Zusammenfassung Sprache im Beruf 2 Von Simon Flüeli
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- Norbert Böhm
- vor 6 Jahren
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1 Zusammenfassung Sprache im Beruf 2 Von Simon Flüeli
2 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 2 von 8 Inhaltsverzeichnis Vier Ohren Modell- Friedemann Schulz von Thun... 3 Argumentation... 3 Frame-Modell nach Hans Jürgen Heringer... 3 Mündlichkeit und Schriftlichkeit... 5 Non- und paraverbale Kommunikation... 5 Fünsatz... 6 Die Reihe... 6 Die Kette... 6 Die Ausklammerung... 6 Der Kompromiss... 7 Begriffe für Beschreibung mündlicher Sprache... 7 Ellipse... 7 Anakoluth... 7 Interjektion... 7 Deiktikon (Deiktika)... 7 Auswahl wichtiger rhetorischer Mittel... 8
3 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 3 von 8 Begriff Perlokution Konversationsmaximen Beschreibung Die Beabsichtigte Reaktion des Hörers. Sie kann erfolgreich sein (bissiger Hund wird gekauft) oder auch nicht. Interpretationshilfen (ungeschriebene Gesetze der Konversation) Grundbedingung: Willen zur Kommunikation (Kooperationsprinzip) Vier Ohren Modell- Friedemann Schulz von Thun Aussage: "Du, da vorne ist Grün!" - Maxime der Quantität (Sag so viel wie nötig, aber nicht zu viel) - Maxime der Qualität (Sag nichts, das du nicht für wahr hältst) - Maxime der Relation (Sei relevant (sprich zur Sache)) - Maxime der Modalität (Sag deine Sache in angemessener Art und Weise und so klar wie nötig) Ebene Sachinhalt (Worüber ich informiere) Selbstoffenbahrung (Was ich von mir selbst kundgebe) Beziehung (Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen) Appell (Wozu ich dich veranlassen möchte) Beispiel Die Ampel ist Grün. Sender ist deutschsprachig und nicht farbenblind. Er ist wach und innerlich dabei. Er hat es eilig. Der Mann hält seine Frau für hilfebedürftig. Gib ein bisschen Gas, dann schaffen wir es noch bei Grün! Argumentation Konnektoren, die typischerweise Argumente einläutern: - Weil - da - denn - doch - aufgrund von - Das zeigt sich daran, dass - Berücksichtigt man, dass Konnektoren, die typischerweise auf Schlussfolgerungen verweisen: - Folglich - deshalb - also - ergo - infolgedessen - daher - eben - und so - Daraus folgt, dass - Daraus ergibt sich der Schluss, dass - Das legt die Vermutung nahe, dass Schlussregel Für morgen sind heftige Schneefälle vorhergesagt (Argument). Ihr solltet deshalb das Auto noch auf unseren Vorplatz stellen (Schlussfolgerung). Bei Schneefall darf man nämlich nicht auf der Strasse parken, da sonst der Schneepflug nicht durchkommt (Schlussregel). Frame-Modell nach Hans Jürgen Heringer
4 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 4 von 8 Rahmen Szenario Wann und wo? Beteiligte Wer? Topik Worüber? Intention Wozu? Modus Wie? Medium Womit? Beschreibung - Wann wird Kommuniziert? - Was bedeutet das für die Teilnehmenden? - Wie weit beziehen sie den Zeithorizont ein? - Wo wird kommuniziert? - In welchem Abstand, in welcher Position (sitzend, stehend) befinden sie sich? - Sind die Teilnehmer kopräsent oder nicht (telefonieren)? - Wer kommuniziert? - Wie viele Beteiligte gibt es? - Gibt es Parteien oder Koalitionen? - Welche Rolle schreiben sich die Partner im Gespräch zu? (Verkäufer - Kundin / Chefin - Untergebener / Experte - Laie etc.) - Worüber wird gesprochen? - Worum geht es? - Wird von allen Partnern das Gleiche als Topik gesehen? - Findet ein Wechsel des Topiks statt? - Was sagt man und was besser nicht? - Was ist das Ziel des Ganzen? - Ist das Ziel vorgegeben? - Welche Ziele haben die einzelnen Teilnehmenden? - Akzeptieren die Teilnehmenden die Ziele der anderen? - Geht es um Kooperation oder um Wettbewerb? - Wie wird kommuniziert? (was ist verbal, was paraverbal, was nonverbal) - Wie wird etwas gesagt? (direkt / indirekt) - In welcher Sprache wird kommuniziert? (Muttersprache / Fremdsprache) - In welchem Stil wird etwas mitgeteilt? (formell, salopp etc.) - Wie ist die Kommunikation strukturiert? - Welches Medium bzw. welcher Kanal findet Verwendung? (gesprochene Sprache, nonverbale Kommunikation, paraverbale Kommunikation) - Werden technische Hilfsmittel oder Sekundärmedien verwendet? (Telefon, Mikrofon oder anderes)
5 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 5 von 8 Mündlichkeit und Schriftlichkeit allgemeine Charakteristik syntaktische / morphologische Ebene (Syntax = Satzbau, Morphologie = Formveränderung, z.b. Konjugation und Deklination) Mündlichkeit spontan dialogischer mündlich prozessorientiert in der Familie erworben redundant konkreter privat Ellipsen* / unvollständige Sätze Anakoluth* / Abgebrochene Sätze Paraphrasen / Wiederholungen einfache Satzkonstruktionen kurze Sätze viele nebengeordnete Sätze / koordinierende Konjunktionen direkte Anreden Nachfragen Konstruktionen mit weil und obwohl teilweise mit Verbzweitstellung Schriftlichkeit vorbereitet monologischer schriftlich produktorientiert in Schule gelernt wenig redundant abstrakter öffentlich vollständige Sätze möglichst wenig redundante Formulierungen komplexe Satzkonstruktionen lange Sätze Konstruktionen mit Haupt- und Nebensatz hypotaktische Satzkonstruk-tionen immer mit Verbendstellung Tempus / Modus der Verben Lexik / Phraseologie (Lexik = Wortschatz Phraseologie= Redewendungen, Redensarten) Prosodie (metrisch-rhytmische Aspekte) lautliche Realisierung Futur-Markierungen mit anderen Mitteln als mit Futur-Form des Verbs Konj. II mit 'werden' Präsens / Perfekt als Erzähltempus häufig Partikeln Deixis* / hinweisende Fkt. von Wörtern Interjektionen*/ Ausrufe Neigung zu bildhaften Wendungen drastische, derbe Sprache möglich Intonation Tempowechsel Rhythmus Pausen Betonung Akzent Einzelne Laute / Silben werden nicht realisiert, sondern verschluckt Futur-Markierungen mit der Verbform synthetischer Konj. II Präteritum als Erzähltempus wenige Partikeln explizite Bezüge kaum Interjektionen gewählte Sprache Prosodie nicht relevant lautliche Realisierung nicht relevant als Opposition zur Mündlichkeit wird hier aber gerne die schriftnahe Aussprache erwähnt. Non- und paraverbale Kommunikation Art Nonverbale Kommunikation Paraverbale Kommunikation Beschreibung - Gestik - Mimik - Körperhaltung - Blickkontakt - Raumverhalten - Intonation (Stimmlage, Lautstärke, Sprechmelodie, Sprechgeschwindigkeit, Pausen) - Artikulation (wie deutlich spricht man aus)
6 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 6 von 8 Fünsatz Die Reihe Drei addierte argumentative Schritte. Lassen Sie mich drei Aspekte nennen: erstens, zweitens, drittens zum einen, zum andern, darüber hinaus einerseits andererseits, zudem Die Kette Drei argumentative Schritte, die in einem logischen oder chronologischen Zusammenhang stehen wenn v, dann w, und (wenn w,) dann x, (da x) und dann natürlich y Es leuchtet ein, dass Dies wiederum führt zu Daraus wird klar, dass Die Ausklammerung Der erste argumentative Schritt nennt eine gegnerische Meinung. Der zweite entkräftet diese oder stellt ihr eine andere Sicht entgegen. Der dritte verstärkt die eigene Meinung. Man könnte die Meinung vertreten Dabei wird ausser Acht gelassen Ausserdem Manche sagen Sie übersehen Ausserdem
7 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 7 von 8 Der Kompromiss Die beiden ersten Schritte stellen zwei gegensätzliche Positionen dar. Der dritte verweist auf die Gemeinsamkeiten der beiden Positionen als möglichen dritten Weg. Die einen Die anderen Beide sind sich einig in Auf der einen Seite Andererseits hingegen Beiden ist jedoch wichtig, dass Begriffe für Beschreibung mündlicher Sprache Ellipse - Auslassung eines Wortes, das für das Verständnis entbehrlich ist - Der ( ) oder die Täter sollen sich melden - Karl fährt nach Italien, Wilfried ( ) nach Norwegen Anakoluth - Das Fortfahren in einer anderen als der begonnenen Satzkonstruktion - "Korf erfindet eine Mittagszeitung, welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt." Drei Gruppen von Anakoluthen - Der Ausstieg - Also ich weiss nicht - Die Retraktion - Er hat ihr einiges/alles zu verdanken - Der Umstieg von einer begonnenen Satzkonstruktion auf eine andere - Wenn jemand Geburtstag hat, dann manchmal schenkt man ihm eine Uhr Interjektion - Ausrufewort - Ach! - He! - Nanu? Deiktikon (Deiktika) - Wörter (oft Pronomen) mit hinweisender Funktion - Ein auf eine spezielle Kommunikationssituation bezogener Ausdruck
8 Zusammenfassung SIB 2 Simon Flüeli Seite 8 von 8 Auswahl wichtiger rhetorischer Mittel Alliteration (=Stabreim): Gleichklang von Wortanfängen Bsp.: 1) Mann und Maus 2) Kind und Kegel 3) veni, vidi, vici (J. Cäsar) Anrede: Zielpublikum wird direkt angesprochen. Bsp.: Sie, meine verehrten Zuhörerinnen, haben sich bestimmt gefragt, ob Anapher: Sonderfall der Repetitio: Wort oder Wortgruppe wird am Satzanfang wiederholt. Bsp.: Sie verpflichten uns zu Sie verpflichten uns zu (A. Ogi) Ellipse: Einsparung unwesentlicher Wörter oder Satzteile, die für das Verständnis entbehrlich sind Bsp.: Was tun? Euphemismus: Verhüllende oder beschönigende Umschreibung Bsp.: entschlafen / Schlafes Bruder / das Zeitliche segnen Hyperbel: Umschreibung durch Übertreibungen Bsp.: Das tief ergreifende Schauspiel erhabenster Großartigkeit Klimax: Stufenweise Steigerung von Wörtern Bsp.: Unermüdlich arbeitet unser Team täglich acht, zehn, ja vierzehn Stunden daran, für Sie neue Lösungen zu entwickeln. Metapher: Verwendung eines oder mehrerer Wörter in einer übertragenen Bedeutung, verkürzter Vergleich Bsp.: Kaderschmiede, Wüstenschiff, ein Meer von Menschen Rhetorische Frage: Eine unzweifelhafte Aussage wird in Form einer Frage verpackt, ohne dass eine Antwort benötigt wird. Bsp.: Auch du mein Freund Brutus? (J. Cäsar) Sehe ich so aus, als ob mir das wichtig wäre? Vergleich: Gedankenfigur durch Nebeneinanderstellung zweier Wortinhalte mit Vergleichswort wie Bsp.: Haare wie Gold Repetitio: Wiederholung und dadurch Hervorhebung eines Wortes oder Satzteils (Stichworte!)
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