Das Beispiel Seltene Erkrankungen
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- Hildegard Schuster
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1 BLINDBILD Know how Zentren für Patientenversorgung Das Beispiel Seltene Erkrankungen Olaf Riess Institute of Medical Genetics and Applied Genomics Center for Rare Diseases, University it of Tübingen, Germany
2 Besonderheiten von Seltenen Erkrankungen k 2 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
3 Definition SE: weniger als 5 Personen von betroffen e bis verschiedene seltene Erkrankungen In Deutschland gibt es ca. 4 Millionen Betroffene. In der EU sind es ca. 30 Millionen Betroffene. SELTENE sind HÄUFIG Die Probleme der Patienten: - Lange Zeit bis zur Diagnose - Wenig Experten lokal wie national und wenige Zentren - Kaum/keine Therapien
4 Herausforderung für die Ärzte Viele Organsysteme betroffen Viele unklare, nicht eindeutig zuordenbare Erkrankungen k Wann muss ich an eine SE denken ( red flags )? Kaum Therapien (68 Orphan drug status, nur 6 neue orphan drugs pro Jahr zugelassen) 80% der SE sind genetisch bedingt
5 Welches Know How brauchen wir für die Seltenen Erkrankungen k? 5 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
6 Zentren für SE Patienten/Ärztelotsen (richtiges Zentrum? Wer sieht komplexes Krankheitsbild zuerst?) Organisation der Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken und Institute zur qualitativ hochwertigen Diagnose und Behandlung von seltenen Ek Erkrankungen k (CCC Vorbild) Neue Zusammenarbeitsformen mit Niedergelassenen über große Entfernungen Interdisziplinarität (gemeinsame Sprechstunden? gemeinsame Falldiskussionen) 6 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
7 Zentren für SE Definition von Standards der Diagnostik und Therapie von seltenen Erkrankungen (Transition, Versorgungspfade) Sprechstunde/Konzept für unklare Krankheitsbilder Förderung von Behandlungs- und Therapiestudien (Studien für Seltene Erkrankungen schwierig zu initiieren) Konzentration von Patienten (Register, NHS) Kartierung der Experten,, nationale wie internationale Zusammenarbeit 7 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
8 BLINDBILD
9 Aufbau eines Netzwerkes - BW Netz der ZSEs an den Uniklinika - Kartierung der Expertise - Expertengruppentreffen pp (14 Expertenbereiche) - Koordination dezentral - Internetauftritt (Ulm) - Interaktion mit weiteren Zentren
10 Stand International Frankreich: hat bereits 2.Nationalplan abgeschlossen, Gesamtumfang 180 Mio über 131 Referenzzentren 501 Kompetenzzentren 227 klinische Trials 158 Forschungsnetzwerke zu SE 49 gosse nationale Initiativen zu SE für 23 Krankheitsgruppen gibt es Care Pathways, dafür allein 10 Mio pro Jahr über 5 Jahre Spanien: 132 CSU Referenzzentren für 35 Krankheitsgruppen Belgien: 18 Mio pro Jahr USA: Office for Rare Disease Research seit 1993 (!) Genetic and Rare Diseases Information Center seit 2002 Undiagnosed Disease Network 145 Mio $ (7 Jahre) 10 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
11 Translationale Forschungstherapiezentren USA 2006 : Clinical and Translational Science Award finanziert i ca. 60 neue Zentren 2012 mit einem Umfang von 320 Mio pro Jahr! UK: Neue translationale Forschungszentren mit 570 Mio über 5 Jahre Spain: CITRE (Celgene Institute of Translational Research Europe) Initiative der pharmaceutischen h Industrie und von akademischen Einrichtungen 60 Mio über 3 years 5 Bereiche (HDTL bank, Bioinformatics, Cell signaling, Epigenetics, placental stem cells) Olaf Riess, Medizinische Genetik Uni Tübingen
12 12 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
13 Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen Ab 2010 Zusammenarbeit aller Interessengruppen zur Erarbeitung eines nationalen Aktionsplanes für Menschen mit seltenen Erkrankungen Führende Organisationen BMG, BMBF und ACHSE Ziel des NAMSE ist eine bessere Patientenversorgung für Menschen mit seltenen Erkrankungen auf den Weg zu bringen Arbeitsgruppen zu Informationsmanagement Diagnose Versorgung/ g Zentren / Netzwerke Forschung In Verhandlung mit den Krankenkassen: adäquate Finanzierung i der Versorgung der Patienten t mit seltenen Erkrankungen an den Zentren für Seltene Erkrankungen
14 Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen NAMSE definiert 52 Maßnahmen 4 Themenbereiche Informationsmanagement t Diagnose Forschung Versorgung Zentren - Netzwerke 14 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
15 NAMSE Handlungsfeld: Versorgung, Zentren, Netzwerke 15 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
16 Future Prospects Konzept Zentren
17 Typ A krankheitsübergreifendkh if (bestehend aus mehreren Typ B) + Übergreifendes Zentrum für Seltene Erkrankungen (inkl. Lotsenstruktur für Patienten ohne Diagnose) krankheitsorientierte Referenzzentrum (Typ A) für Erkrankung/ gruppe Grundlagenforschung wie Typ B und zusätzlich krankheitsorientierte und translationale Grundlagenforschung/translationale präklinische Forschung präklinische Forschung + Ausbildung Klinisch kooperierende Einrichtung Kompetenzzentrum (Typ B) für für Erkrankung/ gruppe g (Typ C): + Erkrankung/ gruppe Gemeinsame spezialisierte Hochkompetente Versorgung von Patienten in übergreifenden Struktur spezialfachärztliche Versorgung + Kooperation mit Level A oder B, für unklare oder klinischei Forschung Beteiligunganklinischen i Studien fehlende Diagnose
18 Typ A Zentrum - Patientenversorgung Anlaufstelle / Koordinationsstelle (LOTSE) Spezielle Expertise / Erfahrung, Minimalzahlen (Patientenjahre) Mehr als ein Facharzt (Vertretung) Klinische Versorgung: Spezialambulanz, klinische Fallkonferenzen Stationäres Angebot, interdisziplinäre Versorgungsstrukturen möglichst breit, inkl. (humangenetische, psychologische) Beratung, Therapieplan, Aussage über Rehabilitation, Prävention Behandlungspfade / SOPs / wenn möglich Mitarbeit an Leitlinien high end Spezialdiagnostik (Bildgebung, NGS, funktionelle Tests) T l di i b fü F k l i Telemedizinangebot für Fernkonsultationen Transition (Altersübergreifende Versorgung) Register Fort- und Weiterbildung Internationale Einbettung (künftig ERN)
19 NAMSE Handlungsfeld: Forschung 19 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
20 Typ A Zentrum - Forschung Experimentelle Forschung Versorgungsforschung g g Klinische Studien Drittmittel hochrangige Publikationen Nationalen und internationale Netzwerke
21 Typ A Zentrum Forschung Maßnahmevorschläge 8-16 Vorrangig Next Generation Genomanalysen zur Aufdeckung von SE Omics Technologien zur Klärung der Pathogenese Entwicklung neuer Testsysteme ABER Keine nachhaltigen Forschungsstrukturen Verbundforschung mit Pharma Keine Register Keine zentrale Anlaufstelle für Forschung für SE Keine Biobanken für SE Keine Datenbankstruktur Keine zentralen allgemein verfügbaren Hochdurchsatztechnologien h t h Keine zentrale gesicherte Datenablage oder Verarbeitung Keine Forschungs-Therapiestationen 21 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
22 NAMSE Handlungsfeld: Diagnose 22 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
23 Zeit zwischen Auftreten der ersten Symptome und Erhalt der richtigen Diagnose Krankheit 50% der Erkrankten 75% der Erkrankten Mucoviszidose 1,5Monate 15 Monate Tuberöse Sklerose 4 Monate 3 Jahre Duchenne 12 Monate 3 Jahre Morbus Crohn 12 Monate 5,8Jahre Prader Willi 18 Monate 6,1 Jahre Marfan 18 Monate 11,11 Jh Jahre Fragiles X 2,8 Jahre 5,3 Jahre Ehlers Danlos 14 Jahre 28 Jahre
24 Anzahl der konsultierten Ärzte (13 Länder, 8 Erkrankungen) k Prozentzahl der Erkrankten, die angegeben haben, mehr als 5 Ärzte konsultiert zu haben, um eine Diagnose zu erhalten >40% <10 Christel Nourissier, EURORDIS
25 BMG-Ausschreibung: Diagnoseweg g Seltener Erkrankungen in der Primärversorgung g Neue Rolle der Next Generation Sequenziertechnologien da Erkrankungsgruppen stark heterogen (geistige Behinderung > 500 Gene, Ataxien > 150 Gene, usw.) 25 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
26 Realität in Deutschland: Patienten mit einer seltenen Erkrankung haben KEIN Recht auf eine korrekte Diagnose Olaf Riess, Medizinische Genetik Uni Tübingen
27 NAMSE Handlungsfeld: Informationsmanagement Maßnahmevorschläge hlä Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen
28 Information und Kommunikation Zentrales Informationsportal ( Einführung der Telemedizin (Abrechnung? System? Zeit? Personal?) Rolle der Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika bei Aus-, Fort- und Weiterbildung 28 Olaf Riess, Medizinische Genetik und ZSE Tübingen: Know How Zentren für Seltene Erkrankungen 2010 Universität Tübingen
29 BLINDBILD Vorträge 4-5 Expertenvorträge am Vormittag Red flags Interdisziplinäre Zusammenfassung durch alle Experten Meet the Expert Fallbesprechungen in kleineren Gruppen mit anschließender Diskussion
30 Warum sollten Universitätsklinika in SE investieren? Alleinstellungsmerkmal Patientenbindung / Einnahmen Zuweiserbindung Imagegewinn damit auch attraktiv für die häufigen Erkrankungen Pathogenese-getriebene Behandlungsstudien machen Universitäten attraktiv für sehr gute klinische Forschung und verbesserte Zusammenarbeit Pharma ABER Erfordert hohe lokale und nationale Koordination, und neue interdisziplinäre Behandlungsmodelle
31 Danke! Kontakt: Olaf Riess 31 Autor/Verfasser/Thema/Rubrik/Titel etc Universität Tübingen
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