Geschäftsbericht unsere Region gemeinsam erfolgreich machen

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1 Geschäftsbericht 2012 unsere Region gemeinsam erfolgreich machen

2 20 EWE geschäftsbericht 2012 Energiekosten Kosten stabilisieren und gerecht verteilen Der nachhaltige Umbau der Energieversorgung erfordert hohe Investitionen. Seine Machbarkeit und Akzeptanz hängen davon ab, dass die Kosten im Rahmen bleiben und alle Beteiligten ihren fairen Anteil tragen: eine gesell schaftpolitische Aufgabe, bei der Wirtschaft und Technik unterstützen können.

3 Unsere Region gemeinsam erfolgreich machen 21

4 22 EWE geschäftsbericht 2012 Sonnige Aussichten für Selbstversorger Solarenergie steht leider nur bei Sonnenschein zur Verfügung? Das gehört mit dem intelligenten Speicher S 10 der Vergangenheit an. Das Produkt der EWE-Beteiligung E3DC optimiert automatisch den Energiefluss zwischen Solaranlage, Batterie, Stromund Hausnetz: Das S 10 speichert überschüssigen Sonnenstrom, bis es das Haus einen Tag lang mit eigener Energie versorgen kann. Nur was darüber hinausgeht, wird eingespeist. Verbraucht man mehr, als Solarzellen und Akku liefern können, wird Strom aus dem Netz bezogen, erklärt Peter Gutendorf, Leiter Produktion und Service. So lassen sich die Stromkosten bis um die Hälfte senken. Peter Gutendorf Leiter Produktion und Service E3DC Konsequente Nutzung regionaler Potenziale Gemeinsam Potenziale nutzen Die Energiewende wird von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen: Nach einer Studie des Allensbach-Instituts vom Oktober 2012 befürworten zwei Drittel der Deutschen den Umbau der Energieversorgung. 26 Prozent sind bereit, dafür höhere Energiepreise zu zahlen. 18 Monate nach Fukushima zeigen diese Ergebnisse, dass es sich um kein Modethema, sondern eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe handelt. Und um ein dringendes Anliegen, denn in den kommenden zwei Jahrzehnten müssen dreistellige Milliardenbeträge in Erneuerbare und Netze investiert werden. Das ist nur zu bewältigen, wenn diese Lasten von allen Beteiligten mitgetragen werden und man jede sinnvolle Möglichkeit nutzt, Kosten zu senken. Erneuerbare in den Markt integrieren Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Förderung der erneuerbaren Energien. Gut 18 Milliarden Euro Vergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurden 2012 gezahlt. Der Anteil staatlich festgelegter Steuern, Abgaben und Umlagen am Strompreis ist damit auf fast 50 Prozent gestiegen. Ohne das EEG wäre der Anteil erneuerbarer Energien im Gesamterzeugungsmix nicht so schnell gestiegen. Subventionen sind weiter nötig, um den Umbau zu

5 Unsere Region gemeinsam erfolgreich machen 23 einer klimafreundlichen Energieversorgung nicht zu bremsen. Doch die Förderung muss neu geregelt werden, um die erneuerbaren Energieanlagen zügig an den Markt zu führen. Denn diese Erzeugungskosten sind durchweg gesunken ein Fortschritt, der bei den Verbrauchern ankommen muss. Betreiber von erneuerbaren Anlagen müssen sich zudem stärker bemühen, diese bedarfsgerecht zu steuern. Drei Beispiele zeigen, wie sich das EEG entlasten lässt, ohne die Rentabilität erneuerbarer Energien einzuschränken: Sonnenenergie auf dem Dach hingegen eignet sich gut für den Einsatz direkt im Haus. Während das EEG verlangt, bis zu 20 Prozent der erzeugten Energie selbst zu nutzen, ermöglicht eine Speichertechnik des EWE- Unternehmens E3 / DC heute bereits 70 Prozent Eigenverbrauch. Solange die Strompreise höher liegen als die Einspeisevergütung, rechnet sich dieses Modell damit auch ohne Inanspruchnahme der EEG-Förderung. Netzausbau mit Blick fürs Ganze Viele Windkraftanlagen könnten Strom bereits heute profitabel an Großabnehmer verkaufen, die ausgewiesenen Ökostrom benötigen. Das sind zum Beispiel Ökostromanbieter und Betriebe, die sich den Strombezug auf ihre Emissionsziele anrechnen lassen können. we², ein Unternehmen von EWE und einem Windkraftan lagenhersteller, bietet diese Form der Direktvermarktung seit 2010 an. Biogasanlagen lassen sich schnell hoch- und wieder herunterfahren. Damit können sie auf dem Markt der Minutenreserve, die die Stabilisierung des Stromnetzes garantieren soll, attraktive Erlöse erzielen. EWE liefert mit dem selbst entwickelten Intelligenten Lastmanager die technische Lösung und übernimmt Steuerung und Vermarktung. Ein großer Teil der Energiewendekosten wird in den kommenden Jahren auf den Netzausbau entfallen. Das betrifft besonders die Verteilnetze, deren Betreiber bis zu 42,5 Milliarden Euro investieren müssen, um sie auf die neue Energiewelt auszurichten. Diese Kosten lassen sich senken, indem man die Netze durch weniger Energieverbrauch und die intelligente Einbindung der erneuerbaren Energien entlastet. Große Chancen liegen zum Beispiel in der intelligenten Steuerung von Erzeugungsanlagen: Das Abregeln oder Speichern von nur 5 Prozent der erzeugten Jahres energie ermöglicht eine Verdopplung der Netzanschlusskapazität ohne weiteren Netzausbau. Eine Politik, die Energieerzeugung, Netze und Verbrauch zusammendenkt und die richtigen Anreize setzt, hat mächtige Kostenhebel in der Hand. Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis deutlich gestiegen (in ct / kwh) 17,1 4,2 16,5 4,9 13,9 5,3 14,3 5,7 16,1 6,4 17,1 6,9 17,9 7,1 18,6 7,4 19,4 7,7 20,6 8,4 21,6 8,6 23,2 9,0 23,6 9,8 25,2 25,8 ct / kwh 11,4 11,7 12,9 11,6 8,6 8,5 9,7 10,2 10,8 11,2 11,7 12,1 12,9 14,1 13,8 13,8 14,1 Erzeugung, Transport und Vertrieb Abgabe und Steuern * * Abgaben und Steuern: MwSt., Konzessionsabgabe, StrEG / EEG **, KWK-G, 19-Umlage und Stromsteuer ** ab 2010 Anwendung AusgleichMechV Quelle: BDEW, Stand: 10 / 2012

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