Erasmus + Erfahrungsbericht. Sommersemester 2017 an der University of Applied Sciences Seinäjoki, Finnland

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1 Erasmus + Erfahrungsbericht Sommersemester 2017 an der University of Applied Sciences Seinäjoki, Finnland Vor dem Auslandsaufenthalt Schon vor meinem Studium war für mich klar, dass ich definitiv einen Auslandsaufenthalt absolvieren werde, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste wann und wohin. Nachdem ich mich auf der Homepage der Hochschule Ansbach erkundigt hatte, wusste ich, dass ich in ein skandinavisches Land will. Diesbezüglich lies ich mich persönlich im International Office von Frau Singh beraten. Nach dem Gespräch musste ich feststellen, dass ich mit der Anmeldung für das Auslandssemester bereits ein wenig zu spät dran war, weswegen nur noch ein paar Möglichkeiten offen standen. Ich habe mich für Finnland entschieden, weil ich über dieses Land sehr wenig wusste und ich die Natur unglaublich schön fand. Die Anmeldung ging recht schnell von statten, das International Office hilft einem sehr, keine Fristen zu verpassen und keine Unterlagen zu vergessen. Auch der Bescheid von Erasmus kam relativ schnell, wodurch die Anmeldung auch noch einmal beschleunigt wurde. Nach ca. 1-2 Monaten kam dann auch die Zusage der University of Applied Sciences Seinäjoki. Auch hier wurden direkt Informationen zu Vorlesungen und Termine an uns weitergegeben, was die Planung vereinfacht hat. Anschließend ging es darum, sich eine Wohnung zu suchen. Das Gute an der Wohnungssituation in Seinäjoki ist, dass sich ein Studentenwohnheim direkt gegenüber vom Campus befindet. Somit waren so gut wie alle Exchange-students am Marttilan Kortteri (Name des Wohnheims) wohnhaft. Für die Wohnung muss man sich auf der Webpage des Marttilan bewerben, dies erfolgt alles Online und eigentlich bekommt jeder einen Platz zugewiesen. Bei mir war die Bürokratie in Sachen Wohnung etwas kompliziert, weil es zu vielen Missverständnissen kam von Seiten der Immobilienbesitzer. Jedoch wurden die Probleme gegen Abreise beseitigt und die Zusage kam auch hier noch rechtzeitig. Einige Wochen vor der Abreise wird man von einem Tutor/in angeschrieben, wobei sich nach der Ankunftszeit in Seinäjoki erkundigt wird. Die Tutoren stehen für alle Fragen verfügbar und sind super hilfsbereit. Während des Auslandssemesters Als wir in Seinäjoki mit dem Zug angekommen sind, wurden wir von zwei Tutorinnen abgeholt, die ebenfalls unsere Hausschlüssel hatten. Diese haben uns mit dem Auto zu einem Supermarkt gefahren, damit wir das nötigste haben und über die Nacht nicht verhungern. Danach ging es in die Wohnung, damit wir unsere Koffer ablegen konnten und dann wurde uns ein wenig die Stadt gezeigt. Studium Für MUK Studenten war es eine Premiere, ein Auslandssemester in Seinäjoki zu absolvieren, wir waren der erste Jahrgang, dem der Aufenthalt angeboten wurde. Trotz alledem war das Angebot an Studiengängen wirklich sehr gut. Wir hatten nicht sehr viele Fächer, diese waren dann aber sehr intensiv. So hatten wir die Fächer: Documentary Film Production, hier mussten wir einen Dokumentarfilm produzieren. Developing Concepts for Web and Mobile Communication : der Name für dieses Fach ist ein wenig irreführend, da es hierbei primär

2 um das erstellen und veröffentlichen eines Printmagazins mit eigener Webpage und einer Augmented-Reality-App für das Magazin ging. Des Weiteren hatten wir das Fach Basics of Video Lighting, wo es wie der Name schon sagt um Video-/Filmbeleuchtung geht. Ein Kurs namens Radical View on modern rural art wurde leider abgesagt, da es zu wenige Teilnehmer an diesem Kurs gab. Die Kurse waren alle sehr interessant und die Tatsache, dass man international arbeitet war sehr spannend. Die Qualität der Vorlesungen und praktischen Übungen waren auch sehr lobenswert, es hat sehr viel Spaß gemacht. Am Ende gab es keinerlei Prüfungen oder ähnliches, sondern nur Abgaben. Reisen Bevor ich nach Finnland gegangen bin war es für mich klar, dass ich ins finnische Lappland möchte. Hierfür wird von er Studentenorganisation SAMO ein Trip angeboten, welcher 2-3 Tage dauert und ca 270 inkl. Bus und Unterkunft kostet. Wir haben diesen Trip jedoch nicht wahrgenommen, weil wir etwas länger in Lappland verbringen wollten und noch weiter in den Norden wollten, als wir es mit SAMO gewesen wären. Das Gute daran war, dass wir an keine Gruppe gebunden waren und somit mehr Zeit hatten das zu machen, was wir machen wollten. Lappland war ganz klar das Highlight des Semesters, weil die Natur in Verbindung mit 1,50m Schnee einfach atemberaubend ist. Wir hatten sogar des Öfteren Glück Nordlichter zu sehen, was auch wirklich eines der schönsten Momente war. Des Weiteren waren wir mit einer Studentengruppe Namens Open your Russia in St.Petersburg, welche den ganzen Trip organisiert haben. Von Helsinki aus ging es mit der Fähre nach St. Petersburg, wo wir einen Aufenthalt von 72h hatten. Diese Stundenanzahl ist entscheidend, da man bis zu 72h kein Visum für Russland braucht. Dieser Trip war auch sehr gut organisiert, die Guides haben uns die ganze Stadt gezeigt und haben uns beim Übersetzen geholfen, da die Russen wenig bis gar kein Englisch sprechen. Auch die größten finnischen Städte haben wir besucht, diese waren jedoch nicht sehr spektakulär, da diese nur für finnische Verhältnisse groß sind. Seinäjoki Seinäjoki ist eine Kleinstadt mit ca Einwohnern. Das Stadtzentrum an sich ist wirklich nicht sehr groß und auch nicht unbedingt schön, jedoch ist man umgeben von Natur, was wirklich ein Vorteil ist. Es gibt einen großen See, der fast bis vor unserer Abreise zugefroren war, im Sommer ist er ein beliebtes Badeziel. Auch einen Sumpf gibt es in Seinäjoki, diesen konnten wir leider nicht besuchen, weil er ziemlich weit weg ist und die Busverbindungen nicht sehr gut sind. Die Apartments im Marttilan Kortteri waren auch völlig in Ordnung, das Beste an den 2-shared-apartments ist, dass jeder sein eigenes Badezimmer hat. Es gibt auch zwei Gemeinschaftssaunen die wir mehrmals die Woche besucht haben. Vor allem an den kalten Tagen ist dies sehr erholsam. Fazit Das Auslandssemester war definitiv eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, da man sehr viel Neues entdeckt, viele Menschen kennenlernt und einfach eine Erfahrung fürs Leben bekommt. Was ich jedoch ein wenig Schade fand ist, dass der Aufenthalt nur 3,5 Monate gedauert hat. Meiner Meinung nach hätte das Semester ruhig

3 länger gehen können, um noch mehr Erfahrungen sammeln zu können. Die Hochschule in Seinäjoki ist sehr gut besucht von deutschen Auslandsstudenten, weswegen ich leider nicht ausschließlich Englisch sprechen konnte, was ursprünglich mein Plan war, um mein Englisch zu verbessern. Aber alles in einem kann ich sagen, dass mich das Auslandssemester sehr geprägt hat und ich diese Zeit nie vergessen werde. Es lohnt sich auf jeden Fall! Alle Bilder von diesem Semester könnt ihr auf meiner Instagram-Seite finden: instagram.com/ozgun.turgut

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