erklärung kann in der versärken Fokussierung der USA auf die Produkion von Ehanol zu Lasen der radiionellen Maisverwendung liegen, die beispielsweise eine der Ursachen für die deulich särkeren Maispreisansiege in der zweien Hälfe des Jahres 2007 in den USA im Vergleich zu Europa sein kann (SCHMITZ UND VON LEDEBUR, 2011). Tabelle 11 enhäl die empirischen Resulae zu den bivariaen Fehlerkorrekurmodellen (11) und (12), wobei für Mais in der Periode aufgrund der Koinegraionsresulae der Feh-

71 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 61 lerkorrekurerm nich berücksichig und nur ein Modell geschäz wird. Aus Gründen der Übersichlichkei sind die Resulae zu den Volailiäsparameern nich aufgeführ. 22 Alle GARCH- Modelle zeigen hohe Volailiäspersisenz und -clusering. Zudem erfüllen die geschäzen Parameer die Saionariäsbedingungen. Die Korrelaionskoeffizienen ˆ zur Messung des Zusammenhangs zwischen den Sörgrößen in Tabelle 11 sind für Mais am geringsen und für Raps am höchsen, während die Were für Weizen dazwischen liegen. Die Größenordnung der Transmission von Schocks häng dami von dem beracheen Agrarrohsoff ab. Die bereis oben diskuieren Unerschiede im Gleichlauf der europäischen und nordamerikanischen Fuurespreise äußern sich auch in der Überragung von Volailiä. Ferner sind die geschäzen Korrelaionskoeffizienen in der verkürzen Unerperiode durchweg höher als diejenigen für die gesame Periode, sodass auf eine höhere Inegraion der Agrarrohsofffuuresmärke in jüngser Zei geschlossen werden kann. Die geschäzen Fehlerkorrekurparameer in der Gleichung für die Maif Fuures (11) ˆ E sind allesam saisisch insignifikan von null verschieden, während die Fehlerkorrekurparameer in den Gleichungen der US-amerikanischen Fuures ˆ US (12) saisisch signifikan posiiv sind. Treen Abweichungen vom Gleichgewich (10) auf, übernehmen die nordamerikanischen Fuurespreise auf der CBoT bzw. ICE die Anpassungen an den neuen Gleichgewichzusand. Fuurespreise der europäischen Maif ragen nach diesen Resulaen nichs zur Anpassung bei. Mais- und Weizenfuuresmärke zeigen in dem verkürzen Süzbereich eine höhere Anpassungsgeschwindigkei an das langfrisige Gleichgewich im Vergleich zur gesamen Süzperiode. US Die Ergebnisse zur Kausaliä lassen insgesam den Rückschluss auf bidirekionale Granger- Kausaliä bei Dominanz der US-amerikanischen Fuuresbörsen zu. Ineressan is dabei die Fessellung, dass sich für Raps und Weizen in beiden Perioden die Kausaliä von der europäischen zu den US-amerikanischen Fuuresbörsen durch die Signifikanz des Fehlerkorrekurparameers ˆ zeig, während sich die Kausaliä der USA in Richung Europa durch die Ablehnung der Nullhypohesen US H 0 ˆ äußer. Nordamerikanische Fuuresrendien besizen somi eine Vorlaufeigenschaf für europäische Fuuresrendien. 22 Die Ergebnisse zu den geschäzen Volailiäsgleichungen sind auf Anfrage erhällich.

72 62 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Tabelle 11: Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke ohne Berücksichigung des Asynchroniäsproblems ˆ ˆ f E, 0 1 fus, f E, fus, f E, f US, f E, f US, Mais, ˆ E 0,0004 0,0009 ˆ US 0,006* 0,002 ˆ 0,26 0,22 E Hˆ 0 1,91# 2,02 US Hˆ 0 6,69* 6,25* Raps, ˆ E 0,00 0,0001 ˆ US 0,005# 0,004# ˆ 0,54 0,54 E Hˆ 0 0,05 0,04 US Hˆ 0 9,24* 9,23* Weizen, ˆ E 0,00 0,00 ˆ US 0,009* 0,01* ˆ 0,38 0,38 E Hˆ 0 0,34 0,33 US Hˆ 0 3,76* 5,76*

73 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 63 Tabelle 11: Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke ohne Berücksichigung des Asynchroniäsproblems (Forsezung) ˆ ˆ f E, 0 1 fus, f E, fus, f E, f US, f E, f US, Mais, ˆ E ˆ US ˆ 0,33 E Hˆ 0 1,34 US Hˆ 0 5,80* Raps, ˆ E 0,002 0,003 ˆ US 0,009# 0,004 ˆ 0,58 0,58 E Hˆ 0 0,70 0,79 US Hˆ 0 5,37* 5,33* Weizen, ˆ E 0,001 0,0003 ˆ US 0,02* 0,02* ˆ 0,52 0,52 E Hˆ 0 0,58 0,57 E H 0 0 : USE,1 USE,2... USE, K US Hˆ 0 4,64* 4,64* Erläuerungen: ˆ E und ˆ US sellen die geschäzen Fehlerkorrekurparameer aus den Gleichungen (11) und (12) dar. ˆ is der geschäze Korrelaionskoeffizien der Sörerme. ˆ bezeichne die Tessaisik für H 0 in Gleichung (12) und US H 0 0 : EUS,1 EUS,2 EUS, Q ˆ für H... 0 in Gleichung (11). *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau.

74 64 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Tabelle 12: Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems f E, ˆ ˆ f 0 1 fus, 1 E, US, 1 f E, f US, f E, f US, f Mais, ˆ E 0,0004 0,0007 ˆ US 0,006* 0,003# ˆ 0,26 0,25 E Hˆ 0 1,91# 1,92# US Hˆ 0 6,66* 6,74* Raps, ˆ E 0,00 0,0002 ˆ US 0,005# 0,004# ˆ 0,54 0,54 E Hˆ 0 0,05 0,04 US Hˆ 0 9,26* 9,27* Weizen, ˆ E 0,00 0,00 ˆ US 0,009* 0,009* ˆ 0,38 0,38 E Hˆ 0 0,34 0,33 US Hˆ 0 5,76* 5,76*

75 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen 65 Tabelle 12: Resulae zur Inerdependenz der Fuuresmärke bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems (Forsezung) f E, ˆ ˆ f 0 1 fus, 1 E, US, 1 f E, f US, f E, f US, f Mais, ˆ E ˆ US ˆ 0,33 E Hˆ 0 1,34 US Hˆ 0 5,80* Raps, ˆ E 0,003 0,003 ˆ US 0,005 0,004 ˆ 0,58 0,58 E Hˆ 0 0,79 0,79 US Hˆ 0 5,48* 5,48* Weizen, ˆ E 0,000 0,0003 ˆ US 0,02* 0,02* ˆ 0,52 0,52 E Hˆ 0 0,56 0,57 E H 0 0 : USE,1 USE,2... USE, K US Hˆ 0 4,61* 4,62* Erläuerungen: ˆ E und ˆ US sellen die geschäzen Fehlerkorrekurparameer aus den Gleichungen (14) und (15) dar. ˆ is der geschäze Korrelaionskoeffizien der Sörerme. ˆ bezeichne die Tessaisik für H 0 in Gleichung (15) und US H 0 0 : EUS,1 EUS,2 EUS, Q ˆ für H... 0 in Gleichung (14). *, und # kennzeichnen saisische Signifikanz zum 1%-, 5%- und 10%-igen Niveau.

76 66 Kapiel 4 Inerdependenz von Fuuresbörsen Demgegenüber spielen europäische Fuurespreise nur durch die langfrisige Beziehung für USamerikanische Fuurespreise eine Rolle, sodass von einem indireken Einfluss der Maif auf die CBoT und die ICE auszugehen is. Die oben diskuieren Ergebnisse von YANG ET AL. (2003) für Weizen deuen ebenfalls in diese Richung, obwohl sie auf Basis eines anderen mehodischen Vorgehens und eines anderen Süzbereichs erziel werden. Für Mais zeig sich bidirekionale GRANGER-Kausaliä in der gesamen Süzperiode und in der Unerperiode unidirekionale Kausaliä von der US-amerikanischen zur europäischen Fuurespreisdynamik. Tabelle 12 enhäl die Resulae zu dem bivariaen Fehlerkorrekurmodell bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems. Im Unerschied zu den Fehlerkorrekurmodellen (11) und (12) enhalen die modifizieren Modelle (14) und (15) den um zwei Perioden verzögeren USamerikanischen Fuurespreis im Fehlerkorrekurerm. Analog zu den Resulaen der Koinegraion in Tabelle (8) und (9) sind die empirischen Ergebnisse bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems qualiaiv mi denjenigen der konvenionellen Modelle idenisch. Quaniaiv zeigen sich lediglich geringfügige Änderungen. Alle empirischen Resulae bei Berücksichigung des Asynchroniäsproblems besäigen die ursprünglichen Ergebnisse. Zusammenfassend lassen die Resulae auf einen direken Einfluss US-amerikanischer auf europäische Agrarrohsofffuurespreise erkennen. In die umgekehre Richung is die Transmission von Informaionen als indirek klassifizierbar. Informaionen US-amerikanischer Fuuresbörsen spielen somi eine zenrale Rolle für die Preisbildung in Europa. Da Maif Fuurespreise wesenliche Informaionen für Preisbildungsprozesse deuscher Agrarrohsoffkassapreise enhalen, spielen auch US-amerikanische Preisvorgaben für deusche Kassapreise eine Rolle.

77 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 67 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 5.1 Zielsezung und Konsrukion der Fragebögen Während in den obigen Kapieln nach Hinweisen für einen sabilen Zusammenhang zwischen der Preisenwicklung auf Terminmärken und deuschen physischen Agrarrohsoffmärken auf der Grundlage einer saisischen Analyse von Zeireihen gesuch wurde, soll nun dieser Zusammenhang auf der Basis von Primärdaen in Form von Befragungen der Markakeure analysier werden. Das primäre Ziel der Primärerhebung is es, praxisnahe Informaionen darüber zu gewinnen, welche Markeilnehmer die Verknüpfung zwischen deuschen Kassa- und Terminmärken hersellen und welche Insrumene diese Verbindung ermöglichen. Ergänzend und verzahn mi der vorangegangenen saisisch-analyischen Vorgehensweise wird daher in den folgenden Kapieln der Frage nachgegangen, ob und wie sich der Zusammenhang zwischen Termin- und deuschen Kassamärken für Mais, Raps und Weizen in der Praxis bei den Händlern und Berieben darsell. Zu diesem Zweck werden Fragebögen enworfen, mi denen Informaionen direk auf der Ebene der Erzeugung und der aufnehmenden Hand (Agrarhandel und erse Verarbeiungssufe) gewinnbar sind. Hierbei ineressieren vor dem Hinergrund der veränderen agrarpoliischen Rahmenbedingungen und dem forschreienden Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpoliik insbesondere jene Informaionen, die mi den unernehmerischen Sraegien zur Absicherung des Preisrisikos zusammenhängen. Dies umfass die Verragsgesalung, Vermarkungssraegien und Informaionsgewinnung und dami Aspeke, die mi dem Managemen der vorhandenen Ressourcen eng in Verbindung sehen. Im Einzelnen ziel der Fragenkaalog darauf ab, die folgenden Aspeke zu klären: Gewinnung von Informaionen über die verwendeen innerberieblichen (Diversifizierung, Lagerhalung, Vermarkungssraegie) und außerberieblichen Absicherungssraegien und Absicherungsinsrumene (Verragsformen) sowie ihre Nuzung (Konzenraion, Sreuung), Hinweise über die Ar der Markinformaionsgewinnung Gewinnung von Informaionen über Anforderungen, die an Lieferverräge zur Absicherung des Preisrisikos gesell werden einen Einblick in die zwischen Erzeuger und Abnehmer verwendeen innovaiven Verragsformen zu gewinnen. Die zur Gewinnung der gewünschen Informaionen enwickelen Fragebögen sind in vier Themenblöcke unerglieder: Fragen zur anworenden Person, ihrer Posiion im Unernehmen, ihrem Ausbildungssand, dem unernehmerischen Schwerpunk, der Unernehmensgröße und dem regionalen Wirkungsumfeld. Fragen zur Handlungsweise beim An- und Verkauf von landwirschaflichen Rohsoffen mi Fokus auf die im ersen Teil der Sudie analysieren Produkmärke. Dies schließ Vermark-

78 68 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung ung- und Planungsaspeke sowie angewendee Verragsformen ein. In diesem Abschni der Fragebögen werden ergänzende Fragen, die Auskunf über gewähle Maßnahmen und Moivaionen zum Risikomanagemen geben, eingeflochen. Fragen, welche Medien zur Gewinnung von Markinformaionen genuz werden und in welcher Ar und Weise sowie in welchem Umfang sie Eingang in die Vermarkungssraegie finden. Fragen, welche Krierien bei der Wahl der Geschäfsparner für die Vermarkung (nur für landwirschafliche Erzeuger) im Vordergrund sehen. Im Folgenden werden zunächs die Ergebnisse des allgemeinen Teils für Erzeuger und aufnehmende Hand (Kapiel 5.2.1) und daraufhin die spezifischen Resulae für Erzeuger (Kapiel 5.2.2) und aufnehmende Hand (Kapiel 5.2.3) dargesell. 5.2 Auswerung der Fragebögen Auswerung des allgemeinen Teils Die folgende Auswerung basier auf den Rückläufen der Fragebögen zwischen März und Okober Zur Gewährleisung einer hinreichenden Repräsenaiviä von landwirschaflichen Unernehmen und aufnehmender Hand wurde bundeswei auf die Mihilfe von Verbänden, Landwirschafsämern und Beraungsbüros zurückgegriffen. Die Anzahl der versanden Fragebögen is aufgrund dieser Vorgehensweise nich genau bekann und dürfe zwischen 400 und 500 liegen. 40 Fragebögen für landwirschafliche Beriebe (Erzeuger) und 30 Fragebögen für Unernehmen der aufnehmenden Hand (Händler und Verarbeier) flossen in die Auswerung ein. Dies ergib eine Rücklaufquoe von ewas über 10%. Diese Rücklaufquoe ensprich dem Umfang vergleichbarer Befragungen. Die absolu gesehen geringe Anzahl von Rückläufen wirf die Frage nach der Repräsenaiviä der Befragung auf. Auch wenn die Sichprobe zweifelslos weder beim landwirschaflichen Berieb noch bei der aufnehmenden Hand repräsenaiv is, so kann die Befragung dennoch als Momenaufnahme und Anhalspunk zur Einschäzung der gegenwärigen Siuaion versanden werden. Zur Absicherung und gegebenenfalls Relaivierung der Ergebnisse der eigenen Befragung wird auf einen exernen Daensaz zurückgegriffen, der als Grundlage zur Ersellung des Konjunkur- und Invesiionsbaromeer Agrar von der Firma Produk + Mark dien. Über das Bundesgebie vereilen sich die 40 an der Befragung eilnehmenden landwirschaflichen Beriebe ensprechend der Kare in Abbildung 10.

79 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 69 Abbildung 10: Vereilung der befragen landwirschaflichen Beriebe Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Die befragen landwirschaflichen Beriebe sind zu 65% Einzelunernehmen, wobei mi 38% ewas über ein Driel die Rechsform der GbR ha. 8% sind als OHG oder OKG und 8% GmbHs oder GmbHs & Co KG im Unernehmensregiser eingeragen. Die durchschniliche Beriebsgröße ohne den Grünlandaneil von circa 30 Hekar (ha) lieg bei 617 ha. Davon is ewas über die Hälfe der Fläche hinzugepache. 25 von den 40 Berieben sind reine Ackerbauberiebe. Die Flächenaussaung der Beriebe in der Sichprobe weich deulich vom Bundesdurchschni nach oben ab, da der Durchschniswer für reine Gereidebauberiebe in Deuschland im Jahr 2010 bei 84 ha lag. Kombiniere Pflanzenbau-/Veredelungsberiebe kommen auf 100 ha. Während in der Sichprobe mi 72% der überwiegende Teil der Beriebe über 100 ha bewirschafen, verfügen im Bundesdurchschni nur 12% der Beriebe über eine Fläche von über 100 ha (BMELV, 2013). Das is dadurch erklärbar, dass die an der Umfrage eilnehmenden Beriebe die Fragbögen über Beraungsringe bzw. Beraungsunernehmen erhalen haben. Dies führ zwangsläufig zu einer särkeren Fokussierung auf leisungsfähige, professioneller geführe und dami größere Beriebe in der Sichprobe.

80 70 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 11: Anzahl Beriebe nach Größenklassen in ha im Süzbereich bis 100 ha 101 bis bis bis 1000 mehr als 1000 Quelle: eigene Erhebung und Darsellung 23 Bei der Bewirschafungsform überwieg der konvenionelle Anbau deulich. Nur zwei von 40 Befragen bewirschafen den Berieb nach ökologischer Wirschafsweise. Im Nebenerwerb wurde nur ein einziger Berieb bewirschafe. Uner den Anbaufrüchen dominier Weizen und Raps, mi geringem Absand gefolg von den Zuckerrüben und Gerse und ewas abgeschlagen Mais, woraus sich eine klassische Fruchfolge ableien läss. Des Weieren wurden mi abnehmender Bedeuung Karoffeln, Roggen, Kleegras und Braugerse genann. 27% der Beriebe sind Gemischberiebe mi meis einer Tierhalungsar. 10% der Beriebe gaben an, zusäzlich Milchviehhalung und/oder Bullenmas zu bereiben. Im Schweinebereich sind ewa 10% der Beriebe akiv. Die Geflügelmas selle bei einem Berieb ein zweies Sandbein dar. Die Hälfe der befragen Erzeuger geben an, sonsige landwirschafsnahe Einkommen zu haben (daruner Diensleisungen und die Energieprodukion). Werden die nich landwirschaflichen Nebeneinkommen (Vermieung, Verpachung, außerlandwirschafliches Einkommen des Eheparners/in) immerhin 18% zu den genannen Leisungen aus landwirschafsnahen Einnahmen hinzugerechne, so errechne sich ein Aneil aus rein landwirschaflicher Täigkei an den Gesameinnahmen auf dem Berieb von 75%. Uner dem direken landwirschaflichen Beriebseinkommen ha der Ackerbau einen Aneil von 85% und die Tierhalung von 15%. 95% der Rückmeldungen der Erzeuger wurden vom Beriebsleier selbs ausgefüll. Diese Funkion wird im Durchschni sei 21 Jahren ausgeüb. Der Alersdurchschni der Befragen lieg bei 53 Jahren. Die Gruppe der uner 40-jährigen is nur mi 10% verreen, wohingegen 23% der Befragen das 60. Lebensjahr überschrien haben. 23 Von den 40 Rückmeldungen gab ein Erzeuger zu diesem Punk keine Angaben.

81 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 71 Abbildung 12: Alerssrukur der befragen Erzeuger über 60 23% 51 bis 60 38% 41 bis 50 25% 31 bis 40 5% bis 30 5% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung 55% der Befragen verfügen über eine abgeschlossene landwirschafliche Lehre und 18% über einen Abschluss als Landwirschafsmeiser. 43% haben ein landwirschafliches Sudium und 10% einen anderen Hochschulabschluss. Mi einem Aneil von über 50% kann zweifelslos von einem hohen Bildungsgrad der beeiligen Beriebsleier gesprochen werden. Abbildung 13: Ausbildungssand der befragen Erzeuger (Mehrfachnennungen möglich) Sonsiges Hochschulsudium Sonsige Ausbildung 10% 10% Landwirschafliches Sudium 43% Landwirschafsmeiser 18% Saal. Geprüfer Agrarberiebswir (2-jährige Fachschulausbildung) Saal. geprüfer Wirschafer (1- jährige Fachschulausbildung) 8% 10% Landwirschafliche Lehre 55% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung 28% der Anworenden geben an, keine spezifische Aus- bzw. Weierbildung zum Thema Vermarkung zu besizen. 31% haben während der Ausbildung bzw. des Sudiums zum Thema Vermarkung eine Weierbildung erfahren. Vorräge und Seminare sind für 85% der Befragen Quelle der Weierbildung im Bereich Vermarkung. Dies deue auf ein reges Ineresse der befragen Erzeuger für die fachspezifischen Angeboe zur Vermarkung hin.

82 Nein Ja 72 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 14: Quellen der Informaion zur Vermarkung (Mehrfachnennungen möglich) durch Seminare 35% durch Vorräge 50% im Sudium 18% in der Ausbildung 13% 28% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Hinsichlich der Vereilung der 30 Teilnehmer der aufnehmenden Hand wurde eine breie regionale Abdeckung erreich. Der Großeil der Unernehmen is mehr oder weniger regional handelnd, d.h. am Sammsiz des Unernehmens und umliegenden Bundesländern. Zwei Unernehmen geben an, auch deuschlandwei Handel zu reiben. Und zwei weiere Unernehmen imporieren und exporieren europa- und welwei. Abbildung 15: Regionale Vereilung der Handelsakiviäen der befragen Unernehmen Quelle: eigene Erhebung und Darsellung

83 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 73 77% der an der Befragung eilnehmenden Unernehmen der aufnehmenden Hand sind Landhändler bzw. Genossenschafen. Außen- und Großhandelsunernehmen haben sich mi jeweils 3% an der Befragung beeilig, und das verarbeiende Gewerbe mach 17% der Rückläufe aus. Diese Auswahl an befragen Unernehmen umfass die wesenlichen Segmene der an der Werschöpfungskee landwirschaflicher Rohsoffen Beeiligen, wie Erfassung, Lagerung und Weierverarbeiung. Somi is ein realiäsnaher Einblick in Vermarkungssraegien einschließlich der Nuzung von Agrarrohsoffderivaen zu erwaren. Der Schwerpunk der Handel- und Verarbeiungsakiviäen lieg bei Gereide mi 80% und Ölsaaen mi 63%. Keines der befragen Unernehmen gab an, im Segmen der Öko-Produke äig zu sein. Abbildung 16: Täigkeisbereich und Produkpalee der befragen Unernehmen Verarbeiung 17% Zuckererzeugnisse 7% Düngemiel 37% Außenhandel 3% Fuermiel 30% Großhandel 3% Qualiäserzeugnisse 13% Ölsaaen 63% Landhandel / Genossenschaf 77% Gereide 80% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Hinsichlich ihrer Rechsform sind 53% der befragen Unernehmen eine GmbH, 30% haben die Rechsform der GmbH & Co. KG, 10% sind AG und jeweils 3% der Befragen haben die Rechsform OHG bzw. der eg. Abbildung 17: Rechsform der Unernehmen eg 3% AG 10% GmbH & Co.KG 30% GmbH 53% OHG 3% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung

84 74 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 40% der an der Befragung eilnehmenden Unernehmen handeln (Umschlag bzw. Verarbeiung) über Tonnen pro Jahr. 30% handeln jährlich bis zu Tonnen. Die übrigen 30% der Befragen handeln Mengen, die dazwischen liegen. Es werden somi verschiedene Srukuren im Bereich des Gereide- und Ölsaaenhandels bzw. Verarbeiung mi der Befragung abgedeck. Die meisen befragen Unernehmen haben den Schwerpunk ihrer Akiviäen im Handel bzw. der Verarbeiung von in ihrer Bedeuung abnehmend Weizen, Gerse, Raps, Roggen, Triicale und Mais. Abbildung 18: Jährliches Handelsvolumen (in 1000 ) und gehandele bzw. verarbeiee Kuluren 0 bis % Sonsiges: Weizen 100% 80% Gerse 100 bis % Zuckerrüben 60% 40% 20% 0% Brau- /Sommergerse 300 bis % Mais Raps über % Karoffeln Triicale Roggen Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Ewa zwei Driel der Rückmeldungen wurden vom Geschäfsführer des Unernehmens ausgefüll. Diese Funkion im Unernehmen wird durchschnilich sei 11 Jahren ausgeüb. Der Alersdurchschni der befragen Personen lag bei 47 Jahren. Abbildung 19: Funkion und Alerssrukur der Befragen innerhalb des Unernehmens andere Funkion 25% bis 40 Jahre 24% Prokuris 13% 41 bis 50 Jahre 51 bis 60 Jahre 38% 38% Geschäfsführer 66% über 61 Jahre 3% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung

85 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 75 Was den Ausbildungssand anberiff, verfügen 27% der Befragen über eine landwirschafliche Lehre, Techniker- oder Meiserausbildung. 23% haben ein landwirschafliches Sudium und 17% einen anderen Hochschulabschluss. Dami is, ewas überraschend, der Bildungssand der Beriebsveranworlichen der landwirschaflichen Beriebe mi über 50% Hochschul- bzw.- Sudienabschlüssen höher im Vergleich zum Handel mi 40%. Die Mehrzahl der Befragen (67%) ha im Rahmen der Ausbildung bzw. Sudium bereis Grundkennnisse zur Vermarkung erworben. Den hohen Sellenwer von Weierbildungsmaßnahmen mach die Befragung jedoch auch deulich. 23% der Anworenden geben an, keine spezifische Aus- bzw. Weierbildung zum Thema Vermarkung zu besizen. Aber für einen Großeil der Befragen sind Vorräge (43%) und Seminare (50%) die Informaionsquelle Nummer Eins in Sachen Weierbildung im Bereich Vermarkung. Bei den persönlich geführen Gesprächen wurde außerdem deulich, dass roz der Wahrnehmung von Weierbildungsmaßnahmen, die kumuliere Praxiserfahrung im Sinne eines learning by doing ausschlaggebend is. Abbildung 20: Spezifische Aus- und Weierbildung zur Vermarkung (Mehrfachnennungen möglich) Traineeprogramm 3% Seminare 50% Vorräge 43% im Sudium 30% in der Ausbildung 37% keine spezifische 23% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Auf die Frage, ob und in welchem Rahmen eine geziele spezifische Aus- bzw. Weierbildung zum Thema Börsenhandel besuch wurde, gib die Mehrhei der Befragen Seminare (60%) bzw. Vorräge (40%) als Informaionsquelle an. 23% haben in ihrer Ausbildung bzw. Sudium zu diesem Thema bereis Kennnisse erworben und nur 10% konnen auf unernehmensinerne Programme zurückgreifen. 13% geben an, an keinerlei Weierbildung der genannen Ar eilgenommenen zu haben.

86 76 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 21: Spezifische Aus- und Weierbildung zum Börsenhandel (Mehrfachnennungen möglich) Traineeprogramm 10% Seminare 60% Vorräge 40% im Sudium 10% in der Ausbildung 13% keine spezifische 13% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Bei der Frage, ob und warum die befragen Unernehmen nach den Markurbulenzen von 2007/08 ihre Lagerkapaziäen erhöh haben, anworen knapp 60%, dass keine Kapaziäsausweiung erfolge. Die übrigen geben an, Maßnahmen durchgeführ zu haben, die zur Erhöhung der Lagerkapaziä führen, die zwischen 10% und 100% lieg. Begründe wird dies von keinem der Unernehmen mi den Enwicklungen während der Finanzkrise und den hefigen Preisschwankungen an den inernaionalen und heimischen Märken jener Zei. Vielmehr sind die Lösung beriebsinerner logisischer Probleme, die Anpassung an den neuen (gewachsenen) Bedarf bzw. der Anpassung der Abwicklungslogisik und -kapaziäen an die Unernehmensenwicklung ursächlich. Circa 40% der Unernehmen geben bei ihren Rückmeldungen an, auch künfig zusäzliche Kapaziäen schaffen zu wollen. In Übereinsimmung mi den voran gegangenen Anworen werden diese Erweierungen der Lagerkapaziä mi der Anpassung an die beriebliche Enwicklung (Logisik, Ausweiung des Handels- und Verarbeiungsumfangs bzw. -spekrums) begründe. Die Mehrhei der Befragen (60%) geben jedoch an, künfig keine Erweierung der Lagerkapaziäen zu planen. 7% der Rückläufe enhielen hierzu keine Angaben Auswerung für Erzeuger Für die Informaionsbeschaffung zur Marklage für den Verkauf der Erne und Einkauf von Beriebsmieln ha die Befragung ergeben, dass der Landhandel, Fachzeischrifen, der Ausausch mi Fachkollegen und die Beraung die wichigsen Quellen sind. In Bezug auf den Vermarkungszeipunk spiel die Beraungsäigkei des bereuenden Landhandels bzw. der Genossenschafen mi 86% eine herausragende Rolle. Auch die akuelle Preisinformaion der Terminbörse Maif in Paris ha, ebenso wie (vergleichbare) Preisinformaionen aus den Fachzeischrifen und Wochenbläern für die Vermarkungsenscheidung der Erzeuger mi 69% eine überragende Bedeuung. Troz der Bedeuung der Börsennoierungen für die Vermarkungsenscheidung spielen die

87 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 77 Prinmedien eine noch größere Rolle als das Inerne. Dies könne dem vergleichsweise hohen Aler der befragen Beriebsleier geschulde sein. Andererseis wird das zur Informaionsgewinnung sogar ewas inensiver als das klassische FAX genuz. Abbildung 22: Informaionsquellen bei berieblichen Enscheidungen zum Ein- und Verkauf Außendiens der Indusrie Makler Inerne Wahl des Vermarkungszeipunkes Landhandel/ Genossenschafen Sonsiges 100% Landwirschafskammer 80% 60% 40% 20% 0% Beraungsring/ Spezialberaung Privae Beraer Erzeugergemeinschafen Außendiens der Indusrie Pflanzenschuzmiel und Düngemieleinkauf Makler Inerne Landhandel/ Genossenschafen Sonsiges 100% Landwirschafskammer 80% 60% 40% 20% 0% Beraungsring/ Spezialberaung Privae Beraer Erzeugergemeinschafen Börse / Chicago Börse / Maif Berufskollegen Bauernverband Fachzeischrifen/ Wochenbla Familienangehörige Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Börse / Chicago Börse / Maif Berufskollegen Bauernverband Fachzeischrifen/ Wochenbla Familienangehörige Beim Einkauf von Beriebsmieln, wie bei Pflanzenschuz- und Düngemiel, werden eils ähnliche Informaionen bzw. Bezugsquellen genuz wie bei dem Verkauf von Ackerkuluren. Erse Anlaufselle bei Düngemieln is gleichgewichig der örliche Landhandel und die Genossenschafen wie auch die Erzeugergemeinschafen ergänz durch Beriche in Fachzeischrifen. Bei der Auswahl der Produke zum Pflanzenschuz (Besandspflege) haben ewas überraschend die Spezialberaung bzw. die Beraungsringe eine geringere Bedeuung als Informaionen von Fachkollegen oder aus Fachzeischrifen. Lezeren Quellen wird wohl mehr Verrauen geschenk. Die vorrangige Anlaufselle für die Enscheidung zum Pflanzenschuzkauf selbs und der Ar der Anwendung sind jedoch der Landhandel bzw. die Genossenschafen, über die in der Regel auch die Pflanzenschuzmiel bezogen werden. Der angegebene Zeiaufwand zur Informaionsgewinnung beräg für die Mehrhei der Befragen äglich circa eine Vierelsunde. Informaionen werden bevorzug als oder Fax empfangen. Über drei Vierel der Befragen nimm an einem Facharbeiskreis eil. Nahezu alle Befragen (92%) gehören einer landwirschaflich orienieren Ineressenverreung an.

88 78 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 23: Zeiaufwand zur Informaionsgewinnung und Migliedschafen Markinformaionen erhale bevorzug per Täglicher Zeiaufwand zur Gewinnunug von Markinformaionen Fax 80% mehr als 30 Min. 0% Informaionsveransalung 60% Pos 40% Gespräch 20% 0% SMS Min. 51% Holine < 15 Min. 49% Telefon Teilnahme an Arbeiskreisen? Migliedschafen in... keinem Verband 8% Ja 78% Nein 23% sonsigem Verband 25% Beraungsring 68% DLG 75% DBV 78% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Hinsichlich der Vermarkungswege wird im Fragebogen zwischen Vor- bzw. Lieferverrägen, Prämienkonraken (mi Anlehnung an Maif Noierungen) und dem Verragsanbau unerschieden. Beim Zeipunk der Vermarkung erfolg eine Differenzierung zwischen dem unmielbaren Verkauf während und nach der Erne (durch Preissezung). Von allen 40 anworenden Berieben verzicheen nur zwei Beriebe vollsändig auf jegliche Form der Absicherung. Diese Beriebe verkaufen ihre Erne vollsändig zu den jeweils akuellen Markpreisen. Bei größeren Berieben is es naheliegend, dass die Abgabe von großen Aneilen der Erne wegen nich ausreichender Lagerungsmöglichkeien unmielbar nach der Erne erfolg. Infrasrukurelle Aspeke spielen dabei eine Rolle. Die kosengünsige Lagerung in Algebäuden derar großer Ernemengen is in diesen Berieben meis nich vorhanden und ein Neubau allein zur Gereidelagerung wenig arakiv. Dennoch verbleiben im Durchschni über alle befragen Beriebe

89 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 79 55% der Erne zunächs im Berieb und verlassen ers im Verlauf des Folgewirschafsjahres den Hof. Die wei überwiegende Zahl der Beriebe binde über alle Erneproduke berache ihre Erzeugung über Konrake unerschiedlicher Formen. 74% der 38 Beriebe, die Weizen erzeugen, geben an, ihre Erzeugung durch Vorkonrake/Lieferverräge verraglich mi unerschiedlichen Mengenaneilen zu binden. Bei Raps lag der Aneil der Beriebe, die diesen Vermarkungsweg nuzen, sogar mi 86% noch höher. Dabei werden jeweils im Durchschni 36% der Weizenerne und 52% der Rapserne preislich gebunden. Die Rückmeldungen der Fragebögen weisen eine ebenfalls hohe Mengenbindung durch Vorkonrake für Gerse mi 52% aus. Allerdings is der Aneil der Beriebe, die überhaup Gerse anbau und auch vermarke, mi nur ach von 40 Berieben gering. Ein Großeil der Beriebe, die Gerse anbauen (insgesam 25), schein die Erne innerberieblich zu veredeln. Maif Prämienkonrake sind insgesam nich so sehr verbreie wie die anderen lezgenannen Formen der Vermarkung, da möglicherweise Prämienkonrake zur endgüligen Preisbesimmung der Ware ein höheres Maß an Markbeobachung und Informaionsgewinnung erfordern. Diese Alernaive, bei welcher Produkionsmengen vorab gebunden, aber zu einem späeren Zeipunk eingepreis werden, nuzen 26% der Befragen für Weizen für durchschnilich 28% der Erzeugung. Bei Raps is diese Form der Vermarkung mi drei Berieben noch geringer. Die konrakiere Ernemenge is jedoch mi 47% größer als bei allen anderen Früchen in dieser Vermarkungsform. Diese flexible und markorieniere Form der Preisfindung erlaub es dem Erzeuger, den Zeipunk der Preissezung ensprechend seiner Erwarung und der Preisenwicklung an der Maif selbs zu besimmen. Eine Vermarkung von Weizen und Raps erfolg bei 58% bzw. 65% der Befragen unmielbar zum Ernezeipunk. Dabei werden durchschnilich 37% bzw. 44% der Jahreserzeugung von diesen Berieben abgegeben. Der Res wird zu einem späeren Zeipunk vermarke bzw. im eigenen Berieb veredel. 19% der Befragen geben an, ihre Gersenerzeugung zu 100% während der Erne zu vermarken. Wie bereis erwähn, beseh eine gewisse, wenn auch nich sehr ausgepräge, Tendenz die Erne zumindes eilweise zu lagern und ers nach der Erne zu verkaufen. Dies gil für die gesame Erne wie auch für einzelne Früche. Sehr ausgepräg is die Lagerhalung bei Weizen. 76% der Befragen vermarken die Weizenerzeugung nach der Erne. Der Durchschni der so vermarkeen Mengen lieg bei 62%. Im Falle der Rapsvermarkung sind es auch noch beachliche 63% der befragen Rapsanbauer, die durchschnilich 44% der Erzeugung ers nach der Erne vermarken. 24% der befragen Gersenerzeuger geben an, 62% der Gerse nach der Erne zu vermarken. Die klassische Verragsform der Vorkonrake und Lieferverräge wird offensichlich immer noch von der Mehrzahl der Erzeuger gegenüber den flexibleren Maif Prämienkonraken bevorzug. Die Umfrage wurde allerdings zu einem Zeipunk durchgeführ, als die Preise der einbezogenen Erneerzeugnisse fielen und nach der Meinung von Markbeobachern auch weier fallen werden. Hierdurch verlor die Verragsform des Maif Prämienkonrakes an Arakiviä und es

90 Nein Ja 80 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung wurden Vorkonrake mi Preisbindung bevorzug, welche die Chance eröffneen, von den noch hohen akuellen Preisen zu profiieren. Uner veränderen Markerwarungen is ein versärkes Ineresse für flexiblere Verragsformen vorsellbar. Die Warenerminbörse frise für landwirschafliche Erzeuger noch ein Schaendasein. Nur ein Weizenerzeuger gib an, durchschnilich 5% seiner Weizenerzeugung an der Warenerminbörse zu vermarken. Dabei gehen wir davon aus, dass es sich um Preisabsicherungsgeschäfe handel und nich um Andienung an die Läger der Terminbörse. Bezüglich der Planung der Vermarkung der bevorsehenden Erne gib ewa die Hälfe der Befragen an, zumindes vor der Erne ein Konzep zu haben bzw. umzusezen. 44% der Befragen planen die Vermarkung ihrer Erzeugung scheinbar nich, sondern enscheiden ad hoc über die Vermarkung der bevorsehenden oder erfolgen Erne. Abbildung 24: Enwicklung von Vermarkungssraegien vor der Aussaa 28% vor der Erne 26% nach der Erne 3% 41% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Den Angaben der Rückläufe zufolge enscheiden sich die befragen Erzeuger frei über die Vermarkung und nich geleie von Liquidiäserwägungen. Gleichwohl besehen in der Regel Vorsellungen über den Mindespreis, den die Landwire erzielen möchen. Die Vermarkungsenscheidung selbs erfolg nach Abschäzung der künfigen Markenwicklungen und weniger danach, wenn gerade Beschaffungen von Beriebsmieln anliegen oder ein Angebo gerade günsig erschein. Überraschend is, dass bei der Mehrzahl der Befragen die Meinung von Berufskollegen zweirangig für die Verkaufsenscheidung is, wie in den folgenden Abbildungen deulich wird.

91 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 81 Abbildung 25: Unerjährige Vermarkungsfrequenz bei Weizen, Raps und Gerse 44% 49% Weizen Raps Gerse 36% 37% 29% 26% 17% 18% 11% 8% 9% 8% 1 2 bis 3 4 bis 5 mehr als 5 Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Mal pro Jahr Abbildung 26: Vermarkungssraegien und -anreize Die Liquidiä besimm den Vermarkungszeipunk Ich verkaufe, wenn ich gleichzeiig günsig Dünge-/Fuermiel einkaufen Nie 53% Nie 60% Manchmal 33% Manchmal 16% Immer 3% Immer 4% Ich verkaufe, wenn ich glaube, dass die Preise nich weier seigen Ich verkaufe, wenn mehr und mehr Berufskollegen verkaufen Nie 3% Nie 64% Manchmal 68% Manchmal 12% Immer 26% Immer 0% Mein Beraer ermiel den Mindespreis, ab dem ich verkaufen solle Ich ermile den Mindespreis selbs, ab dem ich verkaufe Nie 64% Nie 8% Manchmal 8% Manchmal 38% Immer 4% Immer 42% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung

92 82 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Die veränderen Markbedingungen in Europa und in Deuschland, die ihren Ausdruck in einem Ansieg der Agrarrohsoffpreise aber auch einer ausgeprägen Preisvolailiä im Laufe des vergangenen Jahrzehns fanden, haben den Befragen zufolge nich dazu geführ, dass zusäzliche Maßnahmen zur Minimierung des Preisrisikos ergriffen wurden. Es fand keine Ausweiung der Trocknungs- und Lagerkapaziäen sei 2007/08 sa, welche die Möglichkei eines flexiblen Handelns am Mark eröffnen würde. Abbildung 27: Trocknungs- und Lagerkapaziäen im Zeiablauf 2007/08 zu 2013 Gereiderocknung vor 2007/08 und 2013 Lagerkapaziä vor 2007/08 und % 75% 50% 74% 71% 50% 64% 68% 49% 45% 25% 26% 29% 25% 36% 32% 0% ausreichende Kapaziä knappe Kapaziä keine Kapaziä 0% ausreichende Kapaziä knappe Kapaziä 11% 13% keine Kapaziä Anmerkung: Die relaiven Angaben beziehen sich bei keine Kapaziäen jeweils auf die Gesamsichprobe, die übrigen relaiven Aneile beziehen sich auf die Beriebe mi vorhandenen Kapaziäen Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Ewas über die Hälfe der befragen Beriebe verfüg über eine Gereiderocknung, die von circa drei Vierel dieser Beriebe während des Wirschafsjahres 2007/08 für ausreichend erache wurde. Rund ein Vierel empfinde die Kapaziä als zu knapp. Kapaziäen für die Gereidelagerung sind wei verbreie. Nur ewas über 10% der befragen Beriebe verfüg über keinerlei Möglichkei, das Gereide zu lagern. Von den Berieben, die Gereide lagern können, halen knapp zwei Driel ihre Lagermöglichkeien für ausreichend. Eine gewisse Unzufriedenhei mi den Lagerungsmöglichkeien drück sich in einer leichen Ausdehnung der Lagerkapaziä im Jahresvergleich aus. Die Trocknungsmöglichkeien nahmen geringfügig ab. Über die Ursachen hierfür, wie hohe Ersellungskosen für den Aufbau von Lagerungskapaziäen oder mögliche Energiekosen im Berieb, kann nur gemumaß werden. Immerhin ha ein Berieb die Trocknung im Berachungszeiraum vollsändig aufgegeben. Befrag nach den Erweierungsabsichen zeig sich ein ähnliches Bild. 92% der Befragen beabsichig keine Erweierung von Lager- und Trocknungskapaziäen vorzunehmen und diejenigen, die es planen, un es aufgrund berieblicher Erweierungen oder Anpassungen. Der Großeil der befragen Erzeuger nuz keine exernen Lagerungsmöglichkeien, wie die folgende Abbildung zeig. Hierbei wurden keine gesonderen Informaionen nach der Opion der Warenabgabe (kosenpflichig beim Landhandel) zur späeren Preisbesimmung erhoben.

93 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 83 Abbildung 28: Nuzung von Lagerungsmöglichkeien außerhalb des eigenen Beriebs Lagern Sie exern? Nein 86% Ja 14% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Bei der Vorgehensweise zur Vermarkung der eigenen Erne verfolg die Mehrhei der befragen Erzeuger eine Maximierung des Umsazes bzw. des Gewinns durch die Realisierung höchsmöglicher Preise. Die flexible Möglichkei der Vermarkung zur Sicherung von berieblicher Liquidiä is, wie bereis erwähn, von einem Driel der Befragen von Bedeuung, wobei der direke Bezug zur Sicherung der Boniä gegenüber Fremdfinanzieren fas ohne Relevanz is. Nur 6% der Befragen hielen dies für sehr wichig. Zum Komplex Risiko sind die Anworen bei der Befragung eils widersprüchlich. Bei der Frage zur Vermarkungssraegie (Abbildung 26) geben 53% der Befragen an, dass die Liquidiässicherung ohne Bedeuung für ihre Vermarkungssraegie is. Beim Fragenkomplex Zielsezung der Vermarkung dagegen (Abbildung 29) wird die Bedeuung der Risikosreuung explizi beon. Worin die Risiken auf einzelberieblicher Ebene gesehen werden, läss sich aus der Befragung nich ableien, aber scheinbar is die Liquidiä in Bezug zu dem Komplex Risiko von unergeordneer Bedeuung. Konsisen sind die Anworen zu Gewinn- und Umsazmaximierung, höhere Preise erzielen, Risiko sreuen sowie Verluse Vermeiden, die alle mi Aneilen von 56 bis 86% als sehr wichig erache werden.

94 84 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 29: Zielsezungen bei der Vermarkung Gewinn/Umsaz maximieren Höhere Preise erzielen nich wichig 0% nich wichig 0% indifferen 11% indifferen 24% Sehr wichig 86% Sehr wichig 74% Beriebsmiel vorfinanzieren Verluse vermeiden nich wichig 65% nich wichig 6% indifferen 23% indifferen 31% Sehr wichig 3% Sehr wichig 56% Risiko sreuen Liquidiä sichern nich wichig 3% nich wichig 19% indifferen 31% indifferen 47% Sehr wichig 61% Sehr wichig 31% Für einen Teil der Menge schon mal Ruhe haben nich wichig 35% Krediwürdigkei verbessern / sichersellen nich wichig 55% indifferen 39% indifferen 29% Sehr wichig 16% Sehr wichig 6% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Bei der Frage, ob zukünfig die Absich beseh, die Vermarkungssraegie zu ändern, weisen die Anworen der Erzeuger daraufhin, dass die bisherige Vermarkungssrukur beibehalen werden soll. Vorkonrake bleiben den Anworen zufolge die weierhin bevorzuge Vermarkungsvariane. Informaionen, die durch Konake zu Personen aus dem Kreise der Erfasser bzw. Landhändler gewonnen wurden, weisen allerdings daraufhin, dass ein zunehmendes Ineresse an Verragsformen beseh, die eine Mindespreisgaranie biee und den Erzeuger darüber hinaus an evenuellen Preisseigerungen an der Terminbörse eilhaben läss. Die bekannese Verragsvariane

95 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 85 dieser Ar is gegenwärig das Produk Landea, das von der Firma Cargill über den Erfassungshandel angeboen. 23% der befragen Erzeuger geben an, direke Erfahrungen mi dem Terminhandel zu haben. Die hierbei gemachen Erfahrungen beziehen sich überwiegend auf die Pariser Terminbörse Maif. Abbildung 30: Erfahrungen mi dem Terminhandel Nein 77% Ja 23% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Auch wenn bei der Mehrzahl der Befragen keine direken Erfahrungen im Terminhandel vorliegen, so dienen Warenerminbörsen für circa 79% der Befragen als wichige und aufschlussreiche Preisinformaionsquelle, die für die eigene Vermarkungssraegie herangezogen wird. Diejenigen, die eigene persönliche Erfahrungen gemach haben, erwarben diese auf den Fuuresmärken für Weizen und Raps an der Maif. Knapp 10% der Befragen geben an, Hedginggeschäfe an der Maif in Paris durchzuführen, für durchschnilich ewas über 20% ihrer Weizen- und Rapsernemenge. Diese dienen den Angaben zufolge zur Absicherung des Verkaufspreises. In einem Fall wurden auch Erfahrungen mi dem Fuureshandel in Chicago an der CBoT oder mi Opionen gemelde. 5% geben an, sich bei der Terminbörse als Anleger zu beäigen, die ensprechend des Markverlaufes kaufen und verkaufen. Für die Verkaufsenscheidung selbs spiel die klassische Fachpresse mi ihren Mark- und Preisberichen (18%) sowie die aufkaufenden Händler selbs (13%) als Beraungsinsanz ein wichige Rolle. Die hier gegebenen Anworen sind im wesenlich deckungsgleich mi den Angaben aus dem Fragenkomplex Wahl des Vermarkungszeipunkes, bei der der Landhandel und die Fachpresse ebenfalls einen hohen Sellenwer einnimm (Abbildung 22). Dass das Bauchgefühl (28%) für den Vermarkungszeipunk von ewas geringerer Bedeuung is als die raionale Enscheidung (38%), komm ebenfalls in der Befragung zum Ausdruck. Zudem wurden Fragen zum Nachfrage-bzw. Einkaufsverhalen bei Beriebsmieln, wie Energie, Krafsoffe, Düngemiel und Fuermiel, gesell. Hierbei ging es darum, inwiefern landwirschafliche Erzeuger eine vorab Einpreisung von Beriebsmieln über Forward bzw. Over-he- Couner (OTC) Konrake nuzen. Die Umfrage zeig, dass je nach Beriebsmiel zwischen 3% (Fuermiel) und 23% (Krafsoffe und Düngemiel) auf diese Ar der Preisabsicherung zurückgreifen. Bei der Beschaffung von Srom lieg der Aneil der Beriebe bei 8%.

96 86 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Nur wenige der befragen Erzeuger vermarken ihre vollsändige Erzeugung ausschließlich über ein Unernehmen der aufnehmenden Hand (Landhändler oder Verarbeier). Im Durchschni haben die befragen Erzeuger zwischen zwei und drei Geschäfsparner zur Vermarkung der Erne. Die höchse Anzahl der Geschäfsparner lag bei zehn Parnern. Die Enfernung der Handelsparner zur eigenen Hofselle is für gu die Hälfe der Befragen von nachgeordneer Bedeuung. Dies komm auch in der eils erheblichen Enfernung der Aufkäufer zum Ausdruck. Im Durchschni lieg die Vermarkung im Umkreis von 100 km, reich jedoch vereinzel bis zu 400 km. Dominierend is mi ewa der Hälfe der Beriebe die beriebsnahe Vermarkung im näheren Umkreis von bis zu 50 km. Abbildung 31: Handelsbeziehungen: Anzahl Handelsparner und Vermarkungsenfernung Anzahl Handelsparner im Verkauf Vermarkung im Umkreis von... 6 und mehr 16% keine Angabe über 300 km 5% 21% % 300 km 13% 100 km 15% % 50 km 23% 20 km 10% nur 1 5% 5 km 13% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Die wichigsen genannen Krierien für die Enscheidung zur Zusammenarbei bei der Vermarkung sind Verlässlichkei, Verrauen und Seriosiä. Ers an zweier Selle seh der Preis. Uner dem Begriff Verlässlichkei und Verrauen lassen sich auch einige der genannen Sichwore subsummieren wie langjährige Geschäfsbeziehungen, parnerschafliches Verhalen, Boniä, Liquidiä und Zahlungsfähigkei. Ebenfalls dem Wunsch einer sabilen und verlässlichen Geschäfsbeziehung zuzuordnen is das Besreben einer unkomplizieren Abwicklung sowohl bei der Warenannahme bzw. -abholung als auch eine übersichliche und unkompliziere Abwicklung der Zahlungsmodaliäen, was auch hinreichend liquide und verlässliche Geschäfsparner voraussez. Der Serviceaspek, wie z.b. Informaion und Einschäzungen zu akuellen und möglichen Markenwicklungen kosenfrei zur Verfügung gesell zu bekommen, wird von 7% der Befragen als Enscheidungskrierium für die Zusammenarbei angegeben. Insgesam spiegel sich hierbei die hohe Bedeuung von Sicherhei während der Erne wieder, gekennzeichne durch eine effiziene Abwicklung in Verbindung mi einem geringen Ausfallrisiko. Die sraegische Ausrichung der Vermarkung und die Gewinnung von Informaionen zur Markenwicklung erfolg in der Regel weigehend selbssändig und eigenveranworlich. Auch wenn

97 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 87 die Anzahl der Geschäfsparner eher gering is, so werden regelmäßig vor der Vermarkungsenscheidung mehrere Angeboe eingehol. Fas die Hälfe der Befragen (43%) hol drei Angeboe ein. Mi zwei Angeboen begnügen sich knapp ein Driel der Befragen. Dies seh im Einklang mi zuvor gegebenen Anworen und dami, dass sich Erzeuger auf langjährig besehende und bereis erprobe Geschäfsparner verlassen. Abbildung 32: Angebossraegien bei der Vermarkung Einholung von Angeboen vor der Vermarkung (Anzahl und Aneil) mehr als 5 3% bis 5 19% 3 43% 2 30% 1 5% Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Die Nuzung von Informaionsquellen erfolg roz der Gewinnung von Informaionen über den Landhandel/Genossenschaf gleichsam weiesgehend enkoppel von den prakischen Vermarkungsakiviäen. Die vorliegende Unersuchung wirf die Frage nach der Repräsenaiviä der vorliegenden Sichprobe auf. Unsere hohen Erwarungen sind erfüll und das breie Spekrum von Erzeugern und Händlern bzw. Verarbeiern is hinreichend abgedeck. Hierfür gebühr ein besonderer Dank den zahlreichen unersüzenden, öffenlichen und privaen Beraungssellen sowie der akiven Mihilfe der Verbände. Eine eingehendere saisische Analyse der Fragenbogenergebnisse is allerdings aufgrund des geringen Sichprobenumfangs ausgeschlossen. Um rozdem zu prüfen, ob die Angaben unserer Befragung als repräsenaiv angenommen werden können, werden nun die Ergebnisse den Resulaen aus der Erzeugerbefragungen Produk + Mark von 2013 gegenübergesell und diskuier. Die jeweiligen Ausgaben erschienen im Juni und Sepember 2013 im Konjunkur- und Invesiionsbaromeer Agrar. Produk + Mark besiz eine deulich breiere Daengrundlage. Die großen Schwankungen der Lagerbesände im Jahresverlauf der Produk + Mark - Vergleichssudie bei Raps und Gereide unersreich die Bedeuung und Nowendigkei der Enwicklung von schlüssigen Vermarkungskonzepen für die Landwire. Immerhin bis zu 30% der Ernemengen müssen im Jahresverlauf innerhalb weniger Monae einen Käufer finden. Ver-

98 88 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung gleichbar mi den Ergebnissen unserer Befragung beseh bei Raps eine deulich höhere Tendenz, die Erne unmielbar nach dem Drusch dem Landhandel bzw. den Verarbeiern anzudienen. Im Jahresverlauf sind bei Raps nur zwischen 1% und 6% Prozen der Erne im Lager verblieben. Zu keinem Zeipunk lieg der Aneil oberhalb von circa 12%. Bei Gereide lieg der Aneil immerhin bei bis zu 30%. Erwarungsgemäß is auch hier eine noch särker ausgepräge saisonale Vermarkungskurve erkennbar mi niedrigen Besänden unmielbar vor der Erne. Die Unerschiede zwischen den Jahren sind vernachlässigbar. Die Ergebnisse lassen die Nowendigkei zur Ersellung und Umsezung von gezielen, beriebsindividuellen und von der jeweiligen Marklage abgeleieen Vermarkungskonzepe erkennen. Übereinsimmend und ergänzend können aus beiden Befragungen konsisene Rückschlüsse auf die Vermarkungssraegie der Erzeuger gezogen werden. Auch was Ar und Zeiablauf der Vermarkung anberiff, so finden sich deuliche Parallelen zwischen den beiden Befragungen. Dies gil vor allem in Bezug auf die gewählen Vermarkungswege (Preisfixierung/Konrakierung). Die Anworen der Erzeuger simmen weiesgehend überein. Die bevorzuge Form der Vermarkung der Erne sind Vorkonrake für Weizen und Raps. Hierbei ergib unsere Befragung, dass die überwiegende Anzahl der Landwire (70%) ihre Weizenerne vorkonrakier. Die Mengenbindung lieg hierbei bei circa 36% gegenüber 30% in der oben genannen Vergleichssudie. Bei Raps decken sich die Erhebungsergebnisse ebenfalls weigehend. 75% der Erzeuger konrakieren ewa 50% der Erne. Abbildung 33: Vorkonrakierung der Weizenerne Toal (n = 662) Nord (n = 200) Süd (n = 237) Os (n = 225) Bereis Lieferverräge über die Gereideerne 2013 abgeschlossen (Sand Juni 2013) 30% (Juni 2012 = 34%) 24% (Juni 2012 = 28%) 27% (Juni 2012 = 32%) 56% (Juni 2012 = 61%) Plan Vorkonrake mi Abnehmern wie Handel, Mühlen ec. für die Gereideerne 2013 abzuschließen (Poenial) 57% 57% 50% 81% Filer: Berieb ha Verkaufsgereide; Were in Klammern = Vorjahreswere Fragen 7c, 7c2: Wie sichern Sie die Erne ab (Preisabsicherungs-Maßnahmen)? Haben Sie bereis Lieferverräge/Vorkonrake über die Gereideerne 2013 abgeschlossen? Quelle: Konjunkurbaromeer Agrar (2013, Juli) Auch wenn die Fragen in unserer Befragungen zum Komplex Verragsgesalung und Vermarkungssraegien ewas spezifischer sind und so weiergehende Verragsformen als Auswahlmöglichkei haben, sind die Angaben durchaus vergleichbar. Insbesondere hinsichlich der Nuzungs-

99 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 89 häufigkei der Warenerminmärke. Diese sind, vorsichig ausgedrück, enwicklungsfähig. Die Aneile liegen in beiden Sudien in der Regel uner 5%. Ähnlich wie in unserer Erhebung is der Aneil der über 51-jährigen Beriebsleier mi 61% zu 55% hoch. Ob zwischen dem Aler der Befragen Erzeuger und der in beiden Befragungen beobachee konservaive Halung hinsichlich der Nuzung von Agrarderivaen einen Zusammenhang beseh, kann aufgrund der Daenlage nur gemumaß werden. Abbildung 34: Gereide - Vermarkungssraegie, Preisabsicherung der Erzeuger Juni 2012 (n = 652) März 2013 (n = 665) Juni 2013 (n = 662) Vorkonrake mi Abnehmern wie Handel, Mühlen ec. 51% 53% 57% Konrake bei Warenerminbörsen 4% 5% 4% Sicher die Erne nich ab 47% 46% 41% Sonsiges <1% <1% 1% Mehrfachnennungen; Filer: Berieb ha Verkaufsgereide Frage 7c2: Wie sichern Sie die Erne ab (Preisabsicherungs-Maßnahmen)? Quelle: Konjunkurbaromeer Agrar (2013, Juli) Abbildung 35: Raps - Vermarkungssraegie, Preisabsicherung der Erzeuger Juni 2012 (n = 427) März 2013 (n = 436) Juni 2013 (n = 428) Vorkonrake mi Abnehmern wie Handel, Mühlen ec. 69% 72% 75% Konrake bei Warenerminbörsen 3% 7% 5% Sicher die Erne nich ab 30% 27% 24% Sonsiges <1% 0% 0% Mehrfachnennungen; Filer: Berieb ha Verkaufsraps Frage 7c2: Wie sichern Sie die Erne ab (Preisabsicherungs-Maßnahmen)? Quelle: Konjunkurbaromeer Agrar (2013, Juli)

100 90 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Die hier dargeselle Übereinsimmung der Befragungsergebnisse besärken uns in der Annahme, dass die auf der Grundlage unserer Befragung von landwirschafliche Erzeuger erhalene Informaionen repräsenaiv und belasbar sind und bei geboener Vorsich allgemein gülige Aussagen erlauben Auswerung für die aufnehmende Hand Eine zenrale Rolle beim Handel und der Verarbeiung von Agrarrohsoffen nimm die Ar und Ausgesalung der Verräge ein, durch die landwirschafliche Erzeugnisse den Besizer vom Erzeuger zur aufnehmenden Hand wechseln. Ein wichiges, wenn nich gar das bedeuendse Krierium is hierbei die verragliche Preisgesalung bzw. -feslegung. Die oben diskuieren und bereis in der Auswerung der Befragungsergebnisse der Erzeuger berücksichigen unerschiedlichen Verragsformen finden in ähnlicher Weise im Fragebogen für die Unernehmen der aufnehmenden Hand Eingang. Neben der Verragsform selbs ineressier auch, ob sich im Zeiablauf, beding durch Veränderungen der Marksrukuren und -bedingungen, die Verragsformen geänder haben. Diese Fragesellung erfolg in Anlehnung zu der Befragung auf Erzeugerebene des vorherigen Kapiels. Hierbei wird im Einzelnen gefrag, welche der in der Vergangenhei bevorzugen Verragsformen genuz wurden und ob in näherer Zukunf eine modifiziere Verragsgesalung diskuier oder bereis anvisier is. Ebenfalls wird der Frage nachgegangen, welche Rolle für die aufnehmende Hand die verfügbaren Informaionen auf den Terminmärke spielen. Zusäzlich ineressiere uns, ob und wie sich die Unernehmen an den Terminmärken posiionieren. Vergleichbar mi den Angaben der befragen Erzeuger weisen die Anworen der Unernehmen der aufnehmenden Hand darauf hin, dass die Ware in ewa zu gleichen Teilen zum Zeipunk der Erne und danach aufgekauf wird mi geringfügigen Abweichungen zwischen den Kuluren. So wird Raps von der Mehrzahl der Unernehmen unmielbarer mi der Erne übernommen und dami auch in Übereinsimmung mi den Erzeugerbefragungen eher selener bei den Landwiren gelager. Bei Weizen hingegen is ein späerer Bezug der aufnehmenden Hand und dami eine vorübergehende Einlagerung auf dem landwirschaflichen Berieb durchaus nich unüblich. Diese Ergebnisse sind deckungsgleich mi den Erzeugerbefragungen.

101 Insrumen bzw. Zeipunk der Einpreisung Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung 91 Abbildung 36: Beschaffungsinsrumene und -zeipunke, Weizen % der ø gehandelen Ware % Befrage mi... nach der Erne während der Erne Verragsanbau (Verarbeier) Maif-Prämienkonrake 8 56 Vorkonrake / Lieferverräge Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Die Befragung nach der Preisgesalung deulich, dass kein Unernehmen ausschließlich nur einen Zeipunk (während oder nach der Erne) für die Preisfessezung verwende, sondern alle Unernehmen beide Verragsformen für Warenübergabe und Preissezung nuzen. Ein Driel der gehandelen Weizenmengen der Unernehmen wird (preislich) über klassische Vorkonrake gebunden. Die übrige Erzeugung wird zu annähernd gleichen Aneilen während bzw. nach der Erne vermarke und eingepreis. An dieser Selle weichen die Angaben der aufnehmenden Hand von den Angaben der Erzeuger insofern ab, als über die Hälfe der Unernehmen der aufnehmenden Hand angib 8% des Weizenhandels und 6% des Rapshandels über Maif Prämienkonrake abzuwickeln, während nach den Angaben der Landwire keiner der Befragen diese Form des Konrakes nuz. Unabhängig davon is die Markdurchdringung mi dieser Ar von Konraken sowohl bei Weizen als auch bei Raps noch gering.

102 Insrumen bzw. Zeipunk der Einpreisung 92 Kapiel 5 Kennzeichen und Ergebnisse der Primärerhebung Abbildung 37: Beschaffungsinsrumene und -zeipunke, Raps % der ø gehandelen Ware % Befrage mi... nach der Erne während der Erne Verragsanbau (Verarbeier) Maif-Prämienkonrake 6 48 Vorkonrake / Lieferverräge Quelle: eigene Erhebung und Darsellung Weierführende Inerviews ergaben, dass zunehmend innovaive gemische Warenkonrake, die in unerschiedlichem Maße eine Preisrisikomanagemenkomponene beinhalen, abgeschlossen werden. Als Beispiele seien die von der BayWa angeboenen und von Cargill abgesicheren Landea -Produke genann. 24 Ergänzend wurden die Unernehmen danach befrag, ob sie bei dem Beschaffungsregime Änderungen planen. Von den 30 erhalenen Rückanworen geben elf zu dieser Frage keine Sellungnahme ab. Die übrigen Angaben sind uneinheilich und lassen sich nur qualiaiv beschreiben. Sie weisen darauf hin, dass für Weizen und Raps Angaben zur Beschaffungssraegie der übrigen Erzeugnisse liegen nur vereinzel vor und erlauben keine Verallgemeinerung eine Erhöhung der Anzahl der abgeschlossenen Vorkonrake und Maif Prämienkonrake durch die Unernehmen der aufnehmenden Hand geplan is. Beide Aren der genannen Konrake bieen nach Einschäzung der Unernehmen eine verbessere Planbarkei der Logisik und sollen in einer Effizienzverbesserung der innerberieblichen Abläufe münden. Die Preisfindung lieg im Fall von Vorkonraken frühzeiig und eindeuig fes und erleicher Maßnahmen zum Risikomanagemen. Im Fall der Ausdehnung der Nuzung von Maif Prämienkonraken is ebenfalls ein größerer Aneil der beabsichigen Vermarkungsmengen abgesicher und die Abwicklung verlässlich sichergesell und besser planbar. Bei den Maif Prämienkonraken sind ebenfalls Maßnahmen der Preisrisikoabsicherung unabdingbar und aufzulegen, die eine späere Einpreisung ermöglichen und eine geordnee Abwicklung der finanziellen Transakionen garanieren. Den Zeipunk der Warenübergabe (während bzw. nach der Erne) berachend, liefern die gegebenen Anworen ein e- 24 Nähere Informaionen finden sie uner folgenden links: hp:// riskmanagemen/landea/, hp://

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