Status Quo des Belegarztwesens Wie steht es um den Klassiker der sektorenübergreifenden Versorgung?
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- Carl Biermann
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1 Deutscher Kongress Versorgungsforschung, Status Quo des Belegarztwesens Wie steht es um den Klassiker der sektorenübergreifenden Versorgung? Dr. D. von Stillfried, T. Czihal Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland Stand des Belegarztwesens in Deutschland? Mai 2012 Belegarztwesen = maximale Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, ausgehend von der vertragsärztlichen Versorgung SEITE 2 1
2 Regionalstruktur der Belegärzte im Vergleich zu allen Vertragsärzten KV Region Alle Ärzte Belegärzte Schleswig Holstein 3,5% 6,4% Hamburg 2,9% 1,7% Bremen 1,1% 0,0% Niedersachsen 8,9% 9,2% Westfalen Lippe 8,9% 7,0% Nordrhein 11,8% 5,4% Hessen 7,4% 11,7% Rheinland Pfalz 4,6% 4,5% Baden Württemberg 12,7% 10,3% Bayerns 16,4% 34,1% Berlin 5,5% 4,7% Saarland 1,3% 1,0% Mecklenburg Vorpommern 2,0% 0,4% Brandenburg 2,7% 0,1% Sachsen Anhalt 2,7% 1,0% Thüringen 2,7% 0,6% Sachsen 5,0% 2,0% Bund 100,0% 100,0% Quelle: Bundesarztregister der KBV, Stand Belegarztwesen: 4 regionale Schwerpunkte in den ABL in den NBL nie wirklich entstanden SEITE 3 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) nach Altersgruppen Im Durchschnitt GOPs je Patienten Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 4 2
3 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) nach Altersgruppen Im Durchschnitt GOPs je Patienten 45% der GOPs für über 60jährige 21% der GOPs für über 75jährige Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 5 Inanspruchnahme urologischer belegärztlicher Leistungen (Kapitel ) nach Altersgruppen Im Durchschnitt 86 GOPs je Patienten Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 6 3
4 Inanspruchnahme urologischer belegärztlicher Leistungen (Kapitel ) nach Altersgruppen Im Durchschnitt 86 GOPs je Patienten Belegärzte: höherer Leistungsanteil bei älteren Patienten 70% der GOPs für über 60jährige 29% der GOPs für über 75jährige Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 7 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) nach Wohnortprinzip im Zeitverlauf KV Region Schleswig Holstein 100% 121% 121% 116% 113% Hamburg 100% 129% 135% 109% 101% Bremen 100% 142% 50% 17% 15% Niedersachsen 100% 140% 136% 131% 124% Westfalen Lippe 100% 138% 139% 132% 126% Nordrhein 100% 141% 146% 144% 139% Hessen 100% 140% 143% 141% 138% Rheinland Pfalz 100% 131% 136% 128% 121% Baden Württemberg 100% 159% 104% 95% 88% Bayerns 100% 138% 139% 74% 70% Berlin 100% 152% 153% 155% 145% Saarland 100% 145% 216% 225% 218% Mecklenburg Vorpommern 100% 156% 150% 139% 136% Brandenburg 100% 156% 104% 90% 105% Sachsen Anhalt 100% 117% 113% 108% 98% Thüringen 100% 145% 148% 122% 119% Sachsen 100% 146% 149% 143% 134% Bund 100% 140% 135% 105% 100% Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr , eigene Berechnungen SEITE 8 4
5 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) räumliche Darstellung nach Mittelbereichen - je Patienten Belegarzt GOP je unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter und mehr Maximum: (Bad Ems) Minimum: 25 (Ueckermünde) Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 9 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) räumliche Darstellung nach Mittelbereichen - Versorgungsrelation VR alle Belegarzt GOP unter 0,11 0,11 bis unter 0,24 0,24 bis unter 0,40 0,40 bis unter 0,60 0,60 bis unter 1,00 1,00 bis unter 2,00 2,00 bis unter 3,00 3,00 und mehr Maximum: 15 (Bad Ems) Minimum: 0,007 (Ueckermünde) Versorgungsrelation: tatsächliche Leistungshäufigkeit / erwartete Leistungshäufigkeit erwartete Leistungshäufigkeit gemäß Geschlecht, Alter, Morbidität (32 Zellen) Quelle: Vertragsärztliche Abrechnungsdaten Jahr 2011, eigene Berechnungen SEITE 10 5
6 Inanspruchnahme belegärztlicher Leistungen (Kapitel 36) räumliche Darstellung auf Kreisebene (2014) GOP je Patienten unter bis unter bis unter bis unter und mehr SEITE 11 Anzahl Ärzte Anzahl Praxen Belegarztwesen: im Rückbau Quelle: KBV SEITE 12 6
7 aber: Kardiologie nimmt zu Quelle: KBV besonders stark rückläufig: Gynäkologie HNO, Chirurgie SEITE 13 Struktur belegärztlicher Operationen SEITE 14 7
8 Entwicklung der belegärztlichen Leistungsstruktur ( ) Anzahl Behandlungsfälle je Arzt Leistungsbedarf je Fall Quelle: KBV Fallzahl-Entwicklung im Belegarztkapitel des EBM: -13% SEITE 15 Anteil belegärztlicher Leistungen am Gesamtleistungsbedarf wichtiger Arztgruppen: nimmt stetig ab Quelle: KBV SEITE 16 8
9 Quelle: Dr. Rochell, KBV, Dez SEITE 17 Fehlanreiz: Minderlöse für KH bei belegärztlichen Leistungen Erlös Erlös Belegabteilung Abweichung DRG Hauptabteilung (inkl. EBM) in % Eingriffe an Kniegelenk, I18B Ellenbogengelenk und Unterarm % 7% Arthroskopie einschließlich Biopsie an Kniegelenk, -10% I24Z Ellenbogengelenk und Unterarm % Eingriffe an Kniegelenk, I18B Ellenbogengelenk und Unterarm % 7% Eingriffe an Kniegelenk, I18A Ellenbogengelenk und Unterarm % 6% Andere Eingriffe am Schultergelenk oder an der I16Z Klavikula % 14% Arthroskopie einschließlich Biopsie an Kniegelenk, I24Z Ellenbogengelenk und Unterarm % 16% Eingriffe am Schultergelenk oder bestimmte Osteosynthesen an der I29Z Klavikula % 7% Mäßig komplexe Eingriffe an I32F Handgelenk und Hand % 19% Quellen: niedersächsisches Ärzteblatt 2/2016 Berechnung des Zi auf Basis bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten SEITE 18 9
10 Abrechnung der Krankenhäuser - aus dem Tätigkeitsbericht des BVA 2015 SEITE 19 Ambulantes Potential gemäß SVR 2012 Anteil der Kurzlieger (bis 3 Tage): binnen 10 Jahren von 35% auf 45% gestiegen. Quelle: eigene Berechnungen (Zi) auf Basis der DRG-Statistik des Stat. Bundeamtes SEITE 20 10
11 Öffnung der Krankenhäuser zur Beseitigung von Unterversorgung? Belegärzte sichern stationäre Versorgung! Quelle: Goffrier B. et al Zi Paper 6/2015 SEITE 21 Ein kurzer Katalog möglicher Maßnahmen zur Stärkung belegärztlicher Leistungen Anerkennung belegärztlicher Leistungen als förderungswürdige Leistungen, somit Herausnahme aus mengenbegrenzenden Regelungen der MGV angemessene Berücksichtigung geänderter Haftungsrisiken, insbesondere in der Geburtshilfe Korrektur des Abschlags für belegärztliche Leistungen in der DRG- Vergütung (Ziel: Attraktivitätssteigerung für Krankenhäuser) Gleichstellung der belegärztlichen Leistungen an die Vorgaben für neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im stationären Bereich (Verbotsprinzip statt Erlaubnisvorbehalt wie in der ambulanten Versorgung) und Schaffung geeigneter Gebührenordnungspositionen für NUB Ergänzung weiterer konservativer belegärztlicher Leistungen Weiterentwicklung der Regelungen zur prospektiven Mengenvereinbarung zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern (Populationsbezug, Berücksichtigung ambulanter und anderer stationärer Versorgungsangebote und Bevorzugung belegärztlicher Leistungen) SEITE 22 11
12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Herbert-Lewin-Platz Berlin Tel Fax zi@zi.de SEITE 23 12
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