Migration und Gesundheit
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- Hans Beutel
- vor 6 Jahren
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1 Migration und Gesundheit Dr. Rainer Kundt Leiter des Gesundheitsamts Essen
2 Bevölkerungszuwachs durch Flüchtlinge Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Menschen mit Migrationsgeschichte Flüchtlinge: Herausforderungen für das Gesundheitssystem? EU- Bürger ohne Krankenversicherungsschutz
3 Entwicklung der Asylantragszahlen in Deutschland
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5 Im Jahr Zuzüge nach Essen von Menschen mit Migrationshintergrund. Hoher Anteil sehr junger Kinder, Kinder unter 6 Jahren sind insgesamt 2015 nach Essen zugezogen.
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7 Altersstruktur der Essener Bevölkerung Altersstruktur sind bei Bevölkerung insgesamt sowie Nichtdeutschen und Doppelstaater/Innen nahezu gleich
8 Bis zur Altersgruppe Jahre übersteigt der Bevölkerungsanteil der Doppelstaater/Innen und Nichtdeutschen den jeweiligen Anteil der Deutschen ohne weitere Staatsangehörigkeit in Essen.
9 Menschen mit Migrationsgeschichte Zuwanderung für die Aufnahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, Studium, Ausbildung (Krankenversichert) Drittstaatsangehörige Menschen mit begrenztem Leistungsanspruch (u.a. Asylbewerber) Irreguläre Migration (ohne gültige Aufenthaltserlaubnis) EU- Bürgerinnen und-bürger mit fehlendem oder ungeklärtem Krankenversicherungsschutz (z.b. Bulgaren und Rumänen)
10 Gesundheitliche Lage Sehr heterogene Gruppe, sehr unterschiedliche Herkunftsländer Unterschiedliche Gründe der Migration Bei neu zugewanderten Migrant/Innen ist die soziale und gesundheitliche Situation wesentlich durch die Lebensbedingungen im Heimatland und im Einwanderungsland bestimmt Die Datenlage ermöglicht keine spezifizierte Darstellung verschiedener Subgruppen Kenntnisse über das deutsche Gesundheitssystem sind häufig nicht vorhanden
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13 Kernaussagen des Bundesgesundheitsbericht % der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund; 7 % der Bevölkerung sind als Nachkommen von Einwanderern in Deutschland geboren. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich nur wenig in ihrer körperlichen Gesundheit. Es gibt aber Hinweise auf eine schlechtere seelische Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Menschen mit Migrationshintergrund trinken weniger Alkohol, treiben aber auch weniger Sport und ernähren sich weniger gesund. Menschen mit Migrationshintergrund nutzen viele Gesundheitsleistungen (Prävention, Vorsorge) seltener als Menschen ohne Migrationshintergrund.
14 Adipositas
15 Rauchverhalten
16 Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern
17 Kernaussagen des Landesgesundheitsbericht 2015 zum Krankheitsspektrum entspricht weitgehend dem der nicht migrierten Bevölkerung In einigen Herkunftsländern prägen Infektionskrankheiten wie z.b. TBC und HIV das Krankheitsgeschehen Ebenso wie in der deutschen Bevölkerung werden die meisten Todesfälle nicht durch Infektionskrankheiten sondern durch Krebs- und Herz-Kreislauf- Erkrankungen verursacht Die mit einer Migration verbundenen komplexen und oft langfristigen Anpassungsprozesse an neue gesellschaftliche und kulturelle Bedingungen stellen eine starke psychische Beanspruchung dar
18 Tuberkuloseneuerkrankungen
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21 Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte Säuglingssterblichkeit und Totgeburten (wichtiger Indikator für die gesundheitliche Versorgung von Mutter und Kind) Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen mit und ohne Migrationshintergrund ähneln sich insgesamt in Rangfolge und Häufigkeit Verletzungen durch Unfälle bei Kindern
22 Dr. Rainer Kundt, leitender Medizinaldirektor, 22
23 Wie gut der Zugang von Eltern und ihren Kindern zur gesundheitlichen Versorgung ist, lässt sich am Versorgungsquotient ablesen. Anteil der Kinder die bereits bei auffälligem Befund in der Schuleingangsuntersuc hung in Behandlung sind. Dr. Rainer Kundt, leitender Medizinaldirektor, Gesundheitsamt 23 Essen
24 Dr. Rainer Kundt, leitender Medizinaldirektor, Gesundheitsamt Essen 24
25 Kontakte zum Gesundheitsamt Schuleingangsuntersuchu ng Impfungen Hygiene, Lebensmittelüberwachun g, Gemeinschaftsunterkünft e. Untersuchungen bei ansteckenden Krankheiten wie z. B. Tuberkulose
26 Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist insbesondere die Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitshilfe und der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. Die vielfältigen Aufgaben werden auf lokaler Ebene von den Gesundheitsämtern wahrgenommen. Der ÖGD ergänzt die ambulante Versorgung in den Arztpraxen und die stationäre in den Krankenhäusern. Das Aufgabenspektrum des ÖGD ist vielfältig es reicht von der Einschulungsuntersuchung bis hin zur Aufklärung und Beratung zu Gesundheitsthemen sowie der Überwachung der Hygiene in Krankenhäusern. Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitshilfe Infektionsschutz, umweltbezogener Gesundheitsschutz und Katastrophenschutz Aufsicht über die Berufe und die Einrichtungen des Gesundheitswesens Überwachung des Verkehrs mit Arzneimitteln einschließlich der Überwachung des Verkehrs mit frei verkäuflichen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken.
27 Herausforderung Flüchtlinge
28 Medizinische Erstversorgung Sichten Impfen TBC Screening Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften
29 Mithilfe der Ärztinnen und Ärzte in Essen ärztliche Tätigkeit in der Unterkunft mit Behandlungsschein in ihrer Praxis mit Behandlungsschein mit uns im Ausbruchsgeschehen als Ehrenamt mit uns im Katastrophenfall als Ehrenamt
30 Journal of Health Monitoring 2017 des Robert Koch-Institutes zur Gesundheit von Asylsuchenden in Deutschland Asylsuchende sind grundsätzlich durch die gleichen Infektionskrankheiten gefährdet wie die in Deutschland lebende Bevölkerung Aufgrund der schwierigen Lebensbedingungen während der Flucht, eines möglichen unvollständigen Impfschutzes, teils höheren Prävalenzen in den Herkunftsländern und infolge des räumlich beengten Aufenthaltes in Massenunterkünften vulnerabel für Infektionskrankheiten Das Robert Koch-Institut sieht derzeit keine erhöhte Infektionsgefährdung der Allgemeinheit Durch frühzeitiges Impfen, Aufklärung und Hygienemaßnahmen können die Ausbreitung von Infektionskrankheiten vermieden werden
31 Journal of Health Monitoring 2017 des Robert Koch-Institutes zur Gesundheit von Asylsuchenden in Deutschland Die Datenlage zu anderen nichtübertragbaren chronischen Erkrankungen, z.b. Krebs, Diabetes mellitus ist noch sehr unzureichend. Jedoch sind die meisten Asylsuchenden unter 30 Jahre Ein prioritärer Versorgungsbedarf besteht insbesondere in den Bereichen der psychischen und chronischen Erkrankungen sowie bei Kindern Studien belegen, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge doppelt so häufig traumatische Erlebnisse auf der Flucht erleiden wie begleitete Minderjährige Für eine adäquate gesundheitliche Versorgung sollte ein frühzeitiger und niedrigschwelliger Zugang zum Gesundheitssystem erwogen werden
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33 Tbc
34 Gemeldete Infektionskrankheiten in Essen
35 Beispiel einer Gemeinschaftsunterkunft
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38 Mithilfe der Ärztinnen und Ärzte in Essen ärztliche Tätigkeit in der Unterkunft mit Behandlungsschein in ihrer Praxis mit Behandlungsschein mit uns im Ausbruchsgeschehen als Ehrenamt mit uns im Katastrophenfall als Ehrenamt
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41 Impfstatus
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43 IMANV
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50 Hygiene Die Hygiene ist ein wichtiger Bestandteil der Infektionsprophylaxe. Unter Hygiene versteht man die Gesamtheit aller Verfahren und Verhaltensweisen, mit dem Ziel, Erkrankungen zu vermeiden und der Gesunderhaltung des Menschen und der Umwelt zu dienen.
51 TBC
52 Gesundheitsamt TBC: Nur die medizinische Versorgung im akuten Krankheitsfall erfolgt auf Kosten der Stadt Essen Impfungen bei Kindern: 14-tägige Impfsprechstunde, Behandlungen, Verschreibungen von Medikamenten oder notwendigen Hilfsmitteln z.b. Brillen sind nicht möglich
53 EU- Bürger (ohne Krankenversicherungsschutz) Kontinuierlicher Zuwachs von Rumänen und Bulgaren in Essen Bulgaren Rumänen Quelle: Stadt Essen, Einwohnerstatistik Außerdem nicht gemeldete Personen Anteil Nichtversicherter ist nicht ermittelbar
54 Krankenversicherungsschutz Aktuelle Studie der NUREC-INSTITUTE Duisburg e.v. hat Anteile sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter Rumänen und Bulgaren zwischen 12% in Gelsenkirchen und 48% in Regensburg ermittelt. Im Leistungsbezug des Jobcenters sind in Essen 42% der Bulgaren und 37% der Rumänen. Für diese Personen besteht neben denen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, Krankenversicherungsschutz. Krankenversicherungsschutz kann über das Heimatland oder über eine freiwillige Krankenversicherung (Familienversicherung rund 160 monatlich) in Deutschland hergestellt werden.
55 EU Armen- Fond Im Rahmen des EU Armen- Fond kann die Rückerstattung von Notfallbehandlungskosten für EU Bürger beantragt werden Sehr aufwändiges, zeitintensives Verfahren, dass Fachwissen über die Materie erfordert Seit Herbst 2016 gibt es in NRW 5 Clearingstellen, u.a. in den Nachbarstädten Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund
56 Überforderung ehrenamtlicher Strukturen Die ehrenamtlichen Organisationen in Essen, die Behandlungen nicht krankenversicherter Menschen durchführen, werden durch den vermehrten Zuzug nicht krankenversicherter EU- Bürger überfordert. Rund die Hälfte der Behandelten in den letzten 3 Jahren sind EU- Bürger ohne ausreichenden Versicherungsschutz
57 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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